von Bine525 » 04.11.2012, 14:05
Hallo Ihr Lieben!
Bin z.Zt. noch für 3 Tage in der Reha! Dort bietet man das Irrigationstraining an....
Die Stationsschwester ist auch die verantwortliche Stomaschwester im Haus! Sie wusste in den ersten 2 Wochen meiner Reha nicht, dass ich ein Stoma habe?!
Habe dann bei der Chefarztvisite gefragt, wie es mit dem Irrigationstraining aussieht...auch der Chefarzt wusste nicht warum ich in der Klinik bin
Er meinte aber,ich könne das mit dem Irrigieren probieren!
Mir wäre es wichtig zu Irrigieren, da auch mein Colostoma ein Problemstoma ist, weil es auf Hautniveau liegt, sehr klein ist und ich die Platten grösser ausschneiden muss als das Stoma ist, weil festerer Stuhl sonst nicht durch die kleine Öffnung geht!
Die Stomaschwester brachte mir am nächsten Tag ein Irrigationsset der Firma DANSAC, erklärte mir wie es funktioniert, bereitete alles vor und schob mir den Kegel, ohne mit der Wimper zu zucken in mein Stoma, welches nur eine Grösse von knapp 20 mm Durchmesser hat! Es hat mir tierisch weh getan und fing auch leicht zu bluten an...
Sie liess dann das Wasser mit rasender Geschwindigkeit einlaufen und nach 700ml bekam ich Krämpfe im Bauch. Nach einer Pause kam der Rest von 300ml dran...
Den Kegel sollte ich dann sofort wieder aus dem Stoma entfernen und wie sollte es anders sein, das Wasser schoss aus dem Darm!
Eine halbe Stunde sollte ich dann auf der Toilette sitzend mit dem IrriBeutel verbringen!
Hab ich auch getan, aber es kam lediglich gefärbtes Wasse zurück.
Ich hatte mir überlegt, da der Kegel meines Erachtens für mein Stoma zu gross ist, man könnte ja auch das Wasser über einen normalen Blasenkatheter einlaufen lassen und diesen während des Irrigierens leicht blocken...Es gibt im Haus aber nur Einmalkatheter und der Versuch, den ich am nächsten Tag ohne Schwester startete missglückte, da das Wasser sofort aus dem Darm läuft!
Also hab ich meinen ganzen Mut zusammengepackt und den Kegel vorsichtig ins Stoma eingeführt.
Ein leichtes Brennen hatte ich, aber es war auszuhalten Das Wasser habe ich sehr langsam einlaufen lassen (hat ca.15 Minuten gedauert), den Kegel habe ich noch eine Weile im Stoma stecken lassen, aber als ich ihn entfernte kam wieder nur gefärbtes Wasser! Ich habe fast 1 Stunde mit dem Irribeutel, teilweise auf dem Bett gelegen, teilweise bin ich im Zimmer rumgelaufen. Es kam dann wenig breiiger Stuhl und ich habe die normale Versorgung wieder angebracht.
Erfolg war nicht wirklich da...Ca. 2 Stunden nach der Irrigation kam wieder Stuhl.
Auch in den nachfolgenden Tagen hat es nicht wirklich etwas gebracht zu Irrigieren. Zeit nehme ich mir knappe 1,5 Stunden nach dem Mittagessen.
Ich denke die günstigste Zeit wäre bei mir am Morgen, da mein Darm nach dem Aufstehen am meisten fördert...
Ich irrigiere momentan it 1,2l Wasser, lasse erst 300ml einlaufen und lasse das Wasser dann erst mal wieder raus. Aber auch bei den restlichen 900ml bekomme ich kurz vor Schluss des Einlaufens Krämpfe.
Eine am 11.09.12 durchgeführte Coloskopie war unauffällig. Keine Entzündungen und keine Stenose im Colon.
Als Krankenschwester mache ich mir natürlich Gedanken, warum es zu den Krämpfen kommt und warum mein Darm nur wenig Stuhlgang nach dem Irrigieren ausscheidet und nach 2 Stunden wieder normal fördert...
Meint Ihr, es könnte mit einer Irrigationspumpe besser werden?
Oder spielt sich das Ganze erst nach einer gewissen Zeit ein?
Für Ratschläge wäre ich Euch sehr dankbar!
Wünsche noch einen schönen Sonntag!
Liebe Grüsse
Bine
von Webkänguru » 12.11.2012, 22:59
Hallo Bine525,
wie klappt es mittlerweile mit der Irrigation?
Viele Grüße,
euer Christian
von Bine525 » 13.11.2012, 07:54
Hallo Christian!
Zur Zeit irrigiere ich nicht!
Es bringt mir nichts, wenn ich nach dem ganzen Prozedere 2 Stunden später schon wieder Stuhlgang habe...
Nächste Woche kommt meine Stomatherapeutin, mit ihr werde ich besprechen, ob es mit einer Pumpe vielleicht besser funktionieren könnte!
Vielleicht gibt es ja ein Gerät, was man testen kann? Ich möchte eigentlich, bevor die KK ein solches Gerät bezahlt, sicher gehen, dass es was bringt.
Danke für Deine Nachfrage!
LG Bine
von Webkänguru » 13.11.2012, 14:09
Hallo Bine,
aus der Schilderung deiner Zeit in der Reha habe ich interpretiert, dass dort die Anleitung zur Irrigation einfach nicht gut lief. Liest sich, als hätte sich die Stomaschwester nicht wirklich Zeit für dich genommen.
Vielleicht kannst du jetzt mit deiner Stomatherapeutin zu Hause noch einmal einen Start versuchen. Mir mehr Erfolg.
Viele Grüße,
euer Christian
von Waltraud Mayer » 13.11.2012, 14:32
Hallo Bine,entschuldige, das ich deine Anfrage erst heute lese...
die Stomatherapeutin, hat dir das irrigieren zu wenig erklärt...als erstes schaut man man wie der Darm überhaupt verläuft, als Handschuh an und vorsichtig mit kleinen Finger oder auch Zeigefinger fühlen welche Richtung der Konus rein sollte...dann das Wasser einfach einlaufen lassen,
Sie liess dann das Wasser mit rasender Geschwindigkeit einlaufen und nach 700ml bekam ich Krämpfe im Bauch. Nach einer Pause kam der Rest von 300ml dran...
Aber auch bei den restlichen 900ml bekomme ich kurz vor Schluss des Einlaufens Krämpfe.
von Bine525 » 15.11.2012, 09:21
Hallo Waltraud!
Ich habe Bauchkrämpfe bekommen! Nicht nur Druck im Darm!
Du schreibst, der Irrigator sollte auf Schulterhöhe hängen..., der hing in der REHA aber immer mindestens 1 Meter über meiner Schulter! Vielleicht war der Druck ja zu stark?!
Ich werde nachher mal einen Versuch wagen, Ruhe habe ich, bin den ganzen Tag allein zu Hause.
Ich hab mich jetzt 1 Woche vor dem Irrigieren gedrückt, aber ich denke mir: wer nicht wagt, der nicht gewinnt !
Danke für Deinen Tip!
Lieber Gruss
Bine
von freddy_46 » 15.11.2012, 09:39
Hallo Bine,
nicht aufgeben, diese anfänglichen Probleme haben sich bei mir ziemlich schnell gegeben. Wie Waltraud schon schreibt - in der Ruhe liegt die Kraft. Heute nach 15 Jahren Irregation hat sich bei mir ein richtiges Ritual für die Irregation ergeben. Ich irregiere im sitzen, nehme mir Lektüre mit und lasse mich durch nichts stören. Nicht aufgeben - es lohnt sich wirklich.
von Bine525 » 16.11.2012, 08:02
Hallo Freddy!
Mein Versuch gestern, mit gaaaaanz viel Ruhe, ist mal wieder in die Hose gegangen...!
In 15 Minuten, knapp 1 liter Wasser einlaufen lassen, es kam in der nachfolgenden Stunde auch etwas Stuhlgang, aber als ich dann Mittags etwas gegessen hatte, füllte sich auch der Beutel schon wieder.
Ich hab manchmal das Gefühl, oben rein und unten raus.... Ne, ist nicht nur ein Gefühl, es ist definitiv so!
Auf Grund meiner Vorerkrankung und den damit verbundenen Schwierigkeiten, habe ich gestern mal wieder die Flinte ins Korn geworfen und für mich entschieden, dass ich mir das ganze Prozedere erspare
Ich habe gestern Morgen 1,5 Stunden investiert, und das nur um knappe 3 Stunden Ruhe zu haben...ist es das wert???
Es grüsst Dich eine mal wieder ziemlich depressive Bine
von freddy_46 » 16.11.2012, 09:33
Bine, tut mir leid. Aber es liegt dann sicherlich
ein anderes Problem vor, das ich aber auch nicht defenieren kann. Schade - was bei Dir 3 Stunden sind dann bei mir 3 Tage.
von Waltraud Mayer » 16.11.2012, 11:04
Bine vielleicht ist auch das Wasser zu wenig.Man nimmt pro Kg Körpergewicht 30 ml Wasser.
Das Wasser läuft aber schon ein??? Oder läufts gleich wieder raus??? Weil wenn du es richtig machst, dann spritzt es richtig mit Druck raus, nachdem du den Konus gezogen hast...
Hast du schon mal den Verlauf des Darms nachgefühlt???
Schade das Sabine49 nicht schreibt,die könnte dir vielleicht noch bessere Tipps geben...
Für 3 Std. ist der Aufwand schon zuviel..
Ich hab zwar auch Tage dabei, wo Abends 812 Std) was nachkommt, das liegt dann aber am Essen...
LG Waltraud
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