von henrik » 04.05.2011, 09:46
Hallo,
wie lange muss man warten(nach Stoma op)um wieder schwerer Sachen tragen zu können.
Es gibt in diesem Zusammenhang unterschiedliche Aussagen.
Nach 4 Wochen, nach 6 Wochen, überhaupt nicht mehr schwer tragen??????
Fragen über Fragen...
von Fuertefan » 04.05.2011, 10:13
Hallo,
mir wurde gesagt, mit Stoma maximal 5 Kilo tragen / heben...egal wie lange nach der OP. Auch wenn es mal 7-10 Kilo werden - ich soll darauf achten, wenn es im Bauch änfängt zu ziehen, sofort bleiben lassen. Ich weiß allerdings nicht, ob man das verallgemeinern kann.
Welche Fragen gibt es sonst noch?
Liebe Grüße.
von Chief » 04.05.2011, 11:33
Hallo henrik,
also mir sagte man nach der OP ich solle zuküftig darauf achten nicht mehr als max. 10 kg zu heben was ich Anfangs auch getan habe.
So nach und nach habe ich das aber lockerer gesehen und mittlerweile trainiere ich seit einigen Jahren wieder in einem Gym wo ich weit mehr hebe (dann habe ich aber auch eine Bandage von Basko an).
Man kann das also nicht so pauschal sagen mit dem schwer heben. Eine Hernie kann z.B. auch durch heftiges Husten und Niesen enstehen was einige von uns schon am eigenen Leib zu spüren bekamen. Darum beim Husten und Niesen immer schön feste die Handfläche auf das Stoma drücken um einen Gegendruck zu erzeugen.
Gruß
Uli
von swipool50 » 04.05.2011, 13:34
Hallo Henrik,
auch ich bemühe mich nicht mehr als 5kg zu heben.
Mir wurde gesagt, da die Bauchdecke nicht geschlosen ist, kann es leicht zum Bruch kommen.
Es fällt mir manchmal schwer, aber ich halte mich daran.
LG
Jürgen
von kochmax » 04.05.2011, 13:59
Moin,
ich halte mich noch in der 10kg Grenze und überschreite das selten.
Dabei bleibe ich noch so 5-6 Monate, dann sehe ich mal weiter.
Und ich trage bewusst keinen Gürtel. Der Gürtel entlastet, nach meiner Meinng, die Bauchdecke zu sehr. Und die Bauchdecke braucht etwas Last, damit sie wieder aufgebaut wird.
In der Muckibude habe ich fast nur Übungen, die die Rückenmuskulatur aufbauen, Bauchmuskeltraining kommt zwar auch vor, aber nichts was übertrieben ist (da haben wir die Übungen, die ich in der Reha gemacht habe, übernommen).
Wenn ich so bedenke, wie das Stoma an der Bauchdecke befestigt ist, werde ich mich immer an Grenzen halten, 40 kg werden es nicht mehr, höchstens 25kg. Ich habe Krankenhäusern satt, so wenig Risiko wie möglich
Grüßle
max
von sternchen » 04.05.2011, 14:16
Hallo Henrik,
verallgemeinern kann man das nicht, denn das hängt auch davon ab, wie gut die Bauchmuskeln in Form sind.
Nach der OP wurde mir sehr eindringlich gesagt, daß ich nicht mehr als 5kg heben darf, und zwar dauerhaft. Daran halte ich mich nicht immer, aber ich versuche schon, ein bißchen drauf zu achten, denn wenn's zuviel ist zieht's im Bauch und schlägt Alarm, z.B. bei schweren Blumentöpfen. Die Bandage habe ich dann natürlich auch nicht um, das ist mir auch zu lästig, die immer zu tragen. Leider wiegt mein Dackel-Muskelprotz um die 12kg, und den muß ich auch manchmal heben bzw. tragen (Treppen) - da wünsch ich mir, er wär ein Zwerg- oder Kaninchendackel...
Gruß Gabi
von Frank38 » 04.05.2011, 14:58
Huhu Henrik,
also mir wurde gesagt so zwischen 10 - 15 Kg dürften kein problem sein ohne Binde, schwere sachen nur mit Bandage das kommt aber selten vor, kommt auch immer darauf an wie die Bauchmuskelatur vor der OP war, war sie stark oder war da garnichts. Schwerer sachen mach ich nur mit Binde das kommt aber selten vor, halte mich schon daran an die Kilo zahl.
Eine Hernie kannste auch bei einer Erkältung duch starkes Niesen oder Husten bekommen. Habe erst nach 12 Monaten mal wieder etwas schwereres gehoben nach der OP, da ich ja noch die offene Rektumwunde hatte. Was auch gut Hilft ist ein gutes Rücken Training dort die Muskelatur Trainieren, das hilt auch ungemein beim heben und immer schön aus der hocke heben.
lg Frank
von henrik » 04.05.2011, 16:14
Vielen Dank für die ersten Antworten.
also grundsätzlich aufpassen ist angesagt!
von Webkänguru » 04.05.2011, 16:42
Hallo henrik,
es geht vielen wie dir, die verschiedenen Aussagen wie viel Kilo man mit einem Stoma heben soll oder nicht, verwirren oft mehr als das sie weiter helfen. Tatsächlich sind mir keine Studien bekannt, die diese Frage jemals fundiert untersucht haben. Das sind alles Erfahrungswerte.
Es spielen viele Faktoren eine Rolle. War man z.B. immer sportlich oder hat immer schwer körperlich gearbeitet? Hat man sowieso ein schwaches Bindegwebe und vielleicht früher schonmal einen Leistenbruch gehabt? usw.
Aus meiner Erfahrung rate ich dir, taste dich langsam und bewusst an deine Grenze heran. Falls du es nicht schon drauf hast, trainiere dir das "richtige Heben" an (siehe hier). Und wenn du beim langsam Anheben das Gefühl hast, dass dein Bauch stark belastet wird, dann setze wieder ab.
Du wirst schnell merken wo deine Grenzen im Moment sind und auch wie es im Laufe der Zeit besser wird. Aber auf keinen Fall den starken Mann spielen, wir "Stomaträger" dürfen uns auf jeden Fall auch mal Hilfe holen
Viele Grüße,
euer Christian
von Monsti » 04.05.2011, 22:34
Hallo Henrik,
ein Patentrezept gibt es in der Tat nicht.
Wie Christian schreibt, spielen da einige Faktoren eine Rolle.
Nach der Entlassung aus der Klinik sagte man mir, dass ich mindestens 6 Monate lang nicht mehr als 3 kg heben dürfe, danach max. 5 kg. Soviel wiegen die Gieskannen, die ich alltäglich schleppe. Ich könnte locker auch 10 kg anheben, sofern der Gegenstand auf dem Boden steht und ich ihn über die Beinkraft anhebe. Dasselbe Gewicht vom Tisch zu lupfen, wäre mir hingegen zu gefährlich. Es kommt also auch auf die Technik an. Wie Uli schreibt, kann man die Muskulatur auch trainieren, was aber Zeit und Geduld braucht.
Fest steht eigentlich nur, dass jede ruckartige Belastung vermieden werden sollte. Deshalb auch der Tipp, beim Niesen und erst recht beim Husten die Hände auf die Bauchdecke zu legen, um die Belastung zu verteilen.
Ich habe zwar ein sehr festes Bindegewebe, aber das Riskio einer Hernie ist durch die "Sollbruchstellen" der Narben und des Stomas dennoch gegeben. Also bin ich eher vorsichtig.
Liebe Grüße
Angie
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