von Esel » 19.07.2010, 11:32
Hallo Leute, ich bin neu im Forum und würde gerne mit euch Erfahrungen über Irrigation austauschen. Ich irrigiere schon 5 Jahre lang. In den ersten Jahren hatte ich noch einige Tage, wo es gar nicht funktionierte, aber es wurde immer besser. Ich würde mich freuen, wenn jeder mit Erfahrung seine besten Tipps bzgl. der Irrigation reinstellen würde. Ich fang einfach mal an:
- schneller Einlauf (2-5min), bei möglichst hohem Druck
- möglichst schnell Darm entleeren (max 30 min), Bauchmassage hilft, außerdem darf der Gurt des Plastikschlauchs nicht zu eng sitzen
- ausgeschlafen irrigieren, ich irrigiere morgens; wenn ich mich früh wecken lasse, klappts oft nicht gut (ausnahme: ich esse abends einen Apfel, das wirkt unglaublich!)
- Abends vorm schlafen gehen etwas Verdauungsanregendes essen; ich esse einen Apfel
- Spät abends kein Fleisch mehr essen
- keine Pilze oder Nüsse essen, und wenn wie ein bekloppter zerkauen
- vor der Irrigation auf keinen Fall Kaffee trinken
Das sind echt meine besten Erkenntnisse. Damit haben sich viele Tage massiv verbessert. Zuletzt noch Tipps um Blähungen zu vermeiden (ich hab zuletzt Tage wo ich nicht einmal Blähungen habe):
- Keine Äpfel bis abends essen (das ist bei mir so)
- Morgens milden Joghurt
- nicht zuviel essen; dies lässt sich gut mit langsam Essen regulieren
- nicht zu viel auf einmal trinken (Blase drückt auf Darm-> Anregung)
Über jeden weiteren Tipp oder jede weitere Anregung würde ich mich sehr freuen!
Gruß
Esel
Hallo,
mit 5 Jahren bist Du ja schon ein richtig "alter Hase".
Ich irrigiere jetzt seit ca. 4 oder 5 Wochen und habe 24h Ruhe, egal was ich esse. Nur bei frischen Kirschen hatte ich ein Problem, die sind schwer verdaulich. Aber gut zerkaut, lief es dann wieder.
Am wichtigsten beim irrigieren ist es, wirklich entspannt zu sein. Desweitern sollte man sich wirklich Zeit lassen für die Auslaufphase.
Ich irrgiere ebenfalls morgens um 5:30 Uhr, ausgeschlafen bin um die Zeit nie. Dann trinke ich ein Glas Wasser oder Saft, lasse das Wasser in den Darm einlaufen ca. 1,2 Liter das geht mittlerweile schnell ca. 5-7 Minuten, den Konus halte ich anschliessend noch so 2-3 Minuten im Stoma, während der Auslaufphase putze ich die Zähne, wasche mich, rauche eine, nach 3 Schüben ist alles raus. Dann mache ich alles sauber, eincremen, kleinen Beutel drauf - fertig. Nach 30-45 Minuten bin ich durch.
Am Anfang habe ich erst 200-300 ml einlaufen lassen und habe die wieder auslaufen lassen, danach habe ich den Rest Wasser einlaufen lassen. In der zweiten Phase lief es dann schneller, mittlerweile geht es auch ohne.
LG und allen viel Erfolg beim Irrigieren, Silke
von HARRY52 » 19.07.2010, 13:12
Was findet ihr nur an dem stressigen Irrigieren gut
Man kann seinen Darm auch trainieren und somit Stuhlgang zu festen Zeiten haben.Ausnahmen sind Darmerkrankungen und Völlerei am Abend
Bei einer einigermaßen ausgewogenen Ernährung ist das kein Problem. Gehe ich auf Reisen merkt das mein Darm und hält Funkstille. Habe ich keine Zeit merkt das der Darm und Ruhe ist.
Redet mal mit eurem Darm,der ist schlauer als ihr denkt.
Man spricht nicht umsonst vom Darmhirn mit seiner Hauptbedeutung in grauer Vorzeit.
Gruß
Harry
Hallo Harry,
ich hatte vor dem Irrigieren auch feste Zeiten, von 18:00 bis 20:00h jeden Abend - ohne mit meinem Darm zusprechen. Den kenne ich nämlich sehr gut und weiß, das er Heimscheisser ist.
Irrigieren ist allerdings kein Stress, nach 3-4 Wochen geht es in Deinen Tagesablauf über.
Was ich am irrgieren toll finde?
Das meine Haut toll aussieht, da sie nicht mit Stuhl in Kontakt kommt.
Das ich nicht mehr diese doofen 2teiler tragen muss.
Das ich am Abend ausgehen kann ohne mich immer umschauen zu müssen wo die nächste Toilette ist.
Für mich lohnt es sich.
LG, Silke
P.S.: Habt Ihr nach dem irrigieren auch immer RIESEN Hunger?
von Linie 22 » 19.07.2010, 13:28
HARRY52 hat geschrieben: Was findet ihr nur an dem stressigen Irrigieren gut
Linie 22 hat geschrieben:,
Abgesehen davon, dass für mein Kolon Transversum Stoma die Irrigation, auf Grund der kurzen Darmlänge nicht sinnvoll wäre - folglich auch nicht möglich ist, kam Irrigation auch während meiner Kolostimisten Zeit keineswegs für mich in Frage. Warum auch? Ein Kolostoma als auch meine jetztige Transe leert eh nicht so oft aus, wie andere Stomata, ist von daher ziemlich überschaubar bzgl. der Entleerungen bzw. Entleerungszeitintervalle.
Tschüüüss. Auch ohne Irrigation gut zurechtkomme, grüßt Silke (Linie 22)
von Linie 22 » 19.07.2010, 13:50
Speis hat geschrieben:Was ich am irrgieren toll finde?
Das meine Haut toll aussieht, da sie nicht mit Stuhl in Kontakt kommt.
Ich schneide meine einteilige Versorgung passgenau zu, verhindere somit den Kontakt meiner Haut und Stuhl. Würde sonst meine Haut so toll , wie auf Seite 24 unter Stoma - Bilder nachvollziehbar anzuschauen ist, aussehen?!
Das ich nicht mehr diese doofen 2teiler tragen muss.
Zweiteiler musste ich bisher noch nie wegen Nichtirrigation tragen. Warum auch?
Das ich am Abend ausgehen kann ohne mich immer umschauen zu müssen wo die nächste Toilette ist.
Aber was machst Du wenn Du mal für kleine Mädchen gehen musst? Doch nicht etwa Erregung öffentlichen Ärgernisses provozieren? :shock:
Für mich lohnt es sich.
Dann ist es ja okay.
Zitat:
Was ich am irrgieren toll finde?
Das meine Haut toll aussieht, da sie nicht mit Stuhl in Kontakt kommt.
Ich schneide meine einteilige Versorgung passgenau zu, verhindere somit den Kontakt meiner Haut und Stuhl. Würde sonst meine Haut so toll , wie auf Seite 24 unter Stoma - Bilder nachvollziehbar anzuschauen ist, aussehen?!
-Dann habe ich vll kein Talent zum ausschneiden. Bei mir waren die Platten grundsätzlich unterlaufen
Das ich nicht mehr diese doofen 2teiler tragen muss.
Zweiteiler musste ich bisher noch nie wegen Nichtirrigation tragen. Warum auch?
-Mitterweile bin ich auch schlauer.
Das ich am Abend ausgehen kann ohne mich immer umschauen zu müssen wo die nächste Toilette ist.
Aber was machst Du wenn Du mal für kleine Mädchen gehen musst? Doch nicht etwa Erregung öffentlichen Ärgernisses provozieren? bin schockiert
-Ich gehe dahin, wo auch GROSSE Mädchen hingehen
Für mich lohnt es sich. supergut
Dann ist es ja okay.
-Finde ich auch, jedem das Seine oder?
LG aus dem sonnigen Hamburg, Silke
von Sabine049 » 20.07.2010, 08:50
Die Irrigation scheint sich ja derweil zu einem Sommerlochthema zu entpuppen !
Als ehemalige Irri.verfechterin, Silke und Harry, können sich bestimmt noch an meine ellenlangen "Bekenner"- und Anpreisungskommentare entsinnen , das war insbesondere anfangs aus einer Euphorie heraus und später, weils für mich keine Alternative dazu gibt. Selbstverständlich stehe ich weiterhin hinter der Irrigation.
Mittlerweile sehe ich bd. Seiten der Medaille; und kann jeden "Irri.gegner" verstehen. Zumal ich bis dato einige dieser Irriagionsmuffel persönlich kennengelernt habe, und ob Irrigation oder nicht, bd. Typen unterscheiden sich äußerlich nicht. Wer seinen Darm dahingehend trainiert hat, dass sich dieser zu festen Zeiten entleert, hat im Prinzip wie wir Irrigationsanhänger eine feste Auscheidungszeit u. -dauer, wonach dann das Stoma neu versorgt werden muss. Kein Unterschied, ich bin nach jedem Treffen fasziniert, niemanden sieht bzw. riecht man das Stoma an !
Läßt sich der DARM NICHT ERZIEHEN, wie in meinem Fall, dann ist die Irrigation sicherlich angezeigt o. bei Neubetroffenen ist der Hinweis auf die etwaige Irrigationsoption - besonders in den ersten Wo. nach Diagnosestellung - ein Wehrmutstropfen bzw. Trostpflästerchen, um so ausscheidungsfreie Zeiten quasi einen kontinenten künstl. Darmausgang zu erzielen.
Zitat Esel: schneller Einlauf (2-5min), bei möglichst hohem Druck
von Waltraud Mayer » 20.07.2010, 14:11
Mittlerweile sehe ich bd. Seiten der Medaille; und kann jeden "Irri.gegner" verstehen
von nathan » 20.07.2010, 19:54
Also wenn ich meinen Darm erziehen könnte, dass er sich immer zur gleichen Zeit entleert, würde ich nicht irrigieren. Mich nervt auch die Stunde wo ich mit dem Pumpengedönse rumhantiere.
Noch besser wäre wenn ich ihn wie einen Schließmuskel kontrollieren könnte.
Leider klapppt das bei mir nicht
Und leider ist es meinem Darm auch egal, ob ich auf Reisen bin oder sonst wo: wenn er muß dann muß er und das meistens wenns besonders unpassend ist.
Also irrigiere ich und hab so den ganzen Tag Ruhe - und das ist gut so
Tipps zur Irrigation hab ich bei Gelegenheit auch noch: ich bezeichne mich nämlich selbst gerne als den "Großen Irrigator"
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