von PeterBoe » 15.09.2014, 16:31
Liebe Luna
und liebe Stoma- und "Pups"-Gemeinde.
Dein Beitrag ist zwar schon etwas älter, aber er ist mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen.
Ja, ich weiss, es ist nicht jedermanns Sache das Thema offen anzusprechen, und ja, ich stehe auch nicht vor einer Schulklasse, aber ich habe viele Jahre als Trainer und Trainer-Ausbilder Jugendliche und junge Erwachsene in Sport unterrichtet. Und nein, keine Sonderschule.
Na gut, und ausserdem bin ich sowieso so ein Typ der verbal nur "wenig Gnade" kennt, und statt mich bei jedem einzelnen Pups jedesmal aufs Neue zu genieren, hab ich mir einmal ganz am Anfang ein grosses Herz gefasst und brauchte mich nur einmal genieren:
als ich mit Stoma an den Arbeitsplatz zurückkam, habe ich den Kollegen gesagt, was eigentlich ein Stoma ist, wie das mit dem Beutel funktioniert, dass man da "nix zum Zukneifen" hat, aber auch, dass der Beutel ("im Unterschied zu Eurem Auspuff") einen "Abgasfilter" hat. Genauso hab ich das gesagt und hatte die Lacher auf meiner Seite.
Warum sollte das so oder so ähnlich nicht auch mit SonderschülerInnen oder anderen, vielleicht auch noch pubertierenden Jugendlichen funktionieren?
Vielleicht braucht man dafür bloss eine besondere, zündende Idee? Vielleicht sollte man nach dem ersten Pups einfach bloss mal das "Furzkissen" aus dem Scherzartikel-Sortiment aus dem Pult zaubern, ein paar erklärende Worte sagen und dann gemeinsam mit den Kids lachen? Manche der Kids in Deiner Schule sind im Sinne des Schwerbeschädigten-Gesetzes sicherlich doch auch "behindert" ? Also, wenn wir die Inklusion nicht einmal unter unsereins hinbekommen, wie soll das denn dann mit den Normalos klappen?
Das hier wäre dann vielleicht auch mal eine ganz interessante Inklusions-Erfahrung: frag doch mal Dein Normalo-Kollegium ernsthaft/spasseshalber wie sie die Herausforderung "didaktische Herangehensweise an Stoma-Pupse" lösen würden.
LG
Peter
(nach Darm-/Prostatakrebs und Kolostoma 100 Punkte SchwBeschG- Gewinner )
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