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Bin neu hier und habe Angst – Seite 1

Du hast ein Colostoma oder Fragen zum Stoma des Dickdarms? In diesem Forum dreht sich alles um die häufigste Form der Stomaanlage (Stoma-Operation, Stomaversorgung beim Kolostoma, die Irrigation usw).
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15 Beiträge • Seite 1 von 21, 2

Bin neu hier und habe Angst

Beitrag von Urock » 22.01.2011, 18:52

Hey Leute, habe ein Rektumkarzinom und werde nächste Woche operiert. Chemo- und Strahlenterapie hinter mir und mit kleinen Einschränkungen (oft Durchfall) gut überstanden. Nur hab ich jetzt ne Scheißangst vor der OP und dem entgültigen Stoma. Rest des Lebens mit Beutel (bin erst 52).
Kann mir jemand helfen und mir vielleicht teilweise die Angst nehmen ? :absauf:

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Urock

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Bin neu hier und habe Angst

Beitrag von Sabine049 » 22.01.2011, 20:30

Hallo Urock,

vorweg unsere Begrüßungszeremonie:

Sei herzlich Willkommen im Club der Beuteltierchen/Hüpfkänguruhs, fühl Dich wohl; und hier werden Sie geholfen


Kurz aufrollen: Du hast eine sog. neoadjuvante Radiochemotherapie hinter Dir und Du wirst Dich in der kommenden Wo. wegen eines tiefliegenden Rektum-Carcinoms einer sog. endständigen Colostomie (Anlage eines Dickdarmstomas) unterziehen müssen, weil infolge der Größe und Sitzes des Tumors nicht schliessmuskelerhaltend operiert werden kann.

Urock :troest: , dass Du eine Sch***angst hast, ist absolut nachvollziehbar. Nicht eine Watsche sondern gleich zwei wurden Dir unverblümt verpasst, einerseits die Diagnose: Mastdarmkrebs und andererseits die Tatsache, dass Dir zwangsläufig als lebensrettende Maßnahme ein permanenter künstl. Dickdarmausgang (Colostoma) angelegt werden muss.

Das zu begreifen, zu realisieren geschweige denn umzusetzen (sich damit zu arrangieren) ist ein relativ langwieriger und steiniger Prozess und anfänglich gewöhnungsbedürfig ... wie alles Neues im Leben. Bekanntlicherweise ist der Mensch ein Gewohnheitstier. Aller Anfang, jeder neue Lebensabschnitt sowohl im negativen als auch im positiven Sinne, ist beschwerlich oder besser formuliert schwer!

ABER Du wirst relativ schnell postoperativ = nach dem Eingriff Dich mit dem Beutel am Bauch arrangieren; und wie viele unter uns, die ebenfalls wg. Krebs, einen künstl. Ausgang erhalten haben, das Stoma als Rettungsanker betrachten.

Aller Anfang ist schwer, Du wirst hardern, das Ding am Bauch verfluchen und Rotz und Wasser heulen ... aber all DAS ist in Deiner jetzigen Situation vollkommen normal. Du warst vermutlich bis zur Diagnosestellung ziemlich gesund und wurdest von der Straße weg, von heute auf morgen, mit der Sch***e konfrontiert!?

Aber Du wirst es schaffen, g´ttseidank, hast Du den Weg zu uns gefunden und Du wirst ganz, ganz schnell feststellen, dass Du nicht der Einzige bist und bereits wesentlich Jüngere Fories mit einer derartigen Diagnose überrollt worden sind, aber heutzutage dankbar a.) dass der künstl. Ausgang zum Notausgang - lebensrettend - wurde und b.) für diese tolle Plattform, wo wir uns stets und ständig austauschen. Rund um die Uhr triffst Du Betroffene an. Wir tauschen uns nicht nur aus, sondern im Laufe der Zeit haben sich zahlreiche Bekanntschaften oder gar Freundschaften untereinander entwickelt.

Ich kann Dir Deine Ängste nicht nehmen, garantiere Dir allerdings, dass die Anlage eines Stomas inzwischen ein Standardeingriff ist. Wenn alles glatt und komplikationslos verläuft, wirst Du voraussichtlich spätestens 10 Tage postoperativ entlassen und kannst eine sog. Anschlussheilbehandlung in einer Rehaklinik in Anspruch nehmen, wo Dir u.a. der Umgang mit einem Stoma gezeigt wird.

Bevor Du Dich ins Krhs. begibst, frage, frage und frage! Doofe Fragen gibts hier nicht, allenfalls blöde Antworten ;) .

Wo wirst Du Dich der Operation unterziehen und wann genau ist Dein Einbestellungstermin!

Verfügt die chirurgische Abtl./Klinik (coloproktologische Chirurgie) über Kompetenzen im Bereich der Anlage div. Stomata, Fachpersonal sog. Stomatherapeuten und gezielt in Hinblick auf Krebspatienten??

Schau Dich vorweg einmal im forum um, klicke den Thread von unserem Webkänguruh Christian unter der Rubrik: Der Stoma-Treff http://www.stoma-forum.de/topic.php?id= ... o=newpost& an, und Du wirst erstaunt sein, wie gut es sich mit einem Stoma leben läßst und gleichzeitig werden in div. Video-Clips gezeigt, worauf Mann/Frau vor der Operation = praeoperativ achten sollte.

Nun will ich Dich nicht überfordern. Hoffe nur, dass sich noch etliche Betroffene zu Wort melden werden und Du nicht ausgerechnet, schon am Montag einrücken musst!?

Wie bereits mehrfach erwähnt, hier tummeln sich normalerweise rund um die Uhr - naja fast - aktive Forumsmitglieder, auch etliche, denen infolge eines Rektumkarzinomes ein Ausgang gelegt wurde.

Toi, toi, toi ... Du wirst es wie wir alle packen und spätestens in einem Jahr wirst Du Dir garnicht mehr vorstellen können, dass Du anfangs - verständlicherweise - eine derartige panische Angst vor dem Ausgang (Colostoma) hattest. Denn evtl. wirst Du Deinen Darm spülen dürfen quasi irrigieren d.h. der Dickdarm wird bis zur Verschlussklappe zw. Dünn- und Dickdarm (Ileozökalklappe) mittels Leitungswasser tägl. oder zweitägig gespült mit einer Menge von ca. 1.5 l, so dass Du anschliessend bis zur nächsten Spülsitzung (IRRIGATION) stuhlfrei sein wirst und infolgedessen kontinent = dicht sein wirst. Du wirst und kannst dann all Deinen Interessen, Hobbies und auch Deinem Beruf weitestgehend nachgehen können, ausser der einzige Wehrmutstropfen wird sein: "Du wirst anschliessend nicht mehr als round about 10 Kilo tragen, heben oder stemmen dürfen ... allenfalls mit einer Bandage.

Aber ich möchte nicht weiter vorgreifen, lass Dich erst einmal auf uns und Deine Situation ein, dann wird die entsetztliche Anspannung relativ schnell von Dir weichen. Wenn Du siehst, wie viele weitaus jüngere Stomaträger/innen unter uns sind.

Ich war übrigens 43-zig, als ich mein endständiges Colostoma descendens erhielt. Okay, meine Geschichte ist etwas anders gelagert, ich habe mein Stomi von Beginn an akzeptiert und lebe damit: 1 A ;) !

Liebe Grüße Sabine

PS. Meine liebe Patentante ist derzeitig in der gleichen Situation wie Du

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Sabine049

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Bin neu hier und habe Angst

Beitrag von Urock » 22.01.2011, 20:57

:rose: Hallo!Erstmal danke für Deine Antwort!!!!Muß erstmal alles verdauen.... :je:

Melde mich bestimmt öfter hier!

Bis später! :rose:

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Bin neu hier und habe Angst

Beitrag von Linie 22 » 22.01.2011, 20:58

:winke: Urock,


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Deine Angst kann ich gut nachvollziehen, bin auch eine von den "Krebsen" ;) .

Und damit Du Dir nicht ganz so einsam vorkommst beame ich Dich ruckizucki zu [url=http://www.stoma-forum.de/topic.php?id=2474&highlight=Linie&
]meiner Geschichte .[/url]
Damals war ich auch noch ein völlig verängstiger Forumfrischling und Heute schwinge ich altklug die große Klappe :D , weil ich im Laufe der Jahre verstanden & gelernt habe, dass mein Stoma gar nicht sooooo übel mitspielt :) .

Es kann nur noch besser werden .... damit verbunden schicke ich Dir Zuversicht und eine mega Portion Glück in den hohen Norden Silke (Linie 22) :winke: :winke: :winke:

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Linie 22

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Bin neu hier und habe Angst

Beitrag von Webkänguru » 22.01.2011, 23:17

Hallo Urock,

herzlich Willkommen bei uns :) Bei Fragen einfach loslegen, hier sind viele unter uns die das selbe erlebt haben, was du gerade mit machst. Und wir helfen gerne wo wir können :)

Viele Grüße,
euer Christian

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Bin neu hier und habe Angst

Beitrag von Siskinanamok » 23.01.2011, 00:15

Hey Urock,

herzlich Willkommen hier im Forum!

Ich kann wenig zum Thema Krebs beitragen, aber das Stoma ist wirklich ein Lebensretter und macht dich in vielen Situationen so viel freier! Und noch dazu hast du eine Frau die dich unterstützt und dich nimmt wie du bist!
Wenn du Fragen hast dann immer her damit, auch die Sorgen und Ängste.. hier ist Platz dafür!

Lieben Gruß

Siski

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Bin neu hier und habe Angst

Beitrag von Beutelmaus » 23.01.2011, 00:22

Hallöchen Urock,

sei herzlich willkommen unter den Bauchbeutlern.
Wenn Du Fragen hast nur zu.

Gute Nacht

Monika


P.S. Lass Dich nicht vom Krebs beherrschen, sondern besiege ihn.

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Beutelmaus

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Bin neu hier und habe Angst

Beitrag von kleiner Onkel » 23.01.2011, 00:29

Hallo Urock,
kann deine Gedanken und Ängste gut nachvollziehen, auch wenn die Ursache für mein Scheisserle ne ganz andere ist als bei dir.
Nachdem ich durch eine Not.op damit überrascht wurde ,wollte ich, als ich realisierte was da los ist, am liebsten aus dem nächsten Fenster springen!! Aber ich kann dir nur eines sagen, heut leb ich richtig gut damit und ich wünsch dir dass auch du damit klar kommst.Hier bist du jedenfalls gut aufgehoben und findest Trost, Hilfe und jede Menge Gleichgesinnte.
Ich wünsch dir viel Kraft, Mut und Stärke und alles Gute für deine Op,
liebe Grüße vom kleinen Onkel (Tante) :troest:

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kleiner Onkel

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Bin neu hier und habe Angst

Beitrag von Waltraud Mayer » 23.01.2011, 12:41

HAllo Urock

Herzlich willkommen

zuerstmal
Aller Anfang ist schwer, Du wirst hadern, das Ding am Bauch verfluchen und Rotz und Wasser heulen

und trotzdem nicht aufgeben...
Ich war auch erst 53 und hab jetzt mein Stoma schon 10 Jahre
und hatte am Anfang schon so meine Schwierigkeiten mit undichter/unterwanderter Versorgung, aber ich sagte mir immer jetzt erstrecht und hab eigentlich fast auf nichts verzichtet was ich vorher auch gemacht hatte... Das packst Du schon :troest:
LG Waltraud

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Waltraud Mayer

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Bin neu hier und habe Angst

Beitrag von HARRY52 » 23.01.2011, 13:39

Hallo Urock, einen wichtigen Schritt hast du schon getan, indem du dich in diesem Forum befindest. Hier bist du mit allen Fragen gut aufgehoben.
Angst musst du nicht haben. Ich kenne deine Ausgangsprognose nicht aber bei einer günstigen Lage des Karzinoms ist auch eine RV möglich. Wenn nicht,dann ist das auch kein Weltuntergang. Man kann sich mit einem Stoma gut arrangieren und muß kaum auf etwas verzichten. Mach dich vor der OP noch richtig schlau hier und geh die ganze Sache als mündiger Patient an.
Wenn du noch Fragen hast, immer raus damit,auch über PN.
Alles Gute für die OP. :gut: :gut:

Harry

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HARRY52

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