von PropainTyee » 04.09.2023, 18:07
Hallo,
mein Name ist Jan (43Jahre) und bin seit dem 20.08.2023 leider auch Besitzer eines Colostomas.
Bin am 20.08.2023 mit heftigen Schmerzen und Krämpfen ins Krankemhaus gefahren (bzw. mein Vater hat mich gefahren). Nach einigen Untersuchenungen (CT / Röntgen / Ultraschall) stand fest das es sich um einen Darmverschluss mit Perforation handelt. Ich bin dann noch am gleichen Abend Notoperiert wurden.
Von Montag bis Samstag --> Intensivstation, mit langsamen Aufstehen, Gehen und Physiotherapie.
Samstag bin ich dann auch die normal Station (Chirurgie) gekommen und bin am Freitag den 01.09.2023 entlassen worden.
Zu meiner Vorgeschichte:
- eine Woche vor Pfingsten Sigmadivertikulitis --> Antibiotika zu Hause
- mitte Juni erneuter heftiger Divertikulitis Schub --> eine Woche Krankenhaus + Antibiotika über die Vene + CT (unauffällig, keine Anzeichen für eine bevorstehende Perforation)
- am 20.08.2023 Durchbruch
Die Voruntersuchung für die Rückverlegung ist leider erst in 9 Monaten geplant.
Hab mich mitlerweile einigermaßen an den Anblick und die Handhabung gewöhnt. Hatte am Anfang wirklich Schiss und auch Ekel davor mir das anzuschauen und da ran zu greifen. Aber dank Psychologen (im Krankenhaus 2h) und Stomaberaterin ging es dann relativ schnell. Eigentlich war es nur eine Überwindungssache.
Leider habe ich einige kleine Probleme und wollte Fragen ob sich das noch gibt.
Am meisten Schmerzt die Narbe wo der Drainageschlauch angebunden war, dies kann laut den Ärzten auch noch etwas dauern. Wie war das bei euch?
Die direkte OP Narbe, die voll über den Bauchnabel verläuft schmerzt eigentlich gar nicht, nur am Hosenbund zwickt es etwas.
Was mich eigentlich am meisten stört ist, das das Pflaster von der Stomaversorgung (also das was am Beutel dran ist / Holister - einteilig / Ausstreifbeutel). Egal wie ich das Ding drauf klebe (Bauch raus / Bauch rein / Bauch normal) spannt es immer irgendwie.
Hat das noch etwas mit der Wundheilung und der Narbe zu tun oder wird das immer so sein?
Im Moment probier ich mich durchs Essen, das läuft aber ganz gut.
Ist es normal das der Stuhl wie Leim ist?
Der lässt sich ja fast nicht runterspülen.
Die Versorgung wechel ich im Moment einmal am Tag.
Wie lange sollte man sich Krank schreiben lassen?
Hab jetzt erstmal einen Schein für den kompletten September.
Bin auf Arbeit "Mädchen für alles" (mal Büro, mal Maschine, mal hier, mal da).
Das Problem ist nur das im Büro nie so viel Arbeit da ist um einen 8h lang zu füllen...
Danke für eure Tipps.
Gruß Jan
Hallo Jan,
ich bin zwar auch ganz neu hier aber vielleicht kann ich dir ein bisschen von meiner Erfahrung vom Colostoma berichten,wurde am 5.5.23 notoperiert.
Auch bei mir ist der Stuhl oft sehr dick das er nicht in den Beutel läuft,obwohl ich den Tipp mit dem Öl einschmieren auch probiert habe.Ich nehme jetzt einmal am Tag, in Absprache mit meinen Stomatherapeuten und Hausarztes, ein Abführmittel und zwar LAEVOLAC.
Vielleicht wäre das für dich auch was?!
Das die Narbe von der Drainage noch weh tut, ist doch ganz normal.Der ganze Bauch ist doch von der Operation beleidigt.MIr sind jetzt nach so langer Zeit auf einmal die Haare wie irre ausgegangen,ist auf mein Immunsystem noch zurückzuführen.
Da hast du auch viel durchmachen müssen bis jetzt.
Ich wünsche dir alles Gute.
Lieben Gruß
Linda
von PropainTyee » 05.09.2023, 10:19
Hallo,
danke für deine Antwort.
Der Stuhl rutscht bei mir eigentlich schon im Beutel nach unten.
Nur in der Toilette lässt er sich schlecht wegspülen, wenn er nicht direkt ins Wasser fällt.
Wie ist es bei dir mit der Stomaversorgung bzw. mit dem Klebepad von dieser?
Spannt und zieht es auch bei dir so an der Haut beim bewegen?
Gibt sich das eventuell noch?
Danke
Gruß Jan
Hallo Jan,
sicherlich ist bei mir der Stuhl im WC auch sehr hartnäckig beim runterspülen,ich lege immer ein oder zwei Blatt Papier rein, dann geht es besser,kommt halt drauf an welches Wc du hast.
Also meine Stomaversorgung spannt nicht beim bewegen,wobei ich keinen Sport mache.Bei der Hitze im Sommer hatte ich schon das Gefühl von etwas schwitzen darunter.
Wenn ich die Basisplatte erneuere, lege ich mich nach dem sauber machen, auf das Sofa und warte bis alles gut trocken ist und drücke die Platte wirklich gut rundherum an.Aber es könnte vielleicht auch bei dir sein, das die Stomaversorgung nicht mehr passt von der Platte her, weil sich der Bauch verändert hat, mir ist das nach ein paar Wochen passiert, dann kam die Stomaschwester und ich bekam eine neue Versorgung mit der ich ganz gut zurecht komme.
Ich verwende ab und zu einen Hautschutzring unter der Platte oder die Stomapaste.
lg Linda
von PropainTyee » 05.09.2023, 11:25
Hallo,
eine Stomaplatte verwende ich nicht.
Ich verwende ein einteiliges System.
Ich wechsel das Teil einmal täglich vorm Spiegel.
Im Liegen lässt sich das bei mir schlecht realisieren,
die Stomaschwester hat mir im Krankenhaus eine Schablone angefertig.
Mit dieser schneide ich dann die Form aus dem Pad aus.
Letzten Freitag sagte sie, die passt noch gut.
Die kommt diesen Freitag wieder.
Hab ihr das Problem zwar schonmal geschildert aber ich werde es nochmal ansprechen.
Sport mach ich auch noch keinen, es zwickt eben auch schon beim normalen bewegen.
Danke
Gruß
Hallo,
dann wünsche ich dir weiterhin alles Gute.
Lg Linda
von PropainTyee » 05.09.2023, 12:55
Danke,
Das gleiche wünsche ich dir auch.
von Rheingold » 05.09.2023, 18:47
Hallo Jan,
vielleicht habe ich es jetzt auch falsch verstanden, aber wieso benutzt du bei einem Colostoma und festem Stuhl Ausstreifbeutel??? Vielleicht wäre ein zweiteiliges System was für dich. Da wechselst du die Platte alle 2 bis 3 Tage und kannst beim Zurechtschneiden genau schauen, ob die Öffnung passt. Ich benutze auch Hollister und bin super zufrieden. Die Platte ist sehr weich und flexibel. Ich schneide von der Platte sogar noch 1/2 der Klebefläche weg, so dass nur noch der innere Ring bleibt und ganz wenig Haut bedeckt ist. Bei mir hält es trotzdem 3 Tage bombenfest (sogar im Urlaub mit täglich mehrfach baden) und es spannt nichts.
Liebe Grüße
von PropainTyee » 05.09.2023, 21:04
Hallo,
der Stuhl ist ja nicht wirklich fest, er ist eher wie fester Brei.
Die Ausstreifbeutel verwende ich deshalb,
weil ich mich am Anfang an beides gewöhnen möchte.
Ist ja alles nicht so einfach... (vom Kopf her).
Von dem zweiteiligen Set haben mir die Krankenschwestern
und auch die Stomaberaterin abgeraten. Ich hatte nach der OP so ein Teil drauf,
das hat mir ehrlich gesagt zuviel aufgebaut.
Später werde ich dann im Alltag wahrscheinlicher Beutel verwenden die zu sind.
Danke
Gruß Jan
von Butterfly » 08.09.2023, 15:07
Hoi Jan
Immer diese Stomatherapeut:innen und Pflegepersonal mit ihren persönlichen Vorlieben, die sie auf neue Stomaträger:innen projizieren, das ist doch Mist!
Die OP-2-Teiler sind was GANZ anderes als Alltsgsbeutel.
Auch wenn du 1-Teiler benutzt, haben die selbstverständlich eine Platte (!), die einfach fest mit dem Beutel verbunden ist.
Wenn du Klebeverbindungen bei 2-Teilern nutzt, tragen die nicht auf (wahrscheinlich hat man dir einfach nur Rastringverbindungen gezeigt).
Am Anfang mag dein Gehirn die Platte noch nicht, das ist ein Fremdkörper. Das Gefühl blendet das Gehirn nach ein paar Monaten aus. Heute merke ich die Platte bzw. Störungen nur, wenn ich eine Allergie gegen den Kleber entwickle. Ist deine Haut in Ordnung? Wenn sie glänzt oder rot wird oder nässt, musst du aktiv werden.
Bzgl Arbeiten: rein theoretisch kannst du, wenn es dir sonst gut geht, ab Oktober wieder arbeiten. Fang doch im Hamburger Modell an und sag dem AG, dass zu Beginn nur Schreibtischtätigkeiten gehen.
Liebe Grüsse
Butterfly
PS: Die besten WC-Spülungen gibt es in Malaysia und den Emiraten… die europäischen Sparspülungen sind für Stomaträger:innen ungeeignet. Da ist das mit dem WC-Papier ein guter Trick. Ansonsten, falls du Mundspüllösung abends nutzt oder auch den „Zahnpastarest“ ins Klo ausspucken und danach den Beutel leeren.
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