von Sabine049 » 08.03.2012, 19:06
Aufgrund der eingangs lebhaften Diskussion über: Irrigation + Darmflora? stelle ich mir aus aktuellen Anlass die Frage, in wie weit wird die Darmflora tatsächlich beeinträchtigt?
Seit Monaten/Jahren nehme ich generell div. Probiotika, aber immer in der empfohlenen Tagesdosis.
Weniger wg. der tägl. Irrigation sondern der wiederkehrenden HWI mit interventionsbedürftigen Antibiosen. Nach meinem letzten Krhs. bzw. Antibiose mit Zienam 500 mg (Imipenem) war ich circa 3 Tage fast keimfrei. Neuerdings war das Harnsediment wieder voll mit allen "Unrat"; und die Kultur zeigte jetzt den Erreger: Enterokokkus faecalis + E. Coli, Keimzahl: 10 Mio., an. Therapiert werde ich jetzt mit Unacid pd 375 mg.
Lt. *Wiki* können diese Erreger durch Probiotika hervorgerufen werden - konfus????
Desweiteren wurde mir in der urol. Klinik erklärt, dass Probiotika während einer Antibiose vollkommen kontraproduktiv sind, insofern dass unter der Antibiose generell alle Keime - inklusive der guten Darmkeime - ersatzlos vernichtet werden.
Deshalb sei eine Probiotikakur erst nach Beendigung der Antibiose sinnvoll. Eine Unterstützung während der Antibiose ist demnach - gelinde formuliert - eine Bereicherung der Apo. + Reformhauskassen!?
Frage mich jetzt allerdings:
- wenn ich tägl. irrigiere, werden doch ohnehin, falls die These stimmen sollte, sowohl gute als auch böse Keime ausgeschwemmt/ausgespült?,
... bislang konnte ich während einer Antib.therapie dank Probiotika und Darmaufbaumittel allzu weiche Stühle vermeiden, (ist die Konsistenz zu weich, ist die Irrigation weniger effektiv sprich voluminös),
Bei meiner Handhabe müsste doch eigentlich ein gewisses Gleichgewicht geschaffen werden?
Ich selbst vermute alerdings eher, dass ich mir diesen spezifischen Keim kürzlich im Krhs. zugezogen habe.
Wollte Euch die Infos nicht vorenthalten und vllt. möchte der eine oder andere seine Erfahrungen, Denkanstösse und Kenntnisse diesbzgl. einbringen , ob mit oder ohne Irrigation.
Liebe Grüße Sabine
von Hanna70 » 08.03.2012, 19:55
Sabine049 hat geschrieben:Desweiteren wurde mir in der urol. Klinik erklärt, dass Probiotika während einer Antibiose vollkommen kontraproduktiv sind, insofern dass unter der Antibiose generell alle Keime - inklusive der guten Darmkeime - ersatzlos vernichtet werden.
Deshalb sei eine Probiotikakur erst nach Beendigung der Antibiose sinnvoll. Eine Unterstützung während der Antibiose ist demnach - gelinde formuliert - eine Bereicherung der Apo. + Reformhauskassen!?
von SusiR » 09.03.2012, 00:57
Du könntest anstatt die Apotheken zu bereichern einfach auch auf Joghurt umsteigen und den in Deinen Essensplan einbauen.
Frauen sollten eh nach Antibiotikabehandlungen vermehrt Joghurt etc. zu sich nehmen, da die Scheidenflora bei Gabe von Antibiotika sehr leidet. Früher hat man das mit Joghurttampons gemacht. Heute gibt es Probiotika aus der Apotheke.
Ich würde den Joghurt lieber vermehrt essen wollen .
Während eine Antibiotikabehandlung Probiotika zu nehmen ist Perlen vor die Säue geschmissen - leider.
von Häslein » 09.03.2012, 07:13
Liebe Sabine,
den faecalis hast Du Dir wohl tatsächlich in der Klinik eingefangen. Den coli nicht unbedingt. ( ??? )
Ich persönlich ( !!! ) hege schon lange Zweifel, ob man überhaupt so dringend probiotische Mittelchen nehmen muss.
Ich bin fest davon überzeugt, dass der eigene Organismus selbst in der Lage ist, nach einer antibiot. Therapie das für ihn beste Darmkeimmilieu wieder herzustellen.
Ich bin auch der Meinung, dass es nicht DAS ideale Milieu gibt, sondern dass es sehr individuell ist, multifaktoriell. ( Alter, Geschlecht, Ernährung, Lebensraum, genetische Disposition, enger Kontakt zu anderen Menschen usw. )
Wenn man zu Beginn einer Antibiose * Perenterol * dazu gibt, bleiben oft Durchfälle, Übelkeit, Erbrechen aus oder werden gemildert.
Ferner glaube ich nicht, dass man mit Joghurt so viel erreicht, wie man glaubt, weil die Keime durch die Magensäure zum großen Teil abgetötet werden, bevor sie überhaupt den Ort ihrer Bestimmung erreichen.
Vielleicht macht man sich im Hinblick auf das ach so schlechte Darmmilieu
einfach viel zu verrückt?!
Das pendelt sich oft ohne zusätzliche Hilfe wieder ein.
Ich irrigiere selbst gar nicht, weil ich ein Ileostoma habe. Schon oft habe ich mich trotzdem gefragt, ob es für den Darm wirklich so unbedenklich
ist. Zumindest ist es nicht ohne Einfluss auf die Darmkultur.
Von den so oft angepriesenen Hydrotherapien beim Heilpraktiker halte ich gar nix, sondern finde, dass es sehr gefährlich sein kann. Das ist meine Meinung, keine Definition.
Was würde denn geschehen, wenn Du versuchst, alles probiotische Zeug wegzulassen? Ich meine, dass Dein Darm einfach mal seinen ureigenen Rhythmus finden könnte? Ich weiß nicht, ob das ginge. Das kannst Du viel besser beurteilen.
Liebe Grüße, Häslein
von SusiR » 09.03.2012, 08:16
Hallo Häslein,
ich leide selbst seit Jahren unter einer Colitis. Ohne Joghurt oder den probiotischen Drink von Dr. Shirota nach meinen Schüben würde sich meine Darmflora nicht so schnell erholen.
Mein bester Freund hat Morbus Crohn. Und auch er bringt seine Darmflora nach den Schüben so wieder auf Trab.
Ich würde also behaupten, dass diese Produkte durchaus helfen.
von Sabine049 » 09.03.2012, 09:08
danke allen !
@Häslein: Lasse Dir heute noch eine *PN* zukommen!
Aber Perenterol und Co. sind doch ebenfalls Darmsanierungsprodukte. Gegen Perenterol wg. des "Hefepilzes" reagiere mit allergischen Reaktionen.
@SusiR: Joghurt ist das gleiche in Grün - probiotisch.
@Rosi: Leuchtet ein, kopfkratz, wenigstens ist unter der Gabe von Probiotika u.a. Joghurt die Konsistenz der Stuhle weniger weich.
Meine Frage ging auch dahin, ob allgemein probiotische Lebensmittel solche Keime wie der o.a. züchten und indes schwere Infektionen bei immungeschwächten Menschen verursachen können?
Liebe Grüße Sabine
von Häslein » 09.03.2012, 09:55
Hallo Sabine,
mir ist bekannt, was Perenterol ist. Das war ein Beispiel, wie man oft in Kombi mit Antibiose antibiotikainduzierte Durchfälle behandeln kann. Es hat eine magensagtresistente Schutzhülle.
`````````````````````````
an Susi
mir ist auch die probiot. Therapie bei CU bestens bekannt. Ein normaler Joghurt ist meist nicht geeignet, genügend Keime in den Dickdarm zu bringen.
Es müssen spez, Kulturen sein, wie z. B, Yakult. Das ist richtig.
Bei Crohn ist ein positiver Effekt nicht bewiesen, nur bei CU.
Mein Beitrag ist in Bezug auf einen normalen Darm bezogen.
Trotzdem halte ich die Therapie mit probiot., prebiotischem Dingsbums nicht für optimal. Bei Pat. unter Entzündungen der Bauchspeicheldrüse verlaufen solche Dinge oft tödlich.
LG, Häslein
Nachtrag: mir ist bewusst, dass nicht jeder Mensch meine Meinung über probiot. Mittel teilt; wer damit gute Erfahrung macht, soll es nehmen. Mir ist der ganze Hype um diese Zusätze bzw. Nahrungsergänzungsmittel zu viel und ich frage mich, warum man etwas zusetzen sollte. Das sind aber meine eigenen Gedanken - sie erheben keinen Anspruch auf Richtigkeit.
von Hanna70 » 09.03.2012, 17:49
Hanna70 hat geschrieben:[das ist aber auch das Einzige, was ich dazu sagen kann.
von LadyHoneyBunny » 30.08.2012, 08:42
Hallo an alle!
Ich ernähre mich seit längerer Zeit pro- und präbiotisch. Ich nehme Probiotika und ich muss sagen, dass ich nie Probleme hatte, sondern eher sehr zufrieden war. Weiterhin versuche ich möglichst viele Nahrungsmittel mit Präbiotika aufzunehmen, wie z.B. Knoblauch, Chicoree, verschiedene Lauchgewächse, Löwenzahn, Topinambur und Schwarzwurzeln ([url=http://?]weitere Infos hier[/url]). Ich fühle mich gesünder und rundum wohler. Ich hoffe, dass ich keine Infektionen bekommen werde und ich es nicht übetreibe mit den Nahrungsergänzungsmitteln.
LG, F.
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von kochmax » 30.08.2012, 09:35
Moin,
und ich nehme so was gar nicht und es geht mir trotzdem gut!
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen WEerbung und Reklame?
Da denk ich jetzt mal drüber nach!
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