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Einteilige Stomaversorgung – Seite 3

Du hast ein Colostoma oder Fragen zum Stoma des Dickdarms? In diesem Forum dreht sich alles um die häufigste Form der Stomaanlage (Stoma-Operation, Stomaversorgung beim Kolostoma, die Irrigation usw).
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35 Beiträge • Seite 3 von 41, 2, 3, 4

Einteilige Stomaversorgung

Beitrag von PC Katrin » 02.03.2008, 20:59

Hallo, Ihr Lieben,
ich möchte mich aus der Sicht der "professionellen Stomatanten" mal zu diesem Thema äussern.

Es ist sicher keine gute Äusserung, zu sagen: "Das zahlt die Kasse nicht mehr, also, Vogel, friss oder stirb...."
Allerdings (und da haben ja auch schon unser Webkänguruh und andere User ihre Aussagen reingestellt):
Es gibt Vorgaben des MDK (medizinischer Dienst der Krankenkassen) die die Höhe des Verbrauchs von Hilfsmitteln
regeln, die genauen Angaben sende ich Euch in den nächsten Tagen in einem Link. (Liegen aber in der Grössenordnung 15 Platten pro Monat, 30 Beutel bei Ileo, 60-90 bei Colo, 30 bei Uro, .... bei Einteilern 30 bei Ileo und Uro, 90 bei Coloträgern..)
Und zur Ergänzung für die Mainz Pouchis und ISK Patienten max. 6 Katheder / Tag... auch hier haben wir einen Beitrag im Forum.
Nun kommt es zunächst auf die KK an, einige kümmern sich noch gar nicht drum, was verordnet wird, es wird geliefert und bezahlt.. egal von wem.
Es gibt aber Kassen, die kürzen dann ohne Vorankündigung dem Lieferanten die Rechnung.
Da kommt es dann drauf an, mit welchem Sanitätshaus, Homecareunternehmen oder welcher Apotheke man es zu tun hat.
Manche nehmens zähneknirschend hin, andere belasten die Patienten mit den Mehrkosten, der Dritte liefert gar nicht mehr oder nur noch unter den Bedingungen, die Ihr beschreibt.

Meine Meinung ist : lasst uns gemeinsam
solidarisch auf der Ebene Patienten, Kassen, Anbieter zusammenarbeiten, denn :

Die Patienten haben das Problem
Die Kassen werden vom Gesetzgeber gebeutelt
Die Anbieter von den Kassen

und wenns ganz schlecht läuft, wird es so aussehen:
zunächst habt ihr (ich sag mal: die Patienten das Problem)-
dann der Anbieter-
dann die Kassen -
und dann erst der Gesetzgeber.
Über Gesetzgebung sollten wir hier nicht reden.
Aber ich würde mich sehr freuen, wenn wir hier gemeinsam (und ich glaube, da ist vor allem Burkiroller auch ein guter Ansprechpartner) versuchen, für alle Patienten Lobbyarbeit zu machen, und das eben nicht in einer Konfrontation, sondern gemeinsam.
Liebe Grüße und eine guten Start in die neue Woche
Katrin

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PC Katrin

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Einteilige Stomaversorgung

Beitrag von Monsti » 02.03.2008, 21:46

Hallo Katrin,

da gehe ich mit Dir konform. Auch ich wähle erst stets den persönlichen und freundlichen Weg. Erst dann, wenn man sich dennoch stur stellt, lege ich eine härtere Gangart ein. Zum Glück war diese bisher kaum nötig.

Aber u.a. das ist mir bei den Vorgaben/Richtlinien mächtig aufgestoßen:

30 Beutel bei Ileo


1. Haben gewisse Monate auch 31 Tage, 2. hält kein mir bekannter Filter länger als 12 Stunden durch. 60 Beutel sind bei einem Ileo-Känguru also das Minimum. Wie kommen die KK da auf 30 Beutel??? Nie und nimmer würde ich damit klarkommen.

Bei mir kommt hinzu, dass ich tagsüber nur Mini-Beutel tragen kann, weil mir jede andere Größe beim Gehen die Leiste wundkratzt, weil für meinen zierlichen Körper viel zu lang. Also trage ich die großen Beutel ausschließlich nachts, dank derer ich dann nur 1-3x aufstehen muss. Trage ich die Mini-Beutel 24 Stunden lang, stehe ich nachts alle 1,5 Stunden auf (auch schon passiert, weil abendlichen Beutelwechsel vergessen).

Die Leute, die derartige Richtlinien festsetzen, sollten selbst betroffen sein, dann wäre die Standardversorgung für uns realistischer.

Liebe Grüße
Angie

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Monsti

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Einteilige Stomaversorgung

Beitrag von Frank38 » 02.03.2008, 22:47

Huhu,

Glaube Katrin hat sich vertipt sie meint bestimmt 60-90 bei Ileo und 30 bei Colo bei 2 teiligen Sytem und bei Einteiligen 90 bei Ileo und 30 bei Colo. Denke mir mal das man bei einem Colo nicht soviele Beutel brauch als beim Ileo. Ich brauch im schnitt im Monat so zwischen 15-20 beutel bei Einteilern nehme auch kappe ab und zu, da ich ja Irrigiere vorher bei denn 2 teiligen system waren es mehr etwa so über 40 Beutel wo ich noch nicht Irrigiert habe.

Was Web geschrieben hat genau so ist es abgelaufen, erst hatte ich meinen Stomatherapeut im KH das KH benutzte Hilfsmittel von Coloplast. Etwas Später wo ich wieder einigermassen Fit war, hat der Stomatherapeut im KH mir meine jetzige Stomatherapeutin vorgestellt die zugleich Chefin ist von einem Sanitätshaus. Nach meiner entlassung war sie am selben Tag bei mir Zuhause und hat mir meine Hilfmittel mitgebracht. Wenn was sein sollte an meinem Stoma sollte ich mich dann sofort melden oder mit der versorgung wegen Beratung. Bis jetzt habe ich sie nur gesehen, wenn ich meine Hilfsmittel bestelle und wo sie meine Bauchbinde für die Arbeit angepasst hat. Und da die Versorgung mit Coloplast sofort prima geklappt hat, bekomme ich meine Hilfsmittel seit dem von meiner lieben Stomatherapeutin :).

Gruss Frank

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Frank38

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Einteilige Stomaversorgung

Beitrag von PC Katrin » 03.03.2008, 08:41

Hallo, lieber Frank, nein ich habe mich nicht vertippt, da die Ileobeutel (und auch die Urobeutel) ja geleert werden können, während die geschlossenen Colobeutel ja wenn "voll", dann voll... entsorgt werden müssen, und nicht wieder verwendet werden können.
Liebe Grüße
katrin

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PC Katrin

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Einteilige Stomaversorgung

Beitrag von Hugo » 03.03.2008, 09:59

Mir hat meine damalige Stomatherapeutin vom Krankenhaus gesagt bei meinem zweiteiligen System das ich mir ausgesucht habe soll ich täglich den Beutel wechseln. Also brauch ich min. 30 Beutel im Monat wenn kein malör passiert. Platten brauch ich zur Zeit zwei in der Woche. Am Anfang hab ich alle zwei Tage gewechselt und wenn ich länger die Platte dran lassen wollte ging am dritten Tag die Platte ab. Zur Zeit hält sie wieder drei bis vier Tage. Im Sommer ist die Platte nicht so lange dran da hab ich durch die Hitze teilweise mehr verbrauch an Platten und Beutel.

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Hugo

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Einteilige Stomaversorgung

Beitrag von Chief » 04.03.2008, 16:15

Hallo Einpils,

mir wurden damals schon im KH von meiner Stomatante ebenfalls Einteiler empfohlen. Da bei meinem Colostoma der Stuhl ja von der Konsistenz eher fest ist macht ein Ausstreifbeutel auch wenig Sinn. Ich benutze Einteiler von Coloplast und bestelle diese (verbrauchsabhängig) bei meinem Sanitätshaus, dort ist auch die nette Dame beschäftigt. Bisher gab es da auch keinerlei Einschränkungen bezüglich des Verbrauchs.

Gruß
Chief

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Chief

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Einteilige Stomaversorgung

Beitrag von paul » 05.03.2008, 07:41

Hallo
habe noch nie irgendwelche Vorgaben von
meiner KK bekommen.
Ich lasse mir meine Versorgungsartikel vom
Hausarzt verschreiben und sende die Rezepte
zu meinem Sanitätshaus. Das Material wird mir dann
mit der Post zugesand.
In der Regel Bestelle ich alle 5 Monate ca.300
Einteilige Colobeutel von Hollister,5fl.Skin-Lotion
von Dan-Sac,und 5fl.Derma Sol von Coloplast.

Liebe Grüße
Paul

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paul

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Einteilige Stomaversorgung

Beitrag von Beutelmaus » 05.03.2008, 18:44

Hallo einpils,

Deine Stomatante kann Dir nicht vorgeben, welche Beutel Du benutzen musst. Sie sollte Dich beraten und dabei helfen, die beste Versorgung für Dein Stoma zu finden.

Bei mir ist es so gewesen, dass ich von Zweiteiler bis Einteiler (während der Chemo- u. Bestrahlung) und jetzt Stomakappen (bei Irrigation) vom Hausarzt verschrieben bekommen habe. Ich bin nicht privat versichert.

Wenn Du Dich nicht gut beraten fühlst, dann solltest Du die Stomaberaterin bzw. das Sanitätshaus wechseln.

Gruß

Beutelmaus

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Beutelmaus

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Einteilige Stomaversorgung

Beitrag von Monsti » 05.03.2008, 19:23

Hallo Katrin,

wäre mal interessant zu erfahren, wie der deutsche MDK auf so seltsame Zahlen kommt. Eigentlich kann ich mir kaum vorstellen, dass man dort von Colo-, Ileo- und Urostomaträgern ausreichend beraten wurde.

Richtig: Ileo- und Urobeutel kann man entleeren, aber der integrierte Filter hält i.d.R. nur 12 Stunden lang durch. Ob das beim Urostoma ein Problem ist, weiß ich nicht. Beim Ileostoma ist es aber ganz sicher eines, außer man findet den "Zeppelin" am Bauch besonders attraktiv. :ballon:

Nie und nimmer käme ich mit 30 Ausstreifbeuteln im Monat klar, wohingegen mir die 15 Basisplatten monatlich sehr großzügig erscheinen. Ich brauche gerade mal die Hälfte, d.h. ich trage eine Platte 3-5 Tage.

Na, und bei den Colo-Kängurus ist es doch entscheidend, wie es um die individuelle Verdauung bestellt ist bzw. ob man irrigiert. Otto-Normal-Mensch hat zwischen 1-3x täglich und alle drei Tage Stuhlgang. Jemand mit einem Colostoma wird also - außer bei Durchfall - eher selten dreimal täglich den großen Haufen ins Sackerl legen. Und nach einem Mini-Würstchen muss man ja auch nicht sofort den Beutel wechseln. Solche Kleckerchen haben wir Ileos eigentlich ständig im Sackerl, manchmal schon 5 min. nach der letzten Entleerung ...

Liebe Grüße
Angie

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Monsti

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Einteilige Stomaversorgung

Beitrag von Sabine049 » 05.03.2008, 20:46

Hallo,

ich benötige im Normalfall tägl. ein Minibeutel. Habe aber für den Bedarfsfall - bspw. bei Durchfall - sowohl ein Karton Ausstreifbeutel griffbereit als auch für Freizeitaktivitäten wie Saunieren o. Schwimmengehen generell ein Paket Minikappen in petto.

Der Bedarf ist auch bei Colos generell individuell und unterschiedlich.

Trotz tägl. Irrigation kleckerts bei mir gelegentlich nach, d.h. der Minibeutel ist ratzfatz gefüllt - Konsistenz dünnflüssig bis breiig, so dass ich dann selbstverständlich ein weiteres Beutelchen benötige.

Bislang wurde mir von seitens der KK oder des MDK´s keinerlei Vorgaben inpuncto Verbrauch auferlegt.

In div. Kliniken wurde mir gesagt, dass der Filter nach etwa 12 Std. dicht ist, so dass der Beutel mögl. zweimal tägl. gewechselt werden sollte ... selbstverständlich explizit in dem Fall, wenn das Colo permanent fördert.

Anfänglich, bevor ich in die Irrigation angeleitet worden war, förderte mein Stoma zigmal am Tag.

Es ist ein Trugschluss zu meinen, dass ein selbst endständiges Colostoma sich allenfalls zweimal tägl. entleert, die Stuhlfrequenz und -beschaffenheit bzw. -konsistenz ist u.a. abhängig, von der Position des Colostomas, der Darmmotilität und der Grunderkrankung.

Aus meiner Sicht sollte man deshalb nicht gleich pauschalisieren, sondern primär den Verbrauch nach Bedarf bemessen, ... keinesfalls nach Fallpauchalen ermessen.

@einpils, da du ja in Kürze in die Reha gehen wirst, lass dich bitte in die Irrigation einführen.

Liebe Grüße Sabine

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Sabine049

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