von nordlicht » 11.02.2009, 19:10
hallo ich bin es,martina..und habe wieder eine frage..
ich bin jetzt die dritte woche krankgeschrieben wegen
massiver durchfälle mit nachfolgenden entzündungen...
da ich dieses problem inkl. diverser fisteln seit ca 2
jahren habe,bin ich zu der überlegung gekommen mir evtl. ein
stoma legen zu lassen...
habe dies jetzt bei meinem hausarzt angesprochen und habe auf anraten hier im forum eine negativ/positiv liste gemacht in der eindeutig das postive überwogen hat...
in zwei wochen bespreche ich mich mit meinem chirurgen..
ich habe ein urostoma seit 30 jahren und bischer
noch nie ein problem gehabt..
nun meine eigentliche frage...
als ich damals das stoma bekam war ich noch ein kind.
kann mich also nicht mehr an die abläufe und voruntersuchungen erinnern...naja nur stückchenhaft...
muss ich jetzt im vorfeld wieder zu diversen darmspülungen?.
die letzte die ich hatte war vor ca 2 1/2 jahren und mir in
sehr unangenehmer erinnerung da ich dort auf dem tisch
einen einlauf bekam...der natürlich durch die fisteln
umgehend wieder herauslief..
die schwestern waren nicht begeistert und dementsprechend
leicht irritiert.
als wenn sie sowas noch nie erlebt hätten...
:shock:
vor der eigentlichen OP habe ich keine angst,denn ich
sehe nur die hoffentlich verbesserte lebensqualität
hinterher..
ich habe angst...vor den "kleinigkeiten"...
diverse gespräche mit diversehen ärzten...
chirurg, narkosearzt..davor das sie den eingriff
ja evtl ablehnen könnten...
aus "ästhetischen" gründen oder so...
ästhetische gründe sind für mich unrelevant da ich
einen ganz lieben mann habe..der mir bedingungslos
zur seite steht..und der mein vertrauen hat..
ich möchte ihn mit all meinen fragen und ängsten nciht
zu sehr "belasten" und da ich vertrauen in dieses forum
stelle würde ich mich freuen wenn mir jemand
etwas zu diesem thema schreiben könnte....
martina die mit den vielen fragen/ängsten
von Siskinanamok » 11.02.2009, 19:25
Hallo Martina,
großes Thema. Ich kann dir dazu aber auch nicht wirklich viel sagen. Ich denke, das du schon die eine oder andere Untersuchung über dich ergehen lassen musst. Wahrscheinlich auch eine Koloskopie.. Wobei, ich musste nicht zur Darmspiegelung und musste auch zur OP nicht abführen..
Was hat denn der Hausarzt zu deinem Wunsch/Überlegung gesagt? Welche Grunderkrankung hast du eigentlich?
Viele liebe Grüße
Siski
von nordlicht » 11.02.2009, 19:42
hi siski, danke für deine antwort...
aaalso ich habe mit 2 jahren einen tumor an der rechten
niere gehabt..der ist auch vollkommen beseitigt..
gehe noch immer zur nachuntersuchung..
bin jetzt 41 jahre alt..
durch diverse bestrahlungen und chemos waren einige
innere organe beschädigt..
meine krankenakte ist wie bei den meisten hier riesengross..
wegen der beschädigungen u.a. schrumpfung der blase..
(sie ist nur noch kirschkerngross) bekam ich das
urostoma..da war ich 5 jahre alt...
ich kenne also das leben praktisch nur MIT stoma...
und es geht mir gut damit...
tja, vor einigen jahren so 1990 herum bekam ich
probleme mit meinem darm...durchfälle zum beispiel...
beim gynäkologen fand man dann eine kleine fistel,die
mir noch jahre danach (bis ca 2000 herum) keinerlei
probleme machte...
nun kam eine weitere hinzu..diese ist viel grösser.
damit fing meine darminkontinenz an...
bin vom hausarzt zum internisten...spiegelungen ohne ende..
krankenhausaufenthalte,bei denen ich letzlich mit
lopedium heimgeschickt wurde...
doch jetzt will ich diesem leidensdruck ein ende machen..
bin kaum noch arbeitsfähig...hatte mir das mit dem
colostoma schon mit meinem hausarzt beredet...
der rät mir mal so und mal so...
seit ich kürzlich dieses forum gefunden habe
fühle ich mich bestärkt den termin mein chirurgen
in angriff zu nehmen...ich bin an dem tag seine
letzte patientin und er nimmt ich zwei stunden zeit für mich...finde ich prima und das macht mir hoffnung/mut...
lieber gruss martina
von Monsti » 11.02.2009, 19:46
Hallo Martina,
es kommt auf die Grunderkrankung an, mit welchem Prozedere konkret vor einer Stoma-OP zu rechnen ist.
Bei mir fanden etliche Untersuchungen schon in den drei Monaten vorher statt (u.a. Koloskopie und Irrigoskopie). Vor der OP selbst ("nur" subtotale Kolektomie ohne Stomaanlage) musste ich mittels KleanPrep abführen. Ansonsten halt die obligatorische Blutabnahme, die Harnuntersuchung und das übliche Rasieren des Operationsfeldes. Vor dem zweiten Eingriff (Not-OP mit Rest-Dickdarmentfernung und Stomaanlage) fünf Tage später gab es meines Wissens überhaupt keine Vorbereitungen, d.h. auch kein vorheriges Abführen.
Bei den Vorgesprächen geht es primär um die Beschreibung des Eingriffs und Deine schriftliche Einwilligung in den selbigen. Man hat natürlich auch Gelegenheit, diverse Fragen zu stellen. Beim Narkosevorgespräch wird man untersucht (Herz und Lunge abhören, Blutdruckkontrolle) und u.a. nach Auffälligkeiten bei vorherigen Narkosen und/oder Unverträglichkeiten gefragt. Vor den Gesprächen muss man wirklich keine Angst haben.
Sicherlich werden Dir noch einige Fragen einfallen - dann einfach raus damit!
Liebe Grüße
Angie
von nordlicht » 11.02.2009, 20:00
hallo angie,
mein schreiben und deins haben sich fast überschnitten..
hast jetzt sicher gelesen was meine vorgeschichte war..
nun ist ja die sache mit dem urostoma über 30 jahre her.
an eines kann ich mich sehr gut erinnern...
ich habe viele produkte durchprobieren müssen...
hatte anfangs immer wunde haut und musste mit
äther das umfeld reinigen...nur mal als beispiel..
die medizin ist ja in den vergangen jahren nicht stehen geblieben..ich werde aber sicher trotzdem noch dies und das
probieren müssen oder?....für mein urostoma habe ich ja
letztlich auch prima sachen gefunden....
lieber gruss von martina aus dem norden
von Siskinanamok » 11.02.2009, 20:12
Hallo Nordlicht,
ja, probieren wirst du wohl müssen, aber ich denke ohne so eine Ausgangslage wie damals. Im Krankenhaus wirst du ja schon mal zumindest mit einer Marke vertraut gemacht, und wahrscheinlich klappt das schon mit der Marke ganz gut und du begibst dich einfach "nur" auf die Suche nach mehr Trage- Komfort oder einfachere Handhabung. (Hab dafür ungefähr 3 Wochen gebraucht. Hab mich durchgetestet und den Favoriten benutze ich jetzt)
Warum forderst du nicht schon mal ein paar Probeexemplare an, um beispielsweise die Hautverträglichkeit zu testen? Die Herstellerfirmen sind da immer sehr großzügig, einfach ne kurze email hin, und ein paar tage später kommt die Probe nach Hause.
Hast du für dein Urostoma eine Stomatherapeutin? Vielleicht kann sie dich ja auch schon mal mit Proben versorgen.
Ansonsten sprich erstmal mit dem Chirugen, vielleicht kann er dir auch schon ganz viele Fragen beantworten. Gerade was alles an Untersuchungen auf dich zukommt.. (Wobei das Monsti eigentlich ziemlich genau beschrieben hat)
Liebe Grüße
Siski
von Monsti » 11.02.2009, 20:29
Hallo Martina,
Erinnerungen an eine Narkose vor 30 Jahren kannst Du glatt in die tun, denn inzwischen hat sich einiges verändert. Die erste Narkose meines Lebens war vor bald 25 Jahren, und diese war einfach nur grausig. Damals war ich wegen einer Nasennebenhöhlen-OP direkt 24 Stunden lang komplett außer Gefecht gesetzt. Auch das Einschlafen war nicht gerade der Hit. Ich hatte das Gefühl, als würde mich jemand in einen kleinen Sack stopfen.
Die zahllosen Narkosen der letzten Jahre hingegen waren durchweg lässig. Beim Vorgespräch konnte ich z.T. auf die vorhergehende Narkose im selben Haus verweisen bzw. darum bitten, die Vormedikation (meist sowas wie Dormicum) wegzulassen, da sie bei mir nix bringt.
Da es bei Dir die erste Narkose nach langer Zeit ist, wird Dir der Narkosearzt sicher sehr viele Fragen stellen. Sehr, sehr wichtig ist es hierbei, 100%ig ehrliche Antworten auf Fragen nach dem Rauchen sowie nach dem Alkohol- und Tablettenkonsum zu geben, weil sowas für die Steuerung der Narkose immens wichtig ist. Ansonsten wirst Du gefragt, wie groß Du bist und wie Dein Gewicht ist. Eine gut dosierte Narkose ist Gold wert.
Nach meinen letzten Narkosen war ich teilweise schon 10 min. nach dem richtigen Aufwachen wieder auf dem Weg in die Cafeteria, und zwar über die Stiege, nicht per Lift!!! Noch vor 20 Jahren wäre sowas undenkbar gewesen.
Liebe Grüße
Angie
von nordlicht » 11.02.2009, 20:29
hallo siski
mensch du hast ja recht....auf die idee mit den proben
bin ich ja noch garnicht gekommen...
hab mich bisher eher damit beschäftigt ob...oder ob nicht..
danke danke danke...
ich bekomme immer ein rezept für die beutel vom urologen
und gehe damit zur apotheke...die inhaberin kümmert sich
schon seit jahrzehnten um mich...sie kennt mich von
klein auf an...die pakete schickt sie mit dem
apo-dienst zu mir nach hause...praktisch...
von rezeptabgabe bis lieferung dauerts ca 2 bis 3 tage...
der chirurg zu dem ich gehen werde meint das
zukünftig die komplette belieferung der beutel
für urostoma und evtl. colostoma dann über ihn geht...
ist dann alles in einem "haushalt" sozusagen....
mein arbeitgeber wird nicht begeistert sein wenn es soweit
ist und ich einige zeit ausfallen werde....
nun ja noch ist es nicht so weit....
lieber gruss martina
von nordlicht » 11.02.2009, 20:37
das stimmt angie...
also die narkosen damals ojeee...
nach dem aufwachen war mir permanent schlecht.
auf die fragen im vorgespräch werde ich unbedingt ehrlich
sein...schon in meinem interesse...
will mir nicht selbst schaden..
meine mutter war vor wenigen tagen im KH auf intensiv
und normaler station....habe da schon mal einige
eindrücke sammeln können ...wie es heute so in der
klinik ist....sie meint das essen ist völlig ok
und zumindest auf der intensiv hat man permanente betreuung.
aber da werde dich doch hoffentlich nicht hinmüssen.. :shock:
lieber gruss von martina
von Monsti » 11.02.2009, 21:19
Hallo Martina,
ich glaube auch nicht, dass Du auf die Intensiv kommst, es sei denn, Dein Kreislauf spielt verrückt. Direkt nach der OP ist es einem eigentlich vollkommen wurscht, wo man liegt - hauptsache im Bett ... Die Betreuung auf der normalen Station ist (zumindest bei uns) nicht sooo anders als auf der ITS.
Nach der letzten OP (Rektumamputation) war ich zwar 24 Stunden lang auf der Intensiv, kaum war ich aber wieder auf der normalen Station gelandet, war ich auch schon wieder unterwegs, d.h. ca. 15 Minuten später. Mein Mann war aufgetaucht, und wir gingen samt dem Ständer mit all dem Gebamsel in die Cafeteria bzw. auch noch ein paar Schritte im Park spazieren, bis ich urplötzlich ganz große Sehnsucht nach meinem Bettchen hatte. Anschließend schlief ich grandios gut.
Grüßle von
Angie
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