von Stine » 06.11.2016, 13:51
Hallo Ihr alle, ich bin erst seit 2 Tagen aus dem Krankenhaus heraus und nun auch ein Stomabesitzer. Ich bin noch in der Phase, den geeigneten Beutel für mich zu finden. Meine Frage wäre: Wie oft wechselt man am Tag, ohne die Haut zu sehr zu reizen? Ich muss erst mal schauen, wie oft sich mein Darm entleert, im Moment hab ich den Eindruck - Ständig Nun kann es ja mit Sicherheit nicht gut sein, immerfort den Beutel herunter zu machen, oder schadet es der Haut mehr, wenn sie mit dem im Beutel befindlichen Stuhl in Berührung kommt? Abgesehen davon, dass ich zur Zeit am liebsten im Schrank wohnen würde und mich ständig waschen möchte komme ich mit der Versorgung schon recht gut klar. Mein Stomaberater kommt morgen, aber vielleicht könnt Ihr mir auch heute schon einen Tip geben. Dafür vorab schon einmal lieben Dank.
von Börgi » 06.11.2016, 14:15
Grüß Dich Stine,
und ein herzliches Willkommen bei uns!!!
Hast Du denn keine Ausstreifbeutel, die Du auf der Keramik entleeren kannst???
Normalerweise hat man bei Variante eins: eine Basisplatte an der die Ausstreifbeutel angeklickt sind!
Die Basisplatte bleibt, wenn sie nicht mit Stuhl unterläuft so lange drauf wie es geht. Meistens so 2-3 Tage, den Beutel wechselt man täglich!!!
Dann gibt es noch die Variante zwei: den Einteiler -Basisplatte mit festem Ausstreifbeutel! Das wechselt man täglich!!
Es soll ja auch noch einen Einteiler mit verschlossenen Beuteln geben, da kenn ich mich gar nicht mit aus! Aber ich stell mir das nicht gerade angenehm vor, jedesmal alles von der Haut zu lösen, nur um den Beutel zu wechseln!!! Das ist für die Haut sehr anstrengend und wird , wenn man empfindlich ist auch bald schmerzhaft!! Auch wird die KK da nicht lange mitspielen, wenn man am Tag zig Versorgungen benutzt!!!
Ich wünsche Dir Gute Besserung und das Du Dich schnell mit Deinem neuen "Freund" einfuchst!!!
Liebe Wochenendgrüße von Börgi!!!
PS: Frag doch mal die Stomschwester nach den verschiedenen Versorgungsarten! Ansonsten kannst Du Dir direkt bei den Versorgern ( z.B. Hollister, Coloplast, usw) Proben bestellen, einfach auf deren Webseite gehen!! Klappt eigentlich gut !!!!
von doro » 06.11.2016, 15:35
Hallo Sine,
Herzlich willkommen bei uns Beuteltieren.
Das mit dem- im Schrank verstecken- solltest Du möglichst schnell vergessen,denn, das Leben ist schön oder kann schön sein und wahrscheinlich war das Stoma auch Dein Lebensretter?!Also, nix mit im Schrank verstecken
Börgi hat Dir die Beutelei sehr gut erklärt.Zum Geschlossenen Einteiler möchte ich das weitergeben,was man mir von der Firma Coloplast auf einer Ausstellung erkläten: Die Einteiler haben wesentlich weniger Klebmasse wie die Ausstreifbeutel,denn sonst hätten ja die Colostomisten die häufig Einteiler tragen,recht schnell einen kaputte Bauchhaut.
Ich selber habe auch eine Zeit Einteiler getragen,aber deren Klebkraft kann ich nicht beurteilen,weil mir dort die Platte ständig unterlief.Ich hatte da also keine Vergleichsmöglichkeit nun trage ich Ausstreifbeutel als 2 Teiler und kann den Beutel bei Bedarf entleeren.
Löcher Deine Stomaschwester,wenn Du Fragen hast,denn sie wird für die nächste Zeit Dein unmittelbarer Ansprechpartner sein und sei lieb zu ihr,denn gute Stomaschwestern sind ziemlich rar.
von Frederica » 06.11.2016, 15:38
Hallo Stine, herzlich Willkommen bei uns.
wie ich sehe, hast Du ein Colostoma. Beim Wechseln bzw. Entleeren der Beutel kommt es zum Beispiel darauf an, welche Konsistenz Deine Ausscheidungen haben und es kommt darauf an, welche Versorgung Du bevorzugst. Das wirst Du wahrscheinlich erst mit der Zeit genau herausfinden.
Es gibt einmal die einteilige Versorgung. Das ist ein Ausstreifbeutel bzw. ein geschlossener Beutel mit integrierter Platte.
Dann gibt es die zweiteilige Versorgung. Das ist eine Basisplatte bei der in den nötigen Abständen nur der Beutel gewechselt wird. Die Basisplatte hält meistens mehrere Tage. Auch hierfür gibt es Ausstreifbeutel und geschlossene Beutel.
Bei einem Ileostoma benötigt man - so weit ich weiß - immer Ausstreifbeutel. Bei einem Colostoma kommt es darauf an. Ist die Ausscheidung sehr flüssig, kommt man auch hier gut mit einem Ausstreifbeutel zurecht. Bei einer eher festen Aussscheidung wird vielleicht lieber ein geschlossener Beutel benutzt. Das alles ist auch ein bisschen Geschmackssache und es kommt auch darauf an, wie gut die jeweilige Versorgung hält.
Ich benutze zum Beispiel lieber die zweiteilige Versorgung. Meine Basisplatte ist konvex, d.h. sie ist abgerundet, weil mein Stoma nicht so sehr prominent ist. Dazu benutze ich Ausstreifbeutel trotz Colostoma, weil die Ausscheidungen bei mir mal flüssiger und mal fester sind.
Meistens wechsle ich einmal täglich den Beutel an der Basisplatte, manchmal auch mehr als einmal - je nachdem, wie oft mein Stoma fördert. Darauf habe ich ja keinen Einfluss mehr.
Es ist durchaus auch schon vorgekommen, dass mein Stoma erst nach zwei Tagen wieder fördert. Bisher hatte ich auch Glück, weil bei mir fast nie die Platte unterläuft und ich daher von "Unfällen" so gut wie verschont geblieben bin.
Alles Gute für Dich
von Stine » 06.11.2016, 15:56
Hallo, ich danke Euch sehr für die schnellen Antworten und die freundliche Aufnahme im Forum! Ich kenne die einteiligen Ausstreifbeutel aus dem Krankenhaus und hab für daheim ebenfalls einteilige geschlossene Beutel mitbekommen. Die finde ich eigentlich sehr angenehm, denn sie sind klein, unauffällig, kleben gut und sind bei ihrer Entfernung leicht zu handeln. Nach dem zweiteiligen System frag ich morgen meinen Stomaberaterich (ich hab einen Mann, der auch wenige Stunden nach meiner Entlassung aus der Klinik da war und sich rührend um alles gekümmert hat) Verunsichert hat mich ein wenig, dass viele Leute schreiben, die Platten unterlaufen oftmals vom Stuhl. Gibt es da eine Firma, die Ihre mir besonders empfehlen könnt? Ich frage Euch jetzt einfach zusätzliche Löcher in den Bauch. Ich bin nur eine Woche daheim, bis die Chemo und Bestrahlung losgehen, hat einer damit Erfahrungen gemacht in Bezug auf die Hautverträglichkeiten? Das mit dem Schrank haben mein Mann und meine Freunde mir schon ausgetrieben, das werden sie auf keinen Fall zulassen...
von Trudi » 06.11.2016, 16:49
Huhu Stine!
Herzlich Willkommen hier bei uns!
"Unterlaufen" heißt, dass der stuhl sich so langsam (oder manchmal auch schneller ) unter der Platte durchquetscht und sich ebenso langsam (oder auch schneller) einen Weg nach draußen sucht! Und das könnte zu unangenehmen oder gar peinlichen Momenten führen!
Diese jedoch sind fast jedem von uns irgendwann mal passiert und absolut kein Grund, im Schrank zu verschwinden, hörst du? Einen dummen Spruch ausdenken oder cool drüber weggehen und weitermachen!
Man möchte ja sooooo: aber so ist besser:
Ich hab auch ein Colostoma, aber recht empfindlixhe Haut und benutze daher einteilige Ausstreifbeutel. Geschlossene Einteiler sind bei meinem hyperaktiven Freundti eher ungeeignet, weil ich mir immer die Haut mit abrupfe - Auuuuuaaaaaa!
Außerdem finde ich, dass man einen irrsinnigen Haufen unnötigen Müll produziert. Aber das ist Ansichtssache.
Die richtige Firma und die richtigen Beutel für dich findest du - leider - nur durch testen und nochmal testen. Dein Stomabruder sollte dich dahingehend beraten und dir - eigentlich - auch Proben von jeder Firma zur Verfügung stellen. Leider tun das nicht alle, weil sie ihre besonderen Vorlieben unter die Leute bringen wollen, warum auch immer!
Sollte das der Fall sein, kannst du die Firmen selber kontaktieren, die Adressen und Telefonnummern findest du auf der Homepage der Stomawelt.
Die Telefonperlen sind sehr nett und hilfsbereit und bei manchen erfolgt die Probenlieferung auch über Nacht!
Ich wünsch dir alles Gute und ein gutes Zusammenraufen mit dem "kleinen AL"!
von Ariela » 06.11.2016, 18:25
Hallo Stine,
herzlich willkommen hier im Forum
Statt dich im Schrank zu verstecken, solltest du vielleicht mal darüber nachdenken, deinem Stoma einen Namen zu geben, wie es viele von uns gemacht haben (damit kann man dann mit dem Stoma reden... es eventuell beschimpfen... oder auch mal loben, wenn es brav war ) Mit einem Namen fällt es leichter, das Stoma zu akzeptieren... oder sich selbst mit Stoma zu akzeptieren.
Wegen des Wechselns: das kommt ganz darauf an, wie oft dein Stoma fördert, und das muss sich wahrscheinlich erst noch einspielen, nach der Operation. Je nach Art des Beutels, kannst du auch einfach "Luft ablassen", wenn er zu sehr "gebläht" sein sollte. Frag doch mal deinen Stoma-Bruder.
Wegen des Unterlaufens: als Colostoma-Besitzerin bist du normalerweise besser dran, als die Ileostomaleute, weil die Ausscheidungen normalerweise "fester" sind. Am Anfang kann es schon mal passieren, aber es ist bestimmt kein "Weltuntergang": so etwas passiert auch Normalos Im Großen und Ganzen hängt es auch von der Ernährung ab, aber man kann nicht generell sagen: diese Beutel sind besser als andere... das ist bei jedem anders und muss einfach ausprobiert werden.
Alles Gute!
Da muss ich mal Einspruch einlegen. Dem Stoma einen Namen geben... naja, hat vorher euer normales A....loch einen Namen gehabt? Sicher nicht und wenn das Stoma als Normalität für jemanden werden soll, muss es soweit wie möglich im Hintergrund bleiben und nicht besonders hervor gehobenen werden.
von doro » 06.11.2016, 23:18
Von meinem Armloch habe ich nicht erzählen können,denn es benahm sich recht unauffällig.
Von meinem Stummelchen muss ich schon einmal öfter sprechen und da hat es einen Namen bekommen.
Das soll und kann jeder für sich entscheiden,aber meine Erfahrung ist,es spricht sich für manchen leichter wenn er von seinem Fridolin spricht.
Vom Anus praeter oder Stoma könnte man natürlich auch sprechen
Um drüber zu reden kann es mit Namen vielleicht einfacher sein, zum akzeptieren finde ich es nicht als die passende Lösung.
Da hier überwiegend Frauen in dem Fred schreiben, könnte ich mal die Frage in den Raum stellen, welche Sie der Menstruation einen Namen gegeben hat um besser mit den dazu gehörigen Problemen klar zu kommen? Namen um es nett zu umschreiben ja, aber zum akzeptieren glaube ich nicht.
Na gut, war OT
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