von Leobär » 03.09.2010, 22:34
Hallo, Ihr alle
Fragen über Fragen ... deshalb bitten wir Euch nochmal um Euren guten Rat! Wir sind Euch für jeden Tipp sehr dankbar!
Die OP meines Mannes war vor drei Wochen (7 Stunden OP, starke Verwachsungen, Dickdarmresektion bis auf 50cm, Entfernung einer Fistel zwischen Darm und Blase, Anlage des ersten Colostomas). Folgende Probleme gibt es, von denen wir nicht wissen, ob sie so normal sind:
Er spürt beim Gehen und Stehen ein ständiges Ziehen im Bereich des Stomas und/oder der Bauchnarbe. Es fühlt sich an, als ob eine Klammer mit einem Gewicht dran an einer Bauchfalte befestigt ist. Dadurch bleibt das Thema Stoma bei jeder Bewegung quälend in seinem Bewusstsein. Spaziergänge werden zur Belastung und er zieht sich mehr und mehr zurück. Bleibt das so und wie lange ist das als Anfangserscheinung "normal"?
Ist es in Ordnung, dass die Stomatherapeutin nur im Krankenhaus da war und eine weitere Betreuung zu Hause nur dann erfolgt, wenn mein Mann sich telefonisch wegen auftretender Probleme meldet?
Wie verhindert man, dass der Filter des Stomabeutels beim Liegen ständig zugeht? (Zweiteiliges Coloplast-Sensura-System mit Ausstreifbeutel/konvexe Basisplatte).
Wie kann man verhindern, dass der Stomabeutel vom Gürtel abgeklemmt wird. Muss man vielleicht die Hosen mit einem anderen Schnitt kaufen (derzeit sowas wie Joker-Jeans, eigentlich eher bequem geschnitten).
Juckreiz: wie unterscheidet man, ob es sich um das "Wundheilungs-Kribbeln" oder eine beginnende Hautreizung handelt?
Ich sage einfach mal wieder DANKE!!! und grüße Euch herzlich auch von dem armen Neu-Beuteltier, dass inzwischen immerhin schon mal hier mitliest!!!
Alles Liebe und eine gute Nacht
Gabi
von sternchen » 04.09.2010, 00:30
Hallo Leobär und Mitleser,
ich hab zwar ein Ileo, aber ich glaub, manche Anfangsprobleme sind schon ähnlich. Bei mir tat drei Wochen nach der OP immer noch so gut wie alles weh , da war ich man gerade 1 Woche zuhause! Da ist man noch richtig krank, und an Spazierengehen hab ich da noch gar nicht gedacht. Mein erster Spaziergang war auch sehr ungewohnt, es war kalt, ich hatte eine Strumpfhose unter der Jeans, die hat so komisch gedrückt, und ich hatte ständig Angst, das was passiert. Man kannte halt die Macken und Mucken vom Stomi noch nicht. Inzwischen weiß ich ziemlich genau, was los ist wenns mal brennt oder juckt oder drückt. Das spielt sich alles ein, man muß anfangs eben viel "hinmerken", und später denkt man kaum noch dran. Das wird auch noch bestimmt ein paar Wochen wehtun, das ist doch eine Riesen-OP gewesen!
Ganz wichtig: NICHT MEHR SCHWER HEBEN! IM KH haben sie gesagt, 5Kilo max., aber da hält man sich ja doch nicht dran...
Zur Stomatante : eigentlich sollte zuhause auch eine ständige Betreuerin sein, die anfangs regelmäßig kommt und guckt, wie's heilt, und ggf. neue Beutelgröße anpaßt, weil das Stoma in den ersten paar Monaten noch kleiner im Durchmesser wird. Ich habe gleich im Krankenhaus das organisiert bekommen. Vielleicht mal bei der Krankenkasse nachfragen. Wie bezieht ihr denn die Versorgung? Homecare-Unternehmen haben auch die Stomaschwestern, die nach Hause kommen, die Bestellungen machen und dann wirds geliefert.
Bei den Jeans muß man drauf achten, daß der Hosenbund nicht direkt auf der Stomaöffnung verläuft, das kann blockieren. Sitzt denn das Stoma über dem Gürtel? Sonst kann der doch nicht den Beutel abklemmen.
Bei den Filtern weiß ich gar nicht, ob die bei mir funktionieren. Ich hab schon öfter Gas drin , besonders nachts. Aber damit kann ich leben.
Es gibt hier aber auch viele Colobeutler, die viel mehr wissen als ich, die werden sich schon auch melden!
Liebe Grüße und
Gabi
von Linie 22 » 04.09.2010, 10:46
Hallo Leobär,
Leobär hat geschrieben:Die OP meines Mannes war vor drei Wochen (7 Stunden OP, starke Verwachsungen, Dickdarmresektion bis auf 50cm, Entfernung einer Fistel zwischen Darm und Blase, Anlage des ersten Colostomas). Folgende Probleme gibt es, von denen wir nicht wissen, ob sie so normal sind:
Er spürt beim Gehen und Stehen ein ständiges Ziehen im Bereich des Stomas und/oder der Bauchnarbe. Es fühlt sich an, als ob eine Klammer mit einem Gewicht dran an einer Bauchfalte befestigt ist. Dadurch bleibt das Thema Stoma bei jeder Bewegung quälend in seinem Bewusstsein. Spaziergänge werden zur Belastung und er zieht sich mehr und mehr zurück. Bleibt das so und wie lange ist das als Anfangserscheinung "normal"?
Nun - so eine OP ist schließlich ein großer Eingriff. Abgesehen davon das die Heilungsphase bei jedem Betroffenen individuell verläuft -quasi abhängig von der gesamten körperlichen Verfassung - kann man das nicht zu 100pro pauschalisieren.
Was den Rückzug betrifft:
Wenn ich an meine Zeit als Stomaneuling zurück denke - habe ich mich Anfangs (wochenlang) unter der Bettdecke häuslich eingerichtet - wenn ich nicht gerade gezwungen war nach draußen zu gehen.
Ist es in Ordnung, dass die Stomatherapeutin nur im Krankenhaus da war und eine weitere Betreuung zu Hause nur dann erfolgt, wenn mein Mann sich telefonisch wegen auftretender Probleme meldet?
Ich wurde während und nach jeder Stoma-Op von meiner Stomatante betreut. D. h. sowohl im KH, als auch noch eine gewisse Zeit zu Hause. Nachdem ich der Meinung war, dass ich mein "Fach" beherrsche, bin ich mit meiner Stomatante so verblieben, dass ich sie nur zwecks Bestellung meiner Stomaversorgung oder bei Stomaproblemen kontaktiere.
Wie verhindert man, dass der Filter des Stomabeutels beim Liegen ständig zugeht? (Zweiteiliges Coloplast-Sensura-System mit Ausstreifbeutel/konvexe Basisplatte).
Ob ein- oder zweiteiliges System - egal - Filterprobleme sind und bleiben nach wie vor ein Problem. Darüber wurde schon reichlich im Forum und mit Herstellern diskutiert. Leider bisher ohne einen großen Durchbruch bzgl. der Filterprobleme zu erlangen. Vlt. habt Ihr, Du oder Dein Mann, ja irgendwann sogar selbst eine zündente Idee, wie man das kleine Filterübel beseitigen kann.
Wie kann man verhindern, dass der Stomabeutel vom Gürtel abgeklemmt wird. Muss man vielleicht die Hosen mit einem anderen Schnitt kaufen (derzeit sowas wie Joker-Jeans, eigentlich eher bequem geschnitten).
Um diese Frage beantwortet zu bekommen, liest Du Dich bitte unter
Wie hoch oder tief sitzt das Stoma am bequemsten? schlau. Wenn dann immer noch etwas unklar scheint - dann eben nochmal fragen!
Juckreiz: wie unterscheidet man, ob es sich um das "Wundheilungs-Kribbeln" oder eine beginnende Hautreizung handelt?
Erfahrungsgemäß -
Hautreizung im Sinne einer Allergie gleichen oftmals einem Hautbild ähnlich dem eines Streuselkuchen + Juckreiz.
Wundheilungsstörungen dagegen weißen oftmals lokal spaltenförmig- oder Kraterähnliche Öffnungen + teilweise verbunden mit Juckreiz auf.
von White_Buffalo » 04.09.2010, 11:50
Moin moin Leobär,
hier mal ein paar Kommentare aus meiner eigenen
Erfahrung als aktives Colo-Beuteltier....
Leobär hat geschrieben:Hallo, Ihr alle
Wie verhindert man, dass der Filter des Stomabeutels beim Liegen ständig zugeht? (Zweiteiliges Coloplast-Sensura-System mit Ausstreifbeutel/konvexe Basisplatte).
Es kann sein, dass Du noch eine etwas ältere Charge der Sensura - Reihe benutzt. Ich selbst benutze die Sensura-Click-Beutel in der Maxi-Version;
und die haben in den neuen Chargen einen geänderten Filter, der deutlich weniger zu "Verstopfung" neigt. Ob der neue Filter auch bei den Ausstreifbeuteln zum Einsatz kommt kann ich nicht beantworten.
Wie kann man verhindern, dass der Stomabeutel vom Gürtel abgeklemmt wird. Muss man vielleicht die Hosen mit einem anderen Schnitt kaufen (derzeit sowas wie Joker-Jeans, eigentlich eher bequem geschnitten).
Mein Stoma liegt auch seeehr hoch (knapp unterm Rippenbogen). Würde ich den Beutel (Maxi) mit dem Gürtel oder dem Hosenbund einklemmen, hätte ich ein Problem. Deshalb trage ich meinen Beutel immer oberhalb des Hosenbundes / Gürtels. So ist sichergestellt, dass nix klemmt oder kneift.
Anfangs habe ich deshalb dann nur etwas weitere Polo-Shirts etc. getragen, also nur Kleidung, die nicht in den Hosenbund gesteckt werden muss. Da ich beruflich aber auch auf eine formellere Kleidung (Anzug etc.) angewiesen bin, trage ich mittlerweile auch wieder Hemden; und siehe da, der "frei hängende" Beutel stört überhaupt nicht und trägt nur wenig auf....
von doro » 04.09.2010, 12:44
Hallo Leobär,
Linie und der weiße Büffel haben Deine Fragen Punktgenau beantwortet. Zur Nachsorger der Stoma-Schwester finde ich es in Ordnung,wenn sie nur nach Aufforderung kommt.Warum sollte sie auch Hausbesuche machen, wenn aller in Ordnung ist.
Das Ziehen, jaaa, kenne ich, ich bin auch noch eine gute Zeit lang wie eine Brockenhexe gelaufen. Der Bauch schmerzte und das mal so und mal anders
von dieter54 » 04.09.2010, 21:19
Hallo Leobär und Mitleser,
Also große Schmerzen hatte ich nicht am Stoma hatte ja auch gutes Schmerzmittel wegen dem Loch vom Rectum, ich kann dir aber bei zwei Sachen helfen.
Zum einen die Filter der Zweiteiler die immer zu gehen ich habe schon oft darüber geschrieben,es sind nicht immer die Top Adressen die das beste bauen,die habe ich ja alle durch und mit keinem Hersteller war ich zufrieden das war zum teil alles großer Murks,gestunken habe ich bei einigen die Unterwäsche verschmutzt bei anderen und die meisten blähen sich bei dünnen Stuhl sofort auf,es gibt aber doch einen bzw.zwei Hersteller die das fast mit 100% Sicherheit beherrschen beide verbauen nämlich die gleichen Stabfilter, für mich ist EUROTEC das beste bauen zwar keine Platten die wie UFOS aussehen dafür sind sie sicher und Hautfreundlich es bleibt auch kein Kleber zurück das bleibt alles sauber die Platte ist die : COMBIMATE Super Soft Convex, die Kanten der Platte klebe ich mit VARIMATE THIN Streifen(Eurotec) ab so bleibt die Platte 5-7 Tage drauf alles dicht und fest auch beim Duschen oder baden im See und noch 8 Stunden auf Arbeit, ich vergesse schon immer den Tag an dem ich sie aufgeklebt habe das aufkleben der Platte mache ich so, Platte drauf Beutel drauf Gürtel von Basko für 10> Minuten drüber, Gürtel wieder ab die 4x VARIMATE THIN Streifen um die Kanten der Platte kleben , Gürtel wieder drüber nach 10> Minuten ist alles wie verschweißt und hällt auch bombenfest.
http://www.eurotec.nl/du/dustarts.htm
Die andere Firma ist:
http://www.stomocur.de/index2_d.htm
dort haben mir aber nicht die Platten so gut gefallen , Kleberückstände auf der Haut ,nur große (hohe) Convexe Platten .
Das mit den Hosenbund habe ich auch ,Hosen mit dehnbaren Bund ruig noch etwas größer im Bund und dann Hosenträger verwenden ,oder Latzhosen etwas weiter im Bund sind auch gut.bei Fragen bitte eine PN
Lg -Werner
von Rosinante » 04.09.2010, 23:51
Leobär hat geschrieben:
Die OP meines Mannes war vor drei Wochen (7 Stunden OP, starke Verwachsungen, Dickdarmresektion bis auf 50cm, Entfernung einer Fistel zwischen Darm und Blase, Anlage des ersten Colostomas). Folgende Probleme gibt es, von denen wir nicht wissen, ob sie so normal sind:
Er spürt beim Gehen und Stehen ein ständiges Ziehen im Bereich des Stomas und/oder der Bauchnarbe. Es fühlt sich an, als ob eine Klammer mit einem Gewicht dran an einer Bauchfalte befestigt ist. Dadurch bleibt das Thema Stoma bei jeder Bewegung quälend in seinem Bewusstsein. Spaziergänge werden zur Belastung und er zieht sich mehr und mehr zurück. Bleibt das so und wie lange ist das als Anfangserscheinung "normal"?
Leobär hat geschrieben:Ist es in Ordnung, dass die Stomatherapeutin nur im Krankenhaus da war und eine weitere Betreuung zu Hause nur dann erfolgt, wenn mein Mann sich telefonisch wegen auftretender Probleme meldet?
Leobär hat geschrieben:Wie verhindert man, dass der Filter des Stomabeutels beim Liegen ständig zugeht? (Zweiteiliges Coloplast-Sensura-System mit Ausstreifbeutel/konvexe Basisplatte).
Leobär hat geschrieben:Wie kann man verhindern, dass der Stomabeutel vom Gürtel abgeklemmt wird. Muss man vielleicht die Hosen mit einem anderen Schnitt kaufen (derzeit sowas wie Joker-Jeans, eigentlich eher bequem geschnitten).
von Bertiese » 04.09.2010, 23:51
bo was für ein Mist.
SORRY, jetzt hebe ich 1 STD lang gebraucht um LeoBär eine Antwort zu geben und mit einem Knopfdruck war alles wech.
Hallo LeoBär, dann fange ich noch mal an.
das mit den Schmezen ist nicht normal, hier zu die Ärzte oder und die Stomaschwester quälen.
Will oder kann dir die Stomaschwester nicht helfen, dann gibt es noch andere Stomaschwestern, die man bestimmt mit Hilfe der Krankenkasse oder dem örtlichen Ersthelfern (rotes Kreutz oder Johaniter)heraus bekommt.
Das Problem mit den Filtern kenne ich auch, ich habe mir immer ein Blatt weiches WC Papier zum aufsaugen der Flüssigkeit in den Beutel gelegt und habe den Filter umgeknickt. Dann habe ich mich so gelegt, dass das nicht unbedingt wagerecht war und die Ausscheidungen etwas nach unten fließen können.
Mein Stoma sitzt auf der linken Seite, der Darm wurde genau in Bauchnabelhöhe heraus geführt, dass hat den Vorteil, das die großen Beutel von Coloplast bis an die Beinbeuge reichen.
Der Nachteil ist bei normalen Herrenhosen sitzt der Ausgang oberhalb des Gürtels, wenn der Darm dann fördert, kann die Masse nicht nach unten rutschen, es staut sich und es entsteht eine auffällge große Beule, mir der ich auch schon heftige Malöre hatte, was immer mit einer Heimfahrt zum reinigen verbunden war.
So mit brauche ich Hosen mit einem sehr hohen Bund und ich muss die Hose bis tief in den Schritt hochziehen, so das ein guter Abfluss in den Beutel gewährleistet ist.
Hier gab es was von Wrangler und Lee und das gebaumele muste in ein Hosenbein rein.
Die andere Möglichkeit währen Hosenträger, aber das sieht ja nicht so prall aus.
Die Frauen haben es da einfacher mit einem Rock, glaube ich.
Mit dem Juckreitz kann ich nur sagen, bei mir ist das aufgetreten wenn diese Masse sich selbst eine Weg gesucht hat ( wie bei Babys, jetzt aber nicht pudern). Die Stomapaste hat mir dabei geholfen und das es wichtig ist das um den Ausgang her um alles sehr trocken sein muss. die Platten alle 3 bis 4 Tage wechseln bis das Problem weg ist.
Es kann aber auch eine Hautunverträglichkeit sein. Haste das obrige ausprobiert dann ist die Stomaschwester wieder gefragt.
in der vorherigen Version hatte ich noch viel mehr geschrieben, doch ich bin ein fauler Mensch. Du knnst mich auch direkt noch mal ansprechen, vielleicht kann ich dir helfen.
von Waltraud Mayer » 05.09.2010, 13:07
Die Frauen haben es da einfacher mit einem Rock, glaube ich.
von Linie 22 » 05.09.2010, 13:55
Zitat:
Die Frauen haben es da einfacher mit einem Rock, glaube ich.
Wieso??? Sowas können nur Männer glauben, auch Röcke haben einen Bund
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