von doro » 02.07.2011, 08:20
Stimmt, aber wie gesagt Normalerweise.In den Alten und-Pflegeheimen wird leider immer wieder praktiziert:Täglich 1 Beutel, komme was da kommen will.Irgendwie liegt da der begraben, denn wenn es von der Pflegeleitung so angeordnet wird, widerspricht kaum jemand.Hört sich unverständlich an, ist aber so.Normalerweise muss das Heim nichts zahlen, auch die Dame nicht.
von MiniBonsai » 02.07.2011, 09:18
Moin!
Ich antworte jetzt mal als (ehemalige) Pflegefachkraft
Bevor ich selber das Stoma hatte, hatte ich auch Patienten mit Stoma, zunächst kannte ich ads gar nicht aus meiner Ausbildung (Kinderkrankenpflege) und war recht unsicher. Später hab ich die Stomapatienten richtig gern versorgt... im nachhinein kommt es mir fast vor wie ein Wegweiser, dass ich das lernen musste, um später mal selber in der Situation klar zu kommen...
Ein mal hatte ich auch eine Patientin bei der sich die Versorgung ständig löste... teilweise hielt die Versorgung keine halbe Stunde!
Bei ihr war das große Problem dass sie das Stoma selber sehr ablehnte und damit ihr Körper die Versorgung abstieß. Klingt doof, war aber wirklich so, denn ich hab ihr konsequent immer wieder Tips gegeben und gut zugeredet wegen Akzeptanz und schließlich hielten die Platten einige Stunden, einen Tag, mehrere Tage! Allerdings komischerweise nur wenn ich das machte, nciht bei den Kollegen... oder doch nicht komisch, denn die Kollegen nahmen die Psyche nicht für so wichtig.
Daneben hab ich die Versorgung aber auch sehr gründlich gemacht, das war bei der Patientin auch nicht einfach wegen vieler Narben, einer Fistel in den Stomabereich etc. War ne richtige Bastelei mit Paste, Pastenstreifen und und und.
Ich habe mir bei der Patientin viel Zeit genommen, habe ihr gezeigt, dass ich das Stoma annehme und nicht eklig finde bei ihr und ihr gut zugeredet während dem Versorgen. Ich hab den Mann einbezogen, der sich zurück gezogen hatte. Und ich hatte Kontakt aufgenommen mit einer Stomathera die ich von anderen Patienten kannte und die die gleiche Einstellung wie ich hat (sie war dann auch meine Stomathera).
Klar, es gab damals auch harte Diskussionen mit meiner Einsatzleitung wegen der zusätzlichen Zeit (aber im Endeffekt war das günstiger als immer wieder neu zu kleben) und auch mit der Krankenkasse wegen der Versorgungsmenge.
Und letztlich hat die Patientin dann auch eine Rückverlegung gegen den ärtzlichen Wunsch durch gesetzt, weil sie das Stoma nciht als Endlösung akzeptieren konnte... und das hat auch so super geklappt, dass die Ärzte erstaunt waren (auch da sicher eine Sache der Einstellung: die Patientin wollte das psychisch und deshalb verlief es gut)
So viel als Tipp ganz ohne die Versorgung zu ändern, sondern einfach mal die Psyche mit zu beachten und mit zu "pflegen".
Und nun noch ein Tipp von mir selber als Stomapatientin:
bei mir lösten sich die Platten schon nach der NotOP in der Klinik auch immer wieder, auch in der Reha dann. Letztlich half bei mir dann der Wechsel zu einer anderen Firma als Versorger und ich hatte dann Ruhe und die Versorgung hielt bis zu 5 Tagen!
Du merkst... man kann nicht "die" Lösung parat haben, sondern muss verschiedene Wege überdenken.
Aber grad die psychische Situation der Patienten wird leider oft übersehen.
Wenn du noch Fragen hast... gern
MiniBonsai
von Beutelmaus » 02.07.2011, 09:43
Hanna70 hat geschrieben:
Die Gürtel trage ich auch - eigenes "Sicherheitsgefühl", aber sie verhindern nicht das Ablösen der Platte. Sie verhindern nur, dass die ganze Vorrichtung abhaut.
von Hanna70 » 02.07.2011, 13:47
Hallo Monika,
konvexe Platten hab ich nun bestellt, Paste nutze ich mit sehr unterschiedlichem "Erfolg" (da bin ich noch nicht hintergestiegen).
Aber das mit dem Toilettenpapier... äh?
Könntest Du mir das bitte mal e bissl genauer erklären?
Was weiß ich ja nu. Aber Wie und Wohin genau????
schon mal im Voraus von Rosi
von Beutelmaus » 04.07.2011, 11:03
Hallo Rosi,
es gibt verschiedene Produkte wie Stomahesive-Paste (Convatec) oder Modellierstreifen (Coloplast), Hautschutzspray (Schutz für die entzündete Haut), die in solchen Fällen helfen können.
Das Toi-Papier verhindert, dass der Beutel am Stoma klebt und so die Ausscheidung im Beutel landet. Schriftlich ist es nicht immer einfach Tipps zu geben. Wie sieht es mit einer Stomatherapeuthin vor Ort aus? Die meisten Hersteller haben eine Hotline mit kompetentem Beratungspersonal, die gerne helfen und Musterproben kostenlos verschicken.
Hoffentlich waren einige hilfreiche Tipps dabei.
Gruß
Monika
P.S. Im Forum findest Du sehr viele Beiträge mit guten Tipps. Kennst Du Dich mit der Suchfunktion aus?
von Hanna70 » 04.07.2011, 13:14
Hallo Monika,
Danke für die vielen guten Tipps.
Das mit dem Toi-Papier werde ich einfach mal ausprobieren, ein halbes Stück direkt auf das Stoma (???).
Wenn ich das bei mir richtig sehe, denke ich, dass ich vielleicht mit so einem Modellierstreifen ganz gut fahren könnte. Die Umgebung des Stomas hat sich seit einigen Wochen so verändert, dass direkt darüber wie ein halbes Ei übersteht und direkt darunter ein Halbes Ei nach innen gewölbt ist. Ist auch schwierig, das zu erklären.
Durch massive Gewichtsabnahme (28 kg runter - 10 kg mühsam wieder rauf!), 5 große Bauch-OPs und, na ja eben auch, die natürlichen Alterungserscheinungen ist da natürlich auch ein Faltengebirge entstanden.
Meine Stomatante hat versprochen, diese Woche vorbeizukommen und verschiedene Proben mitzubringen...
Da wird ein längeres Gespräch nötig sein. Aber das Thema hatte ich schon mal.
Das mit der Suchfunktion hatte etwas gedauert, aber inzwischen fitz ich mich langsam durch. Manchmal ist es eben auch bequemer, eine Frage direkt zu stellen... Asche auf mein Haupt.
Hab nochmals vielen Dank
und liebe Grüße von Rosi
von Waltraud Mayer » 04.07.2011, 14:35
Rosi von Coloplast gibt es Ringe die man super modellieren kann und die kleben auch nicht so und von Hollister gibt es sogar konvexe Ringe, die sind wesentlich flexibler wie die konvexen Platzen und Einteiler...
@Alle Coloplast bringt im Oktober neue Beutel mit ganz dünnen Klebeflächen die sich viel besser in die Hautfalten kleben lassen raus und die gute alte Chironcreme kriegt einen neuen Namen und Hautschutz gibs als Spray, wird statt der Lollis empfohlen und Pflasterlöser ohne Alkohol auch als Tücher...
hab ich alles am Donnerstag auf unserer Produktvorführung gezeigt bekommen....
LG Waltraud
von Hanna70 » 04.07.2011, 15:19
Hallo Waltraud,
meine Liste wird immer länger. DANKE!!!
Arme Stomatante!
Von Hollister hatte ich bereits einmal eine Probe. Super flexible Platte! Aber die Ausstreifbeutel fand ich ganz furchtbar. Ich bin von Dansac diese Gegenlasche von oben gewöhnt. Die gibt mir Sicherheit, dass sich der Verschluss bei vollem Beutel nicht einfach aufrollt. Bei Hollister nur dieses nach-oben-rollen - da hatte ich immer das Gefühl, das kann gar nicht halten.
Von den Lollis und der Salbe hatte ich hier schon gelesen und gestaunt, was es so alles gibt...
Na ja, wie gesagt, die Liste wird immer länger.
Habt alle noch mal herzlichen Dank
Ich hoffe, mich bald mit einer Erfolgsmeldung zurückmelden zu können - wenn die Platte 4 x hintereinander 3 Tage kleben bleibt???
Rosi
von Beutelmaus » 04.07.2011, 20:06
Hallo Rosi,
das Toi-Papier bitte in den Beutel legen, damit der Beutel nicht am Stoma direkt klebt und die Ausscheidung in den Beutel landet und nicht unter der Platte. Du kannst die Innenseite des Beutels mit etwas Öl (z. B. Sonnenblumenöl) einpinseln. So kann die Ausscheidung besser in den Beutel gleiten.
Gutes Gelingen und lieben Gruß
Monika
von Hanna70 » 04.07.2011, 20:38
Hallo Monika,
mein lieber Schwan, ich komme aus dem Staunen über Deine Tricks nicht raus! Werde alles ausprobieren. Wobei das In-den-Beutel-Rutschen eher nicht das Problem ist, weil, ich habe zumeist Fettstuhl - flüssig, schaumig (2004 Pankreatitis, Kurzdarm)... Das Fett schwimmt oben auf (wo sonst?), trotz jeder Menge Kreon. Ich vermute ja auch, dass gerade dieser fettige Stuhl die Platte so schnell löst. Und da könnte das Toi-Papier vielleicht ein Wunder bewirken?!
Wie sagt man so schön? Gut, dass wir mal darüber gesprochen haben!
Nochmals ganz vielen Dank und einen schönen Abend noch.
Liebe Grüße
Rosi
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