von U2300 » 16.11.2011, 13:57
So, ich bin jetzt vor zwei Tagen in der Klinik gewesen und habe mit meinem Operateur gesprochen. Erst Klärung, ob vor der CT ein Kontrastmittel gespritzt werden darf (der Chirurg wollte es, mein Internist nicht wegen zu hohen Kreatininwerts). Schließlich: kein KM.
Dann nochmal 5 Stunden Wartezeit im Wartezimmer. Erst wurde der Chirurg zu einem Notfall in den OP gerufen, dann war das Ergebnis der CT-Untersuchung noch nicht da. Als ich schließlich dran war, habe ich zuerst die ganz wichtigen Sachen besprochen. Die große Höhle im Gesäßmuskel darf leider nicht zuwachsen, sondern muß offen bleiben, damit das sich immer noch bildende Sekret ablaufen kann. Also weiter täglicher Pflegedienst mit Spülen und Tamponieren. In 2 Wochen will der Chirurg stationär unter Narkose in die Höhle reinschauen und sie evtl. ausräumen. Aus dem Darm durch den After hat er mir auch allerlei Schmutz rausgeholt (keinen Stuhl), das Ganze war recht schmerzhaft. An eine Rückverlegung des Stomas ist vorerst nicht zu denken, auch weil mein Allgemeinzustand noch nicht stabil genug ist (bei der letzten OP wäre ich ja fast draufgegangen, obwohl ich eigentlich alles andere als ein Draufgänger bin). Die Gummizügeldrainage soll auch vorerst noch drin bleiben, obwohl daran schon wildes Fleisch wuchert.
Nun zum Stoma. Da ich schon weit über eine halbe Stunde bei ihm war, hat der Chirurg leider nur einen flüchtigen Blick auf die Entzündung geworfen, die (eigentlich leider) gerade an diesem Tag fast vollständig zurückgegangen war; zwei Tage vorher hatte ich noch rund um das Stoma einen 1 cm breiten knallroten Ring. Er schloß einen Zusammenhang mit den früheren Fäden definitiv aus und meinte, alles läge nur an der Berührung mit der Verdauung, die unbedingt vermieden werden sollte. Und zwar sollte ich engere Platten nehmen und die ausschneiden. Aber es war ihm anzumerken, daß er sich um die Versorgung recht wenig kümmert und das nicht als seine Aufgabe ansieht.
Alle Auskünfte und Ratschläge, die ich nun von verschiedenen Seiten bekommen habe, widersprechen sich teilweise und sind zum Teil gar nicht durchführbar. Platten brauche ich wohl von Convatec, weil die die höchste Konvexität aufweisen. Convatec stellt aber nur Platten mit 19 mm und 22 mm Lochdurchmesser her; dazwischen gibt's nichts. Ausschneiden darf man die Convatec-Platten nicht, wie die Convatec-Beraterin sagte; das könnte Risse geben. Obwohl die 19er Platten das Stoma eigentlich perfekt umschließen, hatte ich bei 5 Platten nacheinander Unterwanderungen. Danach, bei drei 22er Platten, gab es keine Unterwranderungen. Man muß nur die wunden Stellen gut mit Paste abdecken. Es gibt allerdings eine form- und modellierbare Platte von Convatec (13 - 29 mm), die man mir zum Ausprobieren zuschicken will. Dazu gibt es auch Ziehharmonika-Beutel, bei denen man nicht so einen hohen Druck auf die Bauchdecke ausüben muß, weil man mit den Daumen druntergreifen kann.
Wenn die Probelieferung kommt, habe ich wieder was zum Ausprobieren. Ein großes Lob gilt übrigens meinen Cavilon-Lollys, die mir auch hier im Forum empfohlen worden sind. Die haben sich rund ums Stoma bestens bewährt; nur in der Pofalte, wo ich wegen einer dortigen Baustelle auch wund bin, reagiere ich allergisch auf sie, was zu heftigem Juckreiz führt.
Liebe Grüße
Ulrich
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