von Angie62 » 03.07.2013, 17:00
Hallo zusammen,
ich bin 51 Jahre und habe mein Stoma seit dem 06.03.2013.
Ich habe leider noch eine kleine Wundenöffnung, deshalb darf ich im Moment noch nicht irrigieren. Bei mir musste der Enddarm und Schließmuskel entfernt werden, da ich in diesem Bereich einen Neuroendokrinen Tumor hatte. Ich würde gerne mehr über das Irrigieren erfahren. Z.B. ob man es wirklich immer zur gleichen Tageszeit machen muss. Wenn, dann möchte ich es gerne am Morgen machen, muss dann aber sehr früh aufstehen um alles noch in Ruhe machen zu können.Wie ich gehört habe, dauert es mindestens eine Stunde. Könnt ihr mir Tips und Informationen zum Irrigieren geben. Wie macht ihr es?
Danke und viele liebe Grüße
Angelika
von Sabine049 » 05.07.2013, 18:47
Hallo Angie62,
Tipps und Infos rund um die Irrigation findest Du in zahlreichen "freds", wenn Du den Button: "Suche" anklickst und als Begriff o. Thema "Irrigation" eingibst.
Ich führe die retrrogade Irrigation über "Stoma" seit fast zehn Jahren durch.
Aller Anfang ist schwer, lass` Dich aber nicht entmutigen.
Wenn Dein Arzt "grünes Licht" signalisiert, wird Dich bestimmt Deine Stomatherapeutin in diese einführen/anleiten - entweder über "Schwerkraft" oder mittels einer elektronischen Pumpe: Irrimatic.
IGegenwärtig benötige ich für den ganzen irri.vorgang knapp eine halbe Std..
Wichtig - ist möglichst ungestört und in Ruhe zu spülen, am ehesten funktioniert das bei dem gros am Morgen.
LG und herzlich Willkommen
Sabine
von Angie62 » 28.07.2013, 11:40
Hallo Sabine,
danke für deine Antwort. Ich bin vor gut einer Woche mit dem Irrigieren angefangen. Es klappt auch ganz gut. Ich mache es morgens. Es war aber an zwei Tagen so, dass später einmal ca. eine Stunde und heute immer mal wieder eine Entleerungt stattfindet. Woran kann das liegen? Ich war so froh, als ich den Beutel nur noch einmal am Tag wechseln musste. So kann ich ja niemals eine Stoma Kappe benutzen, wenn ich nie weiß, ob nochmals etwas nachkommt.
LG
Angelika
von sunflowers » 28.07.2013, 12:05
Hallo Angelika,
dein Darm muss sich erst an das Irrigieren gewöhnen, am Anfang ist es normal, dass es noch nicht 100-prozentig klappt.
Bei mir ist es so, dass bis zu einer Stunde nach Start der Irrigation immer noch etwas nachkommen kann. So lange lasse ich den Irrgationsbeutel auch immer dran und mache Dinge wie Haare fönen, Zeitung lesen und was man sonst halt so am Morgen macht.
Wenn Dein Darm weiterhin trotz Irrigation tagsüber fördert, lies Dir nochmals genau alle Tipps hier im Forum über die Suchfunktion durch.
Ich persönlich mache es so, dass ich erst ca. 800 ml Wasser einlaufen lasse, dann den ersten "Schwung" abwarte und dann nochmal ca. 500 ml nachlaufen lasse. Außerdem habe ich mittlerweile eine elektrischen Irrigationspumpe, meinem Gefühl nach geht es damit schneller und gründlicher.
Also, nicht aufgeben und dem Körper Zeit geben, sich einzugewöhnen.
Liebe und schwitzige Grüße
sunflowers
von Bechti » 28.07.2013, 12:23
Hallo,
ich irrigiere nur bei Bedarf, also wenn ich zu einer Feier geh oder mal einen Tag wegfahre. Ob abends oder morgens entscheide ich danach wann ich früh los muss.
Ich bin dann mindestens 30 Stunden (meist mehr) ausscheidungsfrei.
Für die Irrigation lasse ich mir 1 Stunde Zeit. Ich lasse erst mal 300ml einlaufen zum Anspülen, dann den Rest von 900ml.
Meist ist nach 30 min schon alles raus, aber ich lasse den Irrigationsbeutel die volle Stunde dran.
von Angie62 » 28.07.2013, 12:55
Hallo,
danke für die schnellen Antworten. Ich lasse den Beutel eine gute halbe Stunde dran. Heute hat es sich aber nach ca. einer Stunde nochmals geleert... . Ich laß im moment etwas Wasser ca. 200ml einlaufen, heute kam nur das klare Wasser sofort wieder raus. Dann habe ich nochmals 500 ml nachlaufen lassen. Ungefähr 10 Minuten später kam dann ein Menge raus.
Nach einer dreiviertel Stunde habe ich den Beutel entfernt und geduscht. Ich dachte wenn dann noch etwas rauskommt, kann ja nicht viel passieren. Es ging aber gut. Nach dem Abtrocknen bekam ich leichte Krämpfe und habe abgewartet und dann kam doch noch ein ganzer Schwung, nicht mal flüssig. Ich lese hier öfter, dass viele wesentlich mehr Wasser nehmen.
Bei mir sind es nur ca. 700ml die ich einlaufen lasse. Ist das evtl. zu wenig?
LG
Angelika
von Bechti » 28.07.2013, 14:02
Hallo Angie,
dass könnte durchaus zu wenig sein. Mein Stomatherapeut hatte mir gesagt ca. 15 bis 18 ml pro kg Körpergewicht.
von Frank38 » 28.07.2013, 17:01
Hallo Angie,
also ich hab das Irrigieren in meiner Reha angefangen, wir haben erst mit 900 ml angefangen 200ml waren zum anspülen, der Darm muss sich ja erstmal daran gewöhnen und dann danach immer weiter gesteigert, bis ich genau die menge an Flüssigkeit hatte um sicher zu sein das alles raus ist und mit der ich klar komme. Am anfang kommt immer was nach, das muss sich erstmal einpielen, mit der Zeit regelt sich das. Jetzt seit ein paar Jahren läuft das Super, bin bis 48 Stunden
Stuhlgangs frei muss also jeden 2 Tag erst wieder Irrigieren.
Sprech deine Stomatherapeuten mal an und steigert mal die ml zahl beim Irrigieren.
lg Frank
von Sabine049 » 30.07.2013, 15:19
Hallo Angie,
anfangs alles im Normbereich sowohl das Nackleckern bzw. Nachentleerungen, die sogar noch bis zu 2 Std. später einsetzen können als auch unterschiedliche Mengen bzw. Unterschiede in der Stuhlkonsistenz/-beschaffenheit.
Leichtgewicht, verwende i.d.R. etwa 1000 ml; reicht i.d.R. bei mir trotz Kurzdarmsyndrom nicht aus, so dass ich nochmals bei, irgendwann kriegt man/frau ein Gefühl dafür, dass der Darm noch nicht ganz entleert ist, spüle ich mit etwa 200 - 300 ml nach. Das ist sehr individuell, bei jedem Menschen unterschiedlich.
Immens wichtig ... sich besonders anfangs bewußt Zeit nehmen und nicht "zwischen Tür und Angel"
LG Sabine
Edit: Vllt. - klappt bei mir am besten, sofort nach dem Aufstehen - erste morgentliche Amtshandlung - zu irrigieren. Während des Vorganges trinke ich dann eine Tasse Kaffee und lese u.a. müßig die Tageszeitung !
von Sabine049 » 31.07.2013, 14:58
Hallo Angie,
Zitat Angie62: ...bekam ich leichte Krämpfe und habe abgewartet und dann kam doch noch ein ganzer Schwung, nicht mal flüssig. Ich lese hier öfter, dass viele wesentlich mehr Wasser nehmen.
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