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Irrigation Anfängerfragen – Seite 1

Du hast ein Colostoma oder Fragen zum Stoma des Dickdarms? In diesem Forum dreht sich alles um die häufigste Form der Stomaanlage (Stoma-Operation, Stomaversorgung beim Kolostoma, die Irrigation usw).
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10 Beiträge • Seite 1 von 1

Irrigation Anfängerfragen

Beitrag von Astralavista » 14.08.2013, 13:29

Hallo an alle,

habe da ein paar Fragen zur Irrigation auf die ich hier im Forum keine Antworten gefunden habe.

Können einem wenn man irrigiert noch "Pannen" irgendeiner Art passieren? Also ich meine speziell das man z.B. was falsches isst oder Abends mit etwas mehr Alkohol feiern geht und dann durch Lebensmittel Durchfall bekommt ohne es zu merken. Kann da was passieren? Nicht das es diesen "Stopfen" dann vom Bauch absprengt?
Es gibt ja Stopfen und Kappen. Ich habe das so verstanden das diese Kappen auf die vorhandene Basisplatte geklickt werden und man so ohne Probleme auch mal schnell einen Beutel drauf machen kann, der Stopfen ist denke ich mal komfortabler und unauffälliger zu tragen.
Was benutzt ihr so falls ihr irrigiert? Gibt es sonst noch irgendwelche Vor- oder Nachteile zwischen Stopfen und Kappe an die ich gerade nicht gedacht habe?
Und vor allem, gibt es irgendeinen Vorteil weiterhin Beutel zu benutzen oder etwas auf das man speziell achten muss wenn man irrigiert?
Wie handhabt ihr das mit der Irrigation wenn ihr unterwegs seid, also z.B. Urlaub oder beruflich (Hotel) oder wenn man einfach mal spontan nach einer Feier woanders übernachten möchte? ;)

Wäre echt schön wenn mir jemand diese Fragen beantworten könnte.

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Astralavista

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Irrigation Anfängerfragen

Beitrag von freddy_46 » 14.08.2013, 17:13

Hallo Astralavista ,
auch bei der Irregation können Pannen passieren,
ist bei mir jetzt in 15 Jahren 2x vorgekommen.
(1 x Erdnüsse bis zum abwinken, bei 2. Mal Virus-Infektion)
Ich benutze weder Stopfen noch Kappe sondern Convatec Mini-Beutel, so sind bei kleineren "Fördermengen" immer genug
Reserven. In der Regel bleibt der Beutel leer.
Basisplatte benutze ich nicht, da ich mit den Einweg viel besser zurecht komme und ich den Beutel ja auch nicht 3 x am Tag wechseln muss.
Zum Schwimmen benutze nich dann ein Welland Pflaster, das das Stoma abdeckt.
Ich benutze seit Jahren die Irregationspumpe von Braun und nehme diese auf Reisen in der Regel auch mit.
Für den Fall von Spontan-Übernachtungen habe ich immer mein
Notfallpack dabei - dann muss ich halt mal den Beutel wechseln.
Ansonsten einfach ausprobieren, ich möchte auf den Komfort
2-3 Tage Ausscheidungsfrei zu sein nicht mehr verzichten, auch wenn es vielleicht ein wenig zeitaufwändiger ist.

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freddy_46

Mitglied

Irrigation Anfängerfragen

Beitrag von sunflowers » 14.08.2013, 18:11

Hallo Astralavista,

ich irrigiere seit 1,5 Jahren täglich und nutze die Stoma-Minikappen von Braun. Da ist nicht viel Platz drin aber ich hatte bislang eine Panne (was falsches gegessen, zum Glück hat es erst zu Hause "durchgeschlagen"...). Ich habe aber unterwegs wie freddy immer ein Notfallset dabei und kann bei Bedarf auch schnell einen Beutel draufpacken. Wenn ich ganz auf Nummer sicher gehen will, mach ich auch schon mal einen Minibeutel drauf. Bislang habe ich beides bis auf das eine Mal aber nicht gebraucht und der Beutel ist immer leer geblieben.
Wenn ich unterwegs/im Urlaub bin, nehme ich meine Irrigationspumpe mit und führe die Irrigation wie gewohnt durch. Das war bislang nie ein Problem.

Liebe Grüße
sunflowers

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sunflowers

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Irrigation Anfängerfragen

Beitrag von Sabine049 » 15.08.2013, 08:36

Guten Morgen Astralvista,

Können einem wenn man irrigiert noch "Pannen" irgendeiner Art passieren? Also ich meine speziell das man z.B. was falsches isst oder Abends mit etwas mehr Alkohol feiern geht und dann durch Lebensmittel Durchfall bekommt ohne es zu merken. Kann da was passieren? Nicht das es diesen "Stopfen" dann vom Bauch absprengt?


Anfangs solltest Du Dich auf kleinere oder größere Malheure einstellen, deshalb empfhielt es sich in den ersten Tagen und Wochen zunächst anstatt Kappen o. Stöpsel, Minibeutel zu verwenden - Wer irrigiert, benötigt i.A. kein zweiteiliges System! Mini., Kappen und Stöpsel werden nach dem Irrigationsvorgang nebst Reinigung (Duschen) aufgeklebt. Kappen und Minibeutelchen haben Filter, der Stöpsel nicht, wird i.d.R. eher zum Saunieren benutzt. Fazit: Kein zweiteiliges System somit kein Rastring o.ä..

Was benutzt ihr so falls ihr irrigiert? Gibt es sonst noch irgendwelche Vor- oder Nachteile zwischen Stopfen und Kappe an die ich gerade nicht gedacht habe?


Benutze desweiteren nach über 10-jähriger Irrigaitonserfahrung gelegentlich Minibeutelchen; bei drohenden Durchfall auf Reisen in extrem heißen Ländern - ungewohnte Kost etc. - präventiv - habe ich, für alle Eventualitäten gewappnet zu sein, Ausstreifbeutel etc. bei. Ist allerdings meistens eine reine Kopfsache. Denn durch die regelmässige Irrigation werden eher krankmachende Bakterien + Keime ausgespült, weil pro Kilogramm Körpergewicht etwa 17 ml - 20 ml ("Faustregel") Leitungswasser verwandt werden, Rechenexempel: knapp 50 Kilogramm Körpergewicht benötige ich etwa 1 Liter, gelegentlich spüle ich an bzw. nach, d.h. widerum zunächst läßt man/frau etwa 200 ml einlaufen, wartet einen Moment, bis sich etwaiger fester Stuhl gelöst und abgewandert ist, um anschliessend den Vorgang fortzusetzen. Bewährt haben sich just auf Reisen Irrigations-Pumpen. Zu der klassischen "Irrimatic" wird es in Kürze eine innovative Alternative geben. Schwerkraftsysteme sind nicht schlechter, ich jedoch tendiere generell zu der Pumpe, okay, ich bin auch in meiner Mobilität eingeschränkt.

Und vor allem, gibt es irgendeinen Vorteil weiterhin Beutel zu benutzen oder etwas auf das man speziell achten muss wenn man irrigiert?


Alles kopfgesteuert ... ; eine gute Anleitung bzw. Einführung ist das *A und O*. Achten ... im Ausland auf die Wasserqualität, weil dort häufig das Wasser stark gechlort ist, sollte man/frau im Urlaub auf "aqua sin gas" umsteigen, Kanisterweise für wenige Cent in den Touristenhochburgen erhältlich.

Wie handhabt ihr das mit der Irrigation wenn ihr unterwegs seid, also z.B. Urlaub oder beruflich (Hotel) oder wenn man einfach mal spontan nach einer Feier woanders übernachten möchte?


Kein Problem, Du nimmst die erforderlichen Utensilien mit entweder das Schwerkraftsystem oder die Pumpe; und irrigierst wie gewohnt, solange ein Bad zur alleinigen Benutzungen zur Verfügung steht. Ansonsten bei "privaten" Übernachtungen kurz den Gastgeber einweihen. Das Bad bleibt ja sauber, ich habe schon in Minibädern irrigiert :aah: - Pupsdüsen :D - keinerlei Problem. Wichtig: Immer müßig und entspannt an die Irrigation herangehen. Sich anfangs eine Stunde des Tages, am besten morgens fest einplanen und niemals übereilt od. unter Stress spülen. Ich sitze just vor dem PC, habe zuvor die Tageszeitung gelesen :D und begebe mich just ins Bad zum Duschen etc. ;) .

Liebe Grüße Sabine

PS. ABER das zu Irrigaiton nix zufinden ist, muss ich negieren.

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Sabine049

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Irrigation Anfängerfragen

Beitrag von Astralavista » 15.08.2013, 09:14

@Sabine

Ok, ich hatte das so verstanden das der Stöpsel auch eine Art Filter drin hat, weil der ja wie so eine Art "Tampon" aufgebaut ist. Dachte da könnten die Gase auch entweichen.

Und das nichts im Forum über die Irrigation zu finden ist habe ich so auch nicht gemeint. Aber die Fragen von wegen Abends weg gehen oder Pannen hat bisher noch niemand gestellt. Evtl. liegts auch daran das ich noch jung bin und mir über andere Sachen Gedanken mache.

Was heißt denn bei dir kleinere und größere Malheure? Was würdest du denn anders oder besser machen um die Pannen zu verhindern?

@Freddy

So wie du das schreibst hört sich das doch gut an. Dachte auch gerade zum schwimmen bietet sich so ein Pflaster oder Stopfen doch an, da total unauffällig. Vertraust du diesem Pflaster? Ist das dann nur äußerlich aufgeklebt? Hast du da mal einen Link zum angucken?

Vielen Dank schon mal für eure Antworten. Ist echt ein Klasse Forum mit echt netten Leuten :gut:

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Astralavista

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Irrigation Anfängerfragen

Beitrag von doro » 15.08.2013, 09:26

Ich weiss nicht welches Pflaster Freddy nutzt, aber schau einmalHIER
Da gibt es Hilfsmittel wie z.B. Pflaster zur Stoma Abdeckung. :winke:

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doro

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Irrigation Anfängerfragen

Beitrag von Sabine049 » 16.08.2013, 09:06

Guten Morgen, Astralvista,

Ok, ich hatte das so verstanden das der Stöpsel auch eine Art Filter drin hat, weil der ja wie so eine Art "Tampon" aufgebaut ist. Dachte da könnten die Gase auch entweichen.


Beschränkt korrekt, weil die Filterkapazität begrenzt ist. "Versuch macht klug" - wenn´s soweit ist, probiere es aus. Alles eine Kopfsache; *Iryfix" heißt der Stöpsel - und ich bin in dem Punkt schon ein betagtes "Hörnertier" :D .

Und das nichts im Forum über die Irrigation zu finden ist habe ich so auch nicht gemeint. Aber die Fragen von wegen Abends weg gehen oder Pannen hat bisher noch niemand gestellt. Evtl. liegts auch daran das ich noch jung bin und mir über andere Sachen Gedanken mache.


Hast Du den Button "suche" angeklickt und unter Begriff bzw. Betreff "Irrigation" eingegeben!?

Schau nochmals nach. Bis sich der Darm an die "Spülung" gewöhnt und sich alles eingespielt hat, bedarf es bei dem einen etwas länger und bei dem anderen flutscht es sofort - ohne Pannen und Malheure. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, just zu Beginn - relativ groß -, dass das Stoma trotz volumnimöser Entleerung/"Entladung" nachkleckert. Oder wenn Du, kennst Du - oder auch nicht - sicherlich von früher, etwas "Falsches" gegeseen hast, schützt auch die Irri. nicht generell vor Montezumas Rache/Durchfall etc., allerdings wird durch diese "Durchpfiff" etc. eindeutig minimiert, weil Du (kollektives Du) regelmässig den kompletten Dickdarm durchspülst.

Beispiel der Effektivität: Vor einer Coloskopie reicht es gewöhnlich aus, zwei drei Std. vor der Spieglung den Dickdarm ausreichend zu spülen.

Ich glaube eher, dass liegt an der Ausgangssituation quasi an der Grunderkrankung. Da ich zeitlebens einen "kranken" Darm hatte/habe und im Prinzip zeitlebens spüle, erst rektal jetzt retrograd über das Stoma, ist meine Einstellung dazu eine andere. Klaro, waren in Deinem Alter auch für mich andere Sachen "up to date", nichtsdestotrotz selbst Themen: wie "Sexualität und Partnerschaft" wurden hier schon lebhaft diskutiert.

Und ich oute mich, auch heute noch habe ich dsbzgl. durchaus noch "Bedürfnisse" ;) ... und habe mir diesbzgl. nicht "die Absolution erteilen lassen" :D !

Was heißt denn bei dir kleinere und größere Malheure? Was würdest du denn anders oder besser machen um die Pannen zu verhindern?


Anfangs in dem ersten Jahr kann es schon einmal wie oben beschrieben zu kleineren oder größeren Malheuren kommen, signifikante hatte ich zweimal, beide Male konnte ich dank einer "Notfallversorgung" die Peinlichkeit eines solchen in Grenzen halten. Weitaus peinlicher und unangenehmer waren für mich jedoch, die eingeschieteten und eingenässten Klamotten während der Schulzeit, keine Inklusion, keine Unterstützung - nothing, ganz zu schweigen Rücksichtnahme selbst nicht von der Lehrerschaft (nobody war involviert) - jaja, wühle in der Vergangenheit und prompt überkommt mich das Selbstmitleid :aah: ... und trotzdem wuppte ich mein Abi (naja, mehr recht als schlecht), aber immerhin.

Dass Du ungeduldig bist, kann ich sehr gut nachollziehen und es wird defintiv - vorerst nicht so sein - wie vor der Operation. Ganz wichtig - aber nicht immer leicht wie in Deinem Fall - das Stoma anzunehmen und sich damit zu arrangieren.

"Wahre Schönheit kommt von Innen" ... Ausstrahlung - war ein beliebter Spruch meines schon lange verstorbenen Dads.

Klar, hast Du Dir die Zukunft anders vorgestellt, aber wir haben wenig Einfluss, können allenfalls den weiteren Lebensweg mit einer gewissen Leichtigkeit und teilweise Eingeständnisse der Sichtweise positiv beeinflussen. Auch alte Hasen fallen gelegentlich ins "Loch"/in die Abwärtsspirale!

Liebe Grüße und für den Einstieg :gut: :gut:

Sabine

Edit: Retrospektiv betrachtet, wäre ich schon dankbar gewesen, wenn damals bereits die Aktzeptanzbereitschaft des sozialen Umfeldes hins. *Stoma + Co.* wenigstens die der heutigen ansatzweise bestanden hätte. Denn mir war seinerzeit ärztlicherseits eine gewisse: "NICHT GESELLSCHAFFTSFÄHIGKEIT" attestiert worden :schlecht: , in dem Sinne, wer inkontinent ist, ist für die Gesellschaft nicht tragbar ... ich bin trotzalledem meinen Weg! gegangen!

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Sabine049

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Irrigation Anfängerfragen

Beitrag von Sabine049 » 27.08.2013, 08:52

Das muss ich noch ergänzen: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und bestrebt an alten Gewohnheiten festzuhalten, nach dem Motto: Warum noch an der jetzigen Situation feilen oder gar sich für Neues öffnen. Es läuft doch alles rund, vielleicht aus Bequemlichkeit bzw. "eingefahrenen Gleisen"!?

Kurz und bündig: Erstmalig (rotwerdend und verlegend) überwand ich mich und versorgte mein Stoma nach abgeschlossenen Irrigationsvorgang mit dem IryFix StomaCap - und bin hellauf begeistert. Der integrierte Filter gleich "Tampon", der in die Stomaöffnung eingeführt wird, bindet tatsächlich wie die herkömmlichen Filter den Geruch; und liegt wie ein kleines unscheinbares Pflästerchen an :super: .

Fazit: Meine obrige Aussage bzgl. IryFix wird komplett dementiert, und ein Dank an die jungen Känguruhs, die unsereins durch ihre Experimentierfreudigkeit unsere Neugierede und Motivation trotz Alltagsstrukturierung zum Ausprobieren wecken u. wieder aufleben lassen :super: !

LG Sabine

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Sabine049

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Irrigation Anfängerfragen

Beitrag von freddy_46 » 27.08.2013, 09:15

doro]Ich weiss nicht welches Pflaster Freddy nutzt, aber schau einmal[color=red hat geschrieben:HIER[/color]
Da gibt es Hilfsmittel wie z.B. Pflaster zur Stoma Abdeckung. :winke:

Ich benutze die Welland Pflaster (schwimmern/Sauna) sind sehr
hautfreundlich, und decken das Stoma vollständig ab. Gibt es in verschiedenen Größen.

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freddy_46

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Irrigation Anfängerfragen

Beitrag von opa » 29.08.2013, 12:12

Hallo Astralavista,
ich benutze seit Jahren in der Irifix von Braun. Diese Abdeckungen filtern Gase weg und halten seit einiger Zeit wieder sehr gut.
Ich zeig Dir Samstag in Koblenz mal eins.
Gruß opa (Edgar)

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opa

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