von Biggi0001 » 21.12.2012, 21:05
Mal wieder ne interessante Frage ( natürlich aus Eigeninteresse ):
Ich habe ( bis jetzt ) heldenhaft vor, mich im Januar ( oder so ) in die Proktologie zu bewegen, um zum einen meine Hernie und den Prolaps begutachten zu lassen und um nach fast 10 Jahren mal nachschauen zu lassen, was mein Gewächshaus tut LOL
Ich gehe mal davon aus, dass das Geschrei groß sein wird - ich solle doch auf jeden Fall die Hernie und den Prolaps richten lassen ( was im Prinzip stimmt, aber ich bin fast unbegrenzt leidensfähig ) - aber nun kommt für mich eine Frage auf:
Ich habe ein Colostoma, direkt hinter der Bauhin'schen Klappe. Der Stuhl ist trotzdem dermaßen fest, dass ich ohne Movicol schon längst ein Riesenproblem gehabt hätte ... vor allem bei der Passage, aber auch vom "persönlichen Gefühl" her. Mit flüssigerem Beutelinhalt ist alles etwas einfacher, eben wie mal ein Mitkänguruh schrieb: Beutel auf, platsch, Beutel zu.
Nun stellt sich mir die Frage, wenn ich es angehe und aus dem doppelläufigen ein endständiges machen ließe ( man beachte den Konjunktiv ) ... könnte ich tatsächlich sagen:
"Bitte macht mir ein Ileo, damit ich net ständig diese Probleme mit dem festen Stuhl habe" ?
Würde mich mal interessieren ...
Viele Grüße von Biggi
von Hanna70 » 21.12.2012, 22:16
Ups, Biggi,
DU kannst Fragen stellen!
Ob das aus medizinischer Sicht bzw. "darmtechnisch" möglich ist, weiß ich als Laie natürlich nicht. Ich kann nur "gefühlsmäßig" antworten. ???
Ich hab ja ein völlig untypisches Colostoma und in 4 1/2 Jahren nur 2 mal festen Stuhl gehabt. Daher weiß´ich zumindest, wie sich das anfühlt... Da ist "platsch und weg" wirklich besser. Aber bei 30 Leerungen/Tag (jetzt mit Opium 15 mal/Tag) ist flüssig auch nicht gerade optimal.
Das wäre dann die Entscheidung zwischen Pest und Colera.
Interessant wäre sicher, wie oft ein "normales" Ileo fördert bzw. der Beutel geleert werden muss.
Das sind nur so meine Überlegungen dazu. Die Expertenmeinungen kommen bestimmt noch und darauf bin ich auch gespannt.
Liebe Grüße
Rosi
von Häslein » 21.12.2012, 23:33
Hallo Biggi,
grundsätzlich kannst Du den Wunsch äußeren.
Der Chirurg kann Deinem Wunsch entsprechen, wenn er dafür für medizinische und / oder psychologische Gründe sieht und es für sich vertreten kann.
Die Chancen, dass Deinem Wunsch stattgegeben wird, sehe ich als gut.
Begründung:
Du hast eine Obstipation, die schon sehr lange besteht und die den Einsatz von Laxanzien in nicht unbeträchtlicher Höhe zur Folge hat. Ich nehme an, dass Du mit den üblichen Methoden, wie ausreichende Ballaststoffmengen, genügend Flüssigkeitszufuhr versucht hast, das Problem zu beseitigen oder abzumildern. Ohne Ergebnis, Movicol als Dauermedikation blieb.
Das ist eine Einschränkung der Lebensqualität. Du planst nicht, in Zukunft die Kontinenz wieder durch RV des Colostomas wieder zu erlangen.
In Deiner Vorgeschichte findet sich ein massiver Prolaps des Rektums, trotz Sanierung trat bei Colostomie erneut ein nicht unerheblicher Prolaps auf. Die Obstipation besteht bereits seit vielen Jahren, Ursache unklar?!
Bei einer Ileostomie dürfte das Stoma nach einer Eingewöhnungszeit sämig bis breiig fördern. Einen dauerhaft wässerigen Stuhl halte ich persönlich bei Deiner gesamten Vorgeschichte für unwahrscheinlich.
Beim Ileostoma sollte man bedenken, dass es meistens keine längeren Zeitfenster gibt, in denen es nicht fördert. Einen stundenlang leeren Beutel kann man nicht erwarten. Hautreizungen können sich vermehrt einstellen, weil der Dünndarmstuhl aggressiver ist. Vorteil für Dich: Du hast noch den gesamten Dünndarm intus und keine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse.
Ich würde es dem Chirurgen vortragen. Es wird eine Nutzen - Risiko Abwertung geben und nach ausgiebiger Information entschieden werden.
Außerdem gibt es durchaus bereits Pat., die auf eigenen Wunsch ein Stoma erhalten haben.
von Biggi0001 » 21.12.2012, 23:59
Häslein, danke Dir - Du hast wie immer alle Nägel auf den Kopf getroffen!
Das beruhigt mich schon mal per sé - denn wenn's so bleibt wie es ist, wäre durch eine OP auch nichts gewonnen im Grunde.
Bin gespannt, ob sich auch andere schon darüber Gedanken gemacht haben ...
Viele Grüße von Biggi <3
von zwerg » 22.12.2012, 00:17
Biggi0001 hat geschrieben:Der Stuhl ist trotzdem dermaßen fest, dass ich ohne Movicol schon längst ein Riesenproblem gehabt hätte ... vor allem bei der Passage, aber auch vom "persönlichen Gefühl" her. Mit flüssigerem Beutelinhalt ist alles etwas einfacher, eben wie mal ein Mitkänguruh schrieb: Beutel auf, platsch, Beutel zu.
Hanna70 hat geschrieben:Ich hab ja ein völlig untypisches Colostoma und in 4 1/2 Jahren nur 2 mal festen Stuhl gehabt. Daher weiß´ich zumindest, wie sich das anfühlt... Da ist "platsch und weg" wirklich besser. Aber bei 30 Leerungen/Tag (jetzt mit Opium 15 mal/Tag) ist flüssig auch nicht gerade optimal.
von doro » 22.12.2012, 00:42
Da fühle ich mich mal aufgefordert zu berichten.Mein Ileo gibt zu 99% nach der Morgentoilette, bis zum Mittag Ruhe, denn ich Frühstücke selten und esse am Abend um 18:00 Abendbrot.Danach Obst oder auch mal etwas Süßes.Mittag um ca 12:30 Uhr ganz normale Portion.Beutelentleerung, hm nach Bedarf .Oft Mittags das 1.Mal, dann ca 15:00 17:00 19:00 und Abends gegen 22:00 Uhr.Der Stuhl ist überwiegend breiig, wenn ich Mittags keine Kartoffeln oder andere Sättigungsbeilagen esse, kommt es sehr flüssig.Dann entleere ich aus Sicherheitsgründen öfter.In der Regel wird der Beutel zusammen mit dem kleinen Geschäft entleert.Aus.Interessant wäre sicher, wie oft ein "normales" Ileo fördert bzw. der Beutel geleert werden muss.
von Biggi0001 » 22.12.2012, 02:10
Jau, dss ist halt das, was mir so durch den Kopf geht - meist ist bei mir breiig ... bei 3*2 Movicol pro Tag, wobei auch sicher die Medis ne Rolle spielen, aber ob ich die nochmal loswerde, steht eh in den Sternen.
Ich muss gestehen, ich finde es auch nicht wirklich doll, den festen Stuhl durch den Ausstreifbeutel zu quetschen - ich renne zwar teilweise auch mehrmals pro Stunde nach den Mahlzeiten, aber das ist ne Sache von 2 Minuten, kann ich sozusagen noch bevor der Trenner vorbei ist, der vor der Werbung in der Glotze kommt, abhandeln.
Ich würde wirklich nicht gerne davon ab, ich leb jetzt so lang damit und für mich passts halt. Ich werde echt kackfrech fragen und schauen was die sagen ... mehr als "Suchen Sie sich ein anderes Krankenhaus" eh nicht.
von birgit40 » 22.12.2012, 02:56
hi liebe biggi !!
ich hatte auch mal ein colostoma und jetzt ein ileo stoma !! wenn das ileo nicht immer ständig fördern würde,wäre ich da zufriedener, als wo ich das colo hatte !!!!!!! also beim colo war es immer eine dicke wurst und tat meistens etwas weh , jetzt das ileo , kommt darauf an was ich esse, ( kartoffeln , nudeln , weissbrot ) ist eher breiig wenn es wieder raus kommt !! ich trink manchmal auch nen saft, den sehe ich nach ner halben stunde im beutel , sorry im klo !!!!!! also bei einem ileo geht das alles etwas schneller als beim colo !!!!!!!!!! habe aber noch nie beschwerden gehabt ,( das bezieht sich auf beide stomas , kolo wie ileo ) ...........##
beim ileo gehts manchmal schneller zum entleeren weil , AUSTREIFBEUTEL wirklich echt gut sind !! beim Colo hab ich immer den gesamtem beutel wechseln müssen !!!!!!!! kann dir aber echt jetzt nicht sagen was besser war , ileo oder colo
hoffe du bekommst für dich die richtige entscheidung !!
l.g. birgit
von birgit40 » 22.12.2012, 04:30
ach noch was , Movicol finde ich ekelhaft und das dann jeden tag ......iiiiiggit !!!!!!!! also dann liebe ich mein ileo dann doch !!!!!
l.g. birgit
von Bag-Owner » 22.12.2012, 09:52
... Du hast eine Obstipation, die schon sehr lange besteht und die den Einsatz von Laxanzien in nicht unbeträchtlicher Höhe zur Folge hat. Ich nehme an, dass Du mit den üblichen Methoden, wie ausreichende Ballaststoffmengen, genügend Flüssigkeitszufuhr versucht hast, das Problem zu beseitigen oder abzumildern. Ohne Ergebnis, Movicol als Dauermedikation blieb.
...
Die Obstipation besteht bereits seit vielen Jahren, Ursache unklar?!
...
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