von Ottokar » 18.06.2009, 15:54
Hallo an alle,
seit mein Stoma von doppelt auf endständig umgebaut wurde ist es in der Versenkung verschwunden. Das Stoma selbst schaut zwar raus aber mit der umgebenden Haut hat es sich zurückgezogen (wie ein Krater halt). Keine Platte (leicht konvex) hält nicht länger als 1 Tag (unterläuft) und die Paste löst sich recht schnell auf.
Wer von euch kennt das und gibt mir Tipps?
Kommt das ganze noch weiter raus (OP ist 3 Wochen her)oder ist da wenig Hoffnung?
Viele Grüße Ottokar
von Linie 22 » 18.06.2009, 16:37
Hallo Ottokar,
das Stoma wird sich im Laufe der Zeit sicher noch öfter ändern. Erst recht nach der OP.
Spontan könnte man lt. Deiner Beschreibung auf:
"Zurückziehen des Stomas:
Diese Komplikation wird auch Retrakttion genannt: Das Stoma zieht sich im Laufe der Zeit in die Bauchdecke zurück, dadurch kann es zu erheblichen Problemen bei der Versorgung kommen. Ein häufiger Grund liegt in einer starken Gewichtszunahme der Betroffenen."
spekulieren.
Hoffnungslos sind die Aussichten keineswegs.
Tschüüüss. lieber.spekulatius.knabbern.als.spekulationen.erahnen, grüßt Silke (Linie 22)
von hmengers » 18.06.2009, 16:57
Hallo Ottokar,
kenne ich! Ging mir genau so. Am Anfang, im KH sah das ganze noch normal aus, aber innerhalb weniger Wochen hat sich das geändert. bei Dir war es sicher auch so? Das Stoma ist in einem Bereich angenäht, in dem keine starke Muskulatur das "oben" hält. Das Stoma zieht sich, obwohl prominent in einen Trichter zurück. Eine Alternative wäre ein Umbau, bei dem das Stoma weiter nach oben, kurz unter die Rippen, also immer ÜBER den Bauchnabel verlegt wird. Grosse neue OP, nur im alleräußersten Notfall!
Meine Lösung: Obwohl das Stoma nur ca. 20-22 mm groß ist, verwende ich Platten mit 41 mm Öffnung, klebe die so, dass das Stoma links außen oben sitzt, mit konvexer Platte und (viel) Paste. Dann ist zwar die Haut zur Mitte hin, die ja offen liegt, bekleckert, aber meine stört das nicht, jedenfalls weniger als der Kleber von den Platten. Die Paste quillt teilweise nach innen (na und? ) und baut sich über die Tage ab. So hält das ganze stets 3-4 Tage, ohne zu unterwandern. Dann ist aber die Paste aufgebraucht und ein Wechsel auch dringend erforderlich.
Ein Versuch lohnt sich. Ich hatte am Anfang genau Deine Probleme und hatte schon befürchtet, dass ich noch mal unters Messer müsste. Nur der Stomi-Onkel im KH:
Herbert
von Ottokar » 18.06.2009, 20:49
Danke für eure Antworten,
also das Stoma selbst ist ja prominent, aber es ist unterm Meeresspiegel so wie die Niederlande halt. So lässt es sich total schwer versorgen. Der Stomapfleger im KH hat gesagt das sieht gut aus und ich soll konvexe Platten benutzen. Aber wozu legt man ein Stoma unter der Erdoberfläche an wenn es sich erfahrungsgemäs schlecht versorgen lässt. Ich muß dazu noch sagen das ich einen recht großen Bruch am Stoma hatte.
Stark zugenommen habe ich auch nicht nur ein wenig durch die Umstellung von Milchsuppe (1 Woche) auf normales Essen.
Ottokar
von hmengers » 19.06.2009, 10:16
Hallo Ottokar,
man hat nicht das Stoma "unter die Erdoberfläche" gelegt, sondern die Bauchmuskulatur hat das Stoma im Zuge des Heilungsprozesses nach innen gezogen. Dafür können die Ärzte nichts. Das kommt nur manchmal vor (wie auch bei mir). Deshalb kann ich Dir ja auch so konkret Auskunft geben. Übrigens hatte ich bei meiner ausführlichen Info vergessen zu erwähnen, dass auch ich konvexe Platten (Coloplast Sensuraflex) verwende, weil die Eigenstabilität haben - und mit einer kleineren Öffnung geht das auch bei mir zwar nicht "in die Hose", aber unter die Platte.
Jammern nützt jetzt nichts mehr, ist nicht zu ändern. Teste doch einfach mal meine Lösung, immer noch VIEL besser als eine erneute (große) OP.
Herbert
von Ottokar » 19.06.2009, 14:13
Hallo Herbert,
ich nehme auch Coloplast aber Asura, habe in den vergangenen 3 Jahren viel ausprobiert und die Asura Produkte waren bisher am besten für mich (meine Haut).
Habe mir von meiner Stomatante Paste geben lassen aber nach 1 Tag fängt es an ums Stoma herum zu brennen und dann muß ich wechseln.
Vor der OP hatte ich solche Probleme halt nicht die Platte hat gute 5 Tage gehalten. Es ist halt alles neu und ungewohnt auch wenn man schon so lange damit lebt.
Ottokar
von hmengers » 19.06.2009, 14:40
Hallo Ottokar,
kenne ich alles. Ich hatte auch vorher fast zwei Jahre ein doppelläufiges Stoma. Aber jammern hilft nix. Das ist jetzt was ganz neues.
Und wenn die eine Paste brennt, dann probier die andere. Die von Convatec brennt bei mir nicht - oder nimm die Streifen. Die sind zwar umständlicher, erfüllen aber den gleichen Zweck.
Und wenn deine Stomatante die Hände über dem Kopf zusammenschlägt wegen der unkonventionellen Lösung: Mach Dir nichts draus. DU bist der, der ein Stoma hat, nicht sie..
Herbert
von Webkänguru » 19.06.2009, 17:55
Hallo Ottokar,
ich musste über den Titel deiner Frage schmunzeln, finde ich klasse
Wenn ich mir deine Situation vorstelle, dann habe ich einen Bauch vor Augen mit einer Art Vulkankrater an einer Stelle, in dessen Mitte das Stoma prominent hervor schaut. Wenn ich das so richtig getroffen habe, fällt mir außer einer konvexen Versorgung und Hautschutzpaste oder Hautschutzringe auch nix passendes ein.
Viele Grüße,
euer Webkänguru
von hmengers » 19.06.2009, 18:03
Hallo Christian,
so ähnlich sieht es wirklich auch aus. demnächst mache ich mal 2 Fotos: blank und versorgt, damit Du die hier einstellen kannst.
Herbert
von Ottokar » 19.06.2009, 20:28
Ganau so sieht es auch aus halt noch mit frischen Narben rechts und links und etwas gewucherter Haut oder was das ist. Habe mir heute Streifen, Hautschutzringe und auch gleich die neuen X Pro Platten bei Coloplast als Muster bestellt. War ja lange genug Versuchsobjekt der Ärzte und jetzt halt für die Hersteller in eigener Mission.
Ich bin dankbar für eure Hilfe, lese ja schon lange hier im Forum. Ohne die Infos und Erfahrungen von euch hätte ich im KH mächtig alt ausgesehen und vor Panik das Weite gesucht.
Also nochmal Danke
Ottokar
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