von Itachi_Uchia » 07.02.2012, 16:13
Hallo ihr Lieben,
ich bin 21 Jahre alt und habe seid Sep. 2011 ein Kolostoma, aufgrund einer Fisteloperation am After mit schweren Verlauf. Schluss endlich Verlust der Schließmuskelkraft - Inkontinenz.
Jetzt habe ich einige Fragen...
1. Was bringt mir das Irrigieren? macht das Sinn wenn ich auch ohne zurechtkomme.
2.zur Zeit harten Stuhl! Was kann amn dagegen tun? (keine Abführmittel)
3. Körperlich bin ich eig soweit Fit, nur sind meine Eltern sehr vorsichtig und erlauben mir nicht etwas schweres zu Tragen. Was darf ich was nicht? Was kann im schlimmsten Fall passieren?
Ja das war es erstmal am Anfang. Das Kolostoma wird nicht zurückverlegt.
Ich wäre sehr froh wenn ich hier Hilfe und auch gute Ratschläge bekommen würde.
Vielen Dank im vorraus Itachi_Uchia
von Loisami-1959 » 07.02.2012, 16:41
Hallo Itachi_Uchia,
als Erstes ein herzliches Willkommen hier im Forum!
Hier wirst du immer Leute finden die die deine Fragen beantworten können!
Ich versuch mal einige Fragen ein bischen zu beantworten:
1. Irrigation: Ich irrgiere nicht weil es mir zu zeitaufwändig wäre und ich auch so gut klarkomme. Aber viele sind von der Irrigation echt überzeugt weil sie ja doch eine gewisse Unabhängigkeit für einen bestimmten Zeitraum bringen kann.
2.harter Stuhl: Versuchs mal mit trübem Apfelsaft! Der hat bei mir durchschlagenden Erfolg!
3.körperlich fit: Du solltest darauf achten nicht regelmäßig mehr als 5,hin und wieder auch mal 10,kg zu heben. Im schlimmsten Fall kann es zu einer Hernie (Bauchdeckenbruch) oder auch zu einem Prolaps (Darmvorfall) kommen. Wenn man beim heben drauf achtet kann man dahingehend zumindest etwas vorbeugen! Wenn es denn aber doch (regelmäßig) sein muss dann würde ich mir eine Stoma-Bandage zulegen. Die stützt den Bauch!
Hast ja mittlerweile ein paar Monate Stoma-Erfahrung hinter dir und ich denke du wirst für dich schon einen gangbaren Weg gefunden haben. Es sind sicher immer wieder mal Kleinigkeiten was nicht so pralle ist aber im Großen und Ganzen kann man damit ja gut leben! ODER!?!?!
LG Heike
von le courageux » 07.02.2012, 17:10
Lieber Itachi_Uchia,
ich möchte dir mal zu deinem 3. Punkt antworten. Ich habe mein Stoma seit September 2010 und war leider in der Anfangszeit nicht so vorsichtig. Das Ergebnis war, dass ich mir eine Hernie zugelegt habe, die sich immer weiter verschlimmert hat und die ich daher im letzten November sehr aufwendig operieren ließ. Die Lehre daraus war für mich, dass ich außer nachts beim Schlafen, ständig eine Basko-Bandage trage. Die Chirurgen haben mich angehalten, das zunächst mal auch so weiterzumachen, bis der gesamte OP-Bereich etwas stabiler ist. Aber auch danach, das ist mein guter Vorsatz, werde ich beim Heben sehr viel vorsichtiger als früher sein und auch dann noch, wenn es mir erforderlich erscheint, die Bandage tragen.
Mir scheint, dass die Vorsicht deiner Eltern nicht übertrieben ist, obwohl natürlich nur du selbst weißt, was du verkraftest und was du besser sein läßt.
Darüber hinaus kann ich mich nur den Ausführungen von Heike anschließen.
Viele Grüße aus Wiesbaden
Rüdiger
von Sonja1 » 07.02.2012, 17:30
Herzlich Willkommen I-U
Grundsätzlich sollte Dein Arzt sein OK für die Irrigation geben.
Ich selbst praktiziere es seit vielen Jahren jeden 2. Tag und bin dann die Zeit dazwischen ausscheidungsfrei....vorausgesetzt ich verspeise keine ganze Schwarzwälderkirschtorte
Ein weiterer Vorteil für mich ist, dass ich mit Mini-Beuteln auskomme (dann fühle ich mich einfach sicherer).
Zum Heben kann ich nur sagen, dass 10 kg - so weiss ich das - die Obergrenze ist. Also regelmässiges Gewichtheben in der Muckibude würde ich lassen
von Chief » 07.02.2012, 17:58
Hallo Itachi_Uchia,
sei gegrüßt und herzlich willommen im Forum.
Wenn dein Schliessmuskel eh nicht mehr seinen Dienst verrichtet und dein Colo demzufolge auch für immer dein bleibt, hätte man ja auch gleich Nägel mit Köpfen machen können und Dir das gesamte Rektum amputieren.
Zumindest wäre dann das Thema Inkontinenz eben kein Thema mehr für dich aber seis drum.
Das mit dem schwer heben ist so ein Sache.
Ich bin einer von denen die doch tatsächlich seit Jahren regelmässig in die Muckibude gehen und weit mehr als die mir seinerzeit empfohlenen 10 kg hebe.
Allerdings, und jetzt kommt die Einschränkung, würde ich das nicht generell jedem empfehlen.
Es ist schon ein wenig von der körperlichen Statur abhängig und auch die richtige Technik ist von großer Bedeutung.
Beim Sport im Gym trage ich immer meine Basko Bandage um die Bauchregion zusätzlich zu stützen weil ich dann wirklich hohe Gewichte bewege.
Im täglichen Leben und bei der Arbeit trage ich sie nicht und ich finde es muss auch nicht sein. Im Gegenteil, die Bauchmuskulatur und der Rücken sollen ja nicht permanent entlastet werden und so noch mehr erschlaffen.
Wenn jemand frisch operiert ist und der Arzt zum tragen einer Bande rät ist das natürlich etwas anderes.
Gruß
Uli
von zwerg » 07.02.2012, 18:34
Hallo Itachi_Uchia ...
Itachi_Uchia hat geschrieben:1. Was bringt mir das Irrigieren? macht das Sinn wenn ich auch ohne zurechtkomme.
Itachi_Uchia hat geschrieben:2.zur Zeit harten Stuhl! Was kann amn dagegen tun? (keine Abführmittel)
Itachi_Uchia hat geschrieben:3. Körperlich bin ich eig soweit Fit, nur sind meine Eltern sehr vorsichtig und erlauben mir nicht etwas schweres zu Tragen. Was darf ich was nicht? Was kann im schlimmsten Fall passieren?
Itachi_Uchia hat geschrieben:...Ich wäre sehr froh wenn ich hier Hilfe und auch gute ...
von Sabine049 » 07.02.2012, 19:25
Zitat Chief: Wenn dein Schliessmuskel eh nicht mehr seinen Dienst verrichtet und dein Colo demzufolge auch für immer dein bleibt, hätte man ja auch gleich Nägel mit Köpfen machen können und Dir das gesamte Rektum amputieren.
Zumindest wäre dann das Thema Inkontinenz eben kein Thema mehr für dich aber seis drum.
1. Was bringt mir das Irrigieren? macht das Sinn wenn ich auch ohne zurechtkomme.
2.zur Zeit harten Stuhl! Was kann amn dagegen tun? (keine Abführmittel)
von Itachi_Uchia » 07.02.2012, 19:26
Danke,
das mit den Säften werde ich mal ausprobieren schaden kann es ja nicht.
Okay also Gym fällt aus.
Ich werde dann mal mit meinem Arzt darüber reden zwecks Irrigieren.
Ich danke euch sehr für diese hilfreichen Hinweise.
von sahnetörtchen » 07.02.2012, 20:05
Hallo Du,
auch von mir ein
herzliches Willkommen bei uns |
von Skyfire » 07.02.2012, 20:34
Alle Fragen sind ja soweit beantwortet, dir erst mal herzlich Willkommen auch von mir
Das einzige was ich anmerken möchte, genau wie Sahnetörtchen Klaudi ist, das irrigieren bei Morbus Crohn wäre Kontramedizinisch, somit wirklich nicht zu empfehlen. Ich habs auch versucht, ging auch gut, gar keine Frage, war schön, ausprobieren musste ich es einfach, weil die Neugierde halt total groß war. Aberrrrrrrrrrr, der Darm wird halt noch mal zusätzlich beim Crohn durch die Irrigation belastet, das sagt dir auch jeder gute Stomatherapeut und jeder Gastroentereologe, die Chirurgen sagen oft was anders (so auch meiner, darum hab ich es ja ausprobiert!!). Solltest du Dir wirklich nicht antun, falls du wirklich Crohn haben solltest . Medikamente müssten eventuell sogar erhöht werden und mit denen möchte man ja eigentlich so "sparsam" wie möglich in der Zukunft umgehen ..
Außerdem, ich war zusätzlich noch zu faul. 1 Stunde zu opfern. Meine 3 Beutelchen am Tag die ich wechseln muss, das dauert pro Wechsel maximal 2 Minuten
Achso, fast vergessen hätte .. Verstopfung kann man i.d.R. recht gut vorbeugen indem man Traubenzucker und ein wenig frisch gepressten Orangensaft zu sich nimmt oder ne ekligere Variante, Sauerkrautsaft *bähhhh* aber wirkt
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