von Levana » 08.12.2011, 12:41
Hallo zusammen,
möchte mich kurz vorstellen - bin 57 Jahre alt und Angehörige.
Mein Mann hat seit Oktober die Diagnose Mastdarmkrebs mit jetziger Aussicht ein dauerhaftes Colostoma nach der OP zu bekommen.
Man versucht mit Strahlen- und Chemotherapie z. Zt. die Geschwulst zu verkleinern, um das Colostoma nach OP wieder rückverlegen zu können.
Bin dabei nach Alternativen zu suchen - dachte da an künstlichen Schließmuskel - kommt nach ärztlicher Sicht aber nicht zum tragen.
Stehe voll hinter meinem Schatz - möchte ihm gern helfen....
weiß nur nicht wie - er kann sich so gar nicht damit abfinden, dass es vielleicht ein dauerhaftes Stoma werden könnte.
Eine psychologische Hilfe möchte er nicht...
vielleicht habt Ihr für mich einen Rat????
ganz liebe Grüße,
Levana
von Minzi » 08.12.2011, 12:51
Hallo Levana,
erst mal ein herzliches Willkommen hier im Forum
Ich glaube, es ist schwierig sich mit einer neuen fremden Situation abzufinden. Das wichtigste für ihn ist bestimmt, das er dich an seiner Seite hat und merkt, das du ihn in allem unterstützend zur Seite stehst.
Ich drücke euch beiden die Daumen, gut damit zurecht zu kommen
Liebe Grüße von Sabine
von Skyfire » 08.12.2011, 12:54
Hallo Levana,
erst mal Willkommen hier im Forum.
Tja, schwierige Gefühlslage die in deinem Mann nun vorgeht.
Quasi wird er vor vollendete Tatsachen gestellt (meiner einer konnte sich auf ein Stoma Monate/Jahre vorbereiten).
Auch wenn es noch so schwer ist, er wird sich erst mal damit auseinander setzen müssen das er Krebs hat und sich auch vor Augen halten müssen, würde er das Stoma nicht bekommen, würde er mit Sicherheit keine große Überlebenschance haben (so hart das nun auch klingt ).
Halte ihm vor Augen, das ein Stoma nicht das Ende ist, das es ein neues Leben für ihn bedeuten kann.
Das du ihn genauso als Menschen respektieren wirst mit allen seinen guten und schlechten Charaktereigenschaften. Denn das ist es, was einen Menschen ausmacht. Nicht die Hülle, denn dieses ist auf Dauer vergänglich.
Sei behutsam mit ihm, aber vertüddel ihn nicht (so meine Meinung aus der Ferne) .
Manchmal hilft hier auch Klartext zu reden, durch die Blume wirkt (bei mir zumindest) meist gar nicht.
Nun kann ich beim Thema Krebs nicht sehr viel sagen, höchstens Trost spenden, denn mit der Krankheit Krebs musste ich mich bisher nicht auseinandersetzen und lese auch sehr wenig in den Beiträgen hier im Forum.
Ich denke, das sich andere Krebsbetroffene Stomapatienten da eher weiterhelfen können.
Deinem Mann wünsche ich auf alle Fälle ganz viel Erfolg auf seinem weiteren Lebensweg und das er den Krebs dauerhaft besiegen kann
von sternchen » 08.12.2011, 13:05
Hallo Levana!
Erstmal
HERZLICH WILLKOMEN! |
von Chief » 08.12.2011, 13:46
Hallo Levana,
sei herzlich gegrüßt und willkommen im Forum.
Bei der Diagnose Mastdarmkrebs kann es auch sein das eine Rektumamputation notwendig wird und dann ist es eh Essig mit einer evtl. Rückverlegung.
Das klingt jetzt evtl. erst mal hart aber damit muss man schlimmstenfalls auch rechnen.
Kann aber auch sein das dies deinem Mann erspart bleibt.
Das aus der Ferne zu beurteilen ist nicht möglich und evtl. entscheiden das die Ärzte auch erst bei der Operation.
Ich selbst hatte auch Krebs (Analkarzinom) und bekam auch vorab Radio- / Chemo zur Verkleinerung des Tumors.
Bei mir lief es danach dann auf eine große OP mit einem endständigen (und auch endgültigem) Colostoma hinaus.
Dein Mann sollte, auch wenn die Aussicht auf ein Stoma erst mal nicht so prickelnd ist, das als eine Chance auf ein weiteres Leben ohne Krebs betrachten und die Sache auf sich zukommen lassen.
Man kann sehr gut mit einem Stoma leben und hat bis auf wenige Kleinigkeiten keinerlei Einschränkungen damit.
Gruß
Uli
von freddy_46 » 08.12.2011, 13:58
Hallo Levana,
kann Uli nur zustimmen. Mich hat das ganze Thema mit 49 Jahren "erwischt" ein Leben mit Stoma konnte und wollte ich mir nicht vorstellen, da ich mich naturgemäß vor nie mit diesem Thema auseinandergesetzt habe. Habe einen guten Operateur erwischt und nach einigen Monaten mein altes Leben wieder mit kleinen Einschränkungen im Griff gehabt. (Auch Dank einer Frau, die mich voll unterstützt und immer wieder aufgebaut hat!) Jetzt lebe ich seit fast 17 Jahren mit meinem Beutelchen und er ist einfach ein Teil von mir geworden.
Grüß Deinen Mann, wir drücken Euch alle die Daumen!
von Creatina » 08.12.2011, 15:46
Hallo Levana
Auch von mir erstmal herzlich Willkommen.
Wie weit vom Schließmuskel liegt denn der CA das von einem dauerhaften Colostoma gesprochen wird.
Meins lag 4 cm hinter dem Schließmuskel wurde auch durch Chemo verkleinert, 30 cm Dickdarm wurden entfernt und der Schließmuskel konnte erhalten bleiben. Hab ein Ileostoma mit Aussicht auf RV.
Ich drück euch die Daumen und wünsch euch alles gute.
Liebe Grüße von Martina
von haida » 08.12.2011, 15:50
Hallo Levana
es ist alles neu und schockierend für deinen Mann und dich, aber lasst euch Zeit. Es wird noch dauern die situation zu akceptieren. Das wichtigste ist LEBEN.
haida
von Hanna70 » 08.12.2011, 16:10
Hallo Levana,
auch von mir erst einmal Herzlich Willkommen hier im Forum!
Ich hatte Gebärmutterschleimhautkrebs und im Leben nicht damit gerechnet, dass ich ein Jahr später deswegen einmal ein Stoma bekommen würde. Das war ein großer Schock, weil ich vollkommen unvorbereitet war.
Bei Darmkrebs ist das Stoma lebensrettend und Ihr habt noch die Zeit, Euch damit auseinanderzusetzen und Euch darauf vorzubereiten. Nutzt die Zeit - auch mit Hilfe dieses Forums. Es ist schön, dass Du Deinen Mann dabei so gut unterstützt. Wenn man weiß, was auf einen zukommen wird, kann man viel besser mit einer neuen Situation fertigwerden.
Was bei der OP entfernt werden muss, diese Frage stellt sich eh erst genau bei der OP. Darüber vorher zu grübeln, bringt nichts. Wichtig sind die Fragen, wie es "danach" weitergeht, wie die weitere Betreuung durch Stomatherapeuten ist oder wie die Versorgung überhaupt funktioniert.
Das Leben geht auch mit Stoma weiter. Wichtig ist doch, dass es weitergeht. Und dabei hat er mit Stoma die besten Chancen.
Nach der OP wird Dein Mann sicher eine AHB bekommen. Dort wird er auch Kontakt zu einer psychologischen Beratung bekommen. Ich wollte das auch nie. Aber dann merkte ich doch, dass die Gespräche gut taten und ich habe Beratung sogar weiter in Anspruch genommen. Dein Mann sollte das auf sich zukommen lassen. Vielleicht merkt er selbst, dass es ihm hilft.
Alles Gute für Euch und fragt, fragt, fragt...
LG Rosi
von Biggi0001 » 08.12.2011, 21:34
Wo wohnt ihr denn? Vielleicht wohnt ja eines der "erfahreneren Forums-Mitglieder" in der Nähe und steht für ein Gespräch zur Verfügung.
LG Biggi
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