von Marioume » 10.03.2021, 14:38
Hallo ihr Lieben,
Ich habe ein Colostoma vor 5 Tagen bekommen.Bin noch im Krankenhaus, und werde heute entlassen. Ich freue mich über diese Seite. Ich möchte mich gerne mit Gleichgesinnten austauschen. Ich habe gedacht, dass ich gleich losheule, wenn ich den Beutel nach der OP sehe, aber dem war nicht so. Aber heute habe ich alleine unter Anwesenheit der Stomatherapeutin die Platte gewechselt und da sind die Tränen geflossen. Der Anblick, und die Gewissheit, dass ich das jetzt immer austauschen muss war etwas zuviel.Obwohl ich eigentlich viel aushalten, und wegen meines Crohns schon viel Mist hinter mir habe. Ich bin gespannt wie ich mit dem Stoma zuhause klar komme, mit 3 Kindern und Mann Ich hoffe ich kann euch immer Fragen stellen wenn ich verzweifle
LG
von Renni » 10.03.2021, 15:10
Hallo Marieoume,
Ich möchte Dich im Forum herzlich begrüssen. Nicht nur die Stomapflege sondern auch vieles neues, hat nach meiner Operation, mein Leben verändert.
Melde Dich ruhig, wenn Du Fragen hast.
Gerade mit der Familie gibt es besondere Anforderungen an ein Leben mit Stoma.
Ich wĂĽnsche Dir und deiner Familie viel Kraft.
Liebe GrĂĽsse Renate
von Marioume » 10.03.2021, 22:29
Hallo zusammen, Hallo Renate,
Danke dir. Und da kommen schon die ersten 2 Fragen Also, ich wurde ja heute erst vom KH entlassen. Ich habe starke Schmerzen oberhalb und unterhalb des Stomas.Es ist schlimm wenn ich aufstehe und mich wieder hinsetze.Die Schmerzen im KH waren nicht so stark, weil das Bett dort ja hoch ist. Und ich hier zuhause von meiner niedrigen Couch hoch kommen muss. Wollte wissen ob dass bei euch auch so war am Anfang mit den starken Schmerzen.Und wann beruhigt sich das denn? 2. Frage: Mein Stoma ist ja auf der linken Seite und ich habe bemerkt, dass ich heftige Schmerzen auf der linken Seite in der Nähe des Beckenknochens habe.Das habe ich heute bei der Visite vergessen zu erwähnen. Hattet ihr auch diesen Schmerz oder muss ich mir da Sorgen machen. In 2 Tagen soll ich zur Nachkontrolle ins KH .Ich habe Angst, dass die mich da behalten, weil diese Schmerzen alle nicht normal sind.
Danke euch.
Lg
von Bernie29 » 11.03.2021, 12:02
Hallo Marioume,
herzlich willkommen bei uns im Forum und wegen der Schmerzen solltest Du auf
jeden Fall bei der Nachbesprechung mit den Ă„rzten reden.
Das neue Empfinden mit dem bisher ungewohnten Stoma kennen viele von uns
und es ist ja nur menschlich, dass man sich damit nicht sofort anfreunden kann.
Aber als langjähriger Stomaträger kann ich Dir mitteilen, dass ich mit der Zeit
zu schätzen gelernt habe, dass mir dieses Stoma doch sehr viel Lebens-Stress weggenommen hat.
Zu Zeiten meiner aktive CU war jeder Tag von Unsicherheiten geprägt; z.B. wo die nächste
Toilette ist usw.
Dank dem Stoma bin ich da sehr viele gelassener geworden.
Ich empfehle dir, hier mal die Erfahrungsberichte der anderen Stoma-Träger zu lesen.
Alles Gute und viele GrĂĽĂźe!
Bernie
von Renni » 11.03.2021, 17:53
Hallo Marieoume,
ich kann mich erinnern, dass ich nach der Operation Schmerzen hatte. Die Chirurg musste den Bauch aufschneiden. Organe beiseite räumen und Gewebe herausschneiden. Deshalb haben die Schmerzen mich nicht weiter beunruhigt. Ich kann Bernie29 nur zustimmen und frage den Arzt. Nach der Operation bekam ich Morphium direkt in die Blutbahn. Später wurde die Dosierung geändert geändert um später abgesetzt zu werden.
Liebe GrĂĽsse Renate
von Sarah » 11.03.2021, 18:39
Hallo Marieoume,
Ich hab mein Colostoma jetzt seit vier Wochen und hatte genau an der selben Stelle wirklich dolle Schmerzen. Das kommt glaub ich durch die Muskeln die durchtrennt werden.
Ich wĂĽrde es dem Arzt auf jeden Fall sagen und noch mal abtasten lassen aber bei mir war es der ganz normale Postoperative Schmerz.
Bei mir wurde der immer besser und so ab der 3 Woche ist der fast ganz weg.
Ich bin jetzt schon oft operiert worden und es ist normal das es Zuhause erst mal irgendwie schlechter ist.
Nimm am Anfang ruhig die ganze Schmerzmittel Menge die du darsft und sprich den Arzt an wenn es zu wenig ist.
Es hilt ĂĽberhaupt nicht die Schmerzen einfach auszuhalten.
Keine Sorge, es ist nicht schlimm das es schwer fĂĽr dich ist und zu weinen lindert den Stress. Also einfach raus damit.
Es wird besser und du bist nicht allein damit
von Marioume » 11.03.2021, 23:22
Nabend zusammen,
Vielen Dank für eure lieben Antworten. Ich freu mich so sehr, dass ich diese Seite gefunden habe. Danke Bernie, ich habe mir schon soviele Erfahrungsberichte durchgelesen, dies führte u.a. dazu mich endlich für ein Stoma zu entscheiden. Mein Proktologe ist schon seit 3 Jahren hinter mir her, dass ich eins machen lasse, aber ich habe mich dagegen gewährt. Das war für mich keine Option. Bei meinem letzten Proktologenbesuch im Oktober hat er dann gesagt er kann nichts mehr für mich machen und da muss jetzt ein Stoma her. Ich war wieder da, weil ich eine offene Stelle hatte. Ich habe es eingesehen. Ich war schon seit Monaten den halben Tag auf Toilette. Habe mich schlecht gefühlt, weil ich mit meinen Kindern gar nichts unternehmen konnte . Danke Renate für deine Worte obwohl du mir ja jetzt für morgen ein mulmiges Gefühl machst. Bauch aufschneiden wär ja jetzt der Horror. Danke Sarah für deine Antwort, das freut mich zu hören, dass ich nicht alleine bin mit diesen Schmerzen. Dann bin ich ja zuversichtlich, dass die Schmerzen von alleine gehen. Ich nehme Novaminsulfon 500-1000 mg 3 x Tag. Mal sehen was morgen dabei rauskommt. Ich werde euch berichten. Drückt mir die Daumen...alles Liebe bis dahin
von Marioume » 12.03.2021, 11:41
Guten Morgen ihr Lieben,
Ich bin immer noch im KH zum Kontrolltermin. Die gute Nachricht ist, dass der Chefarzt gesagt hat die Schmerzen seien normal und das braucht Zeit. Die schlechte Nachricht ist, dass Darm sich von den Fäden gelöst hat und etwas runtergerutscht ist, d.h. ich muss wieder operiert werden. Ich dachte ich höre nicht Dichtigkeit, ich habe so geweint, konnte vor lauter Nervosität nicht meine Platte zuschneiden und musste die Stomatherapeutin im Haus bitten mir zu helfen. Bin ich froh, dass sie Zeit hatte. Sie hatten bei meiner Entlassung schon gesehen dass sich an 2 Stellen sich der Darm schon gelöst hatte. Zu meinem Glück jetzt das. Für mich ist das jetzt alles etwas viel.Habe 3 Kinder- 11, 9 und 1. Die Kleine musste ich abstillen weil stationär aufgenommen wurde.Mein Mann hatte eine harte Zeit die ersten paar Tage, weil sie ja so ans Stillen gewohnt war, vor allem nachts.während meiner 1wöchigen Zeit hier haben wir immer Videotelefonie gemacht und da hat sie dicke Tränen geweint wenn sie mich sah.Als es mir gut genug ging, konnte ich nach draußen und dort meine Familie sehen, da war der Abschied auch sehr schwer für sie. Jetzt hat sie sich grad wieder dran gewöhnt dass Mama wieder da ist und jetzt muss ich wieder weg. Aber ich hoffe dass ich nicht lange bleiben muss . Und vorallem hoffe ich das diesmal alles so bleibt wie es soll...mir graust es davor dass ich am op tag einen einlauf benutzen soll. Hat das jemand von euch schon gemacht,und kann mir Tipps geben. Danke euch ..
LG
von Bernie29 » 12.03.2021, 12:26
Hall liebe Marioume,
da sit ja dann leider bei Dir doch einiges schiefgegangen aber bitte sehe das auch mal positiv.
Auch wenn jetzt noch mal eine OP erforderlich ist und eure Pläne durcheinanderwirft.
Es sit gut, dass die Problematik rechtzeitig erkannt wurde und nun direkt behandelt wird.
Nicht auszudenken wenn da erst mal Schlimmeres passiert wäre weil es unendeckt geblieben wäre.
Also beiß noch mal kräftig die Zähne zusammen und nach der erneuten OP wird
hoffentlich alles gut. Wir drĂĽcken fest die Daumen.
Ich bin mir sicher dass Du in knapp 3 Monaten schon wieder ĂĽber die Sache lachen kannst
und dich mit dem Stoma (und den damit verbundenen Vorteilen) arrangiert hast.
Think positive und bleib negativ (Corona-mäßig)!
LG Bernie
von Renni » 12.03.2021, 12:43
Hallo Marioume,
sorry, ich wollte Dir keine Angst machen. Bei einer Bauchoperation müssen die Ärzte, andere Organe im Bauchraum bewegen. Du hattest geschrieben, dass Du ein Colostoma bekommen hast! Ich habe verstanden das dir diese Operation noch im Gedächnis ist. Kannst Du nicht über Deine Krankenkasse eine Haushaltshilfe beantragen. Vielleicht bringt es Entlastung und Du könntest dich mehr um die Kinder und Mann kümmern. In den Bundesländern gibt es Pflegestützpunkte die dich beraten können.
Übrigens nach meiner Ileostomaoperation musste die Narbe geöffnet werden um nochmal gesäubert werden. Das war kein grosser Aufwand.
Gute Besserung und viel Erfolg
Renate
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