von Webkänguru » 18.09.2013, 14:48
Hallo chrima,
wie Chief schon schrieb, bei vielen passt die Prognose 6-8 Wochen ganz gut. Manchmal kann es auch länger dauern, das ist bei jedem etwas anders.
Ich verstehe, dass du schnell wieder beruflich aktiv werden möchtest. Selbständig arbeiten und dann längere Zeit krank werden ist eine doofe Kombination... Trotzdem, hör auf deinen Körper und lass es langsam angehen.
Viele Grüße,
euer Christian
von sunflowers » 18.09.2013, 20:23
Hallo chrima,
ich kann dir sagen, dass ich die Schmerzen beim Sitzen nach der OP als wirklich heftig, beeinträchtigend und schlimm empfunden habe. Und das, obwohl bei mir alles supergut und ohne Komplikationen verheilt ist. Die Zeit, bis ich wieder normal sitzen konnte, kam mir unendlich vor. Bei mir hat es etwas länger gedauert als die hier genannten 6-8 Wochen, bis ich mein spezielles Sitzkissen (den Ring fand ich absolut unbrauchbar) wieder im Sanitätshaus abgeben konnte. Aber auch diese Zeit geht natürlich vorbei, aber ich glaube, Schmerztropfen helfen nicht wirklich.
Liebe Grüße
sunflowers
von trebron57 » 20.09.2013, 09:43
chrima hat geschrieben:Stimmen denn die Zeitangaben von 6-8 Wochen postoperativ bei den Sitzproblemen?
von chrima » 23.09.2013, 23:03
Hallo zusammen,
Danke für eure vielfältigen Beiträge.
Zwischenzeitlich war ich schon zweimal wieder bei meinem Operateur. Leider scheinen sich ein paar Keime in meiner Naht angesiedelt zu haben. Die Hälfte der Naht im Vaginalbereich wurde heute geöffnet, damit auch dort lymphflüssigkeit abfließen kann. Im Bereich des Steißes "tröpfelt" es auch. Ibuprofen und Antibiotika sind jetzt meine Begleiter. Wenn's bis übermorgen nicht deutlich besser ist, wird unter Narkose ein Stück der Sakralnaht geöffnet. Bei dem Gedanken kriege ich schon Schiss. Aber ich habe ja noch zwei Tage.
Melde mich wieder, wenn's was neues gibt.
Euch allen lieben Dank und eine gute Zeit.
von chrima » 08.12.2013, 22:45
Nach langer Zeit wollte ich meine Erfahrungen mitteilen:
Nachdem im September die Sitzbeschwerden immer heftiger wurden, ging ich erneut zum Operateur. Dort wurde ca. die Hälfte der Naht im Scheidenbereich geöffnet, dass lymphflüssigkeit abfließen konnte. Die Schmerzen wurden erträglicher. Dazu immer reichlich Ibuprofen.
Wie ihr schon geschrieben habt: Geduld war angesagt.
Parallel habe ich die halbe Welt verrückt gemacht, was es ansonsten noch für entlastende Möglichkeiten gibt. Eine davon war Lymphdrainage. Eine zweite: Reha. Dort wollte ich ursprünglich absolut nicht hin, weil ich keinen Sinn darin erkennen konnte, täglich von Leuten umgeben zu sein, denen es viel übler geht als mir. Bis mir eine wirklich liebe Arztsekretärin den Tipp gab, mir selbst eine Klinik zu suchen an einem Ort, an dem ich mich wohl fühle. Eben keine krebsklinik. Übers Netz lässt sich da schnell was schönes finden. Dort angerufen, ob sie mich nehmen würden und dann mit der Krankenkasse verhandelt. Klar, mein Hausarzt musste eine derartige Reha beantragen und befürworten.
Inzwischen bin ich nach 3 Wochen aus Bad Tölz zurück. Meine Akkus sind wieder gut geladen. Ich habe mächtig Kilometer beim wandern gemacht. Meine Opnarbe am Po nässt immer noch, die Narbe ist immer noch ca. 1 cm offen, scheint aber langsam von innen aus zu heilen.
Beim Sitzen achte ich sehr darauf, nicht zu lange zu sitzen. Im Büro gibt's inzwischen ein Stehpult mit einem 2. Bildschirm (hatte schon immer eine schnurlose Tastatur).
Es geht deutlich besser. Bis zur endgültigen Heilung dauert es noch was, aber das wird schon.
Diesen Roman habe ich eingestellt, um ungeduldigen Leuten vielleicht eine Hilfestellung zu geben: ja, es dauert verdammt lange und tut auch reichlich weh. Aber man schaffts.
Jetzt wünsche ich allen noch eine schöne gemütliche Adventszeit.
Chrima
von Claudi_W1962 » 09.12.2013, 09:33
Guten moren Chrima, habe deine Geschichte gelesen und freue mich, dass es dir nun schon etwas besser geht. Mein Rektum wurde im Mai auch entfernt und habe bis heute noch mächtig zu tun. Sitzbeschwerden und dieses Taubheitsgefühl nerven mich mächtig. Manchmal habe ich das Gefühl, wenn ich mich mal unbedacht bewege reißt die Narbe. Da müssen wir wohl irgendwie durch und es wird ja auch mit der Zeit besser. Im Büro muss ich öfter aufstehen und mich bewegen. Dauersitzen ist noch nicht.
LG Claudi
von Michael295867 » 09.12.2013, 18:31
Chief hat geschrieben:Hallo Uwe,
glaube mir es wird mit der Zeit besser bis Du es irgendwann gar nicht mehr merkst und wieder alles ist wie es mal war (bis auf den Beutel am Bauch) .
So eine Rektumamputation ist schon eine echt große OP und das dauert halt bis man wieder wirklich entspannt sitzen kann. Das es die ersten Wochen (bei manchen sogar Monate) halt nervt, schmerzt und zwickt ist ganz normal. Es ist auch keine Schande wenn man eine gewisse Zeit nach solch einem radikalen Eingriff bei Bedarf auch mal Schmerzmittel einnimmt.
Ungefähr 1 Monat nach OP bin ich probeweise mal wieder auf mein Motorrad (eine KTM Enduro, wirklich harte und unbequeme Sitzbank) gestiegen und habe nur wenige km geschafft aber von da an ging es bergauf.
Gruß
Uli
P.S. = Ich denke Du hast selber schon gemerkt das die Verwendung eines Kissen oder Sitzring auch eine Erleichterung beim Sitzen ist.
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