von Erdferkel » 21.03.2018, 17:50
Hallo,
ich habe seit etwas über einem Jahr ein Colostoma mit Hartmannstumpf. Bis jetzt ist aus dem Dickdarm nichts mehr rausgekommen .
Seit einigen Wochen habe ich aber immer wieder das Gefühl, als müsste ich zur Toilette, es kommt aber nichts. Auch recht häufig Krämpfe/Schmerzen im Schließmuskel (Proctalgia?).
Ich weiß nun nicht, ob man den Hartmannstumpf ab und zu mal mit einem Klysma o.ä. "spülen" sollte?
LG
Chrissi
von erda » 16.10.2018, 17:03
Wenn seit über 1 jahr aus dem stillgelegetne Teil nichts mehr herausgekommen ist, solltest Du dringendst zu e. Proktologen gehen. das Sekret, das dort gebildet wird und anzeigt, dass der Darm noch arbeitet, kann sich verhärten und verklumpen, was dazu führt, dass nichts mehr abfließen kann.
Dadurch wiederum kann sich sowohl der Darm als auch d. Haut außen entzünden.
Frau Dr. Geile Mü empfiehlt den Hartmannstumpf 2x wöchentlich zu spülen mit Kamillentee, wenn der
zu stark reizt, eventuell Calendulatinktur verdünnt.
Ich denke auch daran, aber bei mir fließt bisher etwa alle 4 Wo geruchloses, durchsichtiges Sekeret ab, so dass ich davon ausgehe, dass noch alles in Ordnung ist.
von Erdferkel » 16.10.2018, 20:46
Danke!
Ich habe des Öfteren krampfartige Schmerzen am Enddarm.
Ende der Woche habe ich sowieso einen Termin in der Gastroenterologischen Ambulanz. Dort werde ich auch nochmal nachfragen.
von Trineline » 16.10.2018, 23:11
Hallo Erdferkel,
Mein Proktologe empfiehlt zweimal wöchentlich mit einer 90 ml Klistierspritze und grünem, lauwarmen Tee den Hartmannstumpf zu spülen. Das tut mir immer gut. Dann geht der Druck weg.
Viele Grüße Trineline
von Erdferkel » 19.10.2018, 12:49
Hallo,
die Ärztin empfiehlt mir auch, den Hartmannstumpf ab und zu zu spülen. Wie oft ist aber wohl individuell unterschiedlich.
LG
von Erdferkel » 30.10.2018, 07:11
Ich habe übermorgen einen Termin bei einer mir empfohlenen Proktologin..auch wegen der krampfartigen Schmerzen im Enddarm....bin gespannt, was sie sagt
von herirein » 30.10.2018, 11:06
Der Hartmann-Stumpf hat grundsätzlich seine Berechtigung, weil es einfacher ist, in dem Bereich des Beckens die Kontinenznerven zu schonen. Nach radikaler Rektumamputation kommt es viel häufiger vor, dass Blasenfunktionsstörungen aber auch Schmerzen im Bereich des ehemaligen Rektum vorkommen.
Wie hier schon wiederholt geschrieben wurde, bedarf es einer besonderen Pflege und Reinigung des Stumpfs, was beim einen wöchentlich reicht und beim anderen täglich erfolgen sollte.
Möglich, dass die Proktologin noch eine einfachere Lösung parat hat.
LG Heribert
von Erdferkel » 02.11.2018, 19:10
Also die Proktologin hat reingeschaut, seeehr schmerzhaft!!!! Aber alles sieht gut aus, keine Entzündung oder so.
Sie empfahl mir auch ab und zu einen Einlauf, manche brauchen es auch nur alle 3 Monate.
Habe gestern abend einen mit Kamillentee gemacht. War noch etwas ungeschickt, aber das ist wohl Übungssache...
Bin erstmal froh, dass soweit alles o.k. ist.
von Monsti » 03.11.2018, 21:55
Hallo zusammen,
wie sich der Hartmannstumpf verhält und wieviel Pflege er benötigt, ist individuell sehr verschieden. Außerdem spielt eine Rolle, wie lange der Stumpf ohne Betätigung ist. Bei mir war es so, dass ich 3 Jahre lang so gut wie keine Probleme hatte. Dann aber ging es los, und zwar mit Macht. Die Beschwerden steigerten sich von Woche zu Woche. Irgendwann (Herbst 2007) wollte ich das Teil unbedingt loswerden. Die Chirurgen waren gar nicht begeistert von meiner Idee, da die OP nicht gerade risikoarm ist. Ich konnte mich aber durchsetzen und habe es nicht bereut. Seit der Rektumamputation geht es mir um ein Vielfaches besser. Negative Folgewirkungen: Wetterfühligkeit und Verstärkung der schon vorher bestehenden Blasenentleerungsstörung.
Meine Erfahrungen mit Spülungen sind nicht positiv. Ich hatte den Eindruck, dass die Schleimsekretion dadurch nur noch mehr angeregt wurde. Zum Schluss lief mir die Soße im 10-Minutentakt wasserdünn aus dem Anus. Teils lief sie mir unkontrolliert in die Hose, teils musste ich sie per Darmrohr rausholen (Morbus Hirschsprung), was ständige Perianalthrombosen zur Folge hatte. Ich wagte mich damals kaum mehr aus dem Haus.
Liebe Grüße
Angie
von Erdferkel » 13.11.2018, 11:36
Also, habe jetzt mal mit einem Einlauf (Kamillentee) gespült, und war sehr überrascht, was da so rauskam! Ein ca. 5 cm langes, sehr festes, weissliches Gebilde....vermutlich verhärteter Schleim/Schleimhaut. Bin froh, dass das jetzt raus ist und fühlt sich besser an.
Ich denke, ich werde das alle paar Wochen wiederholen...
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