von Birgitt » 01.09.2009, 21:23
Guten Tag, ihr alle,
ich bin noch ein Frischling. Seit Mai habe ich ein Kolostoma nach großflächiger Not-OP wegen Vollverkrebsung des Bauches. Ich wurde sowohl vom Krebs als auch dem Stoma völlig überrascht. Leider hat das Stoma nach der 1. OP nichts produziert. Ich musste 4 Wochen später wegen Darmverschluss nachoperiert werden. Danach kam es einigermaßen in Gang. Hatte nach den 2 Monaten Krankenhausaufenthalt nur eine kurze Atempause von 3 Wochen bevor die 1. Chemo begann. Und mit Beginn der Chemo komm ich den Problemen kaum noch hinterher. Ich habe häufig massive Verstopfung, die mir die Platte abhebelt. Manchmal ist das Stoma ganz erhaben, meistens aber völlig verschüchtert. Dann verkriecht es sich in den Bauchraum und hat keine Lust auf "Einfüllstutzen für Beutel spielen". Trau mich kaum noch nach draußen, weil ich nie weiß, wann was passiert. Jeder Schub Kacke, der um die letzte Ecke ins Stoma abbiegt, quält mich minutenlang mit einem Krampf. Gibt es da draußen andere Menschen, die ihr Stoma auch wegen Krebs bekommen haben und mir von ihren Erfahrungen während der Chemo berichten können?
herzliche Grüße Birgitt
von AP-Auspuff » 02.09.2009, 20:54
Hallo Birgitt,
auch ich bin noch nicht so lange hier unterwegs im Forum, und kann nur eingeschränkt mit Erfahrung aufbieten. Ich habe schon viele Chemos wegen Krebs hinter mir, immer mit unterschiedlichen Substanzen weil bisher noch keine zur Zufriedenheit angeschlagen hat. Bei jeder Chemo hatte auch ich mit sehr hartem Stuhlgang zu kämpfen, auch schon ohne Stoma. Mit Sotma habe ich jetzt den zweiten Zyklus hinter mich gebracht. Auch jetzt habe ich natürlich mit sehr hartem Stuhlgang zu kämpfen. Habe dann hier aus dem Forum erfahren, das Macrogol hilft das ganze etwas weicher zu bekommen. Funktioniert tatsächlich auch gut. Ich nehme jetzt immer eine Tüte 2 oder 3 Tage lang nach der Therapie, damit ich auf keinen Fall eine Verstopfung bekomme. Hatte nämlich auch nach der OP einen Darmverschluß. Keine schöne Sache. Danach lass ich es dann weg, weil ich sonst das Problem der Unterwanderung der Platte habe. Klar habe ich dann auch Ziehen wenn der harte Stuhlgang ankommt, aber ich finde es auszuhalten. Vielleicht musst Du es sonst einfach mal durchgängig Macrogol versuchen. Habe da aber auch keine Ahnung.
Andere können hier bestimmt auch noch weiter helfen.
Gruß
AP-Auspuff
von Sabine049 » 03.09.2009, 09:24
Guten Morgen, Birgitt,
in dem "Schlachtfeld"fred sprach ich Dich bereits nach der Möglichkeit der Irrigation an??
Ich kenne zuhauf Betroffene, die während der Chemo irrigieren (*spülen*).
Macrogol ist zur Stuhlregulierung und sicherlich nicht schlecht. Leider bekam ich von dem Zeugs Bauchkneifen, aber keinerlei großartige Wirkung. Der Pat. sollte bis zum 1. ergiebigen Stuhlgang verteilt über den Tag zw. 3-5 Tüten in Wasser eingerührt zu sich nehmen. Wenn sich die Verdauung halbwegs wieder eingespielt hat, kann die Dosis auf 2 - 3 Tütchen reduziert werden - aber man sollte es generell nicht sporadisch, sondern kontinuierlich über einen längeren Zeitraum hinweg einverleiben.
Liebe Grüße Sabine
von Pauline 1 » 03.09.2009, 22:33
Hallo Birgitt,
ich bin zur Zeit auch "auf Chemo". Seit kurzem hab ich, kurz nach jedem Zyklus für 2-3 Tage auch total harten Stuhlgang. :mad:
Davor war das Gegenteil der Fall!
Ich esse zum Frühstück immer meine Spezialmischung aus Joghurt mit Quark (1 zu 1) mit 2 Teelöffeln Preiselbeeren. Danach produziert mein Gedärm wieder prima, und spätestens am Tag 3-4 nach der Chemo muß ich aufpassen, dass es nicht in total dünnflüssigen Stuhlgang umschlägt.
Außerdem versuche ich während der "harten Zeit" viel zu trinken.
@ Sabine: du schreibst, dass viele während der Chemo irrigieren. Bin etwas verwirrt, denn man sagte mir, dass man das nicht machen sollte, da die Schleimhäute ohnehin sehr gereizt seien, und das durch die Irrigation noch verstärkt würde. Darum hab ich schweren Herzens zu Beginn der Chemo damit aufgehört. :mad:
Vielleicht kann sich ja mal ein "Chemo-Irrigierer" dazu aüßern? Bin sehr neugierig!
Lieben Gruß, Pauline
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