von Beutelmaus » 23.01.2009, 08:24
Hallo zusammen,
hat jemand die Erfahrung machen müssen, dass der Restdickdarm bei der Einnahme von Antibiotika viel empfindlicher reagiert oder teilweise sehr laut brüllt und nachts der Beutel überläuft und der Darm sich lawinenartig entleert ?
Die letzten 3 Nächte musste ich im Badezimmer übernachten und meine Haut hat einen besonderen Peeling bekommen , der nicht sehr angenehm roch :p .
Und wie ist es mit dem Irrigieren, wenn ihr Tabletten (z. B. Antibiotika) nehmen müsst? Wirken die auch richtig?
Lieben Gruß
Beutelmaus
P.S. Vielleicht sollte ich ein Buch schreiben, in dem jedes Kapitel die Überschrift tragen wird: Der Kampf um ... die Gesundheit, .... um ein sauberes Badezimmer.... einen menschlichen Chef, ...um mehr Sonne in meinem Leben usw.
von tierfreund » 23.01.2009, 10:05
huhu Beutelmaus,
scheinbar bin ich mit dem Kummer doch nicht so alleine Die letzten Tage mußte ich Isocillin auf Grund starker Zahnfleischentzündungen nehmen und hatte wie du das Problem,mehrmals einen Randvollen Beutel zu haben.Na,aber zum Glück bin ich immer früh genug Wach geworden.
Und ein Peeling ne,darauf wollte meine Haut verzichten Nur beim Wechsel der Basis bekam ich nen Horror.Nichts wollte wirklich halten,da Spucki meinte immer dann spucken zu müssen,sobald ich nur die Basis in die Hand nahm .... Hab ihn aber austrixen können,in dem ich ein paar Gummibärchen gut gekaut gefuttert habe.Etwas warten und dann schlug es Blubberblasen und der Plattenwechsel war rasch gemacht ...
LG Tanja
von Webkänguru » 23.01.2009, 10:18
Hallo Beutelmaus,
Medikamente können durchaus Einfluss haben. Auch ohne Stoma können Antibiotika aus meiner Erfahrung Durchfall auslösen bzw. den Darm durcheinander bringen.
Wenn du schon drei Tage damit kämpfst würde ich deinen Arzt nochmal zu raten ziehen. Evtl. kann man auf ein anderes Antibiotikum wechseln oder zusätzlich etwas gegen den Durchfall einnehmen.
Viele Grüße,
euer Webkänguru
von Sabine049 » 23.01.2009, 10:36
Guten Morgen Beutelmaus,
während einer Antibiose wird i.A. einerseits die Magen-Darmtätigkeit angeregt und andererseits die Darmflora mehr oder minder angegriffen.
Um die Darmflora zu "schützen", nehme ich insbesondere während einer Antibiotikakur ein spezifisches Darmprobiotikum wie Darm IMMUN o. Omniflora Kapseln ein.
Somit vermeide ich i.d.R. "sintflutartige" dünnflüssige Stuhlgänge. Des weiteren verzehre ich währenddessen kaliumhaltige Nahrungsmittel wie Bananen und Kartoffeln.
Dank der Irrigation kommts meinen Erfahrungen nach seltener zu durchfallartigen Entleerungen, weil u.a. die "schädigenden" Darmbakterien infolge der Darmspülung regelmässig/kontinuierlich ausgeschwemmt werden.
Seit meiner Colostomie habe ich bei weiten weniger Beschwerden während einer AB-behandlung als vorher.
Das verstärkte "Brüllen" nehme ich als gegeben hin; ein Phänomen, welches selbst bei "Normalos" während einer Antib. auftritt.
Abschließend selbstverständlich wirken die Medikamente, da diese im Dünndarm primär resorbiert/aufgenommen u. dem Organismus zugeführt werden.
Liebe Grüße und gute Besserung
Sabine
von Kai 40 H » 23.01.2009, 10:46
Hallo Beutelmaus,
das Problem hatte ich 2 Wochen lang, weil ich Antibiotika wegen meinem grippalen Infekt mit Fieber einnehmen musste.
Ich hatte so einen Durchfall, das oft der Beutel so schnell voll war und noch eine Menge an Durchfall raus wollte.
Es war jedes Mal eine sauerei, den Beutel zu wechseln, alles lief über und der Rest aus dem Darm spritze wie eine Fontäne durchs Badezimmer.
Ich werde in Zukunft bei Einnahme von Antibiotika nur noch Ausstreifbeutel nehmen, dann lasse ich es lieber so in die Toilette laufen.
Was bei mir auch schlimm war, dass durch den starken Husten, der darm jedesmal so rausgedrückt wurde und zum Schluss so geblutet hatte, das es nur noch brannte.
Habe zwar immer versucht, fest meine Hand draufzudrücken, aber immer hat es nicht geklappt!
Wünsche dir aber gute Besserung.
Lieben Gruss,
Kai
von Beutelmaus » 23.01.2009, 11:37
Hallo zusammen,
vielen Dank Kai und Sabine für die schnelle Antworten und guten Tipps.
Bis jetzt wusste ich gar nicht, dass in meinem Darm soviel reinpasst !
Muss nur noch 3 Antibiotika einnehmen. Eigentlich müsste ich doch den vorletzten Antibiotika-Tag einigermaßen gut überleben. Und zur Nacht werde ich mich mit Ausstreifbeutel "aufrüsten" . Sieht nicht schön aus, aber erspart eine Menge Arbeit.
Gut dass man übers Netz keine Bakterien und Viren verschicken kann, sonst müsste ich die Tage in Quarantäne ohne PC verbringen . Welch ein Horrorzenarium! Ich glaube die Antibiotika haben Nebenwirkungen ... .
LG
Beutelmaus
von HARRY52 » 23.01.2009, 19:03
Hallo Beutelmaus,
Antibiotika geht je nach Typ stark auf den Magen und Darm.
Hoffentlich hat dir dein Arzt einen "Magenschutz" wie Pantozol oder Eumebrazol mit aufgeschrieben.Das mildert etwas die verheerende Wirkung auf die Darmflora und die Magenschleimhaut.Nach der Einnahme der Gesamtdosis musst du die Darmflora wieder behutsam aufbauen. Probiotische Ernährung ist zu empfehlen.
Alles Gute und Kopf hoch
Harry
von Beutelmaus » 23.01.2009, 22:04
Hallo Harry52,
der countdown läuft. Heute abend eine Tablette Antibiotika und morgen noch zwei. Danke für den Tipp mit den Tabletten für die Darmflora. Mein Hausarzt macht sich da nicht so viele Gedanken.
Es geht mir schon besser. Habe heute fast den ganzen Nachmittag geschlafen. Die Nacht werde ich ein XXL-Ausstreifbeutel anlegen und abends nur trinken. Gar nicht schlecht, dann wird der Weihnachtsspeck bald weg sein .
Den Kopf hängen lassen nur wegen einer kleinen Erkältung? Auf gar keinen Fall.
Einen schönen Abend
Beutelmaus
von Stefan71 » 24.01.2009, 12:58
Hallo!
Auch von mir ein großes Dankeschön für die Informationen. Ich soll ab kommenden Montag zum Doc, werde wegen erhöhter CRP-Werte (23.000) Antibiotika verschrieben bekommen und soll wieder Cortison nehmen. Hinzu kommt, dass ich durch mein geringes Körpergewicht eine starke Muskelverspannung bekommen habe in der rechten Schulter und deswegen Tetrazepan nehme (ich kann mir einfach nicht angewöhnen auf dem Rücken zu liegen, bin eingefleischter Bauchschläfer... was ja nun seit mehreren Monaten nicht mehr geht). Für mich ist es ein Greul wieder so viele Pillen zu schlucken. Auf jeden Fall werde ich am Montag ansprechen auch etwas zu bekommen das den Darm schützt.
Lieben Gruß
Stefan
von Beutelmaus » 24.01.2009, 13:06
Hallo Stefan,
Tetrazepam ist ein ziemlich starkes Mittel, welches ich sehr gut vertragen habe und durch welches ich schnell wieder gerade laufen konnte
Darm- oder Magenunterträglichkeiten hatte ich damals nicht und das stoma blieb lieb und ruhig.
Gruß
Beutelmaus
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