von kleine leuchtende Blume » 06.07.2015, 11:05
Hallo Paul,
Herzlich Willkommen auch von mir.
Mir hat es sehr geholfen, dem Stoma einen Namen zu geben.
So heißt meins: "Lord Schelmchen"
Alles Gute weiterhin.
Kleine leuchtende Blume
von Melli » 06.07.2015, 13:36
Herzlich Willkommen hier, Paul!
Ich nehme ja mal an, dass du keinen Crohn hattest, der sich selten meldete und kaum Beschwerden verursachte, sonst hättest du jetzt kein Stoma. Also versuche dir vor Augen zu führen, dass das Stoma die Maßnahme war, dein Leben wieder Richtung "normal" herzustellen.
Versuche ganz schnell, alles selbst zu machen, denn sich versorgen zu lassen hebt das Selbstwertgefühl nicht wirklich....und wenn du auf Hilfe angewiesen bist auch nicht.
In der Regel kann man mit einem Stoma ein ganz normales Leben führen, meist auch weit besser als vorher mit dem Crohn.
Ich persönlich hatte nie Probleme oder Ekel, aber ich hatte vorher so lange heftigen Crohn, dass ich eine volle Hose oder siffende Fisteln als viel ekliger empfand und mich das Stoma daher nicht wirklich umhauen konnte
Gib dir selber Zeit, dich daran zu gewöhnen, dann klappt das schon.
Viele Grüße
Melli
PS: ich komme mit meinem ohne Namen klar, aber auch alle anderen Körperteile haben bei mir keine Namen
von Börgi » 06.07.2015, 15:28
Grüß Dich Paul,
willkommen bei uns!
Ich konnte mein Stoma von Anfang an nicht leiden und habe lange gebraucht um "Stinker" zu akzeptieren.In der ersten Zeit hat mein Mann meine Versorgung zurecht gebastelt und geklebt, ich wollte und konnte nicht . Dann habe ich mir gesagt, reiß dich zusammen es ist nun mal so wie es ist und ich hab den Quälgeist selber versorgt. Ich hatte zwei Jahre ja ein Colonstoma, mit der Spezialität "Prolaps", mal der rechte Teil, dann der linke Teil und einigen Prolaps-OP's. Dann hab ich die Ärzte und Klinik gewechselt, Dickdarm raus und Illeostoma!
Das Theater hat fünf Jahre gedauert und nun bin ich in der vierten Woche wieder" Bauchnormal" - "Stinker" ist wieder da wo er hingehört und ich versuche meine gequälte Haut wieder einigermaßen hin zupflegen.
Es geht den Menschen wie den Leuten! Wichtig ist, das Du Dein Stoma akzeptierst und möglichst schnell selbst versorgst!
ich hab es mit viel Humor und Selbstironie geschafft. Wenn ich meine Familie geärget habe, war mein Spruch : Ich kann nichts dafür, ich bin blond, schwerbehindert, steh unter Drogen und hab ein dreifaches Arschloch! Sorry aber so war und bin ich nun mal!!
Du wirst das auch schaffen, bist doch ein großen Jung!!
Alles Gute wünscht Börgi!!!
von Petersilie » 06.07.2015, 16:04
Hallo Paul,
ich kann dich gut verstehen, ich habe im April diesen Jahres auch ein Colostoma bekommen und wußte zuerst gar nicht damit umzugehen.
Inzwischen mache ich den Wechsel selbst, im Badezimmer; habe mir dafür extra einen großen Spiegel und einen Duschhocker angeschafft und mache den Wechsel ganz in Ruhe im Sitzen.
Auch vor der Berührung brauchst du keine Hemmungen haben, es sind keine Nerven da, die dir Schmerzen bereiten können. Nur am Rand musst du etwas aufpassen, da kann es schon mal zu etwas Blutaustritt kommen, aber das verheilt sehr schnell.
Bekommst du dein Material über eine Sanitätshaus, die richtigen haben auch Stomaterapeuten, die dir bestimmt helfen.
Also gehe einfach ganz locker damit um, du wirst dich auch schnell dran gewöhnen.
Liebe Grüße Petersilie
von Tedious » 07.07.2015, 12:58
Hi,
ich kam zum Stoma wie die Jungfrau zum Kind - Divertikel, Darmverschluss, Anastomoseninsuffizienz, endständiges Colostoma. Bämm. Ohne Vorwarnung. War in der ersten Zeit auch sehr down, habe aber eine liebe Frau die mir beim Wechsel der Basisplatten geholfen hat. Liegt recht dicht an der Narbe, und durch Wundheilungsstörungen war die 2 Monate auf und ich hatte Schiss dass ich Keime einschleppe. Als die Nahr denn zu war hab ich mir gedacht "Arschlecken, das muss jetzt" und selbst angefangen. Ist für die Akzeptanz IMHO ein sehr wichtiger Schritt. Wenn alles gut geht ist in einem Monat die RV - fiebere dem schon ein bisschen entgegen, da sich ein Prolaps gebildet hat - klar, wenn schon Scheiße, denn Scheiße mit Schwung. Kopf hoch, wie schon geschrieben - Humor und Selbstironie helfen da ganz gut Kopf hoch!
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