von johanne » 25.05.2011, 05:44
Guten Morgen, Ihr Lieben!
Jetzt wird es Ernst. Mein Lieber Mann kommt morgen nach Hause. Freu, Freu!! Aber auch Angst, Angst davor, zu versagen. Nicht in der Lage zu sein, das Stoma zu wechseln.
Gestern habe ich die "Öffnung" zum ersten Mal gesehen. Puh, ist mir schlecht geworden, wäre fast umgekippt. Keine tollen Voraussetzungen für die neue Aufage, oder?
Habt Ihr einen Rat, wie ich lerne, besser damit umzugehen? In den ersten Tagen habe ich mir Unterstützung von der Sozialstation geholt.Wird das reichen? Muss es ja wohl, denn Ihr habt es ja auch geschafft. Tut mir leid, wenn ich Euch mit meinem Gejammer voll nöhle, aber mir geht es nicht gut mit dem Gedanekne, dass ich das nicht schaffen könnte. Euch allen einen schönen Tag, Johanne.
von Kitty » 25.05.2011, 06:57
guten morgen Johanne,
Deine Angst kann ich verstehen. Wenn es nich um mich ginge, hätte ich auch Angst, brauchst Du aber nicht zu haben. Ist alles nicht so schlimm und Du wirst es in ein paar Tagen voll drauf haben:gut: . Es kostet sicher erst eine Überwindung, aber nach dem ersen Mal bist Du fit dafür und für den Anfang hast Du ja auch erst mal Hilfe
Freu Dich einfach,dass Dein Mann nach Hause kommt.
Ich wünsche Dir einen schönen Tag
von Häslein » 25.05.2011, 08:54
Hallo,
zunächst kannst Du Dir vielleicht für Kleingeld eine Packung Einmalhandschuhe kaufen und die dann beim Wechsel der Versorgung benutzen; manchmal hilft das.
Wenn ich Dir schreibe, dass Versagensängste unbegründet sind, so mag das objektiv korrekt sein, Dir vermutlich aber nicht viel weiter helfen momtentan. Du hast diese Ängste und die kann man auch nicht einfach wegdiskutieren.
Das beste Mittel gegen Ängste aller Art ist die Konfrontation mit dem Auslöser: Sprich, die Ängste verlieren ihre Kraft, wenn man sich der Situation stellt, wenn man merkt, das in Wirklichkeit gar nichts geschieht.
In Deinem Falle heißt das: Male Dir doch einfach mal Deine schlimmsten Befürchtungen aus. Du würdest, wie Du es nennst, auf ganzer Linie versagen. Was wäre dann? Ich weiß es nicht genau, weil ich die Situation und Euch nicht kenne. Ich weiß aber trotzdem, dass es nichts wäre, wofür man nicht auch dann eine Lösung finden könnte.
Geh es langsam an, und zwing Dich zu nichts. Stelle Dich nicht unter Leistungsdruck. Wenn es nicht funktioniert, liebt Dich Dein Mann immer noch, es geht ihm dann auch nicht dramatisch schlechter usw.
Anfangs ist es bestimmt komisch, später hast Du Routine. Der weiteste Weg beginnt immer mit dem ersten Schritt, auch wenn er wackelig ist...
Vielleicht zittern Dir anfangs die Hände oder Du bist sehr geschwitzt vor lauter Aufregung. Nix ist perfekt. Es wird von Mal zu mal besser und leichter.
Man kann auch Tropfen ins Beutelchen tun, dann riecht es nach Apfel oder Kirschen beim Wechsel...
Du hast ganz bestimmt auch Unterstützung von einer Stomaschwester oder einem Stomawärter
Klugscheißmodus an:
:shock: Alles, was man unbedingt vermeiden will und was man sehr fürchtet und deshalb alles tut, damit es nicht eintritt, das tritt gerade dann ein. :shock:
Klugscheißmodus aus.
Es kann hilfreich sein, wenn Du Dir beim Anblick etwas vorstellst, was Dir besonders gut gefällt oder ähnliches...obwohl es nicht schlimm ist...oder wenn Dir Gerüche unangenehm sind, kannst Du Aromaöl verdampfen...
Man kann Dir sicher viele Werkzeuge nennen, wie Du es Dir erleichtern kannst, der größte Teil ist Kopfsache. Und es ist auch überhaupt nicht schlimm. Viele Menschen können sich nicht vorstellen, solch eine Versorung zu wechseln. Damit stehst Du nicht allein da.
Nach einiger Zeit wirst Du über Deine jetzigen Befürchtungen lächeln.
Bleib locker dabei, wenn ich was besonders gut machen will, gehts meistens schief.
Alleine bist Du nicht, hier bekommst Du von den Mitgliedern super Tipps ( ich meine nicht mich !!! )
Du kennst ja das viel zitierte frisch gekochte Essen, die Hitze, und wenn es dann verspeist wird...
Häslein
von anne14 » 25.05.2011, 16:22
Hallo Johanne,
ich kann deine Angst nachempfinden. Als ich das Stoma bei meiner Mutter das erste Mal im Krankenhaus gesehen habe, hat mich das ( oh Wunder ) nicht groß belastet. ABER als sie dann Zuhause war und ich das erstmal ihr die Platte erneuert habe, bin ich echt erstmal aufs Klo und hab mich übergeben. War mir echt peinlich, aber danach hat alles immer reibungslos funktioniert. Also lass den Kopf nicht hängen wir schon alles klappen. Versuch ein bisschen Humor mit reinzubringen damit lässt sich Unsicherheit auch ein wenig beseitigen.
Vlg Annette
von Glasperle » 25.05.2011, 17:07
Babywindeln wechseln ist auch nicht immer eine Offenbarung (Meine Tochter hat mal mit drei Jahren mitten am Strand in ihren süßen Badeanzug gek..., also da wechsle ich lieber jede Stomaversorgung ) ...und trotzdem schaffen es die meisten...und wer Tiere hält, muss auch mit Exkrementen aller Art zurecht kommen... Sooo schlimm ist das ja nun auch wieder nicht, du schaffst das schon!
Liebe Grüße
Irene
von sahnetörtchen » 25.05.2011, 20:20
Hallo Johanne,
Da Dir die erste Zeit der Sozialdienst helfen wird, bis Du erstmal auf jeden Fall nicht alleine.
Woher bezieht ihr denn eure Versorgung? Gibt es dort nicht auch Stomatherapeuten? Die können wirklich sehr hilfreich sein, gerade am Anfang.
Ich bin mir sicher, dass Du das schaffen wirst. Viele von uns haben genau das gleiche am Anfang gedacht, aber wenn man sich mit der Situation auseinander setzen MUSS, funktionert es auch. Setz Dich nicht unter Druck, am Anfang muss es nicht perfekt sein. Und das schlimmste was passieren kann ist, dass der Beutel nicht richtig hält. Na und, dann machst Du es halt nochmal.
Besteht denn die Möglichkeit, dass Dein Mann die Versorgung irgendwann alleine übernehmen kann?
Und wir helfen Dir gerne bei Fragen.
Jetzt freu Dich erstmal, dass Dein Lieber morgen nach Hause kommt. Alles andere wird schon.
LG
sahnetörtchen
von icke_aus_Berlin » 26.05.2011, 14:13
Hey, jetzt kann ich auch langsam mitreden
Erst mal freue ich mich riesig für euch beide, dass ihr ab Morgen wieder zusammen seid! Ich bin selbst gerade erst seit 8 Tagen ein Colo-Känguru.
Ich kann dich wirklich absolut und total verstehen! Alles was bei mir dran ist, fiel mir früher schon schwer anzusehen oder gar anzufassen. Nur ist das ja MEIN Körper und eben nicht der, eines anderen.
Habt Ihr Kinder? Kurz vor der Geburt geht es vielen Eltern so, dass sie Angst haben, ob sie alles richtig machen werden, ob sie in der Lage sind, mit der Aufgabe klar zu kommen. Ich hoffe, du hast dieses Gefühl schon einmal gehabt und kannst dich daran zurück erinnern. Denn dann weißt du, dass jegliches Beschwichtigen der Situation total sinnlos ist, bis man selbst merkt (!), dass es nicht so schlimm ist.
Ich hatte soooooo große Angst vor den Schmerzen im Bauch und der Amputationsstelle. Aber genau die beiden Sachen sind nicht eingetreten, das tut mir überhaupt nicht weh. Aber egal was mir vorher gesagt wurde, die Angst ging nicht weg, bis ich es selbst erlebt habe.
Was ich damit ausdrücken möchte, lass es auf dich zukommen und wenn du nicht helfen kannst, dann sag es deinem Mann und lass die Stoma helfen.
Ich drücke Euch ganz feste die Daumen, dass es super schön wird für Euch nach dem Krankenhaus!
Lieben Gruß von
Yvonne
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