Hallo an alle, die Interesse am Irrigieren haben,
mein erster Erfahrungsbericht nach fünf Tagen.
Meine liebe und kompetente Stomi-Schwester kam am Montag, Dienstag und Mittwoch immer um 11:30 Uhr. Wir haben dann erst ein bisschen gequatscht und dann ging es zur Sache.
Ihre Kompetenz zeichnete sich dadurch aus, dass sie in der richtige Reihenfolge vorgegangen ist: Gummihandschuhe angezogen, den kleinen Finger angefeuchtet und in mein Stoma reingesteckt, um zu sehen, in welcher Richtung der Darm verläuft.
Danach dann die notwendigen Utensilien parat gelegt, die notwendige Wassermenge anhand meines Körpergewichtet ausgerechnet und dann ging es los.
Donnerstag und heute habe ich dann die Irrigation alleine durchgeführt. Am Montag musste ich nach der Irrigation in die Metro. Heute war ich bei der Dialektologin (1 Stunde Wartezeit ) und anschließend bei Lidl einkaufen. Jeweils ohne Stress und ohne Ersatzbeutel oder Ersatzklamotten. Nicht mal eine Ersatzunterhose hatte ich mit. Hatte keinen Moment den Drang schnell nach Hause zu kommen, weil mein Stomi den Beutel wechseln wollte.
Mit ein bisschen mehr Übung denke ich mal, dass ich die ganze Irrigation in 45 Minuten erledigt ist. Es ist auch hierbei mit einzurechnen, dass ich ja auch gleichzeitig den Beutel bzw. die Stoma Kappe wechseln muss. Wenn man das so sieht, dann brauche ich für das Irrigieren nur 30 Minuten. Und wenn ich das vielleicht nur alle drei Tage ausführen muss, dann wird der Zeitgewinn noch deutlicher. :schoenesLachen:
Unterm Strich, habe ich mit der Irrigation in jeder Hinsicht nur Gewinn. Habe keine Angst mehr das der Beutel abfällt, sich plötzlich sich füllt und 250 ml in meiner Hose wabern. Und kann nachts beruhigt schlafen, ohne Angst zu haben, dass mein Bett eingesaut wird. Habe mehr Zeit für andere Dinge, z.B. hier am PC zu sitzen.
Ich wünsche allen eine ruhige Nacht ohne Katastrophen
Hermon
von Beutelmaus » 23.11.2013, 11:23
Hallo Hermon,
meine Erfahrungen sind die, dass der Darm lernfähig ist . Eine Umstellung der Irri.prozedur von abends auf morgens habe ich erfolgreich in aller Ruhe im Urlaub durchgeführt.
Als das funktioniert hat und ich wieder aktiv den Feierabend genießen konnte, wollte ich am Wochenende länger als bis um 05:30 Uhr schlafen können. Es klappt nicht immer. Aber wer kann von sich behaupten, perfekt zu funktionieren?
Probieren geht über studieren. Versuche es und finde heraus, was dir am besten tut und wie du mehr Lebensqualität gewinnst.
Viel Erfolg
Monika
von Häslein » 23.11.2013, 11:40
Hallo Hermon,
prima, dass es nun gut funzt.
Mich wundert aber sehr, dass Du so viele Undichtigkeiten mit der Stomaversorgung hattest.
Das muss nicht sein, jedes Stoma kann man so versorgen, dass es verlässlich ist. Was war denn das Problem? Was sagte denn die Stomatante?
LG, Häslein
von Melli » 23.11.2013, 15:03
, genau DIE Frage wie Hasi wollte ich auch stellen
Wenn man sich einsaut, liegt das eigentlich an einer suboptimalen Versorgung, sonst könnten wir Ileos, die wir ja nicht irrigieren können, das Haus nicht verlassen
Liebe Häslein,
liebe Melli,
also ersten meine eigene Dummheit, zweitens durch Experimente, drittens durch Eigenheit des Bauches.
1. Den Beutel in die Hose gesteckt und prompt war er abgeklemmt und in der Nacht kam einiges aus dem Bauch und drückte den nun kleinen Beutel vom Bauch ab und die Brühe kleckerte raus. Und weitere solche Dummheiten!
2. Ich habe eine Menge verschiedene Produkte ausprobiert und dabei waren eben einige für mich nicht brauchbar, aber das habe ich erst festgestellt, als mir die Dinger vom Bauch vielen.
3. Einige Male füllte sich der Beutel so schnell, dass ich dringen ihn wechseln musste. Zum Beispiel als ich gemütlich mit meiner Ilco-Truppe im Restaurant saß. Konsequenz wäre gewesen – nichts essen, auch nicht vorher.
Jetzt ist mir das alles egal, ich kann essen, wann ich will und was ich will. In der Nacht kann es mir nicht mehr passieren, dass ich raus muss. Ich habe letzte Nacht 8 Stunden in einem Zug geschlafen und hatte dann immer noch Zeit, Frühstück zu futtern mit Pot Kaffee und dann auch noch in den Media-Markt zu fahren um mir einen neuen Monitor zu kaufen. Alles ohne auch nur ein Moment Gedanken an meinen Stomi zu verwenden.
Alle Fragen beantwortet?
Ganz liebe Grüße zu euch
Hermon
von Melli » 23.11.2013, 16:03
Alles ohne auch nur ein Moment Gedanken an meinen Stomi zu verwenden.
von Waltraud Mayer » 23.11.2013, 16:24
Alles ohne auch nur ein Moment Gedanken an meinen Stomi zu verwenden.
Hallo Waltraud,
ich hatte nicht mitbekommen, dass du hier was geschrieben hast. Ich habe im Moment auch noch große Beutel von Hollister drauf, weil ich noch keine Mini hab. Ich warte darauf, dass meine Stomi-Schwester mir kleine Beutel bringt. Hier mein Text in dem anderen Thraed:
Hallo Waltraud,
wie du vielleicht mitbekommen hast, habe ich jetzt auch mit Irrigieren angefangen. Mit einem leichten Schrecken habe ich von deinem Unglück gelesen.
Jetzt werde ich natürlich auch meine Andruckplatte genauer prüfen und meine Stomi-Schwester bitten, mir eine Ersatzplatte mitzubringen.
Gibt es noch weitere Eventualitäten, die zu einem Unglück führen können??? R
Selber habe ich schon gemerkt, dass die Verschlussklammer am Beutel richtig zu sein muss und das auch genau kontrollieren.
Viele Grüße
Hermon
von Michael295867 » 18.12.2013, 11:38
Hallo Ihr lieben,
habe gerade so eure beiträge über das irrigieren gelesen, und bin etwas verwundert das es immer zur fast gleichen zeit passieren soll?
Meine frage da ich durch Schichtdienst mal früh mal abends oder nachmittags arbeite wie kann man das in den griff kriegen??
Im Moment kann ich noch nicht irrigieren weil kein ok vom doc, bzw Strahlenbehandlung mit manchmal durchfall.
Wieso muss eigentlich ein Arzt entscheiden ob ich irrigieren kann
LG Michael
von Beutelmaus » 21.12.2013, 11:41
Hallo Michael,
bevor du mit der Irri.prozedur anfängst, solltest du das mit dem Arzt und mit deinem Stomatherapeuten besprechen.
Viel Erfolg und gutes Gelingen
Monika
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