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Wechsel/Klogang – Seite 1

Du hast ein Colostoma oder Fragen zum Stoma des Dickdarms? In diesem Forum dreht sich alles um die häufigste Form der Stomaanlage (Stoma-Operation, Stomaversorgung beim Kolostoma, die Irrigation usw).
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14 Beiträge • Seite 1 von 2 • 1, 2

Wechsel/Klogang

Beitrag von Gürkchen » 09.05.2011, 19:04

Hallo an euch,

heute geht es mal nicht um mich und meine beiden Stomata (Ileo und Colo), sondern um das endständige Colostoma meines Opas.
Er macht das nämlich so, dass er, sobald er merkt, da kommt etwas heraus, sofort auf die Toilette geht und es ausstreift. Eigentlich muss man das nicht, oder? Ich meine, da kann doch auch mal etwas eine Weile im Beutel verbleiben theoretisch, oder? Vielleicht macht er das, weil er sich sonst nicht wohlfühlt oder so...

Wie macht ihr das mit dem Ausstreifen bzw wie oft so am Tag?
Wie oft wechselt ihr den Beutel und die Platte?

Liebste Grüße vom Gürkchen

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Beitrag von Sharky » 09.05.2011, 19:27

Hallo Gürkchen
Ich habe auch ein Colo-Stoma, und ich wechsle den Beutel 1-2 mal pro Tag (wenn alles normal läuft), jeweils Morgens und Abends. Ich muss dazu sagen, dass ich Einweg-Beutel von Coloplast (ohne Platte, nix austreifen) benutze.

Wenn der Beutel sich füllt renne ich nicht gleich auf die Toilette, aber es kommt sehr auf die Füllmenge an ob ich das als angenehm oder nicht empfinde - und das ist bei mir der ausschlaggebende Punkt. Die Beutel sind mittlerweile so gut, dass ich mich problemlos auch mit Füllung noch Stunden bewegen kann, aber ab einer gewissen Menge fühlt es sich nicht mehr angenehm an, und so eine "Beule" am Bauch gefällt mir dann auch nicht besonders!

Herzliche Grüsse
Rudi

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Beitrag von kleine leuchtende Blume » 09.05.2011, 19:34

Hallo Gürkchen!

Das ist ja gerade das gute daran, dass man nicht wegen jedem kleinen Klecks zum WC stürzen muss. Ich leere mein "Spucki" (ein Ileo) wenn es mir zu schwer wird oder der Beutel zu dick ist (ca. 1/4 voll). Das musst du aber für dich selber rausfinden, ab wann es für dich unangenehm wird, denn die Beutel halten eigentlich ne Menge aus.

LG
Kleine leuchtende Blume

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Beitrag von sahnetörtchen » 09.05.2011, 19:39

Hallo Gürckchen,

ich kann Deinen Opa verstehen: ich habe es auch nicht so gerne, wenn ich "Füllung" in meinem Beutel habe. Ich renne aber nicht wg. jedem Pubs zur Toilette. Ich finde es sogar ganz angenehm, dass man z.B. bis zur Werbung warten kann bei einem spannenden Film.
Da ich ein Ileo habe, wechsel ich jeden Morgen. Ausstreifen tue ich ca. 5x am Tag. Eigentlich immer, wenn ich zur Toilette muss, oder wenn es sich am Bauch ausbeult.

LG
sahnetörtchen :winke: :winke:

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Beitrag von Linie 22 » 09.05.2011, 20:13

Ja , Gürkchen , da kann ich Deinen Opa sehr gut verstehen, denn mir geht es fast genauso.
Ich schildere mal kurz:

Tagsüber ist meine Kolon-Transe überwiegend gaaaaaaaaanz brav. D.h . ich muss keinen Versorgungswechsel tätigen, da der Beutel leer bleibt. :super:
Tgl. ... ca. ab 22:00 Uhr ... kann ich darauf warten, dass Spucki mit mir "spielen" möchte. :gut:
Die "Spielstunde" zieht sich dann so ca. bis 23:00 Uhr hin.
Da sich mein Spucki in dieser Zeit meines gesamten Tagesnahrungsbedarf`s entledigt (so fühlt es sich zumindest an), füllt sich der Beutel zu Beginn der "Spielstunde" ziemlich schnell. Nicht nur dass er bei der ersten "Fuhre" rasch drohende Ausmaße annimmt, sondern auch das Gewicht meiner ratz-fatz prall gefüllten einteiligen Versorgung stört immens. Bedeutet für mich ... nix wie in`s Bad stürmen, Versorgung ab, überschießenden Stuhl in den Abwurfbeutel ablassen und sobald sich mein Stoma etwas beruhigt hat möglichst fix die Versorgung wechseln, da mein Stoma nur schwer die Klappe halten kann (von wem es diese Untugend bloß hat? :D ) bis es sich restlos ausgetobt hat. Das gleiche Wechselspielchen führe ich durchschnittlich 3x in der o. a. Zeitspanne durch. :schwitzen:


Für mich persönlich ist die "Spielstunde" ein Segen. Denn danach begibt sich mein Spucki gemeinsam mit mir zur Nachtruhe und auch der nächste Tag wird verlässlich vielversprechend mit einem seeeeehr braven Stoma, welches bis zur nächsten "Spielstunde" die Versorgung nicht strapaziert. :)


Kurzum ... mich stört das zwangsläufig intensivere Rumgebammel eines prall gefüllten Beutels sehr. Deshalb nix wie wechseln, um sowohl meinem Wohlfühlfaktor gerecht zu werden als auch möglichen Pannen vorzubeugen. :p


In ca. 2 Std. ist wieder "Spielstunde" angesagt :feiern: , grüßt Silke (Linie 22) :winke: :winke: :winke:

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Beitrag von Gürkchen » 10.05.2011, 09:20

Ein großes :danke: vor allem an Rudi und Silke, weil ihr auch ein Colostoma habt und mir das erklärt habt.
Leuchtende Blume und Sahnetörtchen, die Vorgehensweise beim Ileo kenne ich doch, ich hab zwar zusätzlich auch ein Colo, doch das fördert ja fast nichts. :abgedreht: ;) und ich wollte das endlich mal bei meinem Opa nachvollziehen.
Rudi, wow 1-2 x am Tag Wechsel, klingt super!!! Wie darf ich mir die Beutel bei dir vorstellen, wenn sie ohne Platte sind? Einfach nur der Beutel mit Haftring zum Kleben? Mein Opa benutzt zweiteilige Systeme. Ich brauch wahrscheinlich gar nicht fragen, welche Systeme besser sind, weil das jeder für sich herausfinden sollte, richtig?
Ach Silke, ich musste herzhaft lachen über deine Spielstunde. Es ist so toll, wie du damit umgehst, ich würd wahrscheinlich vollkommen durchdrehen :je: ! Aber immerhin hast du dann am Tag "Ruhe", das ist doch mal was.

Einen schönen Tag euch :kiss:
Euer Gürkchen :)

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Beitrag von Frank38 » 10.05.2011, 11:28

Hallo Gürkchen,

Einteiler haben die platte direkt am Beutel, die platte ist viel dünner und Flexibler als bei einer Zweiteiligen Versorgung die ziemlich steif ist. Hatte am anfang auch ein Zweiteiliges, hab dann in der Reha das Irrigieren (Spülen des Darms) angelernt bekommen und dann direkt auf Einteiler gewechselt, brauche nur alle 3 tage wechseln bin ja Stuhlgang frei für die Zeit nach der Irrigation, meistens hab ich nur eine kleine Stomkappe drauf. Beutel mach ich mir nur dran wenn ich mal Essen gehe, weil ich bei bestimmten sachen bissel probleme habe. Das zu schneiden für die Öffnung ist das gleiche wie bei einer Zweiteiligen. Dein Opa sollte aber besser bei seinem System bleiben, er hat sich ja wohl daran gewöhnt und leichter zu wechseln ist nun mal das Zweiteilige System beutel ab und neuen dran :) .

lg Frank

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Beitrag von Gürkchen » 10.05.2011, 12:21

:danke: ganz doll :danke: lieber Frank für den Einblick! So lernt man ja am besten.
Mir fällt auf, dass mein Opa noch nie was davon erzählt hat, dass er die Irrigation bei sich anwendet... Das ist doch unheimlich lebensqualitätverbessernd, so weit ich das verstehe. Mein Opa isst immer extra nichts, wenn er wo hingeht oder hinfährt, damit auch ja nichts im Beutel für eine Sekunde zu lange ist. Seitdem ich auch Stomata habe, finde ich sein Verhalten sehr übertrieben. Ich glaub, ich muss mal offen mit ihm reden. Ihm ist das auch immer noch nach über 6 Jahren mit Colostoma sooo peinlich, wenn da laut Luft rauskommt. Im Endeffekt entscheidet er natürlich wie und was er da macht, aber vielleicht kann ich ihn durch meine neue Situation etwas öffnen, was das Stoma angeht.

Lieber Frank, erklärst du mir bitte noch, wie du das mit der Irrigation machst und was man dafür braucht und woher man das bekommt???

Liebste Grüße
vom Gürkchen

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Beitrag von Webkänguru » 10.05.2011, 21:18

Hallo Gürkchen,

hier mal Infos: zur Irrigation

Aber man kann diese Darmspülung nicht bei jedem Stoma machen, es kommt darauf an wo das Stoma sitzt und wieviel Dickdarm noch vorhanden ist. Da müsstest du bei deinem Opa erst einmal nach haken. Vielleicht hat er es ja auch schonmal ausprobiert. Spricht man ja nicht unbedingt drüber.

Viele Grüße,
euer Christian

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Beitrag von Gürkchen » 10.05.2011, 21:55

Danke liebes Webkänguruh, da werd ich mir das mal zu Gemüte führen :) .

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