von Börgi » 12.02.2015, 17:13
Hallo Martin,
das ist natürlich nachvollziehbar, das Deine Mama dann auf Hilfe bei der Versorgung angewiesen ist.
Oje, da hat sie ja wirklich das volle "Paket" abgefaßt und dann noch ein Stoma!
Sorry, falls ich mit meiner neugierigen Art Dir vielleicht zu nahe getreten bin.
Für Deine Fürsorge und Hilfsbereitschaft gegenüber Deiner Mama zoll ich Dir Respekt!!!
Es ist nicht leicht einen lieben Menschen zu pflegen, das kostet viel Kraft und Verzicht, meine Bewunderung für Dich und Deine Familie!!
LG von Börgi!!
von Martin79 » 12.02.2015, 18:33
Hey
Quatsch, ich bin ja froh, dass die Leute hier so auf alle Eventualitäten eingehen. Und ich weiß ja auch, dass jeder hier sein "Säckchen" zu tragen hat. Klar gab es immer wieder die "Oh mein Gott"-Momente, aber man arangiert sich erstaunlicher Weise auch immer wieder recht schnell damit und versucht das beste draus zu machen.
Eigentlich haben wir eh noch Glück! Kleiner Familienbetrieb, den man flexibel gestalten kann, genügend großes Haus, mein Pa ist noch fit und meine Eltern haben zur rechten Zeit noch eine Pflegeversicherung abgeschlossen, die Pflegedienst und Haushaltshilfe finanziell erträglich macht.
Also keine Scheu und immer raus damit, wenn ihr Fragen oder Anregungen habt!
Schöner Gruß - Maritin
von Webkänguru » 12.02.2015, 20:24
Hallo Martin,
ich versuche mal ein wenig Licht in den Hilfsmittel-Wald zu bringen, nur zum besseren Verständnis.
Wenn das Kolostoma 2-3cm von der Bauchdecke absteht, ist das super, das erleichtert die Versorgung auch bei einem Kolostoma ungemein. Jetzt hat sich durch die Gewichtszunahme eine Hautfalte gebildet, an dem sich die Platte immer als erstes löst, das ist ein typisches Problem. Diese Falte muss man dicht bekommen. Dazu gibt es so genannte Stoma-Paste, mit der man die Falte etwas auffüllt, oder Hautschutzringe, von denen man manchmal nur einen Teil benötigt, um die Problemstelle abzudichten. Darauf kommt dann die Platte, so wie bisher. Die Wölbung der Platte zum Bauch hin (konvex) erzeugt dann etwas mehr Druck und hilft ebenfalls die Stelle abzudichten.
Eure Stomaberaterin sollte euch zeigen, wir ihr die Stelle mit Paste, Ringe oder Hautschutzstreifen (die gibt's auch noch) dicht bekommt.
Bei den Platten gibt es evtl. auch noch Alternativen, die schon genannten Tipps mit den Plattenöffnungen, die nicht ausgeschnitten sondern mit dem Fingern "geformt" werden und auch der Tipp mit dem sonnenförmigen Einschneiden sind bestimmt hilfreich, probiert es aus.
Noch ein Wort zur Stomaberaterin. Die Stomaberater sind bei den Unternehmen angestellt, die euch die Platten und Beutel liefern. Ihr Job ist es euch darin anzuleiten, wie ihr das Stoma deiner Mutter versorgt und ihr Job ist es auch, eine passende Versorgung zu finden. Wenn ihr den Eindruck habt, dass sie der Situation nicht gewachsen ist, dann fragt nach, ob sie vielleicht eine erfahrene Kollegin hat, die sich das mal anschauen kann. Solltet ihr keine Unterstützung erhalten, dann ruft bei der Krankenkasse eurer Mutter an und fragt nach den Vertragspartnern für die Stomaversorgung. Unter den Vertragspartnern der Kassen (Sanitätshäuser, Homecare-Unternehmen) könnt ihr frei wählen und dann eben auch zu jemand anderem wechseln.
Viele Grüße,
Christian
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