von Schneeflöckchen » 25.12.2012, 23:32
Liebe Community,
mein Vater bekam am 13.12.12 ein Colostoma, aufgrund Multipler Sklerose hat er chronische Verstopfung.
Bis zum 22.12.2012 förderte das Stoma nicht von selbst, und er erbrach sich immer wieder. 2 mal wurde ein CT gemacht. Nach dem 2. CT wurde entschieden, dass erneut operiert werden muss. Ergebnis: 30cm Bauchschnitt, die Därme wurden gerichtet, ein Knick im Dünndarm ausgestriffen und eine Darmschlinge war ins Becken gefallen. Er bekam ein Netz ins Becken genäht, dass das nicht mehr passieren kann.
Täglich bekommt er ein Medikament in die Vene gespritzt (den Namen des Medis weiß ich leider nicht) welches die Darmtätigkeit anregen soll. Hierauf bekommt er immer höllische Bauchschmerzen und sein Blutdruck schnellt nach oben, das macht ihn völlig fertig, wenn der Spuk nach etwa 1 Std. vorbei ist, ist er erschöpft und schläft immer wieder ein.
Er hat auch noch eine Magensonde, aber erbrechen muss er sich nach der 2. OP nicht mehr. Sie holen ihm über die Sonde aber Luft aus dem Bauch, sein Bauch ist immer ziemlich aufgebläht.
Er wird noch künstlich ernährt, bekommt aber auch schon was zu essen (Joghurt, Reis, Karottengemüse und Weißbrot ohne Rinde).
Derzeit liegt er noch auf der Intensivstation in einem Darmzentrum.
Im Stoma Beutel ist momentan eine braune Flüssigkeit, die laut Ärzten noch nicht ausreichend ist, sprich, das Stoma ist noch nicht von alleine angesprungen.
Wie lange kann denn sowas dauern? Wir machen uns große Sorgen. Was ist wenn es in ein paar Tagen immer noch nicht angefangen hat von selbst zu fördern?
Wie lange hat es bei Euch gedauert?
Stimmt es, dass der Darm es einem "übel nimmt" wenn ein Chirurg daran rumgeschnitten hat und dann erst einmal streikt?
Ich bin sehr dankbar, wenn ihr Eure Informationen mit mir teilt.
Randinfo: 40cm Mastdarm wurden entfernt, Rektumamputation wegen starker Hämohorridenbildung.
Einläufe werden täglich gemacht.
von birgit40 » 26.12.2012, 00:40
hallo schneeflöckchen !!
das tut mir so leid mit deinem papa !! aber ich denke er ist da in guten händen , und das stimmt das der darm schon mal streikt wenn einer daran rumgeschnippelt hat !! ( sagte mir mein arzt damals auch , das mein darm beleidigt wäre ,weil er so viele verwachsungen weg gemacht hat !!
aber ich hatte ja eine andere erkrankung als die dein papa hat !! unsere experten werden sich sicher noch melden !! wollte dich nur mal ein bissel trösten und aufbauen !!!
liebe grüsse birgit
von Kienante » 26.12.2012, 04:11
Hallo Schneeflöckchen (ist übrigens ein sehr süsser Nick )
Es kann wirklich ein bis zwei Tage dauern, bis so ein Stoma "anspringt", ich denke mal, es wird bei Euch auch so sein, dass der Beutel durchsichtig ist, um die Kontrolle zu haben ?!
Ich musste nach der OP immer so ein widerliches Zeug trinken, "um den Darm anzuregen", hab's aber meistens weggekippt, weil ich ja nicht wollte, dass da auch meinem Bauch "sowas ekeliges 'rauskommt
Asonsten ist ein Stoma nichts anderes als ein normaler Darmausgang - nur eben an anderer Stelle
von Fin Rasiel » 26.12.2012, 10:04
Huhuu,
bei mir hat das Stoma nach der Not-OP erst nach 4 Tagen angefangen irgendwas zu fördern...der Darm muss erst wieder kapieren, in welche Richtung er fördern muss.So hat man mir das erklärt Unter Umständen erbricht er sich wieder durch den Reflux der sich bildet. Einigen muss dann eine Magensonde gelegt werden um das abzuleiten.
Ich denke mal, dass man sowieso eine Röntgenaufnahme mit Kontrastmittel machen wird um zu sehen, ob die Darmpassage frei ist.
Ich drück Euch die Daumen, dass es bei Deinem Papa bald wieder normal klappt mit der Verdauung !!!
LG Chrissie
von sunflowers » 26.12.2012, 10:23
Hallo Schneeflöckchen,
sowohl nach meiner Krebs-OP mit Stomalegung als auch nach einem folgenden Darmverschluss 8 Monate später hat es einige Tage gedauert, bis der Darm anfing, zu arbeiten. Insbesondere nach einem Verschluss -so mein Arzt- kann der Darm wohl die Tätigkeit vorübergehend (beleidigt) einstellen. Es hat über eine Woche bei mir gedauert und als der Darm dann wieder "ansprang" war das wirklich schmerzhaft. Und es kam dann alles auf einmal raus, ich erspare euch hier die Einzelheiten...
Weihnachtliche Grüße von
sunflowers
von Bag-Owner » 26.12.2012, 10:26
Hallo Schneeflöckchen ,
ja genau wie Chrissie es gesagt hat braucht der Darm eben um sich - neben den Operationen (die ihm gar nicht gefallen haben ) - an die neue Situation zu gewöhnen.
Selbst nach einer lächerlichen Koloskopie dauert es bei mir 1-2 Tage bis da wieder etwas kommt. Der Darm ist halt leer und bis das unten ankommt dauert eben .
Du schreibst von einer Rektumamputation und gleichzeitig von "Einläufen"?!? Ist denn der Schließmuskel mit entfernt worden ?
Ist halt für euch eine ungewisse, schwierige Zeit aber er ist ja unter Kontrolle . Das kann sich alles sehr schnell ändern - und ruckzuck ist die Erleichterung und Freude da, wenn was im Beutel ist
LG
Bag-Owner
von doro » 26.12.2012, 10:26
Wie bereits geschrieben,
Damit sollte der Darm bereits seine ersten zarten Versuche machen, in die richtige Richtung zu marschieren.Laut Arzt ist die Darmtätigkeit noch nicht so richtig angesprungen. Im Beutel ist mittlerweile eine flüssige bräunliche Masse.
von superomi » 26.12.2012, 13:42
alles gute für den Papa
das Karottengemüse sollte er noch nicht essen.Karotten haben eindickende Eigenschaften( Achtung Verstopfung).In der KH-Küche wird leider nicht oft über sowas nachgedacht.
von Schneeflöckchen » 26.12.2012, 21:32
Danke Birgit für Deine Antwort.
Heute war der 5. Tag an dem noch nichts wirklich ging... Wir verzweifeln alle fast...
birgit40 hat geschrieben:hallo schneeflöckchen !!
das tut mir so leid mit deinem papa !! aber ich denke er ist da in guten händen , und das stimmt das der darm schon mal streikt wenn einer daran rumgeschnippelt hat !! ( sagte mir mein arzt damals auch , das mein darm beleidigt wäre ,weil er so viele verwachsungen weg gemacht hat !!
aber ich hatte ja eine andere erkrankung als die dein papa hat !! unsere experten werden sich sicher noch melden !! wollte dich nur mal ein bissel trösten und aufbauen !!!
liebe grüsse birgit
von Schneeflöckchen » 26.12.2012, 21:33
Danke für den Tipp mit dem Karottengemüse, ich werde es ihm weitergeben.
superomi hat geschrieben:alles gute für den Papa
das Karottengemüse sollte er noch nicht essen.Karotten haben eindickende Eigenschaften( Achtung Verstopfung).In der KH-Küche wird leider nicht oft über sowas nachgedacht.
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