von Magnus » 01.11.2023, 12:26
Vor knapp einem Jahr erhielt ich die Darmkrebs-Diagnose. Aus diesem Anlass will ich hier einen kurzen Abriss dieser Zeit wiedergeben und mitteilen: Die Rückverlegung war bei mir erfolgreich!
Aber um eins klarzustellen: Man kann mit einem Stoma sicher sehr gut und auch komfortabel leben!
Voraussetzung: Es ist optimal angelegt und die Einstellung zum Stoma stimmt!
Beides war bei mir nicht der Fall und hat sicher zu den Problemen, die ich mit dem Stoma hatte, beigetragen. Das jetzt hier weiter zu erläutern, führt zu weit.
Einiges ist aber hier nachzulesen:
viewtopic.php?f=22&t=30389&p=465396#p465396
Zur Rückverlegung:
Die erfolgte am 06.06.23 ohne Komplikationen. Danach hatte ich allerdings mit einer Analfissur mit Wächtermariske, zu kämpfen und Einblutungen im Fettgewebe unterhalb der Rückverlegungswunde.
Die ersten zwei Monate nach der RV waren nicht so prickelnd. Zehn bis zwölf Klogänge, unter Schmerzen, am Tag und noch die Bauchwunde, die von innen her zuheilen musste. Aber ich hatte durch mein Schließmuskeltraining, was ich in dem halben Jahr mit Stoma konsequent täglich durchgezogen hatte, keine Inkontinenz.
Durch die Behandlung des Proktologen ist die Fissur nach knapp 3 Monaten komplett abgeheilt. Ich bin jetzt - Anfang November - im Narbenbereich und bei den Stuhlgängen komplett schmerzfrei. Die Gänge haben sich auch auf 3-5 am Tag eingepegelt. Meist sind es 3, ein Stück nach den Mahlzeiten, was vielleicht daran liegt, dass bei mir das komplette Rektum fehlt.
Mit dem derzeitigen Zustand bin ich sehr glücklich!
von Bernie29 » 03.11.2023, 09:32
Freut mich zu lesen, dass alles gut geklappt hat und Du zufrieden bist.
Es tut gut, auch mal positive Storys zu lesen.
Für mich kam seinerzeit eine RV nicht in Frage und ich komme sehr gut mit dem Stoma zurecht.
Aber es ist - wie Du richtigerweise geschrieben hast auch eine Einstellungssache.
Wünsche Dir weiterhin einen guten Zustand!
VG Bernie
von Magnus » 03.11.2023, 19:43
Auch noch im Titel verschrieben, wie peinlich. Da sollte natürlich Monate stehen. Leider kann ich es nicht mehr ändern.
Freut mich zu lesen, dass alles gut geklappt hat und Du zufrieden bist.
Es tut gut, auch mal positive Storys zu lesen.
Für mich kam seinerzeit eine RV nicht in Frage und ich komme sehr gut mit dem Stoma zurecht.
Aber es ist - wie Du richtigerweise geschrieben hast auch eine Einstellungssache.
von Stoomi » 21.01.2024, 19:02
Ich habe eine vielleicht doofe Frage. Ich habe seit dem 1.11.23 ein Colostoma wegen Darmkrebs. Noch bekomme ich Chemotherapie bis Mai. Wegen einer RV hat keiner gesprochen. Ich habe vergessen zu fragen. Mein Onkologe meint ich müsste den fragen der mich operiert hat. Also zugenäht bin ich nicht denn es kam einmal Schleim. Ich habe dann die Stomapflegerin gefragt. Sie sagte das ist bei einem Hartmannstumpf normal . Soll ich jetzt den Arzt im Krankenhaus suchen oder gibt es noch eine Möglichkeit?
Liebe Grüße Stoomi
von Magnus » 22.01.2024, 09:50
Hallo Stoomi,
es gibt keine doofen Fragen.
Du müsstest auf jeden Fall den Chirurgen fragen, aber gab es denn im Vorfeld kein aufklärendes Gespräch bei dir? In so einem sollte nämlich so eine Frage besprochen werden.
Zu deinem Colostoma: Ist das doppelläufig? Also hat es einen fördernden Ausgang und einen weiterführenden Teil? Wenn ja, dann ist vermutlich eine Rückverlegung angedacht, aber klären kann das nur ein Chirurg.
Zu dem Schleim: Das hat mich nach drei Monaten Ileostoma auch verunsichert, als das plötzlich auftrat. Wie ich jetzt weiß, hat sich da die Schleimhaut vom Dickdarm gelöst und es war auch ein klein wenig Kot dabei, den sich der weiterführende Teil meines doppelläufigen Ileostomas einverleibt hat.
Was aber ganz wichtig ist, wenn du eine RV anstrebst, ist ein tägliches Schließmuskeltraining. Nach meiner Entlassung hat mir die Stomatherapeutin ein Merkblatt mit Übungen mitgegeben, die ich täglich ca. 15-30 Minuten durchgeführt habe. Machst du das nicht, erschlafft der Schließmuskel nach einiger Zeit und es wird schwierig, dann zum normalen Wertegang zurückzukehren.
LG
Jo
von Rheingold » 22.01.2024, 11:23
Hallo Stoomi,
das ist unmöglich, dass du völlig uninformiert nach Hause geschickt wirst. Wende dich an das Krankenhaus, in dem das Stoma angelegt wurde und sag, du möchtest einen Termin, um eine mögliche Rückverlegung zu besprechen. Dein Onkologe könnte dir aber wenigstens sagen, ob aus seiner Sicht nichts gegen eine Rückverlegung spricht.
Wenn du einen Hartmannstumpf hast, dann hast du ein endständiges Stoma. Das kann genau wie ein doppelläufiges zurück verlegt werden. Schleimabgang ist völlig normal, der Darm lebt ja noch und erneuert sich. Hast du keine OP- Berichte? Dort steht sonst detailliert alles drin, z.B. wieviel Darm entfernt wurde. Ich fordere die immer an. Du kannst auch mal in deinen Entlassbrief schauen.
LG
von Stoomi » 22.01.2024, 13:53
Vielen Dank, ich werde den Entlassungsbrief nochmal lesen. Ich wurde damals als Notfall eingeliefert und man hat mir nur gesagt das sie einen künstlichen Ausgang legen müssen. 14 Tage vorher hat man einen Stant gelegt. Ich hatte danach Durchfall ohne Ende. Habe Tabletten bekommen und sollte probieren wieviel ich nehme. Das ging 14 Tage so. Mein Mann rief dann den Krankenwagen und alles ging ganz schnell. Der Darm war peforiert. Ich war 14 Tage im Krankenhaus.
Wie gesagt ich werde den Brief nochmal lesen und den operierenden Arzt fragen
von Rheingold » 22.01.2024, 14:05
Oje, das ist natürlich schlimm. Aber ob Notfall oder nicht, das Krankenhaus hätte dich informieren müssen was gemacht wurde und wie es weitergeht. Man kann einen Patienten doch nicht so im Ungewissen lassen. Als ich oben geschrieben habe "das ist unmöglich" meinte ich nicht, dass ich dir nicht glaube, sondern dass ich es vom Krankenhaus unmöglich finde. Ich hoffe, du hast das nicht böse aufgefasst. Ich drücke dir jetzt jedenfalls die Daumen, dass dir schnell weiter geholfen wird!
von Stoomi » 23.01.2024, 10:07
Hallo Rheingold, ich habe dich schon richtig verstanden, alles gut. Gestern hatte ich wieder Chemo und mir ging es garnicht gut. Ich werde mich in nächster Zeit drum kümmern. Bevor die Chemotherapie nicht beendet ist passiert sowieso nichts.
Mit freundlichen Grüße
STOOMI
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