von sahato » 07.04.2013, 22:57
Hallo,
ich muss gleich vorweg schicken, daß ich selbst nicht betroffen bin, und daher nicht immer alles sofort und gleich beantworten kann, aber ich möchte meiner freundin, die keinen computer hat, gerne helfen:
Sie wurde vor einem Jahr rückoperiert, nach einem Darmkrebs. Sie hatte den Tumor in der Nähe des Schliessmuskels, es wurde der Mastdarm entfernt, aber nach vielen Tests wurde der Stoma wieder rückoperiert.
Jetzt zu ihren Problemen: Sie hat nach wie vor Tage, wo sie sehr viele Toilettengänge hat, wo sie es nur mit Immodium stoppen kann! Es ist aber kein Durchfall, aber ständiger Stuhldrang und auch Stuhl in kleinen Mengen!
Oft ist aber dazwischen auch Tagelang Ruhe!
Sie hat schon vieles probiert, Ernährungstagebuch, Flosamen...
Jetzt war sie beim Krebstag in Graz und dort hat sie einige Personen von der Selbsthilfegruppe getroffen, und die haben alle gesagt, wenn es nach einem Jahr nicht gut ist, dann wird es nicht mehr, und sie wird sich wieder rückoperieren lassen!
Könnt ihr mir noch mit Tipps und Ratschlägen helfen...
Was kann ich ihr sagen, was kann sie noch machen?
Danke
S.
von Levana » 08.04.2013, 15:16
Hallo sahato,
recht "herzlich" hier bei uns im Forum.
Es freut mich, dass Du als Freundin rat suchst und helfen
möchtest.
Mein Ehemann ist Ende Januar,
mit der Deiner Freundin ähnlichen Symtomatik,
rückverlegt worden, und möchte Dir gern Hilfestellung geben.
Zunächst einmal, möchte ich Dir mitteilen, dass bei dieser
Diagnosestellung, OP und RV, sehr schwere Vorraussetzungen
gegeben sind...ich bin da ehrlich und verschönige nichts.
Es besteht allerdings die Möglichkeit es lebensqualitativ
in den Griff zu bekommen.
Zur Vorgeschichte Deiner Freundin, nehme ich an, dass sie
Vorbehandlungen, wie Strahlentherapie und Chemotherapie
erhielt - dies spielt eine wesentliche Rolle.
Wird Deine Freundin von einem Gastroenterologen, oder
Hausarzt betreut?
Es wäre schön, wenn Du mir die Medikamente nennen könntest,
die Deine Freundin bereits verordnet bekommen und eingenommen hat.
Du schreibst Imodium und Flohsamen, dass ist schon richtig,
auch das Ernährungstagebuch, hilft heraus zu finden, was
unverträglich ist, was nicht.
Das mit den unregelmässigen Stuhlgängen,
wie Du es beschreibst, ist nichts ungewöhnliches,
bei meinem Mann sagte der Arzt, es kann bis zu einem Jahr
dauern, bis es sich eingespielt hat.
Es braucht sehr viel Geduld, vor allem aber nicht aufzugeben.
Ich freu mich auf Deine Rückmeldung
Liebe Grüsse.....Levana
edit: Satz eingefügt
von Webkänguru » 08.04.2013, 21:12
Hallo sahato,
mit ihren Problemen ist deine Freundin nicht alleine. Wenn bei einem Darmkrebs sehr nah am Schließmuskel operiert wurde, gibt es leider immer wieder Probleme nach der Rückverlegung. Bei dem einen hält es sich in Grenzen und er kann sich damit arrangieren, aber bei anderen ist es ein wirklich tiefer Einschnitt in der Lebensqualität.
Levana hat es schon geschrieben, es wäre interessant zu wissen, was deine Freundin schon alles an Medikamenten ausprobiert hat. Aber auch wenn alle Medikamente nicht ausreichend wirken, gibt es immer noch die "anale Irrigation" als weitere Möglichkeit. Dabei wird mit einer Art Darmspülung die vollständige Entleerung des Dickdarms ausgelöst und man hat danach bis zu 48 keine Ausscheidungen.
Viele Grüße,
euer Christian
von sahato » 08.04.2013, 21:46
hallo,
danke für eure infos!
ich werde mir morgen eine genaue liste an medis von ihr geben lassen und euch wissen lassen!
ich weiß bis jetzt:
immodium zum stoppen
levolac "damit es wieder geht"
flosamen (mucofalc)
wie gesagt, die anderen frage ich morgen sofort nach und lass es euch wissen!
zur vorbehandlung:
okt 2011 diagnose
setzen eines stomas vom dünndarm aus!
strahlen- und chemotherapie
märz 2012 op unter erhaltung des schliessmuskels
2 wochen später rückverlegung des stomas
seitdem kämpft sie...
ich denke schon auch, daß es mit der psyche zu tun hat, wie es ihr geht, aber nicht nur....
was ich nicht weiß, was ein pouch ist, hat ihr jetzt auch nichts gesagt! was ist das, werde es aber auch im web nachsehen?
das schwierige ist, daß sie die tage nicht einschätzen kann und sie das natürlich sehr psychisch belastet. aber aufgeben wird sie nicht!!!!
danke für eure hilfe!
s.
von Levana » 08.04.2013, 21:55
Hallo sahato,
danke schon mal für Deine Infos.
Ein Pouch ist ein künstlich geschaffenes Reservior, weil
der Mastdarm entfernt wurde - sozusagen ein Ersatz, der aus
dem Dickdarmende an den Schliessmuskel genäht, oder geklammert wird.
Lesen uns morgen wieder.
Liebe Grüsse....Levana
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