von Katinka » 17.03.2015, 12:01
Hallo liebe Forums-Kollegen,
ich schreibe das erste mal. Vor 10 Tagen ist mein Ilio-Stoma zurückverlegt worden, ich hatte es wegen Eierstockkrebs- Verwachsungen mit dem Enddarm, der entfernt werden musste. Ich hab jetzt also keinen Enddarm mehr und der Dickdarm ist runter gezogen. OP verlief gut, Wunde heilt gut soweit. Aber der Darm....es dauerte ein paar Tage bis Stuhlbewegung stattfand.
Und nun möchte sich mein Darm alle 10 Minuten entleeren, es kommen aber nur kleine "Fische" bis "Regenwürmer". Im Moment schafft mein Schliessmnuskel es noch nicht die kleinen Portionen drinnen zu behalten. Wenn ich also nicht zu Hause bin oder in der Nähe einer Toliette, geht ständig was in die Hose.(Slipeinlage)
Ist das normal? Verändert sich das noch?
Soll ich versuchen dem Entleerungs-Drang zu wiederstehen und den Schliessmuskel trainieren?
Oder dem Darm besser freie Fahrt geben sich zu entleeren?
Werde ich irgendwann wieder ein befriedigendes KLo-ERlebnis haben - (einen schönen Haufen setzen und danach ist Ruhe)?
Entschuldigt das ich so detailliert schreibe, aber ich bin echt verzweifelt gerade und weiss nicht mehr was ich machen soll.
Durch die häufigen KLo-Gänge ist mein After wund und tut sehr weh.
Alles ziemlich "Schxxxxe"....
Würde mich sehr freuen von euren Erfahrungen zu hören...
Vielen Dank
Katinka
von snoopy66 » 17.03.2015, 16:09
Hallo Katinka,
herzlich Willkommen im Forum
Ich hab direkt mal eine Frage.Ist bei dir das Rektum sprich Retumampulle mit entfernt worden?
Das wäre gut zu wissen und -bist du bestrahlt worden?
Ist der Schließmuskel vor der RV getestet worden? Hast du Schließmuskeltraning auch schon vor der RV gemacht? Das solltest du auf jeden Fall weiter machen.
Grundsätzlich ist es so, das es keine Norm gibt, bei jedem ist es anderes, wie lange es letztlich dauert bis alles wieder so funktioniert, das kann dir keiner sagen, aber vielleicht mit Tipps helfen.
Wäre schön wenn du noch ein paar Infos schreiben könntest.
LG Katja
von Morle » 17.03.2015, 17:27
Herzlich Willkommen Katinka,
ich kann dir dazu keine große Hilfe sein, aber wenn du genug Informationen gibst, dann bekommst du ja wirklich von den Betroffenen hier im Forum gute Auskünfte. Ich wünsche dir gute Genesung und gutes Gelingen, damit es endlich wieder einen normalen Toilettengang gibt. Das wünsche ich dir von ganzen Herzen.
von PETERSEE » 17.03.2015, 18:27
Hallo Katinka,
das ist nicht bei jedem gleich, aber ich denke bei vielen so. Bei mir hat das auch länger gedauert und selbst heute ist es manchmal etwas schräg.
Das mit den Slipeinlagen ist schon mal gut - machte und mache ich manchmal noch immer so. Wenn Du zuhause bist, dann versuch ruhig etwas Deinen Schließmuskel zu trainieren. Draussen mach Dich nicht verrückt.
Bei mir war es auch noch recht brennend (wg. Enddarmbestrahlung). Mir hat dann am Besten DICK aufgetragene Penatencreme geholfen. Andere kommen mit anderen Cremes auch gut aus.
Es gibt auch wohl auch eine Art Wundverband, den man nutzen kann - frag einfach mal Minzi nach "2.Haut".
Kopf hoch und viele Grüße, Peter
von Ariela » 17.03.2015, 18:51
Hallo Katinka,
herlich willkommen hier im Forum.
Meine RV liegt jetzt zwei Wochen zurück, auch bei mir hat es eine Weile gedauert (eine gute Woche), bevor ich zum ersten Mal Stuhlgang hatte, und ich habe auch das selbe Problem mit den häufigen und kleinen Entladungen... und dem Wundsein. Allerdings spielt sich bei mir das Ganze hauptsächlich am Morgen bzw Vormittag ab.
Ich kann dir nur das wiedergeben, was mir im Krankenhaus gesagt wurde: Geduld, Geduld, Geduld
Es kann einige Wochen oder auch Monate dauern, bis sich das alles wieder eingespielt hat, wobei ja auch die Vorgeschichte und das was fehlt eine große Rolle spielen.
Es hilft nichts: da müssen wir durch. Ich bin allerdings der Meinung, dass die geistige und seelische Haltung sehr wichtig sind, deshalb akzeptiere ich die Dinge so wie sie sind, ohne mich aufzuregen oder deprimieren zu lassen, versuche aber auch, durch eine gezielte Diät eine Besserung zu erreichen.
von Katinka » 17.03.2015, 20:31
Vielen Dank schon mal für eure Antworten, höre gerne noch mehr...ist schon spannend wie das eigene Leid alleine dadurch leichter wird, das jemand anderes sagt: hey ganz normal, war/ ist bei mir auch so...
Zu deinen Fragen Katja: Ich weiss nicht genau, aber ich glaube die Ampulle ist weg. Halt der gesamte Enddarm. Ich wurde nicht bestrahlt, Schliessmuskel-Test gab es nicht, von Training ganz zu schweigen.
Gibt es da irgendwas zu beachten beim Training, ausser anspannen, lösen, Pause...anspannen, lösen, Pause...?
Wünsche euch allen einen schönen Abend
Katinka
von Addie » 17.03.2015, 20:54
Liebe Katinka!
10 Tage ist noch nicht lange... Ich hatte zwar ein Colostoma, aber bei mir ging es sicher gute 4-6 Wochen bis sich mein Darm ans "alt/neue Zuhause" gewöhnt hatte. Am Anfang sass ich auch mehr auf der Porzellanschüssel wie sonst wo, aber mit der Zeit wurde das immer besser. Also nicht aufgeben . Ich glaube mich zu erinnern, dass meine Chirurgin gesagt hat, wenn der häufige Stuhlgang nach 6-8 Wochen immer noch so häufig sei, könne ich mich melden und sie würden dann Medikamente geben. Bei mir kam es nicht so weit, hat sich alles ziemlich gut eingependelt. Vielleicht kannst Du über die Ernährung das eine oder andere verbessern. Und Schliessmuskel-Training; das mach ich heute noch, weil beim Stuhlgang noch nicht alles optimal läuft .
Liebe Grüsse Addie
von Trudi » 17.03.2015, 23:35
Also, ich tu noch ein bissi Soße dazu, mag keinen Senf!
Mir hat in der Reha die sehr kompetente Stomatante folgendes geraten:
(Vorsicht, nicht ganz jugendfrei!)
Ich solle doch zu Beate Uh... gehen und mir so (hmmmmmmpf schreib ich das wirklich???) Analkugerl besorgen! Das sind so kleine Kugerl, die auf eine Schnur aufgefädelt sind. Die führt man in den Anus ein, zwickt selbigen zu und zieht diese Kugerlkette gegen den Widerstand wieder raus!
Es sollen wohl zwei oder drei Kugerl reichen und wenn gut gefettet, flutschen sie wohl auch gut und es tut nicht weh!
Oooooooh, hab ich mich jetzt wirklich getraut DAS zu schreiben??? Eieiei!
Aber wenns huift!
Versuch macht kluch!
Ich werde wohl noch vor Freundtis Pensionierung zu B.U. wandeln, hoffentlich sieht mich keiner, sonst
Tschüssi
von Sonja-Anita » 18.03.2015, 11:27
Guten Morgen, nicht verzagen, bei mir ist es 2 Jahre her. Jetzt benutze ich den Analdehner regelmäßig, es hat sehr lange gedauert, das er nicht mehr weh tat. Wenn ich aus dem Haus gegangen bin, habe ich mir einen kleinen Einlauf gegeben, weil ich immer angst hatte, es riecht nicht gut , aber ich finde mir geht es gut, fahre wieder Fahrrad, und bin auf dem guten WEG. VG
von Webkänguru » 18.03.2015, 15:00
Hallo Katinka,
willkommen im Stoma-Forum Wie sieht es im Moment aus, kannst du unterscheiden ob das was kommt gasförmig oder fest ist?
Der Enddarm (bzw. das Rektum) ist die natürliche "Bremse", in der sich der Stuhl sammelt bis wir irgendwann das Signal bekommen "ist voll, mach mal leer" Diese Bremse fehlt bei dir jetzt (es sei denn du hast eine Colo-Pouch bekommen). Wenn die Bremse fehlt, kommt es erstmal zu dem häufigen Stuhdrang.
Es gibt zwei Schließmuskel, einen äußeren und einen inneren. Der innere analysiert, was denn da genau kommt und ob ein kleiner Pups reicht oder ein großes Geschäft ansteht. Es wäre nicht ungewöhnlich, wenn das 10 Tage nach der RV noch nicht richtig funktioniert.
Wie schon geschrieben brauch es Geduld und Zeit. Ist die Situation auch nach Wochen bzw. Monaten unverändert, kann man mit Medis was tun. Hilft das auch nicht und geht immer wieder was in die Hose, gibt es noch die Option der analen Irrigation (eine Darmspülung, die bis zu 36 Stunden ausscheidungsfreie Zeit bringt).
In der Zwischenzeit kannst du versuchen über die Ernährung zu steuern: stopfende Lebensmittel essen und kleine, aber regelmäßige Mahlzeiten einhalten. Es kommen sicherlich noch mehr Tipps.
Viele Grüße,
Christian
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