von svenausmannheim » 07.10.2009, 17:14
Hallo,
mein Vater (67 Jahre) wurde vor einem Jahr wegen eines Tumores ziemlich am Ende des Darmes operiert. Er hatte dann ca. ein Jahr lang einen Stoma. Vor ca. 4 Wochen wurde dieser durch eine neue OP herausgenommen. Die Zeit jetzt ist, wie er selbst sagt, viel schlimmer als die Zeit der Chemo- und Strahlentherapie. Er hat 2 Tage überhaupt keine Stuhlgang trotz normaler Ernährung und dann muss er alle paar Minuten auf die Toilette und es kommt immer nur ein ganz bisschen heraus.
Kann mir jemand einen Tipp geben, den ich an ihn weiterleiten kann? Ich habe hier schon von Mucofalk gelesen und es ihm empfohlen. Er meint es hätte ein ganz bisschen geholfen.
Ganz liebe Grüße aus Mannheim
Sven
von EKK58 » 07.10.2009, 18:00
Hallo Sven,
heute ist bei mir auch so ein Tag. Ich sitzt nur auf der Toilette. An anderen Tagen tut sich garnichts.
Ich habe mir sagen lassen, das ist normal, der Darm braucht Zeit.
Alles Gute für Deinen Vater
Elke
von svenausmannheim » 08.10.2009, 12:00
Hallo Elke,
vielen Dank für Deine Antwort. Er braucht wohl einfach nur noch viel Geduld. Es belastet ihn auch sehr, dass er sich nie was vornehmen kann, weil diese Tage immer so unberechenbar sind. Oder hast Du schon Erfahrungen machen können, woran man das etwas voraussagen kann?
Liebe Grüße
Sven
von MartinaG » 08.10.2009, 14:01
Hallo Sven,
4 Wochen ist für den DArm noch überhaupt keine Zeit. Bedenke bitte, daß der Darm 1 Jahr lang "arbeitslos" war und jetzt wieder lernen muß, die Arbeit richtig zu tun. Außerdem sagt man, daß der Darm das Organ ist, welches am nachtragendsten ist
Meine Rückverlegung ist nun über 1 Jahr her und auch ich habe immer noch TAge an denen ich sehr viel häufiger auf Toilette muß.
Auch wenn die Ernährung deines Vaters "normal" ist, sollte dein Vater sich sehr genau beobachten, was er ist und sich das vielleicht auch aufschreiben. Was er vor der Therapie und den OPs vertragen hat, heißt schon lange nicht, daß das immer noch so ist.
Bei mir hat sich da einiges verändert. Vor meiner Behandlung konnte ich alles essen - heute führen einige Dinge dazu, daß ich öfter auf Toilette muß.
Dafür habe ich keinerlei Probleme mit zu festem Stuhlgang.
Hier ist (leider) sehr viel Geduld von deinem Vater gefragt. 4 Wochen ist in dem Fall echt keine Zeit
Liebe Grüße an deinen Vater.
von svenausmannheim » 11.10.2009, 16:50
Hallo Martina,
vielen Dank für Deine offene Antwort, die mir weitergeholfen hat. Ich wünsche Dir alles Gute weiterhin.
Liebe Grüße aus Mannheim
Sven
von SSM » 29.12.2009, 14:32
Ich bin ganz neu in diesem Forum als Betroffene und versuche mich etwas durchzulesen.
Bei mir steht eine RV an; d.h. mein Chirurg hat gesagt es wäre kein Problem das Ileostoma zu entfernen.
Allerdings rät mir mein behandelnder Arzt davon ab, weil bein meiner Op der Darm praktisch geradewegs zum After führt und somit das Halten des Stuhls schwierig wäre.
Er meinete, dass 40 Toilettengänge keine Seltenheit wären.
Dies schreckt mich massiv ab die OP zu wagen, da ich mich natürlich mit dem derzeitigen Stoma unabhängig bewegen kann.
Kann mir jemand hierzu etwas sagen oder hat diese Erfahrungen machen müssen ?
von steffen » 29.12.2009, 17:26
hallo SSM
hier können dir viele Tipps und Erfahrungen mitgeteilt werden.
aber da du nichts über deine vorErkrankung,sprich warum du ein stoma bekommen hast,kann niemand dir was raten.
du müßtest schon mal bissel mehr darüber berichten.
alles gute steffen.
von SSM » 29.12.2009, 20:00
Hallo Steffen,
danke für Deine Nachricht. Zu meiner Krankengeschichte ist zu sagen, daß ich die 1.OP im Sept. 08 hatte, Verdacht war zunächst Sigmadivertikulitis. Nach der histologischen Untersuchung kam dabei heraus, daß es sich um Darmkrebs handelte mit Übergriff auf die Hälfte der Gebärmutter und eines Eierstockes.
Da der Darm zu stark gereizt war, hatte ich den AP bekommen. Die Genesung verlief einwandfrei. Keine Schmerzen oder Probleme.
Danach folgte Bestrahlung und Chemo bis Anfang Main 09.
Zweite OP erfolgte im Mai 09 aufgrund eines Illius. Es wurden Verwachsungen festgestellt, die zum Dramverschluß führten. Bei dieser OP sollte bereits die RV erfolgen. Ging aber leider nicht, weil es mehr Verwachsungen waren, als man durch das CT allein erkennen konnte.
November 09 hatte ich mich dann informiert bei dem Chirurg wegen einer RV und hatte auch die Untersuchungen vorbereitend im CT und MRT. Fehlte noch die Spiegelung für den kleinen abgetrennten Teil des Darms.
Dann eben die Nachricht meines Onkologen, daß es nicht ratsam sei eine RV vorzunehmen, da der Darm nicht mehr funktionsfähig ist wie früher, weil dieses - sag ich jetzt mal so, weil ich den Namen nicht kenne- "Säckchen" auf dem Stück zum Enddarm nicht mehr vorhanden ist, wie bei gesunden Menschen.
Er hätte Patienten, die sich sogar wieder einen AP haben freiwillig legen lassen.
Ich hatte mich - auch wenn es verwirrend klingt - eigentlich auf diese OP "gefreut" wenn man das überhaupt sagen kann..
Unter diesen Umständen aber bin ich doch besser dran, wenn ich meinen AP behalte, denn damit bin doch unabhängiger von einer Toilette.
Was soll man da machen ? Wie soll man sich entscheiden ?
von dschaja » 29.12.2009, 20:31
Hallo! Die Entscheidung ist nicht einfach..Ich habe eine andere Krankheitheitsgeschichte ( CU seit 1995, eher schon länger, Dickdarmentfernung 4.Dez.09, Pouchanlage, seit dem i-stoma). Gespräch zur RV Ende Janur, RV wahrscheinlich Ende Febr./Anf.März). Meine Chirurg und mein behandelnder Arzt haben super Erfahrungen mit RV gemacht und raten mir dazu. Ich freue mich auch irgendwiem,wieder ohne Stoma leben zu dürfen, aber auch ich habe Angst. Angst vor dem, was dann kommt. Ich weiß, dass es dann ein langer Weg wird, bis alles "ideal" ist. Aber theoretisch könnte es ja nur besser werden. Ich hatte vorher 25-40 Stuhlgänge am Tag, unter Schmerzen, auch zwischendurch, verlor viel Blut, Anämie, Gewichtsverlust, mein letzter Schub ging über 2 Jahre. Haufenweise Cortison und andere Medikamtente...Wunder Popo immer mal.Trotzdem habe ich mich um unserHaus, die Kinder usw. gekümmert und gelebt. Wenn ich unterwegs war konnte ich den Stuhl lange anhalten, da ich ein sogenannter " Heimscheisser" bin.....Deshalb denke ich, wenn ich die Pouchberichte lesen, das klingt doch recht gut. Auch wenn andere aufschreien...Andererseits ist das Stoma auch praktisch ( auch wenn ich mich nich lange nicht dran gewöhnt habe). Ich weiß nun aber, dass es auch diese Möglichkeit noch gibt, sollte das mit dem Pouch nicht klappen. Und diese ist auch annehmbar und gibt mir Lebensualität zurück. Oh man,wie ich das vorher all die Jahre gepackt habe...Verrückt, denke ich manchmal. Aber der Kopf macht soviel aus... So, wirklich helfen konnte ich wohl nicht. Aber dir einen kurzen Einblick in meine Gedankengänge geben. LG Sandra
von Webkänguru » 29.12.2009, 23:50
Hallo SSM,
wie viel Dickdarm musste dir denn entfernt werden?
Viele Grüße,
euer Webkänguru
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