von Peter51 » 01.04.2018, 21:06
Hallo Kienant e,
Wenn deine besonderen Umstände es erforderlich machen, dein Sohn versorgt zu wissen während deiner Zeit im Krankenhaus, gibt es aus meiner Erfahrungen folgene Anregungen
Sofern zumutbar und unter Beachtung der Handicap die stationäre Unterbringung in einer Einrichtung die dein Sohn fachlich betreuen kann, Verhinderungspflege und bei Vorhandensein einer Pflegestufe bis 31 Tage abrechnungsfähig über die Pflegeversicherung oder natürlich auch in häuslicher Pflege durch Vertraute deines Sohnes.
Wenn zeitlich die OP nicht verschoben werden kann und zwingen erforderlich ist, ist eine Aufnahme gemeinsam im Ausnahmefall im Krankenhaus auch möglich.?
Bei planbaren OP, kaum genehmigungsfähig, Telefonrunde mit dem KH kann dir die Fragen beantworten.
Natürlich gelten meine Hinweise nur, wenn du Alleinstehende mit ein pflegebedürftiges Kind sein solltest?
Alles gute für dich und du hast schon vieles geschafft, die Hürden meisters du organisatorisch sicher auch?
LG
von Kienante » 22.04.2018, 11:48
Hallo, Ihr lieben Mutmacher
Nachdem Ihr mich seelisch und moralisch so toll unterstützt habt, möchte ich es natürlich nicht versäumen, mich mit guten Nachrichten zurückzumelden :
Ich hab es geschafft :
Das Schlachtfest ist vorbei und - es ist alles prima gelaufen
KEINE der eventuell zu erwartenden Komplikationen ist eingetreten, ich
- hatte kaum Verwachsungen und/oder Verklebungen
- brauchte KEIN doppelläufiges Übergangsstoma
- musste NICHT auf die Intensivstation
- musste NICHT 3-4 Tage beatmet werden
Die letzte Möglichkeit wurde mir erst am Abend vor der OP eröffnet und es hätte nicht viel gefehlt, dass ich im letzten Moment noch ausgebüxt wäre, weil die Chirurgen mir in den schönsten Farben ausmalten, dass es schwierig werden würde, das ganze Gedöns aus dem riesigen Bruchsack wieder in die Bauchhöhle zurück zu befördern, die Docs sprechen in so einem Fall davon, dass " der Darm sein Heimatrecht verloren hat" und es deshalb im Bauch ein "ziemliches Gedränge geben wird", was eine "eigenständige Atmung zunächst unmöglich machen kann", weshalb die Chirurgin mir mittelte, dass sie "auf jeden Fall früher als sonst schlafen gehen wird, da diese OP eine echte Herausforderung ist"
Heute bin ich froh über meine "Augen zu und durch"-Mentalität, denn NICHTS von alledem ist passiert, selbst der 40 cm lange Schnitt verheilt problemlos
Die Verdauung musste nach 5 oder 6 Tagen zwar mit Movicol angekurbelt werden, setzte dann aber ein und hat sich bereits nach ein paar Tagen so weit normalisiert, dass sich die anfänglich 15-20 Stuhlfrequenzen auf mittlerweile 3-4 eingependelt haben, starken Durchfall hatte ich lediglich 2x, aber auch mit der Tatsache dass das im wahrsten Sinne des Wortes "in die Hose ging", kann ich leben
Lustig finde ich die Feststellung, was ich doch für ein Gewohnheitstier bin :
Immer noch mehrmals am Tag wandert meine Hand auf den Bauch, um feststzustellen, ob ich meinen Beutel wechseln muss - das wird wohl auch noch eine ganze Weile so bleiben, immerhin dauerte unsere Lebensgemeinschaft ziemlich lange, bevor wir uns im "verflixten 7. Jahr" nun getrennt haben
Richtig genossen habe ich meine erste Amtshandlung zu Hause - ich habe jetzt wieder viiiiiieeeel Platz in meinen Badezimmerschränken und in meiner Handtasche
So, nun heißt es nur noch Daumen drücken, dass die innere Bruchnaht meinem aus dem Krankenhaus mitgebrachtem Souvenir - einer fetten Erkältung mit heftigem Husten - und auch dem inneren Druck durch das wieder einsortierte Darmgedöns für 6 Monate standhält, bis ein Netz eingelegt werden kann - aber auch hier bin ich recht zuversichtlich
von Trudi » 22.04.2018, 12:48
Schööööööön!
Was wäre eine Bandage zum Schutz beim Husten?
Mach ich immer so. Nierengurt vom Motorrad geht auch....
von doro » 22.04.2018, 13:21
Liebe Kienante,
1000 Ängste und nix ist eingetreten bombastisch.Das mit dem „Heimatrecht verlieren“ ist fies klingt aber irgendwie niedlich.Dieses Därmchen...
Können Fettzellen eigentlich auch ihr Heimrecht verlieren? für Dich hat sich die Strapaze des Abnehmens wirklich gelohnt. Jedes Gramm hat sich hier bezahlt gemacht.
Weiterhin einen guten Verlauf.
von Kienante » 22.04.2018, 17:33
Liebe Doro,
ich danke Dir für Deine guten Wünsche
Die Ausdrucksweise, dass das Därmchen sein Heimatrecht verloren hat, finde ich eigentlich gar nicht so fies, eher lustig
Die Fettzellen haben aber auf jeden Fall ihr Heimatrecht verloren, das mache ich denen schon klar
Direkt nach der OP war ich erst einmal entsetzt, denn ich hatte FÜNF KILO mehr auf der Uhr - und das, obwohl ich durch die vorangegangene Coloskopie samt Vorbereitung komplett leer war
Das war und ist aber vermutlich der Tatsache geschuldet, dass sich in dem ziemlich großen und nun leerem Bruchsack trotz Drainage ein Serom gebildet hat, auch musste man mir das Namensbändchen vom Handgelenk entfernen, weil es durch Wassereinlagerungen einschnürte.
Auf eindringlichen Rat der Ärzte mache ich nun erst einmal eine Diät-Pause, damit der Körper sich erholen kann, ich führe allerdings weiter mein selbst entwickeltes Ernährungsprotokoll, da mir klar ist, dass ich das ohnehin den Rest meines Lebens tun muss und werde, um mein Gewicht zu halten.
Im Augenblick achte ich einfach nur darauf, 1800 kcal nicht zu überschreiten, trotzdem sind 2,8 Kilo schon wieder weg, der Körper arbeitet also brav beim Abbau der Wassereinlagerungen
Der Bruchsack soll im Rahmen der Netzeinlage mit entfernt werden, allerdings haben die plastischen Chirurgen dafür eine weitere Gewichtsabnahme von 20 kg zur Bedingung gemacht - was ich dann ab nächste Woche in Angriff nehmen werde......
Ich habe also noch viiiiiiel vor
von Schiddi » 28.04.2018, 20:06
Liebe Kienante,
schön zu lesen, das Du alles gut geschafft hast und bei der OP keine Komplikationen eingetreten sind.
Ich wünsche Dir weiterhin gute Genesung und das alles eintritt was Du dir vorgenommen hast.
von Kienante » 29.04.2018, 17:47
Hallo Schiddi
Wie schön, mal wieder von Dir zu hören !!!!
Ich hoffe, es geht Dir gut ?
von Häslein » 06.05.2018, 06:14
Es wäre sinnvoll, wenn Du, bis zur vollständigenen Wundheilung, auf Erhalt isst. Den NEAT kannste dabei aber vernachlässigen.
2 Gramm Protein, 1 Gramm Fett / Kilo KG, der Rest über Carbs.
Wenn etwas Belastendes ansteht, Carbs erhöhen.
Refeed-Tage, wenn Du wieder im Defizit essen willst, wären wichtig.
Das Plus auf der Waage aktuell dürfte vom Wasser ziehen kommen, wenn Du mehr Carbs gegessen hast... 1 Gramm bindet 4 Gramm Wasser ( grob )
Wichtig wäre halt, die Grundlagen abzudecken - geht nur mit nem guten Supplement ( Omega3, D3 unf K2 ! )
Einnahme von D3 ohne K2 eher sinnfrei, da ohne K2 kaum Calzium im Knochen eingebaut werden kann. Omega3 hat ne aniflammatorische Wirkung. ( u. a ) Mach das mal
von Peter51 » 06.05.2018, 10:44
Hallo Kienante,
Hallo die vielen stillen Mitleser im Raum,
Auch ich habe mich gefreut von Schiddi mal wieder was lesen zu dürfen.
Ich persönlich, freue mich gerade wieder, auch was von Häslein lesen zu dürfen.
Ich könnte sicher noch weitere (wenigstens 50+) benennen, die ich als erfahrene Betroffene in Erinnerung habe, hier im Forum mal gerne wieder lesen würde.
Sicher lesen viele von denen interessiert mit und das ist gut so.
Sorry Kienante, dass ist nur eine Anmerkung und hat nur indirekt was mit dein Beitrag zu tun.
Euch einen schönen Sonntag noch, Sonne scheint, was will man mehr?
von Schiddi » 06.05.2018, 20:33
Hallo Kienante und Peter51,
im Moment haben wir etwas Stress und die Nerven lagen bei mir ziemlich platt.
Sobald alles wieder zur Ruhe gekommen ist, werde ich mich wieder mal melden.
(siehe unter erneute OP)
Wir hoffen das alles weiterhin gut verläuft.
Ganz lb Grüße und passt auf Euch auf.
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