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Angehörige von Stomapatienten – Seite 2

Oft ist das Stoma nur vorübergehend notwendig. Aber die Situationen nach der Rückverlegung sind so unterschiedlich wie die Ursachen, die zum Stoma geführt haben. Tauscht hier eure Fragen und Erfahrungen zur Stoma-Rückverlegung aus.
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53 Beiträge • Seite 2 von 61, 2, 3, 4, 5, 6

Angehörige von Stomapatienten

Beitrag von Hanna70 » 09.08.2012, 15:26

Hallo Anni,

Herzlich Willkommen hier im Forum! :roseSchenken:

Es ist gut, dass Du uns gefunden hast. Es werden bestimmt noch viele Fragen auf Euch zukommen, bei denen wir helfen können. Toll, was Du bisher schon geschafft hast!

Aber einen Rat für den kommenden Dienstag: Sollte die Auskunft der Ärzte (noch) nicht Euren Erwartungen und Hoffnungen entsprechen, seid nicht gar zu enttäuscht und lasst Euch nicht entmutigen. Manchmal braucht es etwas mehr Zeit und Geduld, wenn das Ergebnis gut sein soll.

Aber so, wie es rammi beschrieben hat, sind die Aussichten ja grundsätzlich positiv zu sehen.

Ich drück Euch die Daumen und wir erwarten natürlich Deinen Bericht!

Liebe Grüße
Rosi

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Hanna70

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Angehörige von Stomapatienten

Beitrag von lisa196110 » 09.08.2012, 16:28

hallo Anni

erst einmal hut ab
ich denke mal das so manche andere frau in einer so frischen beziehung laufen gegangen wäre

was ich da bei dir gelesen habe erinnert mich doch sehr
an unsere ex situation
mein mann kam morgens mit bauchschmerzen ins KH
und abernds dann die not op mit anderhalb tagen intensiv station
ich war fix und fertig
riesige narbe über den bauch
darmausgang
und einen mann der damit überhaupt nicht klar kam
wir haben unseren stoma dann liebevoll unsern kleinen stinker getauft und haben uns liebevoll um ihn gekümmert

gegessen hat mein mann eigentlich in der stomazeit alles
gewicht hat er auch verloren aber auch ganz schnell wieder drauf bekommen

dann kam der tag der rv
und somit wieder die angst
einen tag vor der op wurde kontrastmittelröntgen gemacht
es war alles ok und am nähsten tag wurde die rv nach 9 wochen gemacht

da bei deinem freund das stoma auch nur zur vorsicht gemacht worden ist
denke ich mal das einer rv nichts im wege steht

mein mann war 8 tage im kh jetzt ist er anderhalb wochen zu hause
und es geht ihm super
mit dem essen sind wir noch vorsichtig
aber auch da verträgt er bis jetzt alles
die verdauung läuft super
bei uns sind 30 cm dickdarn auf der strecke geblieben
und glaube mir ich hatte eine höllen angst

ich drücke heuch ganz feste die daumen
und einfach fragen wenn du was wissen möchtest

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lisa196110

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Angehörige von Stomapatienten

Beitrag von Anni2012 » 09.08.2012, 17:58

Hallo Lisa,

das hört sich ja klasse an!!! Glückwunsch.

Ich glaube, so etwas schweißt zusammen. Und nach dieser großen Angst im Krankenhaus und dem Strudel, in dem ich war... stellte sich die Frage gar nicht, abzuhauen.

So gar meine Tochter ist mittlerweile so mit eingeplant, sie darf die Narben massieren und eincremen :-)

Das baut mich so richtig auf! Vielen Dank.

Natürlich frage ich gerne nach.

Macht ihr alles wieder ganz wie gewohnt? Unter Leute gehen etc???
Viele schreiben ja, sie haben danach das Problem oder die Angst, rauszugehen... :-(

LG Anni

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Anni2012

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Angehörige von Stomapatienten

Beitrag von lisa196110 » 09.08.2012, 18:26

liebe anni

so richtig große ausflüge klappen noch nicht
so 30 nin mal mit dem hund raus
das geht schon und 2 std city haben wir auch schon geschafft
mein mann hat so ca 5 toi gänge mal auch mehr
aber auch fast nur immer über den vormittag verteilt
ich denke mal das das auch noch so eine kopfsache
ist irgendwo die angst wenn dann kein klo greifbar ist
ja und was alles noch so zu einer glücklichen partnerschaft gehört kommt auch langsam wieder
mein mann hat sich in der stomazeit zurückgezogen und hat nichts an körperlichen zärtlichkeiten zugelassen
aber wie gesagt es geht aufwärts und wir geniessen die zeit
bis er wieder arbeiten darf

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lisa196110

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Angehörige von Stomapatienten

Beitrag von Schiddi » 09.08.2012, 19:31

Bild Anni

:gut: hast es wirklich gut gemacht, Dein Freund kann stolz auf Dich sein. PN an Dich unterwegs.

LG. Veronika

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Schiddi

Mitglied

Angehörige von Stomapatienten

Beitrag von Anni2012 » 09.08.2012, 20:01

Große Ausflüge müssen ja auch nicht sein.

Wir sind nach der Entlassung jeden Tag draußen gewesen und haben uns so viel Zeit gelassen. Botanischer Garten etc... mit Pausen. Aber man hat ja jetzt Zeit. Und ich genieße in meinem sonst so hektischem Alltag diese Ruhe.

Da ich ja meinen Freund erst im Krankenhaus so richtig gesehen habe, war es für mich auch recht ungewohnt. Aber ich finde trotz Narben und dem Stomabeutel ist er ein wunderschöner Mann. Seine Austrahlung und sein Lachen sind dadurch ja nicht weg.

Was uns wirklich jeden Tag aufgefallen ist, wir hatten immer etwas zu lachen, teilweise liefen uns die Tränen und die Krankenschwester und auch die Stomaärztin dachten bestimmt, wir sind beide komplett wirr... :-)

Ich hoffe, dass nach der Rück-OP auch alles so gut läuft wie bei euch.

Man darf eben einfach die Hoffnung nicht aufgeben und dankbar sein, dass alles so gut abgelaufen ist.

Danke nochmal an alle, dass ich hier so nett begrüßt werde.

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Anni2012

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Angehörige von Stomapatienten

Beitrag von lisa196110 » 10.08.2012, 06:56

als mein mann noch den stoma hatte
waren wir auch oft draußen
wir wohnen direkt am rhein und haben dort
kleine sandstrände
kleine fahrradtouren waren auch möglich

und jetzt arbeiten wir uns wieder dahin
heute ist wieder doc termin und wenn alles gut ist
können wir am we mal wieder ein bisschen in die pedale tretten

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lisa196110

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Angehörige von Stomapatienten

Beitrag von Biggi0001 » 10.08.2012, 22:49

Anni2012 hat geschrieben:Aber ich finde trotz Narben und dem Stomabeutel ist er ein wunderschöner Mann. Seine Austrahlung und sein Lachen sind dadurch ja nicht weg.


Wunderbar gesagt!

Viel Glück Euch beiden!
:glueckWuenschen: :glueckWuenschen:

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Biggi0001

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Angehörige von Stomapatienten

Beitrag von Levana » 11.08.2012, 14:38

Hallo liebe Anni...

schließe mich den Willkommensgrüßen an :roseSchenken:

Eine PN zu Dir ist unterwegs


Liebe Grüße.....Levana

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Levana

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Angehörige von Stomapatienten

Beitrag von UweHH » 12.08.2012, 07:54

Hallo Anni,

hier mal ein paar Worte eines Frischlings, der erst einige Monate sein Stoma hat. Wobei bei mir keine Rückverlegung möglich ist.

Bei meinem ersten Beutelwechsel im KH mit der Stomatante bin ich einfach umgekippt. Ich konnte es einfach nicht fassen, was da nun mit mir passiert ist und wie das nun weiter gehen soll. Das "Teil" war mir so was von fremd, obwohl es ja ab sofort zu mir gehören soll(te).

Hätte ich die Möglichkeit einer Rückverlegung gesehen, dann wäre ich mit Sicherheit megaungeduldig gewesen und hätte die Ärzte täglich genervt!

Wenn ich lese, dass Lisa + Mann sich gleich einen Namen dafür ausgedacht haben und es liebevoll behandeln ... tut mir leid, aber das klappt bei mir nicht.

Ich habe es inzwischen akzeptiert und irgendwie angenommen. Psychologische Hilfe wurde mir angeboten, aber mir war mehr danach alleine damit klar zu kommen - was inzwischen auch recht gut klappt.

Bevor ich das Haus für längere Zeit verlasse, wechsel ich immer den Beutel und im Auto liegt die Nottasche mit ein paar Beuteln, Reingungstüchern + Müllbeutel. Damit könnte ich jederzeit + fast überall eine neue Versorgung anlegen. Das war zwar bisher noch nie nötig, aber vom Kopf her ist es mir total wichtig die Sachen parat zu haben. Bin aber grundsätzlich so ein Sicherheitsmensch.

Dann ist mein Verbrauch von Deo und anderen Düften stark angestiegen. Irgendwie ist es mir total wichtig, dass ich immer gut rieche!

Freunde und Bekannte wissen um mein Stoma, aber irgendwie habe ich das Gefühl, die wenigsten können damit wirklich etwas anfangen. Macht aber auch nix ;)

Von meiner Frau kriege ich auch jede Form der Unterstützung, die ich möchte. Da wir glücklicherweise über zwei recht große Badezimmer verfügen, habe ich eines davon zu meinem erklärt und dort findet auch alles um mein Stoma herum statt. Beutelwechsel und Stomapflege habe ich zu meinem Aufgabengebiet erklärt, da ich sie damit nicht belasten möchte. Nebenbei stecke ich noch in der Chemo und den Bestrahlungen, was teilweise ganz neue Baustellen aufmacht und somit hat sie schon genug um die Ohren.

Ausflüge und dergleichen stimmen wir immer gemeinsam ab und ich schaue dann, was ich für machbar halte. Bisher gab es da kaum Einschränkungen, außer dass ich nicht mehr so lange unterwegs sein möchte. Was aber mehr von meiner körperlichen Fittness abhängt. Meine Leistungskurve bleibt eine ganze Zeit lang ganz weit oben, kann dann aber sehr schnell rapide nach unten abknicken. Wir lernen aber damit positiv umzugehen, auch wenn ich es nur schwer akzeptieren kann.

Am Schlimmsten sind bei mir die gewissen körperlichen Einschränkungen, was z. B. das Heben und Tragen angeht. ich war immer ein sehr aktiver Mann und finde jetzt erst recht spät meine Grenzen, die ich irgendwie nicht wahr haben will.

Essen tue ich fast alles was mir schmeckt! Ich weiß inzwischen um die Folgen einiger Lebensmittel, nehme diese aber für den vorherigen Genuß meist in Kauf.

Innerlich fühle ich mich nicht mehr so richtig als funktionsfähiger Mann, der ich einmal war. Das kratzt bei mir mächtig am Selbstwertgefühl. Das ist aber auch ganz alleine mein Thema. Meine Frau gibt mir an keiner Stelle das Gefühl ein unvollkommener Mann zu sein.

Zusammenfassend sind es bei mir fast nur reine Kopfprobleme, die ich mir ganz schick selber bastel :veraergert2:

Was ich bei Euch toll finde, dass Ihr offen über alles redet! Nach einer so kurzen Zeit des Kennens, ist das sicher nicht so ganz einfach. Somit Hochachtung :daumenHoch: Für uns war und ist das auch ein ganz wichtiger Punkt! Wenn ich mit meiner Frau nicht darüber reden könnte, wäre das ein dickes Problem. Sie ist dabei auch diejenige, die mich runterholt, wenn ich mich mal wieder in so einer Problemschleife befinde und keinen Weg sehe.

Eine weitere wichtige Person ist meine Stomatante/Betreuerin. Ich habe da glücklicherweise jemanden an meiner Seite, die sich wirklich kümmert, Ahnung hat und eine echte Hilfe ist, wenn ich fachliche Fragen oder Probleme habe. Wie man hier im Forum häufig lesen kann, ist das wohl nicht unbedingt selbstverständlich. Dazu kommt auch noch, dass ich ein recht problemloses Stoma habe, das das tut was es soll und nicht rumzickt ;)

Wenn ich dann noch auf das gute 3/4 Jahr zurückblicke, in dem ich meist nur noch mit heftigen Schmerzen auf dem Sofa lag, man nix mit mir anfangen konnte und auch kein Arzt fähig war den Grund dafür zu finden, dann geht es mir jetzt richtig gut! Wenn ich jetzt mal Schmerzen habe, dann weiß ich meist woher sie kommen und wie ich sie abstellen oder beim nächsten Mal vermeiden kann.

Puh, das ist ja richtig viel Text geworden. Ich hoffe Du kannst mit dem einen oder anderen Punkt vielleicht etwas anfangen?! Würde mich freuen :winke:

Ich drücke Euch ganz fest die Daumen, dass es eine baldige und problemose Rückverlegung geben wird und das ganze Thema in Kürze zu Eurer Vergangenheit gehört.

Es wäre schön, wenn Du hier weiter über den Stand der Dinge berichten würdest.

LG + einen sonnigen Sonntag :winke:
Uwe

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UweHH

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