von anna0815 » 03.07.2008, 20:49
Hallo ( ist eigentlich blöd) aber wie soll frau anfangen?
Bin die Frau von 0815 der dieses Forum entdeckt hat,ja, er macht sich soviele Gedanken. Mittlerweile kann ich damit umgehen!
Zu meiner Geschichte:
Jan. 2007 einen gutartigen Tumor ambulant im Becken entfernt.
Mai 2007 den Rest stationär, da ambulant nicht alle Möglichkeiten vorhanden waren, entfernt, mit der niederschmetternden Aussage, Stuhlinkontinenz!
Anlage eines endständigen Sigmoideostomas!
Die Hölle tat sich für mich auf,da ich erst seit 2 Jahren WIEDER verh. bin und er auch noch jünger ist!
Seitenausgang, stinkig, man kann nicht mehr in die Öffentlichkeit gehen....waren mein ersten Gedanken!
Aber es musste sein, wenn ich nicht ständig Windeln tragen wollte! Der Schließmuskel, der eben bei der OP beschädigt wurde, musste erst mal heilen!
ABER DAS STOMA WAR NICHT SCHLIMM. Ich habe mich mit dem kleinen Lümmel schnell angefreundet. Mein Mann hat IHN auch akzeptiert. Er hat auch eigentlich bei der schönsten Sache der Welt gar nicht gestört....der Beutel musste nur leer sein
Habe dann fleißig Schließmuskeltrainig gemacht.... ätzend!
Dez. 2007 wurde ich dann zurückverlegt!
Habe aber nur noch 60% Schließmuskelkraft - was da heißt -
wenn's kommt und nicht gerade dünn ist, sofort zum Klo sprinten....ist es aber dünn...geht's zu 98% in die Hose!
Ja, das ist Fakt!
Mittlerweile weiß ich aber was ich essen darf um keinen Durchfall zu bekommen. Gehe jetzt morgens 3 x zur Toilette und dann ist es für den Tag gut.
Das schlimmste ist, wenn man einen Pups lässt und nicht weiß ob 'Land' mit kommt..Es ist unkontrollierbar...Das wird wohl auch so bleiben.
Aber ich denke, ich bin lange nicht so schlimm dran wie die meisten hier! Darf ich trotzdem mitreden?
Freue mich jetzt erst mal auf meine REHA, Mölln, schaun wir mal!
Anna
von Monsti » 03.07.2008, 21:32
Hallo Anna,
noch einmal ein herzliches Willkommen von mir. Fühl' Dich wohl in unserer netten Runde!
Zur Rückverlegung und den damit verbundenen Problemen kann ich Dir kaum etwas sagen, da mein Spuckerle für immer ist. Es gibt hier aber andere, die Dich gerne informieren werden.
Liebe Grüße aus Tirol
Angie
von Chief » 04.07.2008, 08:42
Hallo Anna,
auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum.
Schön das Du den Mut gefunden hast hier selbst aktiv zu werden. Ich treibe mich hier seit ca. 1 Jahr rum und habe viel Unterstützung erfahren und auch viel gelernt. Mehr komprimierte Informationen in Sachen Stoma findet man nirgends.
Gruß
Uli
von HARRY52 » 04.07.2008, 11:03
Hallo Anna,
Ich bin mir nicht sicher,ob ich dir zu der Rückverlegung gratulieren soll. Ich musste mich vor meiner OP mit dem Thema"Kontinenzerhaltente OP" beschäftigen und bin für mich zu dem Entschluß gekommen -lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende- will heißen ich habe eine OP die eine Rückverlegung mit all den negativen Konsequenzen mit sich bringt abgelehnt.Ein Bericht in der ILCO 4/07 über Stuhlinkontinenz hat mich bei meiner Entscheidung bestärkt.
Ich bin heute sehr froh darüber, den ein Kolo-Stoma lässt sich gut kontrollieren und gibt auch die nötige Sicherheit im Alltag.Während meiner AHB habe ich viele Frauen kennengelernt,die auch um alles in der Welt auf eine Rückverlegung gedrängt haben und nun mit ihrer Stuhlinkontinenz sehr unglücklich waren und auch über die Anlage eines endständigen Stomas nachgedacht haben.
Frauen ticken da sicher anders und oft spielt die Angst um die Partnerschaft eine Rolle bei der Entscheidung auf Rückverlegung.
Ich hoffe du bekommst die Sache in den Griff aber den Weg zurück gibt es immer!
Ich wünsch dir eine schöne Reha.
Viele Grüsse-Harry
von anna0815 » 04.07.2008, 17:25
Grüß Dich Harry,
danke für Deine Mitteilung und Anteilnahme. Aber warum sollte ich länger mit einem Stoma rumlaufen? Ich habe nichts am Darm, keinen Krebs - eben nur diese gutartige Geschwulst im Becken gehabt, die man nur entfernen konnte nahe am After vorbei....So wie mein Prof. sagte hat der Mensch ja 2 Schließmuskeln...einen oberen und einen unteren. Mein oberer ist 100%ig..nur der untere hat nur noch 60%. Bei der richtigen Ernährung habe ich, wie geschrieben, morgens Stuhlgang und dann ist gut.
Wenn ich richtig überlege hatte ich früher nach 'Sauerkraut' auch den sofortigen Jump zum Klo....Ess ich heute nicht mehr.
Meine Sorge ist, dass ein Rezidiv dieses Angiomyxoms entsteht und ich dann wieder ein Stoma bekomme, weil wieder nah am After geschnippelt werden muss.
Aber das letzte Becken MRT war gut. Keine Auffälligkeiten.
von Sabine049 » 04.07.2008, 19:20
Hallo Anna,
auch ich heiße dich herzlich Willkommen.
Deinen Mann haben wir bereits schon kennengelernt , da er gelegentlich hier gepostet hatte.
Anfangs war ich wie Harry unschlüssig, soll ich dich jetzt zur RV beglückwünschen oder nicht!?
Beim erneuten Durchlesen deines Beitrages allerdings habe ich mir gedacht, du kommst ja relativ trotz der leichten Schließmuskelinsuffizienz zurecht, solange du
konsequent deine Ernährung danach ausrichtest.
Kopfkratz zur Optimierung deiner Stuhlsituation wäre evtl. zu überlegen, ob du dich in die retrograde, rektale Irrigation mittels Leitungswasser einführen läßst.
Da kein Gewöhnungseffekt auftritt, wärs bspw. im Urlaub in südl. Gefilden eine etwaige Alternative.
Falls ein erneutes Rezidiv auftreten sollte, hast du schließlich jederzeit die Option, dir ein endständiges Colostoma legen zu lassen.
@Harry: nicht verallgemeinern , ich habe auch etliche Männer kennengelernt, die die RV o. kontinenzerhaltende OP-Variante anschließend bitter bereut haben. Ich glaube, das hält sich die Waagschale, _nur_ Männer tuen sich schwerer , offensiv über derartige Intimitäten - Tabus auszutauschen, schon garnicht dem weibl. Geschlecht gegenüber !
Liebe Grüße und alles Gute weiterhin
Sabine
von Monsti » 04.07.2008, 19:58
Hallo Harry,
auch ich glaube, dass sich der Wunsch einer baldigen Rückverlegung nicht geschlechtsspezifisch unterscheidet. Auch hier im Forum sehe ich diesbezüglich keine Unterschiede (Naturgemäß sind in solchen Foren mehr Frauen als Männer aktiv).
Ich z.B. (Frau) wurde anfangs ständig gedrängt, die Pouch-OP (und damit die Rückverlegung) zu wagen. Ich selbst wollte dies aber nicht wirklich, da ich mit meinem Stoma fast von Anfang an relativ problemlos klargekommen bin. Bestätigung meines Bauchgefühls fand ich schließlich in einem ausführlichen Gespräch mit einem auf Pouch-OPs spezialisierten und erfahrenen Chirurgen, der mir in meinem Fall von einer Pouch-OP ganz klar abriet.
Vielleicht würde ich die Situation anders sehen, hätte ich herbe Versorgungsprobleme oder anderweitige Dauerprobleme mit dem Stoma. Auch hatte ich von vornherein ein endständiges Ileostoma (bis Dezember noch mit Hartmannstumpf). Damit war klar, dass eine Rück-/Pouch-OP wieder mindestens eine große OP, wahrscheinlich eher zwei große OPs bedeutet.
Heute werden aber überwiegend doppelläufige Stomata angelegt, deren Rückverlegung kein chirurgisches Problem darstellt und auch für den Patienten sehr schonend ist. Über das Danach wird man leider meist nur sehr unzureichend informiert.
Ich denke, die Entscheidung über eine Rückverlegung ja oder nein hängt weniger vom Geschlecht als vielmehr von der individuellen Situation ab.
Liebe Grüße
Angie
von Sabine049 » 13.07.2008, 09:46
Guten Morgen, Anna,
übrigens so ein Zufall :feiern: im vergangenen Jahr tummelten sich zwei Damen ... eigentlich eine Person, wieso, weshalb, warum ... _nun_ sie hatte eine Doppelidentität angenommen und wurde daraufhin gespeert.
Vllt. magst du sie direkt kontaktieren, dass ist die "Wigamur/Virtuosin", hat am gleichen Tag wie du Geburtstag, sogar der gleiche Jahrgang - wow, und jetzt kommts, hatte wie du ein Angiomyxom im kl. Becken. Intraop. wurde auch der Schließmuskel "angeritzt" und infolgedessen ein temporäres Übergangsstoma ausgeleitet.
Zufälle gibts - ich bin völlig perplex, freue mich aber für dich ganz doll, dass du eine Leidensgenossin gefunden hast!!!!!!!!!!!
Liebe Grüße Sabine
von anna0815 » 13.07.2008, 10:03
..ich denke, wenn einer gesperrt ist, kann man ihn nicht kontaktieren?!
von anna0815 » 13.07.2008, 10:49
...ich hab es versucht und warte auf Antwort!
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