von Siskinanamok » 30.08.2009, 13:15
Hallo Thomas,
auch meine Daumen sind weiterhin gedrückt.
Lieben Gruß
Siski
von Linie 22 » 30.08.2009, 18:58
Hallo Thomas,
Du lässt aber auch gar keine Hürde aus.
Wenigstens bist Du nach wie vor Guter Dinge, das ist wichtig und nur das zählt. ...
Tschüüüss. daumen.unverändert.in.drückposition, grüßt Silke (Linie 22)
von MiniBonsai » 31.08.2009, 19:12
Na dann sollteste du es jetzt ja hinter dir haben
Ich wünsche dir schnelle Genesung und lauter liebe Schwestern.
von thomas1967 » 03.09.2009, 16:39
So, jetzt bin ich gerade mal wieder zu Hause und noch immer nicht operiert. Warum, wieso, weshalb? Weil ich ganz laut "HIER" geschrien habe, als die Arschkarten verteilt wurden.
Okay, am Montag sollte es eigentlich losgehen, morgens wurde ich geweckt, OP Hemdchen, Thrombosestrümpfe, Unterhöschen - alles lag bereit. Beim Aufwachen merkte ich aber schon, dass etwas nicht stimmte, mir war kalt, ich hatte Schüttelfrost und als die Pfleger reinkamen FIEBER. Schon wieder. Frau Doktor sagte, dass sie mit den Ärzten sprechen würde und ggfs. eine weitere Verschiebung erfolgen würde, was dann auch geschah. Erst stand der Mittwoch im Raum, dann "irgendwann nächste Woche". Nun gut, am Dienstag bin ich dann in Richtung Kiosk gestiefelt und dachte mir, ich könnte einen Arbeitskollegen besuchen, der am Montag im Klinikum eine Chemo angefangen hat. Als ich dann wieder auf Station zurückkam, teilte man mir mit, dass ich von Frau Doktor gesucht wurde, die wäre jetzt aber weg und ein anderer Arzt würde kommen und mit mir sprechen. Es wären Keime im Blut gefunden worden und die kämen wahrscheinlich vom Hickman/ Browiak Katheder.
Irgendwann kam dann auch ein Arzt vom chirurgischen Dienst und erklärte mir die Lage. Ich sollte erst einmal eine Vigo bekommen, um in der Nacht meine Infusion zu bekommen, am nächsten Tag dann einen ZVK. Der Hickman Katheder würde gezogen werden. Die OP damit erneut verschoben.
Gestern wurde dann der ZVK gelegt (was ein Spaziergang im Vergleich zum Jahr 2000 war, da ich das Ganze in Kurznarkose über mich ergehen lassen durfte) und nun laufen die Infusionen hierüber.
Heute wurde dann - obwohl es hieß es würde nicht klappen - der Hickman Katheder gezogen, was eine Sache von fünf Minuten ohne jeglichen Schmerz war. Ich hatte mir das anders vorgestellt aber so war es dann mehr als okay. Die Spitze des Katheders wurde abgeschnitten und zur Untersuchung ins Labor geschickt - wegen der Keime.
Mal sehen, was draus wird. Ich denke, kommende Woche könnte es dann endlich mal klappen mit der OP. Werde dann nochmal ein paar Zeilen schreiben.
MfG
Thomas
von Linie 22 » 03.09.2009, 17:18
thomas1967 hat geschrieben: ? Weil ich ganz laut "HIER" geschrien habe, als die Arschkarten verteilt wurden.
von thomas1967 » 14.09.2009, 13:53
So, es ist mal wieder Zeit für ein kleines Update…
Nachdem diverse Komplikationen immer wieder zu einer Verschiebung der Rückverlegung geführt hatten, war es am Freitag dann soweit. Um 14:30 Uhr sollte der Eingriff erfolgen und dann sollte ich auf dem sogenannten ÜZI (Überwachunchgszimmer) landen. Da aber kein Platz mehr war, disponierte man um und ich sollte wieder auf meinem Zimmer landen – was mir aber durchaus recht war.
Gegen Mittag kam plötzlich die Info, dass ich nun doch schon an der Reihe bin und mich fertig machen sollte. Also ein letztes Mal das Stoma entleert und dann OP Hemdchen, Thrombosestrümpfe und den Papierschlüpfer angezogen. Ja und dann ging es auch schon los.
Ich wurde samt Bett nach unten in den OP Bereich gebracht und dann von der Anästhesie entsprechend vorbereitet. In der Schleuse bekam ich dann über den am Mittwoch erneut gelegten ZVK (der alte hatte leider gesuppt) meine Betäubungsmittel und schlummerte sanft ein. Die Leute in der Anästhäsie waren wie schon zuvor allesamt super.
Als ich irgendwann wieder aufwachte, befand ich mich im Aufwachraum und hatte doch einigermaßen starke Schmerzen, die man mir auf Nachfrage aber schnell nahm. Ich weiß nicht, wie lange ich insgesamt im Aufwachraum gelegen habe aber es kam mir schon recht lang vor. Irgendwann wurde ich von einem Pfleger abgeholt und kam auch tatsächlich wieder auf mein Zimmer zu-rück, schon mal sehr gut und ein Hinweis darauf, dass die OP wohl ganz ordentlich verlaufen sein muss. Ich bekam noch einmal Schmerzmittel angestöpselt und eine Kotztüte samt Schale und Tüchern auf meinen Nachttisch gelegt, wobei ich mir noch dachte, dass ich diese Utensilien wohl nicht brauchen würde, da es mir doch ziemlich gut ging.
Ich schlief recht früh ein, bzw. dämmerte so vor mich hin. Irgendwann in der Nacht musste ich dann erstmals auf Toilette, wobei die Nachtschwester mir noch behilflich war, es ging aber zurück dann ohne Hilfe.
Am Tag darauf bekam ich erstmals Brühe und Zwieback, Wasser durfte ich schon vorher zu mir nehmen. Der Tag war eigentlich ganz okay, wobei ich schon merkte, wie alles drückte und in mir arbeitete. Nicht gerade schön, da schmerzhaft aber nun ja, da muss man durch. Frau Dr. kam recht früh zu mir und erklärte, dass der Eingriff gut gelaufen ist, kaum Darm geopfert werden musste und ein Bauchschnitt auch nicht vonnöten war. Der Eingriff hat ca. 40 Minuten gedauert und auch die Verwachsungen waren nicht so um-fangreich. Gute Nachrichten also.
Tagsüber war ich mit meiner Mutter schon unten im Restaurant auf einen Kamillentee, irgendwann war das aber zu viel und wir gingen wieder nach oben. Die Perestaltik kam recht schnell wieder in Gang aber das war dann auch mit Scherzen verbunden. Am Abend musste ich mich dann erstmals übergeben, wie gut, dass die Kotztüte in greifbarer Nähe lag. Giftgrün war das, was ich da erbrochen hatte aber kein Grund zur Aufregung.
Nachts musste ich dann einige Male auf die Toilette, bestimmt so 10 – 15 Mal aber trotzdem ist mein Hintern noch nicht so mitgenommen, wie man den-ken könnte – sitze gerade drauf.
Der Sonntag war dann so richtig schlecht, mir ging es gar nicht gut, rumoren im Darm, Druck überall, ich blieb einfach liegen und versuchte zu schlafen. Ab und zu mal aufs Klo, Lust auf Fernsehen oder Besuch gleich Null, nee, das war nix. Frau Dr. sagte, dass sei okay, auch wenn ich nichts esse, sollte ich mir keine Sorgen machen. Morgen wieder versuchen.
Der Tag lief an mir vorbei, die geplante Spülung der Wunde wurde auf Montag verschoben und bei mir ging früh das Licht aus. Gegen die Schmerzen bekam ich nochmal einen Tropf und dann ging es einigermaßen. Nachts wieder oft auf dem Topf, wieder nur grüne Galle. Na ja.
Heute Morgen dann ging es mir tatsächlich besser. Während Pfleger Philip meinte, ich sähe matt aus, meinte Frau Dr., ich sähe doch ganz gut aus. Nun ja, jeder sieht das scheinbar anders.
Die Wunde wurde dann irgendwann ausgeduscht und dank meiner tatkräftigen Mithilfe konnte auch der Tampon aus der Wunde entfernt werden. Insgesamt war das ganz okay, nur mit wenig Schmerz verbunden. Der Pfleger tat aber auch alles, um das Ganze so angenehm wie möglich zu gestalten.
Zwischenzeitig traute ich mich auch wieder, Zwieback zu essen und bislang blieb der auch drin, ebenso wie die Brühe, die ich zum Mittag bekam. Die Pflegerin munterte mich auf, es doch zu versuchen und das war dann wohl auch richtig.
Nach dem Mittagessen ging ich runter zum Kiosk, um mir etwas zu lesen zu holen, danach schaute ich etwas fern und dann begann ich diese Zeilen zu schreiben. Das „Mittagessen“ ist immer noch drin, schon mal gut. Recht bald soll ich Pro Bio Cult bekommen, damit mein Darm wieder eine Darmflora bekommt, mal sehen, wie es dann weiter geht. Heute Abend versuche ich mal einen Joghurt.
Erstes Fazit:
Bin positiv überrascht, dass es mir insgesamt – trotz des Sonntags – so gut geht. Der Rest wird auch noch.
MfG
Thomas
von MiniBonsai » 14.09.2009, 14:09
Welcome back als ExKänguruh
Und weiterhin gute Genesung
von Linie 22 » 14.09.2009, 14:39
Hallo Thomas,
na .... das wurde aber auch Zeit, nach derartig schier endlosen Odyseen.
Aber egal. jetzt hast Du erst einmal das Gröbste geschafft und der Rest erledigt sich hoffentlich ebenfalls rasch und unproblematisch.
Tschüüüss. alles.gute. wünschend, grüßt Silke (Linie 22)
von Chief » 14.09.2009, 14:54
Coole Sache Tomas !!
Schaue das es Dir weiterhin gut und ständig bergauf geht und lasse es langsam und geduldig angehen.
Gruß
Uli
von mini62 » 14.09.2009, 14:58
Hi Thomas,
gute Nachrichten ! Weiter so!
Aber ne Frage hätt ich dann doch noch, kann sein, dass ich was überlesen habe:
Welche Wunde wird bei dir gespült?
LG Petra
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