von Sandokan » 16.02.2009, 21:10
Hallo
Ich habe letztes Jahr in einer Not OP ein Colostoma bekommen, wegen meinem Crohn.
Irgendwann dieses Jahrzehnt soll die Rückverlegegung stattfinden. Ich möchte dies aber in einem anderen Krankenhaus machen lassen.
Mein Arztbrief ist ziemlich knapp gehalten, deswegen meine Frage, was drinstehen sollte für den nachfolgenden fremden Chirurgen ? Oder ist das eh egal, da er es sich das lieber selber anguckt, statt sich auf andere zu verlassen ?
Für mich finde ich es schade dass nichts über den Verlauf steht, da ich ja gerne wissen würde z.B. wie lange die OP gedauert hat, ob der Darm wirklich wie ein Luftballon aufgeblasen war, usw.
Würde auch gerne eure Erfahrungen hören bezüglich Entlassungsberichte, z.B. scheint mir langsam so, daß Copy-Paste bei den Ärzten beliebter ist als auf dem Schulhof. Oder der beliebte Spruch ausführlicher Arztbrief folgt....
Liebe Grüße
Sandokan
von hmengers » 16.02.2009, 21:19
Hallo,
liege gerade hier herum, länger als geplant und mit einer größeren OP als erwartet, weil man den OP-Bericht (extra angefordert) in der Pfeife rauchen konnte.
Willst Du noch eine Meinung?
Herbert
von Monsti » 16.02.2009, 21:21
Hallo Sandokan,
dazu kann ich Dir sagen, dass z.B. in meinem Klinikbericht (erst subtotale Kolektomie, dann wegen schwerer Peritonitis/Sepsis fünf Tage später die totale Kolektomie mit Anlage eines endständigen Ileostomas) an mehreren Stellen glatt gelogen und massiv verharmlost wurde. Ein Chirurg, der inzwischen in einem anderen Haus tätig war und meinen Fall von seiner früheren Tätigkeit her kannte, schüttelte über diesen Bericht nur grinsend den Kopf und meinte anschließend nur: Ich kenne Ihren Fall zur Genüge von Gesprächen. In einem anderen Bericht stand, ich hätte eine CU gehabt, die ich aber nie hatte. Die meisten Arztberichte sind meiner Ansicht nach leider nur gut für den Aktenvernichter ...
Ein umsichtiger Arzt macht sich grundsätzlich sein eigenes Bild, zumal sich Situationen im Laufe der Zeit ja auch verändern können.
Liebe Grüße
Angie
von Krümel » 16.02.2009, 23:39
Hallo Sandokan,
habe meinen Arzt gebeten den OP-Bericht vom KH anzufordern.
Der Bericht war dann um einiges kürzer als das Original was ich in meiner Akte gesehen hatte. Aber das Wichtigste wie welche OP-Methode, Pouchanlage etc. war drin.
Ich denke auf jeden Fall nicht verkehrt ihn zu seinen Akten zu nehmen.
L.G. Krümel
von Udde » 16.02.2009, 23:50
Hallo Sandokan,
ich lasse mir immer die Entlassungsbriefe und den OP-Bericht (-protokoll) geben bzw. meine Ärztin fordert es an.
Selbst den pathologischen Laborbefund meiner entnommenen Teile habe ich zugeschickt gekriegt.
Sicher macht sich ein guter Arzt sein eigenes Bild und wenn man, so wie ich jetzt, den nächsten Eingriff im gleichen KH machen lässt, braucht man die Unterlagen nicht unbedingt, aber man muss nicht immer seine Geschichte erzählen und ich finde es für den Notfall, der hoffentlich nie kommt, sehr beruhigend, die Papiere zu Hause zu haben.
Lieben Gruß von Ute
von Sandokan » 17.02.2009, 22:29
Huhu
bin also nicht der Einzige der sich damit ärgert.
Wenn ich euch richtig verstanden habe, genügt dem Chirurg der knappe Arztbrief.
Aber den OP Bericht werde ich trotzdem mal anfordern, aus Neugier. Wusste gar nicht das es so was gibt. Die externen Pathologieberichte hab ich immer bekommen. I
Vielleicht sollte ich mal die Schreibfaulen mit Beschwerdebriefen nerven, da die fehlerhaften und unvollständigen Arztbriefe ziemlich ärgerlich sein können, wie bei Dir z.B. Herbert. Bei mir schreibt ein Arzt vom anderen den Fehler ab. Und so hat man den gleichen Fehler auf mehreren Arztbriefen.
Monsti, das Verharmlosen kenn ich, so in der Art:
Patient im gutem Allgemeinzustand verstorben.
Viele Grüße
Sandokan
von donald » 18.02.2009, 21:44
Hallo Sandokan,
ich habe meine RV in einer anderen Klinik machen lassen und der Arzt hat sich den Bericht nur sehr oberflächlich angeschaut und gemein, er macht sich selber ein Bild. Und das war dann auch richtig.
Ich habe alle Berichte der ersten Operationen durch eine Anwalt angefordert und dann leider auch gelesen. Ich kann nur für mich sagen, hätte ich mal besser gelassen. HAt mich doch sehr traurig gemacht.
Also wenn Du alle Bericht haben willst, dann kannst Du diese anforderen. Die Kopien sind nur sehr teuer.
Liebe Güße
Birgit
von hmengers » 18.02.2009, 22:45
Hallo,
nach SGB 10 (§ 25) steht Dir Einsicht in die komplette Akte zu. Für die Anfertigung von Kopien dürfen nur max. 0,50 fur die ersten 50 Kopien und 0,10 für jede weitere Kopie verlangt werden. Oft wird (aus Wirtschaftlichkeitsgründen) auch nichts in Rechnung gestellt. Macht bei 100 Kopien aber auch 30 EUs.
Der Rechtsbeistand, der auch mal mit seinem Beruf helfen kann
Lg.
Herbert
von donald » 19.02.2009, 22:08
Hallo Herbert,
jep stimmt, ich muste trozdem 76 Euro berappen, da es soviele Kopien waren.
P.S.
und das war erst der erste Teil, Teil 2 aus der anderen Klinik folgt noch.
P.P.S
und 20 Euro für zwei CDs
von hmengers » 19.02.2009, 22:21
O je, das ist ja ein ganzer Ordner voll. Ob den jemand irgendwann wirklich mal liest? (Auch Anwälte und Richter sind nur Menschen)
Toi toi toi
Herbert
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