von Schücha » 25.05.2009, 11:09
Hallo Leute!
Bin seit 27.04.09 wieder beutelfrei nach 8 monatigem Stoma! Alles in Allem hat meine Op und der Heilungsprozess super hingehaut. Endlich kann ich meine wieder so erledigen, wie jeder "normale Mensch" auch!
Ich wollte nur wissen, wie Ihr als Rückverlegte damit klar gekommen seit und ob es vielleicht welche unter euch gibt, die das Beutelleben vermissen.
Danke Lg Martin aus Graz
von mini62 » 25.05.2009, 11:15
Hallo Martin,
nach meiner "unglücklichen" RV habe ich mein Beutelchen so vermisst, dass ich heute wieder eines hab und bis jetzt lebe ich wirklich, wirklich gut damit. und mein Poppers freut sich auch darüber.
LG Petra
von GnomeRanger » 25.05.2009, 16:41
Beutel oder nicht Beutel...gute Frage...natürlich wäre mir mein Leben vor dem Beutel lieber. Allerdings hatte ich auch keine Krankheit wie CU oder MC. Ich hatte halt nur ein geplatztes Divertikel.
Nach meiner Rückverlegung war anfangs alles normal, aber nicht lange...ich bekam Durchfälle und starken Drang auf die Toilette zu gehen ohne das was kam oder nur sehr wenig. Ich kann auf 20 oder mehr Toilettengänge am Tag. Das war nicht gerade spassig. Auch die Bauchkrämpfe und Entzündungen waren nicht gut zu ertragen.
Darum bin ich froh wieder nen Beutel zu tragen...wenn man mir allerdings garantieren könnte, das ich nach einer Rückverlegung keinerlei Probleme habe und wie früher normalerweise nur 1mal am Tag auf die Toilette muss, dann bin ich sofort dabei.
LG Mickey (der befürchtet das es gleich bei ihm zum Weltuntergang kommt...es wird dunkler und dunkler...aber auch immer schwüler )
von hope » 25.05.2009, 18:37
Huhu!
Hm, ich habe für mich das so entschieden: Jede Phase hatte ihr Gutes. Ganz klar: Früher, vor dem Krebs, war es natürlich gut so, wie es war.
Dann kam der Krebs und mit ihm die ganzen, brachialen Veränderungen (wobei für mich die Annahme des Stomas das Kleinste war in all dem Grauen). Ich kam gut zurecht mit dem Stoma (doppell. Ileostoma), mußte aber um meines Dickdarms Willen die RV machen lassen. Das ist nun 4 Monate her und ich lebe mich noch ein;)!
"Normale" Menschen, gibt es die eigentlich?;)
Schönen Abend!
von Odo » 25.05.2009, 19:19
GnomeRanger hat geschrieben:..natürlich wäre mir mein Leben vor dem Beutel lieber. Allerdings hatte ich auch keine Krankheit wie CU oder MC.
GnomeRanger hat geschrieben:...wenn man mir allerdings garantieren könnte, das ich nach einer Rückverlegung keinerlei Probleme habe und wie früher normalerweise nur 1mal am Tag auf die Toilette muss, dann bin ich sofort dabei.
von corina » 25.05.2009, 19:56
hallo,
ich bin am 30.4.09 mein Ileo. losgeworden.
Will es zurück haben, mein Chefazt ist im Moment aber im Urlaub. Wenn er zurück ist, und meine Beschwerden nicht besser sind, bekomme ich ein endständiges Stoma.Weiß nicht, was für eins.
Habe nach fünf Operationen am After, einen zu engen Ausgang.
Habe nur Bleistiftstühle und wahnsinnige Schmerzen, zudem muss ich bis zu 12 mal auf die Toilette. Und das ist jedes Mal mitTränen verbunden. Zudem muss ich morgens und mittags ins Bett, so bin ich platt.
Liebe Grüße von
Corina
von Monsti » 25.05.2009, 21:26
Hallo Martin,
NATÜRLICH fände ich ein Leben ohne Beutel und mit normalem Stuhlgang besser als mein dauerhaftes Ileostoma. Es hängt von der Grunderkrankung und den Umständen der Stomaanlage ab, ob ein Stoma nur temporär oder aber für immer ist. Meines ist definitiv für immer, und ich sage: "Ich bin vom Regen in die Traufe gekommen, aber die Traufe ist mir lieber."
Man hatte mir noch vor 1,5 Jahren (ohne Dickdarm) noch eine Pouch-Lösung angeboten. Angesichts meiner meist massigen und dünnflüssigen Stühle sowie meines Alters (Jg. 1955) wollte ich diese Lösung aber nicht. Statt einer Pouch-Anlage fand deshalb Ende 2007 eine Rektumamputation statt. Seitdem geht's mir besser - wenn ich mir auch immer ein Leben mit stinknormalem Stuhlgang - hinten raus natürlich - gewünscht hätte ...
Liebe Grüße aus dem heißen Tirol
Angie
von Meta » 25.05.2009, 23:31
Hallo Martin,
wie die vorherigen Beiträge zeigen, ist es abhängig vom Grund der Stoma-anlage,ob man "besser" dran ist mit oder ohne Beutel.Wobei das natürlich sowieso eine rein subjektive Einstellungssache ist.
Ich bekam mein Stoma wegen einer Komplikation im Anschluss
an eine Gebärmutterentfernung.Es sollte nur ein Abzess entfernt werden,per Laproskopie,im schlimmsten Fall mit einem Bauchschnitt...
...aufgewacht bin ich mit einem Kolostoma.
(was zwar nicht schön,aber auch kein Drama war)
Da ich kaum Probleme habe seit der RV finde ich es,
in meinem Fall, logischerweise ohne Beutel besser.
Mein Vater bekam ca.2 Monate nach meiner RV ein Kolostoma
da man bei ihm Darmkrebs festgestellt hatte,
mein Vater ist ca.8 Monate später gestorben.Durch sein Stoma war es ihm möglich bis zuletzt zu Hause zu sein und als er zuletzt sehr schwach war
noch ein kleines Maß an Lebensqualität hatte,
da er größtenteils durch meine Mutter versorgt werden konnte und er nicht auf Windeln angewiesen war.
Aus meiner Sicht,war er mit Stoma "besser" dran...
(wobei "besser" natürlich auch relativ ist)
Liebe Grüße,
Marion
von Jovako » 26.05.2009, 00:07
Monsti hat geschrieben:...ein Leben mit stinknormalem Stuhlgang - hinten raus natürlich - gewünscht hätte ...
von crohnstoma » 26.05.2009, 09:45
Als langjähriger CED'ler war die Zeit ohne Stoma immer die beschwerlichere. Habe jetzt keine Alternative, da Rektum und Dickdarm entfernt. Würde nur lieber diese Lösung früher gehabt haben; aber im Nachhinein ist man immer klüger.
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