von Bernd6770 » 29.12.2013, 22:10
Hallo
Mein Name ist Bernd, ich bin 43 Jahre alt und komme aus der Nähe von Stuttgart.
Ich möchte Euch schon jetzt sagen, daß meine Leidensgeschichte und dieser Bericht sehr lang sind. Es hat zwar nicht alles mit meinen jetzigen Problemen zu tun, aber ich kann auch nichts weglassen, da dann der Zusammenhang nicht mehr gegeben ist.
Ich ließ mir im Juli 2009 einen Rektumprolaps (Darmvorfall) operieren, dabei wurde ein Stück Darm entnommen und der Darm wieder zusammengenäht (laienhaft ausgedrückt).
Seither ist nichts mehr wie vorher .
Die Ärzte machten mich zwar im Aufklärungsgespräch darauf aufmerksam, daß es in seltenen Fällen vorkommen könne, daß die Naht (wo der Darm wieder zusammengenäht wird) nicht hält und dann nochmals operiert werden müsse und die Anlage eines Ileostomas nötig werde.
Daß aber ausgerechnet ich zu den seltenen Fällen gehöre, hätte ich mir nicht träumen lassen . Dadurch bekam ich in einer zweiten OP (m)ein Ileostoma.
Ich muß sagen, daß ich damit sehr schlecht zurechtkam und froh war, als es endlich wieder zurückverlegt wurde. Die Kunststoffplatte (die auf die Haut geklebt wird) wurde immer wieder undicht, sodaß ich mich umziehen mußte, weil meine Kleidung verschmutzt wurde. Wenn ich unterwegs war, habe ich immer Wechselklamotten in einem Rucksack mitgenommen.
Auch habe ich während dieser Zeit nachts sehr schlecht geschlafen, da ich normalerweise auf der rechten Seite schlafe, dies nun aber wegen des Stomas nicht mehr möglich war.
Das Ileostoma wurde im Oktober 2009 (in einer dritten OP) wieder zurückverlegt.
Damit fingen die Probleme aber erst richtig an, denn seither habe ich sehr oft Blähungen (Darmwinde) und ca. alle 2-3 Wochen starke Durchfälle .
Zuerst wurde ich durch meinen Proktologen auf Hämorrhoiden behandelt.
Als dies nicht half, meinte mein Arzt, es liege eine Lebensmittelunverträglichkeit vor und machte entsprechende Tests (Fruktose-, Laktoseunverträglichkeit etc.).
Ich bekam eine Liste, welche Lebensmittel ich meiden soll. Für mich war dieses Ergebnis sehr unbefriedigend .
Eine Ernährungsumstellung ist für mich ziemlich schwierig, denn mit der Liste, die ich vom Arzt bekam, weiß ich erst recht nicht mehr, was ich überhaupt noch essen darf (viel bleibt nicht mehr übrig) .
Außerdem kann ich kann mir nicht vorstellen, wieso ich seit der Rückverlegung diese Probleme habe. Vor der Rektumprolaps-OP hatte ich nie Probleme bezügl. Lebensmittelunverträglichkeit .
Ich war seither nicht mehr beim Proktologen, aber die Blähungen und immer wiederkehrenden Durchfälle wurden auch nicht weniger. Es kam sogar schon zweimal vor, daß ich es bei Durchfall nicht mehr zur Toilette schaffte . Seither trage ich so Vorlagen, die ich mir selbst in der Apotheke besorgte.
Könnt Ihr mir weiterhelfen? Die Probleme müßten doch 4 Jahre nach der RV endlich mal aufhören. Bei den Ärzten habe ich keine Hoffnung mehr auf Hilfe. Herzlichen Dank im Voraus.
Viele Grüße
Bernd
von Veigi » 03.01.2014, 22:44
Hallo Bernd
Es scheint, als sei dein Darm aus dem Gleichgewicht gekommen durch die OPs. Darum die Druchfälle und Blähungen. Ich bin kein Profi! Das ist nur mein "Eindruck".
Ich hatte 25 Jahre lang einen Dünndarmpouch mit Blähungen und Durchfällen. Mein Arzt riet mir, dauerhaft Mittel für die Darmflora zu nehmen, Bioflorin heisst das in CH. Die gibt man auch Kindern, wenn sie Durchfall haben oder nach Antibiotikabehandlungen. Vielleicht geht das auch mit Joghurt oder Kefir, die können aber auch Blähen.
Gegen Durchfall (war so gut wie chronisch) habe ich Loperamid bekommen, in hoher Dosierung.
Die passende Ernährung zu finden ist eine elende Geduldsprobe. Ich hab dann mal aufgegeben und gedacht, neben ernähren möchte ich auch noch leben.
Gruss, Veigi
von Blondie55 » 11.01.2014, 20:02
Hallo Bernd,
meine Rückverlagerung war 2010. seit dem ist es auch nicht mehr wie früher.
Es gibt viele Lebensmittel , die ich nur einmal vertrage und dann kommt die Pupserei oder Durchfall. Ich teste aber immer weiter,weil ich auch nicht unbedingt verzichten möchte.
Klar ist, das man durch die OP's eine Lactose Intoleranz erwerben kann.
Andere Ursachen für Pupsen und Durchfall sind eben der Eingriff am Darm.
Bei mir hat sich zum Beispiel eine Stenose entwickelt, der Darm ist abgeknickt , nicht in der ursprünglichen Lage. Von daher werden die Probleme bleiben.
Ich kann schon gut verstehen, das Du dein altes Leben nicht aufgeben möchtest,aber ein bisschen Umstellung muß sein.
Meinen ersten AHA-Effekt hatte ich als ich frisches Brot weggelassen habe. Pupsen Null!!
Seitdem nur Brötchen und Weißbrot . Damit kann man Leben.
Und dann weiter testen!
Tausche gerne meine Erfahrungen mit Dir.
L.G.
Blondie
von kochmax » 11.01.2014, 20:29
Moin,
mir hilft häufig Kardamomsamen.
Kardamomkapsel, gibts als Ganzes in Asia-Märkten, aufpuhlen und ein, zwei Samenkörner zerkauen. Schmeckt gar nicht mal so schlecht.
Auch anderen Kräutern wird Wirksamkeit nachgesagt, Anis, Fenchel, Koriander, Kümmel, Pfefferminze.
Oder halt in die Apotheke gehen..............
von Schleckmaul » 19.02.2014, 23:07
Hallo Bernd
Ich fuehle mit Dir und wuensche Dir, dass alles wieder gut kommt. Nach langem Ueben und Testen kam ich auf gewoehnlichen Kuemmel. Morgens einen Teeloeffel Kuemmelsamen heiss uebergiessen, suessen nach Belieben und ueber den ganzen Tag verteilt bei jeder Gelegenheit einen Schluck davon trinken. Du brauchst die Kuemmelsamen nicht abzugiessen, einfach auf dem Tassenboden liegen lassen, so wird der Tee gegen Abend immer besser. Bei mir wirkte der Kuemmel Wunder!
Viel Erfolg und gute Besserung
Schleckmaul
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