Hallo,
der Kolostoma meiner Mutter (86-jährig, 8-10 cm Darm entfernt, kein Krebs)) ist rückverlegbar.
Wer von Euch hat die Rückverlegung seines Stomas hinter sich? Ist der OP-Eingriff für die RV genauso umfangreich wie die Erst-OP?
Danke im Voraus für Eure Antworten.
Gruß
Manfred
von Sabine049 » 26.03.2009, 09:43
Guten morgen, Manfred I,
die Rückverlegung eines doppelläufigen Stomas (ein zum Stoma hin- u. wegführender Darmschenkel = Doppellauf) ist an sich ein standardisierter, unblutiger Minimaleingriff.
Das Stoma wird aus der Bauchdecke gelöst, angehoben, mobilisiert, die bd. Schenkel miteinander per Naht verbunden und anschließend im Bauchraum versenkt. Die reine Op-dauer unter Anleitung eines renommierten Chirurgens beträgt circa 15 min.!
Der Aufwand eines einschenkeligen ... hingegen ist definitiv aufwändiger, weil der abgesetzte blindverschlossene "Stumpf" i.A. Rektum - Mastdarm wieder eröffnet und mit dem als Stoma dienenden Darmast verbunden werden muss - eine sog. End-zu-Endanastomose. Infolgedessen ist die etwaige Komplikationsrate postop. höher und schon wg. der Vorgehensweise wesentlich blutiger und risikobehafteter.
Bei Variante I wäre die RV bei Deiner Mutter - abgesehen vom Alter - problemlos durchführbar, liegt ein endständiges Colo. mit Hartmannstumpf vor, riete ich persönlich von dem Eingriff ab. Aber letztendlich haben die verantwortlichen Ärzte und Deine Mutter selbst zu entscheiden.
Die RV eines Doppellaufs wurde bei mir schon dreimalig ausgeführt.
Liebe Grüße und alles Gute
Sabine
von donald » 26.03.2009, 10:07
Hallo Manfred,
ich hatte zwar ein Ilostoma, aber für die RV ist das aus meiner Sicht egal.
Ich hatte den von Sabine beschriebenen Hartmannstumpf. Die OP hat 45 Minuten gedauert obwohl ich einen grotesken Verwachsungsbauch hatte ( stand so Originalton im OP Bericht).
Ich bin ganz anderer Meinung als Sabine. Ich muss sagen: Wennn Deine Mutter körperlich fit ist, der Schließmuskel funktioniert und die 8-10 cm Darmentfernung finde ich extrem wenig, also fast nix. Dann los!
Man sollte nach der ersten OP mindestens 3 Monate warten. Ich habe 4 Monate gewartet und mir ging es gut damit.
Liebe Grüße
Birgit
von Monsti » 26.03.2009, 11:48
Hallo Birgit,
und ich sehe es wiederum wie Sabine. Bei einer Rückverlegung mit Hartmannstumpf ist es definitiv ein Unterschied, ob man 30-50 Jahre alt ist oder aber über 80. In diesem Alter würde ich mir die RV eines endständigen Stomas schwer überlegen. Mit einem Doppellauf hingegen wäre die OP eine kleine Sache, die auch noch eine 86jährige Dame in Angriff nehmen kann.
Liebe Grüße
Angie
von donald » 26.03.2009, 14:08
Hallo Angie,
vielleicht hängt auch viel von der Akzeptanz des Stomas und wie die Versorgung klappt ab.
Liebe Grüße
Birgit
von donald » 26.03.2009, 14:17
Hallo Manfred,
jetzt habe ich mir mal Deine Beiträge angeschaut und lese, dass Deine Mutter unabhängig von der jetzigen Erkrankung 70% Schwerbehindert ist und Pflegestufe 1 hat.
Wenn sie nun sehr schwach ist, oder sogar viel liegen muss, dann kann es ja sogar sein, dass das Stoma leichter zu versorgen ist, als ohne.
Ich würde somit raten, lass Deine Mutter erst mal nach Hause kommen, schau wie die Versorgung läuft, informiere Dich weiter und lasst Euch Zeit mit der Entscheidung.
Liebe Grüße
Birgit
Danke allen für die Hinweise.
Gruß
Manfred1
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