von hope » 23.09.2011, 15:45
Hei Stefan,
kann Deine Sorge total gut verstehen.
Hast Du mal von der Kaspelkoloskopie oder Kapselendoskopie gehört? (Die heißt wohl nicht so, denke ich, mir fällt das aber jetzt nicht ein...)
Da mußt Du, denke ich, auch abführen und schluckst dann eine kleine Kapsel,die durch Deinen Körper wandert und Daten an eine Zentrale funkt. Diese Daten ergeben dann Bilder und man kann sich den Darm von Innen sehr genau ansehen.
Nachteil: Sollte etwas Untersuchungswertes gefunden werden, muß man herkömmlich spiegeln, weil man ja nicht biopsieren kann.
Viele Grüße!
von Stefan71 » 23.09.2011, 18:13
Vielen Dank erstmal für die Meinungen und Vorschläge.
Ich finde es interessant, dass die meisten von euch kein Problem mit den Risiken einer Vorsorge bzw. Koloskopie/Hohe Ileoskopie haben. Viele hier sind mehrfach operiert, haben einen porösen Darm oder starke Verwachsungen/Vernarbungen. Im Moment kann ich nicht entscheiden was schlimmer ist, Darmkrebs oder ein immer wieder reissender Darm. Das Schläuchlein ist ja nur ein kleines Problem gegenüber den Wunderärzten die da mit 0,3 - 0,5 bar die Darmwände wie einen Ballon aufpumpen um auch ohne Brille was sehen zu können auf dem 40 Zoll Monitor. Das hat dann auch nix mehr zu tun mit normaler Nahrung (die geht ja auch dirch).
Die Idee mit der (Sender)Kapsel ist ja mal nicht so verkehrt, habs schon ein paar mal gesehen und nicht mehr daran gedacht. Hört sich für mich schonend an und sicherlich verträglicher. Werde mich also erkundigen, ob eine Vorsorgeuntersuchung so durchführbar ist und ob die Kasse das dann auch übernimmt.
Lieben Gruß
Stefan
von Nougattörtchen » 23.09.2011, 18:37
Hi Stefan,
also ein MRT ersetzt NIE eine Spiegelung. Die schauen da deinen Darm quasi nur von außen an, bei der Colo sieht man ja alles von innen - weiß nicht wie ichs besser ausdrücken soll, ich hoffe du verstehst was ich meine
Auch sieht man beim MRT nicht alles genau so wie es wirklich ist, gerade Verwachsungen und Konsorten können da leicht ein falsches Bild abgeben.
Und dann halt die Biopsie, sollte irgend etwas entdeckt werden, werden bei der Colo gleich Proben entnommen und eingeschickt.
Zu der Kapsel-Colo: NEIN was für ein fürchterlicher Gedanke Ich mag mir gar nicht vorstellen dass so ein Teil durch meine Därme "fährt, rutscht...?" Keine Ahnung. Ich hab ja wenigstens nen Beutel wo das Teil dann ankommt, aber du? Musst dann nach jedem -Gang den Schüsselinhalt überprüfen, obs angekommen ist?
Ich arbeite beim Internist, wir haben mal kurz über diese Teil gesprochen, aber er würde das auch nie empfehlen, hauptsächlich wg. o.g. Gründen (Genauigkeit der Befundung, Biopsie...)
Kann mir vorstellen dass dir die Entscheidung schwer fällt, lass dir einfach noch ein bischen Zeit und denk in Ruhe darüber nach, auf ein-zwei-drei Wochen kommts garantiert nicht an.
Lg und schönes Wochenende
Bella
von Stefan71 » 23.09.2011, 19:36
Das mit dem MRT habe ich auch nicht in Erwägung gezogen @Bella. Habe noch Aufnahmen auf einer CD hier rumfliegen, bin zwar kein Arzt, halte es aber für sehr schwer darauf Gewebeveränderungen zu erkennen die auf einen möglichen Krebs hinweisen. (Habe ich eigentlich mal erzählt das ich einen MRT mit Kontrastmittel vollgereiert habe??? einatmen, ausatmen, nicht mehr atmen, einatmen, ausatmen, nicht mehr... OH SCHEI***....KLICK, und nu war der Kopfhörer aus und die nette Frau im weissen Kittel kam mit einem Aufnehmer ).
Was genau spricht denn gegen die Kapsel? Die macht doch sehr gute Bilder wenn man vorher abgefürt hat. Da mein Stuhl eh nicht richtig fest ist seit der RV, ist auch die "Bergung?" kein Problem, gibt auf den Zimmern ja extra Porzelan dafür.
Lieben Gruß
Stefan
von hope » 23.09.2011, 19:51
Hei Stefan,
nochmal ich;)
Habe einen link gefunden über die Kapselendoskopie (so heißt die also;))
http://www.uniklinik-duesseldorf.de/deu ... /page.html
Hört sich eigentlich nicht schlecht an. Ich denke, da spielt die Erfahrung der Ärzte eine große Rolle. Und bei Dir ist es wirklich ganz doll nachzuvollziehen, daß Du die normale Variante nicht so gern über Dich ergehen lassen würdest.
Ich finde, Du solltest mit Deinem Gastro einmal darüber reden.
von Waltraud Mayer » 24.09.2011, 15:24
Stefan bei der Kapselmethode hast du noch den Vorteil das dein Dünndarm auch gleich gespiegelt ist, mußt halt einen Doc haben der dir das verordnet, denke aber aufgrund deiner Schwierigkeiten und Komplikationen dürfte das schon gehen, den das Teil ist teuer und du mußt 2 Kapseln schlucken, eine leere um zu sehen ob die wieder rauskommt und nicht irgendwo steckenbleibt (die würde sich auch nach gewisser Zeit auflösen) und dann die welche Bilder macht...
Berichte wenn du es hinter dir hast...
LG Waltraud
von Häslein » 24.09.2011, 16:03
Lieber Stefan,
auch auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen: Ich lasse jetzt einfach mal meinen ( zur Zeit ruhenden ) Job raushängen:
Bin Krankenschwester, Fachschwester Intensiv, Anästhesie, Weiterbildung Fachschwester Innere Medizin, Schwerpunkt: Gastroenerologie, mit nachweisbarer Erfahrung auch in der Endoskopie über längere Zeit und auch dafür eine zweijährige Weiterbildung gemacht. Daher bilde ich mir ein, die Sachlage etwas beurteilen zu können.
Die Kapselendoskopie ist eine feine Sache, das schon. Ich kann mir wirklich sehr gut Deine Ängste vorstellen und diese auch nachvollziehen. Trotzdem bin ich der Meinung, dass Du Dir grundlos Sorgen machst. Das ist verständlicherweise kaum abzustellen.
Ich kann nicht mehr zählen, bei wie vielen Coloskopien ich assistiert habe, dabei waren auch viele Patienten mit einer ähnlichen Vorgeschichte dabei. Erst einmal habe ich gesehen, dass es während der Colo zu Perforationen kam, der Patient war aber überhaupt nicht voroperiert am Bauch. Auch haben die Nähte immer gehalten.
Die Nähte halten auch, wenn du niest oder hustest. Selbstverständlich besteht immer ein Restrisiko, dass will ich auch gar nicht wegdiskutieren.
Aber: es ist äußerst selten. Ebenso verständlich ist es, dass man auf Menschen treffen kann, die das Pech hatten, dass bei der Colo etwas schief ging. Es ist trotzdem nur ein verschwindend kleiner Teil.
Man könnte statt eines Coloskops evt. auch ein Endoskop zur Darstellung des Dünndarms verwenden. Das wäre dann ein Endoskop für Doppelballonenteroskopie, das arbeitet mit weniger Druck, das ist aber nur eine Idee, das muss der Untersucher entscheiden. Jedenfalls wäre es sanfter. Natürlich ginge man auch durch die gleiche Öffnung wie bei einer Colo bei Dir.
Warum würde ich mir an Deiner Stelle die Kapselendoskopie gut überlegen?
Aufgrund Deiner Vorgeschichte meiner Meinung nach sind Stufenbiopsien im Darm von allen Abschnitten obligat, zwingend. Ich kenne genug Fälle, wo man makroskopisch, also mit bloßem Auge eine Veränderung, die da nicht hingehört, einfach nicht gesehen hat, weil es noch nichts zu sehen gab, dafür aber unter dem Mikroskop.
Ich habe mir sehr viele Gedanken über dieses Thema gemacht, bevor ich das hier geschrieben habe.
Ich will gar nicht recht haben oder mich wichtig machen. Mir liegt es sehr am Herzen, dass man die optimale Früherkennung durchführen kann. Ohne Biopsien fände ich die Untersuchung nicht optimal. (Stufenbiopsien sind sehr viel mehr Proben, sprich PE´s als normal.) Ich bin der Meinung, dass man in Deinem Fall nicht auf ( Stufen )-Biopsien verzichten kann.
Ich würde nochmals mit einem Gastroenterologen meines Vertrauens sprechen und mir für dieses Gespräch einen extra Termin geben lassen, damit man auch genügend Zeit einplanen kann. Sprich ihn doch einmal konkret auf die Wichtigkeit der Biopsien an. Vielleicht ist meine Sichtweise auch übertrieben, ich bin kein Arzt. Ich kann nur aus der Erfahrung berichten.
Der Leser möge mir meine Selbstbeweihräucherung nicht übel nehmen.
Viele Grüße, Häslein
von hope » 24.09.2011, 16:46
Hallo Häslein,
ich finde es richtig gut, daß Du das mal aus Deiner Sicht schreibst. Und als Selbstbeweihräucherung sehe ich das auch nicht. Du hast da eben Erfahrungen, die anderen Menschen einen Nährboden für neue Überlegungen geben. Finde ich gut und wichtig.
Stefan, Du wirst Deinen Weg schon finden. Ich finde auch, daß Du alle Möglichkeiten mit dem Gastro besprechen solltest und dann mit ihm gemeinsam zu Deiner Entscheidung kommen wirst!
von Hanna70 » 24.09.2011, 17:59
Hallo Stefan,
Häsleins Idee mit dem Endoskop finde ich sehr gut. Ich hatte es schon vergessen. Bei mir wurde das auch genutzt, da meine OP-Unterlagen nicht aussagefähig waren und die Passage für das Coloskop zu eng war.
Ursprünglich wollten die Gastros die Koloskopie überhaupt nicht machen, haben sich dann aber eben für das Endoskop entschieden. Ist alles gut gegangen!
LG Rosi
von sahnetörtchen » 24.09.2011, 19:52
was mir dazu noch einfällt:
wie wär's mit einem Kinderkoloskop? Das benutzen die bei mir auch immer und ist kleiner als das für die Erwachsenen.
LG
Klaudia
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