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Der Plan – Seite 3

Oft ist das Stoma nur vorübergehend notwendig. Aber die Situationen nach der Rückverlegung sind so unterschiedlich wie die Ursachen, die zum Stoma geführt haben. Tauscht hier eure Fragen und Erfahrungen zur Stoma-Rückverlegung aus.
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66 Beiträge • Seite 3 von 71, 2, 3, 4, 5, 6, 7

Der Plan

Beitrag von Hanna70 » 20.07.2011, 01:32

Hallo Ili,

Dein Brief von heute hat mich richtig erleichtert. Ich hatte mir richtig Sorgen gemacht und dachte immer: Das kann doch nicht sein, dass sich das Mädchen so ausnutzen lässt.

Abitur heißt ja "Reifeprüfung". Jetzt hast Du gezeigt, dass Du die Reifeprüfung nicht nur zensurenmäßig toll bestanden hast, sondern auch im Sinne von "reif für das Leben". Und diese Prüfung war sicher härter, weil da eben auch so viele Gefühle mitspielen, die man nicht so einfach abstellen kann.
Dass da nun auch noch Deine Hand-OP dazukam und Du trotzdem die Versorgung gemacht hast, da fehlen mir die Worte.

Ili, Du bist hier so offen und ehrlich gewesen. Lass es mich auch sein und Dir sagen, was ich tun würde.
Ich würde ihn nun noch bis zur Rückverlegung begleiten (von der ich natürlich hoffe, dass da alles gut ausgeht), aber danach würde ich über diese Beziehung noch einmal gründlich nachdenken... Denk dabei auch an Deine Ausbildung und berufliche Zukunft. Wenn Du jetzt schon so eingespannt und angebunden wirst, wie willst Du das alles schaffen, ohne Dich selbst aufzugeben?

Ich wünsche Dir, dass Du den für Dich richtigen Weg findest und Deine Entscheidung, ganz gleich wie sie ausfallen wird, nie bereuen musst.

Ich grüße Dich ganz herzlich
Rosi

_____________________________

PS.: Tramadol ist ein Teufelszeug :teufel:
Ich hatte mal versehentlich einige Tropfen zu viel genommen. (Ich habe Rücken) Der Mund trocknete vollkommen aus, ich musste mich ständig übergeben und rutschte dann bewusstlos neben der Kloschüssel zusammen. Der Tag war gelaufen, auch wenn die Schmerzen allerdings weg waren.

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Hanna70

Mitglied

Der Plan

Beitrag von birgit40 » 20.07.2011, 07:20

hi ili !

ich sehe das genau so wie rosi ! denk über deine beziehung nach ! die rückverlegung ist ein klacks wenn ich an meine erste OP denke, dann fühle ich mich jetzt als wäre ich im urlaub !! ganz ehrlich !!

aber es ist immer leichter gesagt als getan seinem partner die meinung zu sagen , ich konnte das ja auch nie !

ich glaube dein partner würde das für dich niemals tun weil er ja schon bei sich probleme hat ! ich habe zu hause auch allein gekämpft . die einzigsten die mein stoma gesehen haben das war der chirurg und der stoma betreuer !! sonst niemand ! weil meine familie damit gar nicht klar kam !!
ich finde du bist eine super , tolle und intelligente frau !! laß dich nicht unterkriegen !

liebe grüße birgit

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birgit40

ehemaliges Mitglied

Der Plan

Beitrag von Webkänguru » 20.07.2011, 08:23

Hallo Ili,

ich sehe es auch ähnlich wie Rosi. Wenn ihr das gemeinsam durchgestanden habt und sich nach der RV alles etwas gesetzt hat, würde ich an deiner Stelle noch einmal mit ihm über die Zeit mit Stoma reden. Wie es für dich war, warum du ihm geholfen hast. Und auch was dich genervt hat und was du in einer vergleichbaren Situation in Zukunft anders machen würdest.

Und selbst wenn er dann erst einmal verstimmt sein sollte (weiß nicht was für ein "Typ" dein Freund ist), wird er darüber nachdenken und es wird euch weiter bringen. Diese Erfahrung nur in sich hinein zu fressen wird sich eher negativ auf eure Beziehung auswirken.

Viele Grüße,
euer Christian

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Webkänguru

Moderator

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Beitrag von haida » 20.07.2011, 10:24

Hallo Ili,
nach fast 40 Ehejahren kann ich dir sagen, ich hatte früher auch Probleme zu sagen, was mir nicht passte, habe ich ein Briefschen geschrieben, dann konnten wir darüber reden. Mein Mann wollte die Stoma sehen, OK, mir hat gereicht, dass er in KH meine Beine masiert hat, mir waschen geholfen. Mehr wollte ich nicht.
Es ist für euch beide bestimmt nicht leichte Situation, aber jetzt hast du echt die Chance zu sagen, "mit der Hand geht's einfach nicht, probier es selbst."
Der kann echt froh dich zu haben. In einer Beziehung muß man auch was geben nicht nur nehmen.
Liebe Grüße Marcela

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haida

Mitglied

Der Plan

Beitrag von Skyfire » 20.07.2011, 11:39

Hi Ili,

ich würde es sogar mal ganz anders machen.

Ich würde extra den Zug verpassen, am besten sogar für 4 oder 5 Stunden später kommen, und am besten so, wo du genau weißt, das er wechseln MUSS! ..
Mal schauen wie lange er aushält sich nicht zu versorgen :D .

Ich kann nicht nachvollziehen, wenn jemand gesunde Hände und Füsse hat, keiner anderen Krankheit wie z.B. Demenz, Alzheimer oder Parkinson etc. hat, wo man die Hände nicht gezielt einsetzen kann, sich nicht selber versorgen kann.
Das ist für mich ein Zeichen von völliger unselbstständigkeit. Als er noch kein Stoma hatte, hat er sich doch wohl hoffentlich auch selber seinen allerwertesten abgeputzt? Oder hat er da auch gewartet bis du von der Schule/Arbeit nachhause gekommen bist.

Sorry, möchte dich absolut nicht persönlich angreifen (ihn auch nicht), aber dies ist meine Meinung.

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Skyfire

gesperrtes Mitglied

Der Plan

Beitrag von Ili_S » 20.07.2011, 11:56

Wow, die Vorschläge sind ja teilweise wirklich heftig. Dazu sei eines gesagt: Das schaffe ich nie und nimmer skyfire^^
Ich kann ihn nicht so vor den Kopf stoßen. Das hat er auch nicht verdient. Wie einige von euch ja schon erwähnt haben bin ich ja irgendwie selber schuld. Hätte ich ihn nicht von Anfang an so bemuttert wär es vielleicht nie so weit gekommen. Den Vorschlag wenn die RV durch ist nochmal über die Zeit zu sprechen fand ich jetzt mal am vernünftigsten. Ich kann nicht eine langjährige Beziehung in Frage stellen, nur weil er sich nicht überwinden konnte seinen Beutel zu wechseln. Auch hier geht der Punkt an mich, denn ich habe mich NIE darüber beschwert es machen zu müssen. Ich traute mich nicht, weil ich Angst hatte er könnte denken ich würde ihn nicht mehr lieben weil ich ihn plötzlich in so einer Lebensphase sich selbst überlasse.

Es zeigt sich nur mal wieder, wer das Maul nicht aufmacht hat das Nachsehen...:(

Ich werde versuchen ihm meinen Standpunkt ganz ruhig und rational zu erklären und auch meine Bedenken äußern, was die gegenseitige Rücksichtnahme angeht. Es kränkt mich nämlich schon etwas, dass ihm der Gedanke gar nicht kam sich selbst zu versorgen, wo ich doch körperlich in den letzten Tagen etwas lädiert war.

Was das Tramadol angeht: Ich lass jetzt auch die Finger davon, nachdem ich heute Nacht widerliche Alpträume bekommen habe und mein Bett zu wackeln schien. Ist wirklich ein Teufelszeug. Man kann echt sowas von froh sein, wenn man schmerzfrei ist und auf diesen MIST nicht angewiesen ist.

Leute, ich hoffe inständig ich bringe den Mut auf wirklich mit ihm zu sprechen, auch wenn mir die etwaigen Konsequenzen vielleicht erstmal sehr weh tun werden. Und ich hoffe ich finde auch die richtigen Worte und verletze ihn dabei nicht.


Bin gespannt, wann der Doc mit dem Termin rausrückt.
So harre ich der Dinge die da kommen mögen...


Es grüßt eine ziemlich ängstliche und etwas traurige
Ili

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Ili_S

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Der Plan

Beitrag von Minzi » 20.07.2011, 12:17

Hallo Ili_S,

mach dir nicht so viele Sorgen.
Ich glaube das du mit deinem Partner darüber reden willst, ist doch schon mal ein guter Anfang.

Wir alle kennen ihn nicht und ich bin mir sicher du findest einen Weg, der für euch beide Akzeptabel ist.

Mache dir jetzt nicht zu große Sorgen. Ich bin ganz zuversichtlich, das alles positiv laufen wird.

Liebe Grüße :winke: von Sabine

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Minzi

Moderatorin und Ansprechpartnerin des Stoma-Treff Frankfurt Höchst

Der Plan

Beitrag von Häslein » 20.07.2011, 12:39

Liebe Ili, :)

Vergleiche hinken immmer, trotzdem versuche ich es:

Eine Geschichte:

Eine Ehefrau kocht für ihren Mann, verwendet ein neues Gewürz, was ihr Mann noch nicht kennt und gibt sich auch viel Mühe mit dem Essen. Erwartungsvoll schaut sie ihm zu, während er ist. Nach dem Essen fragt sie den Mann, wie ihm denn das neue Gewürz gemundet hat. Dem Mann hat es eigentlich nicht so gut geschmeckt, er will sie aber nicht enttäuschen und sagt deshalb, dass es ihm mit dem neuen Gewürz sehr gut geschmeckt hat.
Sie freut sich sehr darüber und will natürlich auch künftig, dass es ihrem Mann schmeckt. Da dieser ja auch gesagt hat, dass dieses Gewürz sehr gut ist, verwendet sie es ab jetzt häufiger. Und weil es ihm ja auch so gut geschmeckt hat, streut sie etwas mehr davon ans Essen, damit es ihrem Mann noch besser schmecke... :D

Der Mann hat gemerkt, dass sie enttäuscht wäre, würde er ihr sagen, dass es nicht so gut schmeckte mit diesem Gewürz.
Deshalb sagte er, dass es fein war. Sie zog daraus den Schluss, dass ihr Mann es mag und so muss ihr Mann jetzt öfter etwas essen, was er eigentlich nicht will.

Er kann ja jetzt nicht sagen, Liebling, es war doch nicht gut. Sie wäre böse. Sie würde streiten, weil er nicht ehrlich zu ihr war...er konnte nicht ehrlich sein, weil er sie nicht enttäuschen wollte und evt. sogar noch einen Streit provoziert hätte. Sie war in einer Erwartungshaltung, die auch bestätigt wurde... :abgedreht:

Eigentlich hätte der Mann zu Anfang schon sagen müssen:" Ich freue mich, dass Du für mich gekocht hast und ein neues Gewürz gewählt hast. Das Gewürz hat mir nicht geschmeckt, aber ich achte es sehr, dass Du für mich gekocht hast".

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So ähnlich sehe ich Eure Situation. Ich will gar nichts weiter dazu erläutern, ich denke, Du weißt auch so, auf was ich hinauswill.
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Buchtipp: "Anleitung zum Unglücklichsein" von Paul Watzlawik

Kann man für Kleingeld erwerben, sehr lesenswert, sehr lustig. ( kurzes Buch )
Dort findet sich jeder von uns ein Stück wieder. :D

Was könntest Du machen, damit alles für Dich noch schlimmer wird?

Beschreibe Dein Problem für Dich selbst nochmals genau auf einem Blatt Papier. In jeder guten Problembeschreibung ist die Lösung schon enthalten...wirst sehen.

Ich würde die Beziehung auch nicht so schnell beenden.

Liebe Grüße vom Psychoheini für Arme :D
( Häslein )

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Häslein

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Der Plan

Beitrag von sahnetörtchen » 20.07.2011, 12:44

Hallo Tamara,

ich glaube nicht, dass hier gemeint wurde, Du solltst Deine komplette Beziehung in Frage stellen. Denn Dein Freund scheint ja auch nette Seiten zu haben, denn sonst würdest Du ihn nicht lieben.

Ich würde mit dem Gespräch nicht bis nach der RV warten. Warum nicht heute? Sonst ändert sich für Dich nix. Am einfachsten ist es immer, wenn man in der ICH-Form spricht: Ich fühle, ich denke, ich empfinde....
Dann kann Dein Freund sich nicht angegriffen fühlen. Und wenn er dann damit kommt, "Du liebst mich nicht mehr", kannst Du ihm ja sagen, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Sicher wird er erstmal beleidigt sein. Würde ich auch, wenn ich es mir die ganze Zeit so bequem gemacht habe und auf einmal soll ich selber ran. Das gibt sich aber wieder.
Wünsche Dir auf jeden Fall, dass Du den Mut zu so einem Gespräch findest. :kiss:

@Claudia:
genauso würde ich es auch machen, wenn reden kein Sinn hat. Wir sind uns wirklich ähnlich :)

LG
Klaudia :winke: :winke:

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sahnetörtchen

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Der Plan

Beitrag von Gast » 20.07.2011, 12:50

Hi Ili_s :winke:

Ich würde auch erst mal in Ruhe mit meinem Partner schon vor der RV darüber reden, denn was bringt es einem es danach zu tun, weil das Problem ist ja jetzt da und nach der RV weg.

Weil nur so kann er sich mal Gedanken machen was er dir eigentlich zu gemutet hat und sein Verhalten mal überdenken, bevor man eine Beziehung beendet.Denn das ist für mich kein Grund so lange man mit einander reden kann sollte man das auch machen :cool: egal wie Sie man meint seine Partner damit auch so verletzten oder vor den Kopf zustoßen, nur so weiß er aber was er falsch gemacht hat.

Ganz Lg aus Braunschweig
Carsten


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