von halle » 09.12.2011, 17:37
Hallo,
heute möchte ich mich, nach langer Pause, an diejenigen wenden, die ebenfalls wegen eines Darmverschlusses ein Stück Darm nach der OP "verloren" haben und eine Zeit lang einen Beutel hatten. Meine RV ist fast drei Jahre her und gut verlaufen. Damals dachte ich, dass sich der Darm mit der Zeit wie früher meldet, wenn das "Geschäft" ansteht. Bei mir ist es nicht der Fall. ICH muss bestimmen, wann ich zur Toilette gehe und erledige das nun nach festen Zeiten. An Verstopfung leide ich nicht - das könnte jedoch passieren, wenn ich den Gang zur Toilette verschieben würde oder vergesse und ich denke dabei ans fortgeschrittene Alter.
Meine Frage: Wem geht es ebenso und kann man gegen diese "Faulheit" des Darmes etwas tun?
MLG
Claudia
von Webkänguru » 11.12.2011, 20:56
Hallo Claudia,
ich kann dir leider nicht direkt weiter helfen, aber ich bin mal etwas neugierig (entschuldige bitte). Kannst du den Stuhl ganz normal halten und fehlt "nur" der Stuhldrang? Oder ist dein Darm tatsächlich "träge" und du musst nachhelfen?
Danke und Grüße,
euer Christian
von halle » 13.12.2011, 11:58
Hallo Webkänguru,
vielen Dank für deine Reaktion auf meine Anfrage. Sowohl als auch. Es ist schon passiert, dass ich meinen Stuhl nicht halten konnte, da bin ich zur Toilette gerannt. Schuld daran war Kuchen (vielleicht zu viel Hefe oder Backpulver). Bei Pizza muss ich auch aufpassen, habe teilweise schlechte Erfahrungen damit - Dinkelmehl ist no go! Gerade, weil mein Darm schweigt, gehe ich lieber einmal mehr zur Toilette (warte bis kurz nach der Mahlzeit), dann geht es auch gut und ich habe Ruhe. Ich muss noch sagen, dass der Auslöser für den Darmverschluss mehrere Divertikelentzündungen waren. Zwei Darmspiegelungen, bei denen es an Knick nicht weiterging, wurden von den Ärzten nicht ernst genommen, bis es zum Darmverschluss kam (Notoperation) - habe mich wegen 14-langer Verstopfung selbst ans Krankenhaus gewand. Wahrscheinlich wurden bei der OP Nerven zertrennt - hatte ja nach der RV. nie eine
Nachuntersuchung, Mein Hausarzt, dem ich vom trägen Darm erzählte, konnte mir auch keine Antwort darauf geben.
Ich weiß nicht weiter, muss wohl den Zustand akzeptieren.
Liebe Grüße aus Oslo von
Claudia
von Webkänguru » 13.12.2011, 16:49
Hallo Claudia,
das liest sich ja nicht so dolle. Aber das Ende der Fahnenstange ist es sicherlich auch nIcht.
Bist du in einem Darmzentrum operiert worden? Wenn ja würde ich mich dort auf jeden Fall noch einmal vorstellen. Oder vom Hausarzt mal zu einem Koloproktologen überweisen lassen. Es gibt durchaus noch Optionen, z.B. ein gezieltes Darmmanagemet oder eine Nervenstimulation ... aber dazu muss erstmal ein Fachmann feststellen was genau die Ursache ist.
Also bitte nIcht aufgeben und die Situation einfach so akzeptieren.
Viele Grüße,
euer Christian
von Sabine049 » 13.12.2011, 17:50
Hallo Claudia,
vllt. könntest Du diese Darmträgheit in den Griff bekommen, indem Du die rektale Irrigation (die rektale Irrigation ist ein "Baustein" im Darmmanagement) durchführst.
Deinen Ausführungen nach leidest Du scheinbar unter einem Wechsel zw. Verstopfung und Durchfall mit nicht Einhalten können des Stuhls!? Falls zutreffend, sollte von einem Facharzt für Enddarmerkrankungen (Proktologen) Dein Schließmuskelapparat kontrolliert werden!
Alles Gute und wie Christian bereits schrieb, nicht verzagen, sondern "aktiv" werden. Zunächst wendete ich mich Deinerseits an die Chirurgen, die Dich damals sowohl wg. des Verschlusses als auch der RV operiert haben.
Liebe Grüße Sabine
von halle » 14.12.2011, 11:59
Lieber Christian, liebe Sabine!
Vielen Dank für eure Beiträge. Sie haben mir Mut gemacht, mich erneut mit dem Thema intensiver zu beschäftigen. Ich werde mich nach den Festtagen direkt ans Krankenhaus (Abteilung für Darmkrankheiten) wenden. Meistens wird man an den Hausarzt zurückverwiesen, weil die Überweisung fehlt. Vielleicht habe ich doch dort einen "Bonus" durch meine Not-OP. Im Internet habe ich eine sehr informative und umfassende Seite gefunden. Sie beschreibt das Darm-management, das ihr bereits erwähnt habt. Sie ist unter www.asbh-stiftung.de zu finden (wenn der Darm die Nerven verliert).
Nochmals vielen Dank für eure Antworten.
Schöne Weihnachtsfeiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünscht euch
Claudia aus Oslo
von Aquamarin » 15.12.2011, 01:58
Hallo Claudia,
ich wünsche Dir, dass Dein Darmproblem behoben werden kann!
Im April habe ich mich im Akershus University Hospital in Lørenskog von einem sehr kompetenten Arzt untersuchen lassen. Ursprünglich war geplant, dass ich im November in diesem Krankenhaus operiert werde. Das hat jedoch wegen eines Finanzierungsproblems nicht geklappt.
Wünsche Dir eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Gruß
Aquamarin
von Edie » 15.12.2011, 18:59
Hallo Claudia,
nach Darmkrebs, OP, Stoma und RV, letzeres im Juli 2010 geht es mir ähnlich wie Dir. Meist habe ich das Gefühl ich müsste und kann nicht, denn Verstopfung ist es nicht.
Ich vermute, dass es bei mir die Anastomose ist und der "Stuhl" zwar weich ist, aber nicht daran vorbei kommt.
Also Flohsamen, Leinsamen, Sauerkrautsaft, eingeweichte Pflaumen etc. half alles nicht, da ich keine Verstopfung habe.
Anfangs hatte ich auch oft diesen "Run" auf die Toilette, da sich der Darm nun gerade jetzt und sofort entleeren wollte und auch musste.
Jetzt und zurzeit nehme ich abends einen Beutel Macrogol (vom DM-Markt, da kosten 20 Beutel um die 6€) und dann kann ich morgens auf die Toilette. Das leider auch nicht immer.
Aber zumindest habe ich jeden Tag meine Toilettengänge und dabei fühle ich mich wohler. Manchmal muss ich auch mehrere Male hintereinander und das in kleinen Portionen, ich bin leider keine stundenlang Klohocker.
Aber das tut gut, dass Du auch darüber schreibst und das anbscheinend doch viele ähnliche Probleme haben.
Früher war ich morgens auf der Toilette und konnte das damit abschließen. Jetzt kenne ich überall die Toiletten und habe auch keine Hemmungen zu fragen.
Vielleicht dauert es einfach nur seine Zeit bis der Darm sich eingewöhnt. Ich bin da auch zu ungeduldig.
Sei lieb gegrüßt
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