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Eigenschuld bei der Rückverlegung – Seite 1

Oft ist das Stoma nur vorübergehend notwendig. Aber die Situationen nach der Rückverlegung sind so unterschiedlich wie die Ursachen, die zum Stoma geführt haben. Tauscht hier eure Fragen und Erfahrungen zur Stoma-Rückverlegung aus.
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8 Beiträge • Seite 1 von 1

Eigenschuld bei der Rückverlegung

Beitrag von Purple Haze » 28.09.2014, 22:11

Hallo Zusammen,

nach längerer Zeit melde ich mich wieder im Forum zurück.

Zu meiner Vorgeschichte: Anfang September 2013 wurde bei mir Darmkrebs festgestellt. Nach jeweils zwei 8 tägigen stationären Krankenhausaufenthalte mit Chemo.- und Strahlentherapie sowie dazwischen eine 3 wochenlange ambulante Strahlentherapie hatte ich Anfang Dezember 2013 die Krebs-OP wo mir 32cm vom Enddarm entfernt wurden und als Vorsorge für den Heilungsprozess ein künstlicher Darmausgang (Ileo-Stoma) gesetzt wurde. Nach 9 Tagen erhielt ich die Nachricht dass bei den Organen Leber und Lunge etc. keinerlei Streuung festgestellt wurde. Dafür bin ich heute noch meinem Herrgott dankbar. Im Frühjahr 2014 hatte ich noch 4 mal 1 Woche eine ambulante Chemo zwecks der Nachbehandlung. Bei einer Untersuchung zwecks der Rückverlegung vom Stoma wurde mir gesagt dass ich unbedingt die normale Funktion von meinen Schließmuskel wieder herstellen muss, da sonst eine Rückverlegung nicht möglich wäre. Nach dem vom Arzt verschriebenem Beckenbodentraining und meinen zusätzlichen Übungen betreff Schließmuskeltraining wurde mir im Juli 2014 mein Stoma wieder zurückverlegt. Da war ich der glücklichste Mensch der Welt.
Ab diesem Zeitpunkt habe ich alle Ratschläge der Ärzte und meiner Stoma-Therapeutin betreff Fortführung des Schließmuskeltrainings sowie Getränke.- und Nahrungsaufnahme ignoriert und habe wieder meine alte Lebensgewohnheit aufgenommen. Mein Stuhlgang ist jetzt durchfällig bis flüssig. Zur Zeit muss ich mindestens alle 90 Min. eine Toilette aufsuchen. Tagsüber gehts ja, aber Nachts......

Allen den die Rückverlegung bevorsteht möchte ich den guten Rat geben, haltet Euch daran was Euch die Ärzte sagen, auch wenn Ihr glaubt mit dem Krebs das schlimmste überstanden zu haben, eine funktionierende Darmflora ist dennoch das "i" Tüpfelchen.

Allen die hier im Forum sind wünsche ich gesundheitlich das Allerbeste.

Mit freundlichen Grüßen
Purple Haze

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Purple Haze

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Eigenschuld bei der Rückverlegung

Beitrag von Melli » 28.09.2014, 23:03

Hallo Purple,

das hört sich ja nicht so gut an, aber im Grunde ist die Rückverlegung noch nicht allzu lange her, da ist noch viel Besserung möglich.

Kannst du den Stuhl nicht halten? Weil du erwähnst, dass du Schließmuskeltraining hättest machen sollen. Deine Zeit mit Stoma war ja eigentlich nicht sehr lang, da müsste der Muskel noch zu trainieren sein.
Kannst du durch deine Essgewohnheiten den Stuhl verändern? Und was trinkst du?

Viele Grüße
Melli

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Melli

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Eigenschuld bei der Rückverlegung

Beitrag von Hermon » 29.09.2014, 00:14

Hallo Purple Haze, :winke:

bei mir war die RV am 1.5.14 und ich habe kein Beckenbodentrainig gemacht. Bei mir ist durch das Bestrahlen mein Unterleib sehr in Mitleidenschaft gezogen. Ich habe Probleme mein Stuhl rauszukriegen, weil der Anus nicht mehr so flexibel ist. Dadurch sind feine Risse entstanden, die schmerzhaft sind, wenn sie mit Stuhl in Berührung kommen.

Ich denke mal, Du musst Geduld haben und - wie Melli schon geschrieben hat - mit der Ernährung vielleicht was machen.

LG
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Eigenschuld bei der Rückverlegung

Beitrag von Richard52 » 29.09.2014, 14:59

Hallo Purple Haze,

meine Geschichte ist sehr ähnlich (alles etwa 2 Monate früher).
Allerdings 1 Woche nach dem Beginn des Schließmuskeltrainings kam die Diagnose "Metastasen in der Leber" und ich bin direkt zur OP gegangen. Man hat etwa ein Drittel der Leber entfernt und mein Ileostoma rückverlegt. Ich habe auch danach nicht mehr trainiert und es hat eine Zeitlang gedauert bevor es besser wurde. Heute macht mir die RV kaum Probleme, es ist nicht mehr wie früher, aber gut erträglich. Ich hoffe, wenn Du noch etwas wartest, pendelt es sich auch wieder ein. Leider habe ich noch weitere Metastasen (Leber und Lunge) die machen mir mehr Sorgen.
Ich wünsche Dir also weiterhin "Tumorfreiheit" und "rasche Verbesserung der Verdauung" und rate zu etwas "Geduld" auch wenn es schwer fällt.

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Richard52

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Eigenschuld bei der Rückverlegung

Beitrag von Purple Haze » 30.09.2014, 00:24

Hallo Melli, Hermon und Richard.

Erstmal herzlichen Dank für Eure Antworten zu meinem Beitrag von gestern Abend.

Nur nochmal zur Info: Mit dem Beitrag wollte ich nur allen Mitgliedern denen die RV bevorsteht mitteilen auf was sie alles zu achten haben damit es Ihnen nicht genauso geht wie mir, weil mein derzeitiges Problem sozusagen "hausgemacht" ist. Mit mehr Disziplin bez. der Ernährung bin ich mir sicher dass ich es mit dem Stuhlgang/Verdauung wieder in den "Griff" bekomme.
Hier noch die Ergänzung zu Euren Fragen: Dass ich ca. alle 90 Min. auf die Toilette muss hängt damit zusammen, ich kann nicht unterscheiden ob mir ein Wind im Bauch herumgeht oder ob ich tatsächlich Stuhlgang verspüre, deshalb gehe vorsichtshalber auf die Toilette. Als ich noch das Stoma hatte wurde bei mir im Krankenhaus die Schließmuskelfunktion überprüft und als Voraussetzung für die RV das Training angeordnet. Bei den plötzlich auftretenden Blähungen bzw. Druck zur Stuhlentleerung muss ich oft mit aller Gewalt die Po-Backen zusammenpressen, warten bis der Druck nachgelassen hat und dann schnellsten eine Toilette aufsuchen. Das Essen muss bei mir schnell gehen, ich kaue nie richtig durch und schlinge alles nur herunter (Zitat von meiner Frau). Mir sind die fetten und öligen Mahlzeiten am liebsten. In der Regel trinke ich zum Abendessen und anschließendem Fernsehen 2 Bier. Das sind meine negativen Seiten die ich aber trotzdem nicht aufgeben möchte.
Uuiii, in 5,5 Std. muss ich wieder in die Arbeit, wünsche allen noch eine gute Nacht.
Dir lieber Richard, soll alles was Du Dir wünscht in Erfüllung gehen.

MfG. Purple Haze

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Purple Haze

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Eigenschuld bei der Rückverlegung

Beitrag von Siskinanamok » 01.10.2014, 09:40

Hallo Purple Haze,

ich hab nun lange überlegt wie man dein Posting einordnen soll. Vor allem die Überschrift hat mich sehr irritiert.

Meiner Meinung nach.. bitte entschuldige.. Hast du nicht wirklich ein Problem. (ein Problem hättest du nach meiner Meinung wenn du schon so ziemlich alles durch hast und immer noch keine Besserung in Sicht ist) Du schreibst du bist in alte Gewohnheiten zurückgefallen und scheinst ein genussfreudiger Mensch zu sein.
Meiner Meinung nach ist dein Leidensdruck nicht gross genug um dich von deinem "selbst-diagnostizierten" "falschem" Verhalten abzubringen.
Ich finde auch das die Aussage man sollte all das was du aufgezählt hast, nach einer RV weglassen ziemlich gewagt und keineswegs Allgemeingültig!
Du hast nach eigener Aussage nie die Erfahrung gemacht wie es wäre wenn du dich an die "Vorschriften" der Ärzte gehalten hättest. Also kann es sein oder auch nicht, das dein Zustand besser wäre oder auch nicht...
Ich persönlich bin ebenfalls ein Genussmensch und liebe mein Stück Fleisch und mein Feierabendbier! Ich futtere Popcorn und alles was mir in die Quere kommt und Spass macht!

Von daher würde ich behaupten dass muss jeder selbst herausfinden was einem gut tut und was nicht! Es gibt keine Essensregeln nach RV nur Tipps und die sind eben bei jedem anders!
Schön dass du deine Erfahrungen im Forum teilst, ich würde das nur gerne etwas relativiert sehen!

Beste Grüsse
Siski

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Siskinanamok

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Eigenschuld bei der Rückverlegung

Beitrag von PETERSEE » 01.10.2014, 17:04

Hallo PH,

ich finde es schön, wenn Du aus Deiner Erfahrung heraus den "Neuen" vorschlägst sich an die Ratschläge zu halten. Ist auch manchmal sinnvoll.

Aber: Nicht jeder reagiert gleich und nicht jeder will sein weiteres Leben nur noch strikt nach den Vorschlägen der Ärzte und Ernährungsberater verbringen.

Ähnliche Situation bei mir - allerdings temporäres Colostoma und festes Urostoma. Bei mir kam die Rückverlegung vor der Bestrahlung (dabei wurde auch noch die Hälfte der Leber wg. Metastasen entfernt) und es hat einfach seine Zeit gedauert, bis sich das Ganze halbwegs reguliert hat. Aber selbst Heute nach 2 1/2 Jahren kommt immer noch manchmal "Land" beim Pupsen. So what ???
Ich zieh einfach eine Boxershorts über die normale Unterhose und klebe eine Slipeinlage (für Damen) an die entsprechende Position.

Ich werde aber nicht - und das wirklich nicht - mein Leben nach den Unbilligkeit meines Darms richten - sondern ich lebe mein Leben so wie ich es will.

In der Gruppe hatten wir letzthin eine Ernährungsberaterin - wenn es nach der ginge dann weder Zwiebeln, noch Knoblauch - nur stilles Wasser, etc.. Das ist nichts für mich - da lass ich lieber mal kurz was in die Hose gehen (kann man notfalls alles auswaschen).

Versuch einfach deinen Weg zu finden - mach Dir nicht zuviel Sorgen und probier mal die Slipeinlagen :D

Gruß, Peter

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PETERSEE

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Eigenschuld bei der Rückverlegung

Beitrag von Purple Haze » 09.10.2014, 00:01

Hallo Siski,

Du hast recht was die Überschrift angeht. Besser wäre "Eigenschuld nach der Rückverlegung"
Ein genussfreudiger Mensch bin ich ebenfalls. Während ich zuletzt im Krankenhaus war wurde mir gesagt welche Nahrungsmittel und Flüssigkeiten ich zu mir nehmen sollte um meine Darmtätigkeit wieder auf einen einigermaßen normalen Stand zu bringen. Nach meiner Entlassung vom Krankenhaus habe ich diese "Ratschläge" auch eingehalten. Nach 8 Tagen hatte ich einen Stuhlgang fast wie in "alten Zeiten". Dann hab ich mir gedacht, jetzt ist alles OK und habe wieder meine alten Lebensgewohnheiten aufgenommen. Und das war mein Problem. Jetzt, da ich mich wieder an diese "Ratschläge" halte habe ich keine "Probleme" mehr, auch nicht Nachts. Auch wenn meine Aussage als "gewagt und keineswegs Allgemeingültig" aufgefasst wurde, möchte ich nur allen "Neuen" sagen wie es mir ergangen ist und auf was sie achten sollten.

Mit freundlichen Grüßen
Purple Haze

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Purple Haze

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