von Opossum-Piet » 27.09.2010, 17:51
Hallo zusammen
nachdem ich schon seit einigen Monaten als Gast mitlese und an den beschriebenen Erfahrungen partipiziere, habe ich mich jetzt mal doch angemeldet.
Kurz zu meiner Person: bin 52 Jahre alt, verh., 2 Nachkömmlinge (28 und 17 Jahre) und habe nie irgendwelche ernsthaften Erkrankungen gehabt, schon gar keine Anzeichen für mögliche Krebserkrankungen.
...und zu meiner Krankheitsgeschichte....
Am Anfang des Jahres war ich für längere Zeit berufsbedingt im Süden der Republik unterwegs. Irgendwann eines Abends habe ich dann per Zufall festgestellt, dass ich Blut im Stuhl hatte. Sehr wenig zwar, hell und immer zu Beginn des Stuhlganges.
An einem freien Tag zu Hause bin ich dann zu meiner Ärztin, die mich nach einer kurzen Untersuchung ohne viel Federlesen sofort zur Koloskopie geschickt hat. Das Ergebnis (Rektum-karzinom 12cm ab ano, endosono T3 N0, CT-morph M0, G1 differenziert)war niederschmetternd im ersten Moment, bin heute aber froh, dass der Doc mir das so "platt vor den Kopf" gesagt hat.
2 Wochen danach direkt 6-wöch.-Radio-/Chemotherapie nach vorangegangener Port-Anlage; im Mai kurz vor unserem Hochzeitstag OP (L-Pouch, doppell. Ileo., Labor: ohne Befund, keine Lymphen befallen, Rektosigmoid und entnommenes Gewebe tumorfrei)
Nach Erholungsphase nochmal 4 Chemos (tägl. Infusion über 1 Woche, 3 Wochen Pause). Starte die 4.Therapie in der nächsten Woche und hoffe das im November die RV erfolgt.
Womit wir dann beim Thema wären.
Nach allem was ich nun gelesen und gehört habe, ist die Rückverlegung heute schon eine "normale" Sache, so wie die ganze Behandlungsmethode (bei dieser Art von Krebs) an sich auch. Ich habe nur Manschetten vor dem "danach"; wird der Darm wieder (fast) so funktionieren wie zuvor? Wann kann ich wieder arbeiten gehen? Gibt es trotz positiven Behandlungsverlauf danach noch stärkere Einschränkungen? Wie haltet ihr das mit Sport, Sauna (fehlt mir!), Schwimmen etc.?
Wenn jemand schon mal zum gleichen Thema seine Erfahrungen gepostet hat, reicht mir die Angabe des Links ...
Danke schon mal im Vorraus
von Opossum-Piet (Känguruh heißen alle )
von doro » 27.09.2010, 18:08
Hallo Opossum-Piet ,
als erstes einmal ein herzliches Willkommen bei uns.
Wenn Du im " Die Rückverlegung" die Berichte unserer Exis Quer oder auch Gerade liest z.B. * Jahrestag der Kolektomie und
RV-Bericht oder den Bericht von unserer Siski, dann hast Du bereits die ersten positiven Eindrücke einer Rückverlegung.
Jeder Jäck ist Anders,ergo auch jede Rückverlegung - sieh es einmal so: Bei Dir wird alles noch besser laufen.Ob der Termin November zu früh ist, wird Dein Dich behandelner Doc entscheiden.Die Erfahrung zeigt,daß der Körper gern ein wenig Zeit zum Verschnaufen braucht.Keine Bange, ein paar Wochen länger machen den Schließmuskel nicht schlapp - immer schön beim gehen und stehen die Po-Backen zusammen kneifen.Schau Dich um und wenn weitere Fragen sind, her damit.
von babonsai » 27.09.2010, 18:17
Hi Piet...Äh, Peter...
schade, dass ich dazu nichts schreiben kann.
Mein Beitrag wird da sicherlich in dieser Hinsicht kaum hilfreich sein.
Allerdings wollte ich mal loswerden, dass ich es begrüße, dass Du dieses Thema ansprichst. Auch mir wurde eine RV zugesichert, welche die gleichen Fragen hervor rufen wird, sollte es mal soweit sein.
Unsicherheit kann eben nur durch Nachfragen gelöst werden.
Hut ab, Monsieur... und ich bin mir sicher, dass auf jene Fragen hier recht schnell kompetent eingegangen wird....
In diesem Sinne
Klaus
von Siskinanamok » 27.09.2010, 19:42
Hallöchen Piet,
hmm kannst du mich mal kurz aufklären was ein L-Pouch ist.. bzw.. hast du noch Dickdarm? Und wenn ja wie viel? Falls ein L-Pouch vergleichbar mit einem Ileoanalen Pouch ist, dann kannst dir mal meine Geschichte zu Gemüte führen (die Links in meiner Signatur). Allerdings hatte ich keine Chemo.
Wenn du dann noch konkrete Fragen hast, dann immer her damit!!
Viele liebe Grüße und
HERZLICH WILLKOMMEN!
Siski
von Siskinanamok » 27.09.2010, 19:54
An deinen Konkreten Fragen hier (fang auch schon an zu überlesen.. mei, mei) versuch ich mich kurz mal, weil nicht alle in meiner Geschichte behandelt werden.
Opossum-Piet hat geschrieben:Ich habe nur Manschetten vor dem "danach"; wird der Darm wieder (fast) so funktionieren wie zuvor?
Opossum-Piet hat geschrieben:Wann kann ich wieder arbeiten gehen?
Opossum-Piet hat geschrieben:Gibt es trotz positiven Behandlungsverlauf danach noch stärkere Einschränkungen?
Opossum-Piet hat geschrieben:Wie haltet ihr das mit Sport, Sauna (fehlt mir!), Schwimmen etc.?
von Webkänguru » 27.09.2010, 20:45
Hallo Peter,
willkommen in unserer Runde
Bevor ich dir antworte noch eine Frage: du hattest einen Rektum-CA, das Rektum wurde entfernt (+ wieviel cm Dickdarm?) und dir wurde ein Dickdarm-Pouch angelegt, richtig? Oder wurde bei dir der gesamte Dickdarm entfernt?
Viele Grüße,
euer Webkänguru
von doro » 27.09.2010, 22:01
Au weia doro,ts,ts,ts
du hattest einen Rektum-CA, das Rektum wurde entfernt
wenn es 1 Brille beim lesen nicht mehr schafft Entschuldigung Piet, da hilfs leider das kneifen nix mehr.immer schön beim gehen und stehen die Po-Backen zusammen kneifen
von Opossum-Piet » 27.09.2010, 22:54
Webkänguru hat geschrieben:Hallo Peter,
willkommen in unserer Runde
Bevor ich dir antworte noch eine Frage: du hattest einen Rektum-CA, das Rektum wurde entfernt (+ wieviel cm Dickdarm?) und dir wurde ein Dickdarm-Pouch angelegt, richtig? Oder wurde bei dir der gesamte Dickdarm entfernt?
Viele Grüße,
euer Webkänguru
Siskinanamok hat geschrieben:Hallöchen Piet,
hmm kannst du mich mal kurz aufklären was ein L-Pouch ist.. bzw.. hast du noch Dickdarm? Und wenn ja wie viel? Falls ein L-Pouch vergleichbar mit einem Ileoanalen Pouch ist, dann kannst dir mal meine Geschichte zu Gemüte führen (die Links in meiner Signatur). Allerdings hatte ich keine Chemo.
Wenn du dann noch konkrete Fragen hast, dann immer her damit!!
Viele liebe Grüße und
HERZLICH WILLKOMMEN!
Siski
von Webkänguru » 28.09.2010, 07:56
Hallo Peter,
danke für deine Antwort. Dann ist es wie ich vermutet habe. An das bei dir verbliebene Rektum (die 7cm) wurde der Pouch als zusätzliches Reservoir angeschlossen. Die Aufgabe des Rektums ist den Stuhl zu sammeln bis irgendwann das Signal "geh mal auf die Toilette" ausgelöst wird. Fehlt das Rektum teilweise oder ganz, dann kommt das Signal öfter als einem lieb ist. Der Pouch soll dem als zusätzliches Reservoir vorbeugen.
Für den Pouch gibt es unterschiedliche OP-Techniken. Diese werden nach Buchstaben unterschieden, die der Form der vernähten Darmschlingen entsprechen (z.B. L-, J-, W-Pouch). Das nur zur Info.
Wie die Situation für dich nach der OP tatsächlich aussieht kann ich als medizinischer Laie nicht sicher abschätzen. Da bei dir aber der Großteil des Dickdarms noch vorhanden ist, würde ich nicht mit langwierigen Problemen rechnen.
Berichte bitte nach der OP wie es dir ergangen ist. Wir haben bisher nur sehr wenige Betroffene mit einem Dickdarm-Pouch hier im Stoma-Forum.
Viele Grüße,
euer Webkänguru
von Fiona » 28.09.2010, 12:29
Hallo Piet,
bei meiner ersten OP wurde ähnlich wie bei Dir ein L-Pouch angelegt, fast genauso viel Dickdarm entfernt, und auch der Tumor saß bei mir fast an der gleichen Stelle wie bei Dir. Die Rückverlegung war bei mir ziemlich problemlos, ich kann mich erinnern, dass ich bei der Entlassung aus dem Krankenhaus nur 5-6x zur Toilette musste, und nach wenigen Wochen war ich bei 2 oder 3x, soweit ich mich erinnern kann.
Leider hat's bei mir nicht lange gehalten - aber das machst Du mir bitte nicht nach!!!! Nach dem Befund, den Du beschreibst, denke ich, dass Du beste Aussichten hast, nach der Rückverlegung als fröhliches Ex-Opossum weiterzuleben!
Viele Grüße,
Fiona
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