von Wilfi3434 » 06.08.2020, 00:31
Hallo zusammen, heute sind es 2 Jahre her - ich wurde am 05 Aug 2018 notoperiert, mein Darm war perforiert alles ging sehr schnell , ohne Vorzeichen mit starken Schmerzem musste ich ins Spital.
Nach meiner OP wachte mit einer Colostoma Versorgung auf..... ich war in einer anderen Welt angekommen, die Erkrankung hat mich verändert. 30cm weniger vom Darm und eine Hartmann Op-die Narben heilten sehr langsam, jetzt war ich behindert. Das Leben hatten andere Prioritäten, keine 50 Anrufe oder 100 Mail per Tag, das war nicht mehr wichtig .
Ich musste mir sehr viel Auszeit dafür nehmen und mich selbst zu heilen-von Innen wie von Außen. Durch die Krankheit konnte ich erkennen wer zu mir hält und wer nicht-aber es war mir schlussendlich egal auch wenn es manchmal komisch war- ich selbst musste zu mir selbst halten und an mich glauben- weitermachen nicht verzweifeln!
Ich war dann für 10 Monate ein Stoma Träger-vor meiner Erkrankung wusste ich gar nichts über dem Darm und seine wichtigen Funktionen....
Jetzt danach weiss ich mehr, ich bin dankbar wieder gesund zu sein, die Rück Op nach 10 Monaten die Genesung danach alles ist sehr gut verlaufen, ich hatte immer Angst das es vielleicht nicht so sein wird wie vorher, meine Angst war unbegründet, alles ist anders als vorher aber das ist gut so. Ich gehe jetzt regelmäßig laufen, regelmäßig radfahren, hab mich im klettern versucht - auch bergsteigen,mache lange spaziergänge im Wald mit meinem Hund -bin Achtsam mit mir selbst - auch wenn ich selbst kein Stoma mehr habe ,helfe ich in einer Selbsthilfegruppe und bin für andere da, ich weiss was es heisst mit dem Stoma zu leben es zu akzeptieren. ich möchte weiter helfen. Das hilft mir selbst und allen die Hilfe brauchen. Danke das ich weiterleben darf-Danke an meine Partnerin und Familie -sie waren für mich immer da! Allen denen es ähnlich geht, wünsche alles gute. gebt nie auf- glaubt an euch selbst nehmt euch genügend Zeit und Geduld.
Hallo und guten Tag, Ihren Beitrag finde ich ganz gut - er macht Mut. Das habe ich vor mehr als 25 Jahren auch gebraucht. 1994 bekam ich ein endständiges Enterostoma. Und bis heute bin ich damit mehr als zufrieden und versuche auch anderen Mut zu machen.
Siehe hier: https://www.melodiesoft-garbsen.de/wendepunkt.htm
Ich wünsche Ihnen weiterhin alles Gute und bleiben Sie gesund.
deodato
von Webkänguru » 09.08.2020, 16:18
Hallo Wilfi3434,
danke für das Teilen deiner Erfahrungen. Leider machen wir uns zu wenig bewusst, wie wichtig unser Körper ist. Oft halt erst wenn er nicht mehr so funktioniert, wie man es immer für selbstverständlich angesehen hat.
Es ist schön zu lesen, dass du deinen Weg gefunden hast und dabei auch den Rückhalt deiner Familie erleben konntest. Und ja, sich für andere zu engagieren kann auch Teil der eigenen "Therapie" sein. Auch mir hat das sehr geholfen und hilft es immer noch.
Viele Grüße,
Christian
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