von chamene » 23.09.2011, 18:30
Hallo,
meine Mama hat seit letztem Jahr ein Ileostoma - sie erkrankte an Darmkrebs.
Im Juni diesen Jahres wurde sie nochmalig operiert, da sie einen Darmverschluss hatte und es wurden ihr viele Verwachsungen entnommen und ein 2. Stoma gelegt, da der alte Ausgang nicht mehr durchlässig war.
Nun ist sie also doppelt gebeutelt und kommt mit dem 2. überhaupt nicht mehr klar.
Es vergeht kaum ein Tag, an dem sie nicht ausläuft-und das mehrmals täglich.
Hinzu kommt, das sie immer noch Chemo bekommt und unter der Chemo ziemlich schlapp und antriebslos is. Die letzten Tage waren so schlimm, man könnte es schon depressiv nennen.
Ich habe ihr eine Stoma-Therapeutin besorgt, dir ihr auch eine andere Platte ans Herz gelegt hat, aber ihr Mann, der das Stoma versorgt, war darüber nicht erfreut (
Nun denkt sie über eine Rückverlegung nach, da sie so gar keine Lebensqualität mehr hat.
Nun meine Frage: Gibt es Kliniken, in denen so richtige Experten für sowas zuständig sind?
Wenn ja, welche Klinik kann man uns evtl empfehlen?
Danke schonmal
Sadia
Hi
Das liest sich erst mal gar nicht gut was du schreibst hoffe das es deiner Ma bald wieder den Umständen entsprechend gut geht
Frage von mir,haben Sie bei einer Op die kompletten Dickdarm raus genommen oder nur Teil? Da ich selber Darmkrebs hatte und eine RV im März hatte,durch einen Darmverschluss dann wieder einen Ileo Stoma bekommen habe.
Muß dazu sagen ich habe nur noch den Schließmuskel behalten Dick/-Mastdarm sind raus. Da sich der Krebs bei mir durch einen Gendefekt gebildet hat, der FAP (Familiäre Adenomatöse Polyposis). Daher habe ich mich persönlich gegen eine nochmalige RV entschieden. In eurem fall würde ich sagen entscheidet danach was deiner Mutter gut tut, ich selbst würde eine RV nicht machen wollen, da der Darmkrebs ja jederzeit wieder kommen könnte wenn der Dickdarm noch in Teilen vorhanden ist und dieser durch ungehemmten Polypen Wachstum stammt, selbst bei einer Colitis Ulcerosa oder Morbus Crohn würde ich dazu tendieren lieber einen Stoma zu haben als andersherum.
Am besten ist wenn ihr euren behandelnden Arzt fragt, zu was er raten würde wenn er eine Mutter hätte mit dem gleichen Problem
Lg Carsten
Hallo Chamene,
Eine Rückverlegung in der jetzigen Problembehandlung?
Also die Komplikationen und dann auch noch die Chemo?
Wäre da eine weitere Op nicht mit großen Risiko?
Wäre es nicht besser, erst mal die Chemo zu beenden, sich zu stabilisieren und dann an eine weitere Op zu denken?
Ob der Mann begeistert ist oder nicht sollte bei der Stomaversorgung nicht die Hauptrolle spielen, auch wenn er es mitversorgt.
Wegen einer weiteren OP
Ein offenes und ehrliches Arztgespräch wäre eine wichtige Notwendigkeit.
Ich denke das die, die ein Stoma gut legen auch die Rückverlegung gut hin bekommen.
Ihr solltet Euch in einer Klinik einen ambulanten Gesprächstermin geben lassen und wenn ihr eine 2.Klinik in Euer Umgebung habt, dann schaut Euch die auch an.
Aber weil die Versorgung in mom Probleme macht...eine schnelle Rückverlegung....da wird mir mulmig im Magen.
LG
Eine Frage ist mir da noch...wie alt ist Deine Mama und wie fit ist sie(körperlich/geistig)
von doro » 24.09.2011, 10:41
Hallo chamene ,
Die Versorgung der Versorgung ist immer gleich, auch wenn die Marke oder Ausführung gewechselt wird. Daa kannst Du den Versorger beruhigen.
Berücksichtigen sollt ihr, dass in einer Chemo die Haut empfindlicher reagiert als ohne, trotzdem aber mehrmalige Pannen am Tag nicht normal sind. Daher bleibt nur ein austesten der Versorgung.
Über die Rückverlegung solltet ihr erst nach der Chemo und gesundheitlichem Fortschritt nachdenken.Warum 2 Stomas, wenn der 1 nicht mehr funktioniert ?
von chamene » 24.09.2011, 15:06
Danke für eure Antworten...
Ach ja, ich bin auch ganz hin und hergerissen und meine Mama auch.
Nach der 1. Stomalegung war ich so beglückt - hatte ich meine Mutter doch noch nie ohne Abführmittel erlebt und noch nie solchen Appetit auf alles und ohne Rücksicht auf die Kalorien.
Da hab ich auch immer gesagt, nicht noch ne OP, wer weiß, was dann passiert und irgendwie denk ich das auch immer noch.
Doch wenn sich an der Stomaversorgung nix ändert - ich weiß auch nicht.
Ich habe meine Mama auch noch nie so niedergeschlagen erlebt wie in den letzten Wochen...
Obwohl man uns gesagt hat, das die verbliebenen Tumore im Mom inaktiv sind und wir uns darüber ja auch mal freuen könnten, das Stoma nimmt alle Gespräche ein. Es sieht auch so aus, als wenn sie die Chemo bekommt, so lange sie lebt, da sie letztes Jahr eigentlich schon Endstadium hatte und wir mit dem geschenkten Jahr schon gar nicht mehr gerechnet haben. Hinzu kommt, das sie nach den Chemos immmer ab dem 2. Tag danach total abbaut, schlapp ist, antriebslos und sie das physich und psychisch fertig macht. Ich hab schon an das Fatigue - Syndrom gedacht.
Ich hoffe, sie ruft die Stomatherapeutin nochmal an, auf mich machte die - als Laie betrachtet - einen kompetenten Eindruck.
Des weiteren hat sie sich bei ihrer Ärztin für Montag nen Termin geholt, um über ihre momentane Verfasseung zu sprechen und will sich mal noch Neurexan holen...
Ob das hilft, weiß ich nciht, hab aber gehört, es sei gut.
Meine Mutter ist letzten Freitag 68 Jahre alt geworden.
Lg Sadia
von Webkänguru » 26.09.2011, 18:32
Hallo Sadia,
als Laie und aus der Ferne ist es natürlich schwer Empfehlungen zu geben. Aber in der Situation deiner Mutter wie du sie beschreibst, besonders wenn man das Stadium der Erkrankung mit in Betracht zieht, rate ich euch von einer Rückverlegung ab.
Zum einen der große Eingriff, dann die parallel laufende Chemotherapie ... und wir wissen nicht welcher Darmteil entfernt werden musste. Wenn der letzte Abschnitt fehlt, das so genannte Rektum und der Mastdarm, dann fehlt die natürliche "Bremse". Häufigerer Stuhlgang als vor der Erkrankung ist dann nicht ungewöhnlich, zumal viele auf die Chemo zusätzlich mit Durchfall reagieren.
Versucht schnellstmöglich gemeinsam mit der Stomatherapeutin eine zuverlässige Versorgung zu finden, um deiner Mutter in der jetzigen Situation möglichst viel Lebensqualität zurück zu geben.
Viele Grüße,
euer Christian
von Waltraud Mayer » 27.09.2011, 14:13
Ich denke mal das kein vernünftiger Arzt während der Chemo eine Rückverlegung macht, da ja die meisten Patienten da sowieso unter Durchfall leiden und wenn man von der Chemo geschwächt ist da dann noch laufend auf Klo, das schafft den besten Kämpfer.
Schaut das Ihr eine pssende Versorgung kriegt, die Stomatherapeutin sollte vielleicht auch mal zuschauen wie dein Vater die Versorgung anlegt, vielleicht macht er ja auch einen kleinen Fehler, der Ihm nicht auffällt...
LG Waltraud
von birgit40 » 27.09.2011, 23:31
hallo,
also ich schließe mich meinen vor rednern an !! trotzdem we´rde ich dir einen guten artzt empfehlen , er hat meine rückverlegung erfolgreich hin bekommen . ist der chefartzt in olpe , sant martinus hospital !! er wird deine mam auch vorher richtig untersuchen und keine op machen wenn es gefährlich wäre !! er heißt dkt. ebert !! ich bin dankbar das er mich operiert hat !!! ich hatte natürlich auch eine ganz andere erkrankung als deine ma !!!
wünsche deiner mama viel kraft !!!!
liebe grüße birgit
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 9 Gäste
Die Inhalte von www.stoma-forum.de sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt.
Soweit die Inhalte medizinische Informationen, Hinweise und Empfehlungen enthalten, sind diese zur Unterstützung, aber in keinem Fall als Ersatz für eine persönliche Beratung durch eine qualifizierte medizinische Pflegekraft (z.B. Stomatherapeutin) oder für eine Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Arzt bestimmt.
Wenn Du uns unterstützen möchtest, freuen wir uns
über eine Spende (deren Höhe in eigenem Ermessen
liegt) zugunsten unseres gemeinnützigen Selbsthilfe-
vereins Stoma-Welt e.V.
Spendenkonto
Empfänger:
Selbsthilfe Stoma-Welt e.V.
IBAN.: DE09 5605 0180 0017 0474 16
BIC: MALADE51KRE
Institut: Sparkasse Rhein-Nahe