von gehirnfussel » 05.01.2019, 20:14
Ich habe sehr große Angst vor der Rückverlegung.
Ich bin 16 Jahre alt und vor ca. 3 Monaten hatte ich meine erste Operation bei der ich einen Stoma bekommen habe und mir der komplette Dickdarm entfernt wurde. Ich bin vor 3 Jahren an Colitis Ulcerosa erkrankt und kein einziges Medikament hat mehr geholfen und ich konnte deswegen seit einem Jahr überhaupt nicht zur Schule gehen. Ich hatte im Dezember die 2. Operation, bei der mir ein J-Pouch angelegt wurde. In 3 Monaten ist die Rückverlegung und ich habe riesige Angst davor. Von den Sachen die mein Arzt mir gesagt hat und die ich online gelesen habe, habe ich nur noch mehr Angst bekommen.
Ich schätze ich frage hier nach Erfahrungung oder sowas ähnlichen.
Danke an alle die Antworten.
von Peter51 » 06.01.2019, 16:56
Hallo gehirnfussel,
Wichtig ist das Vertrauen zu deinen behandelnde Arzt und natürlich zum KH wo du die geplante RV machen lassen willst.
Du bist mit 16 Jahren schon so nachhaltige Erkrankung "gefesselt" und die kompl. Dickdarmentfernung ist für dich sicher ein Schock gewesen oder?
Ach ja, nicht immer ist es physisch aber erst Recht psychischsinnvoll im Netz zu lesen wie rein theoretisch ein Behandkungsablauf sein könnte?
Ein Erfahrungsaustausch unter Betroffenen, dass macht nach mein Verständnis Sinn.
Die RV ist sicher von dir auch gewollt, oder etwa nicht?
von Melli » 06.01.2019, 23:01
Hallo Fussel,
ich war etwas jünger, als ich das Stoma bekam (13) und etwas älter, als es zurück verlegt wurde (18).
Vor der OP brauchst du keine Angst haben, da sie nicht größer ist als das, was du schon erlebt hast. Wie es danach wird und wie lange es dauert, bis alles wieder läuft, ist nicht immer gleich. Bis sich der Dünndarm mit dem Pouch einspielt, ist allerdings Geduld gefragt. Man kann viel mit der Ernährung beeinflussen, das findest du mit der Zeit raus. Über die Suchfunktion findest du viele Tipps und Erfolgsgeschichten zur Rückverlegung. Immer dabei bedenken, dass sich naturgemäß immer mehr Leute mit Problemen melden, als die, bei denen alles 1a gelaufen ist.
Du schaffst das sicher!
Viele Grüße
Melli
Hallo Fussel,
Hatte einen ähnlichen Verlauf wie du. Bin aber ca. 10 Jahre älter.
Vor wenigen Monaten wurde meine RV auch im dritten Schritt gemacht.
Ich hatte auch große Sorgen, wie es danach sein wird.
Hast du ein guten Arzt? Bei dem du dich wohl fühlst? Wichtig!
Der Eingriff an sich ist verglichen zu dem was du hinter dir hast nicht der Rede Wert.
Ist ne verhältnismäßig kleine OP. Kaum Schmerzen danach. Das Bilden des J Pouches ist deutlich anstrengender.
Meine Sorgen und Ängste waren unberechtigt. Es kommt immer anders als man denkt.
Du bist Jung. Die Wahrscheinlichkeit, dass es erfolgreich wird ist sehr hoch. Ohne Begleiterkrankungen sowieso. Dein Organismus gewöhnt sich viel schneller an alles.
Ich bin sehr Glücklich mit der Entscheidung. Ich habe nach wenigen Monaten fast ein normales Leben.
Ich esse alles. Kann alles machen (Sport etc.) und ich kann selbst entscheiden, wann ich auf Toilette gehe. Mir geht es besser als noch mit Dickdarm oder Stoma.
Ich würde versuchen mich zu entspannen und mich auf eine neue Chance freuen.
Erst danach lohnt es sich wirklich , sich Gedanken zu machen. Die meisten Problem die ich anfangs hatte, wundsein, Juckreiz, brennen, sehr flüssige Toilettengänge, haben sich inzwischen verbessert oder gelöst.
Nachts ein wenig nervig, wenn man 2 mal raus muss. Aber daran gewöhnt man sich. Man hat wieder so viel mehr Möglichkeiten, die man davor nicht mehr hatte.
Du kannst mich per PN kontaktieren und wir können auch mal telefonieren wenn du möchtest.
Ich bin (30).
Grüße
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